Desperado hat geschrieben: als mir klar wurde, dass die Natives der Gegenwart mit ihren Vorfahren so viel zu tun haben wie ich mit den meinen aus der K u K Zeit und kein Mensch etwas von ihnen und ihrer Lebenswirklichkeit wissen will.
Auch hierzu interessiert mich, woher Du das hast, meine Erfahrungen sind da komplett anders. Ausserdem warte ich ja - wie bereits gesagt - immer noch auf die Quellen zu Deinen "fundierten" historischen und kulturellen Kenntnissen ... um Deine Antwort nicht unbedingt vom Umfang her ausufern zu lassen, indem Du auf alle von Dir erwähnten Nationen eingehst, würden mir auch zunächst Deine Quellen bezüglich der historischen Ereignisse und Kultur rund um die Chiricahua reichen.
Desperado hat geschrieben:Es hat keinen Sinn, gegen Winnetou anzurennen. Da gilt es vielmehr einigermaßen ansprechende Alternativen zu kreieren.
In soweit gebe ich Dir sogar Recht, nur bezüglich des WIE sind wir ganz offensichtlich unterschiedlicher Meinung. Ein paar Geschichtsdaten eingeflochten in ansonsten reine Phantasie sehe ich nicht als echte Alternative.
Desperado hat geschrieben: die pure Geschichtsaufarbeitung interessiert den Durchschnittseuropäer nicht die Bohne, ebenso wenig realistische Indianerbücher
Auch hier gebe ich Dir - zumindest für den ersten Teil - durchaus Recht. "Realistische" Indianerbücher sind aber durch entsprechende Recherche auch für Durchschnittseuropäer interessant zu gestalten. Das fängt damit an, dass den Phantasiefiguren eben Namen gegeben werden, die so vielleicht nicht historisch zu Berühmtheit gelangt sind, gemäß der Kultur der dargestellten Nation aber eben möglich gewesen werden. Es geht weiter damit, dass man nicht mit Begriffen der New-Ager um sich wirft sondern die Bezeichnungen wählt, wie sie in der angesprochenen Kultur Verwendung gefunden haben und auch heute noch finden. Beschreibungen der Lebensweise, Beschreibungen der Lokalitäten müssen ebenfalls der Realität der angesprochenen Zeit entsprechen. Willst Du davon abweichen, dann mach einen Phantasy-Roman draus a la Harry Potter oder Avatar.
PERSONEN können ja gerne frei erfunden sein, die LEBENSUMSTÄNDE jedoch gehören vernünftig recherchiert.
Desperado hat geschrieben:Mein Buch nun hat genug Unterhaltungswert und bringt die Leser trotzdem zum Nachdenken
wenn Du meinst ... Die bereits angesprochene "Sina" scheint es dann zumindest mit dem letzteren nicht wirklich gehabt zu haben ...
Desperado hat geschrieben:schaut sich außer "Spezialisten" keine Menschenseele an, genau wie dieses Forum, was ich denn auch meinte mit "getrost verzichtbar".
Wir sind mit unseren Besucherzahlen durchaus zufrieden. Dass wir da eher für "Spezialisten" interessant sind, ist durchaus auch gewollt. Bloß weil Karl May Bücher bekannter sind als unser Forum hier, ist das Forum nicht automatisch "verzichtbar". Gäbe es nämlich solche "Spezialisten" wie uns nicht, würden erst recht keine "Alternativen" zu Hollywoodklischees geboten.
Desperado hat geschrieben:Die Art und Weise, mit der ihr euch mit der Materie beschäftigt, ist mir zu langweilig. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern simple Tatsache.
Jedem das seine. Du hast Dich freiwillig hier angemeldet, Du hast ganz freiwillig hier gepostet und Dich und Dein Machwerk somit ganz freiwillig der Umgebung dieses Forums hier ausgesetzt. Auch hierzu habe ich Dir bereits geschrieben gehabt, ein "VORHER mal im Forum rumlesen" hätte da geholfen. Dann hättest Du nämlich ganz schnell gemerkt, dass Du eben nicht zu den Leuten gehörst, die wir hier mit diesem Forum erreichen möchten und wir nicht zu den Leuten gehören, die für Dein Buch als Zielgruppe anzusehen sind.
Desperado hat geschrieben:Die Wirklichkeit allein(!) ist mir zu langweilig,
immer wieder schön zu lesen, wie gerade Autoren, die gerade noch behauptet haben, eine Alternative bieten zu wollen, prompt doch wieder selber nur schwarz-weiss sehen und nicht auf die oben angesprochene Variante der Phantasie-Personen aber realistischen Umgebung kommen ...
Desperado hat geschrieben:Und wenn euch das nicht gefällt, ist das kein Problem für mich. Für euch sollte es eigentlich auch keins sein, es sei denn, ihr wollt eins draus machen.
Sehen wir durchaus genauso. Aus der Tatsache allein, dass wir nunmal nicht zu Deiner Zielgruppe gehören, haben auch weder Elk noch ich je ein Problem gemacht. Ebenso wenig haben wir ein Problem daraus gemacht, dass es durchaus ein Publikum für Dein Buch geben mag, Du damit eben nur hier im Forum an der falschen Stelle bist. Wir haben Dir sogar viel Glück dabei gewünscht, auf das Feedback anderer Leute hier zu hoffen. Kritik habe ich deshalb ja auch zunächst nur in privater Nachricht geäussert, damit Du immer noch eine Chance auf unvoreingenommenes Feedback durch andere gehabt hättest. Ein Problem ist erst dann aufgetaucht, als sowohl in öffentlichen Posts als auch in privaten Nachrichten derart viel Arroganz und Respektlosigkeit gegenüber den Indianern, die Du in Deinem Buch beschreibst, zu Tage traten. Und DAS müssen wir uns hier an dieser Stelle definitiv nicht nur nicht bieten lassen, da haben wir als Administratoren sogar die Pflicht dazu, solch ein Verhalten anzusprechen und im schlimmsten Fall sogar zu unterbinden. ... Wie gesagt, Du hast Dich freiwillig hier angemeldet, wenn Du meinst, dass dieses Forum hier nicht zu Dir und Deiner Lebensphilosophie passt, steht es Dir jederzeit frei, es auch wieder zu verlassen.
Desperado hat geschrieben:ohne Karl May wären die Indianer für die Europäer in etwa so interessant wie die Völker Südafrikas oder Australiens, sprich nicht präsent. Alles hat seine zwei Seiten
Hier stimme ich Dir absolut zu. ALLERDINGS kann man Karl May vieles vorwerfen, schlechte Recherche jedoch keinesfalls. Hätte er nicht derart gut recherchiert, wären seine Landschaftsbeschreibungen nicht derart gelungen, dass man vieles davon heute sogar noch finden kann. Bezüglich der Indianer ist das Ergebnis der Recherche leider nicht so prickelnd ausgefallen. Wenn man aber bedenkt, was diesem Mann damals so als Quellen zur Verfügung stand, kann ich ihm auch bezüglich der Darstellung der Indianer in seinen Büchern keinen Vorwurf machen. Und ich behaupte, hätte Karl May Zugang zu all den heutzutage zugänglichen Quellen gehabt, hätte gerade er diese Quellen genutzt und zu einem hervorragenden Ergebnis zusammengesetzt. ... Die meisten zeitgenössischen europäischen Autoren von "Indianer-Romanen" lassen diese Sorgfalt trotz derart viel zur Verfügung stehenden Quellen jedoch vermissen. Dementsprechender Schund kommt dann am Ende leider auch raus.
Desperado hat geschrieben:Ich weiß schon, was ich tu und warum ich es tu.
hier enthalte ich mich wohl besser eines Kommentares ...
Bärbel