Was zählt das Leben (einer Frau)?




Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

Was zählt das Leben (einer Frau)?

Beitragvon Jana » Mo 9. Feb 2009, 16:15

Hinweis: Bei den mit einem A = Archiv + Verfassernamen gekennzeichneten Beiträgen handelt es sich um Datenrückführungen aus dem vorherigen Forum!

(A/Elk Woman)

SISTERS IN SPIRIT

"Europäische, kanadische und indigene Menschenrechtsorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um am UNO-Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen tätig zu werden. Im Rahmen der von Amnesty International und der Native Women’s Association of Canada initiierten Kampagne „Sisters in Spirit“ soll die Öffentlichkeit auf die Situation der indigenen Frauen in Kanada aufmerksam gemacht und die kanadische Regierung zum Handeln aufgefordert werden.

Während Kanada sich auf der internationalen Bühne als Förderer der Menschenrechte präsentiert, müssen die Indigenen unter Diskriminierung, Entrechtung und Gewalt leiden. Mindestens 500 indigene Frauen wurden in Kanada in den letzten 20 Jahren als vermisst gemeldet oder ermordet, wie die Untersuchung durch die Native Women’s Association of Canada und Amnesty International ergab.
In einer gemeinsamen Kampagne appellieren nun europäische Menschenrechtsorganisationen anlässlich des UNO-Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November an die kanadische Regierung, Rechte und Leben der Indigenen wirksam zu schützen.

Auf dem „Highway of Tears“, jenem Highway 16 in der kanadischen Pazifikprovinz British Columbia, häuft sich die Gewalt auffallend. Hier wurden seit 1989 neun Indianerinnen im Alter von 15-25 Jahren vergewaltigt und ermordet. Anfang Februar 2006 wurde die Leiche von Aielah Saric-Auger gefunden. Die Indianerin aus Prince George wurde nur 14 Jahre alt.

Trotz wiederholter Appelle blieben die Behörden und die Exekutive über Jahrzehnte hinweg untätig, und die Öffentlichkeit verschloss die Augen vor einer Katastrophe, die sich in der Mitte der Gesellschaft abspielt. Die Zahl der Vermissten und Morde verdeutlicht die bestürzenden Umstände, unter denen die Ureinwohner Kanadas noch heute leiden müssen. Besonders betroffen sind hiervon die Indianerinnen, denn sie sehen sich doppelter Diskriminierung ausgesetzt: als Frauen und als Indigene. Die rassistische Gewalt gegen die indianischen Frauen in Kanada resultiert aus einer systematischen Zerstörung der indigenen Kulturen, die bis in ihre Gemeinschaften hineinwirkt.

Erst unter Zugzwang, ausgelöst durch die „Sisters In Spirit“-Kampagne deutete die kanadische Regierung Bereitschaft an, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Eine Regierungskommission bestätigte inzwischen die Vorwürfe zahlreicher Organisationen, die seit langem auf die Diskriminierungen gegen Indianer und insbesondere Indianerinnen hingewiesen hatten. Doch viel mehr als Lippenbekenntnisse hat die amtierende kanadische Regierung unter Premierminister Stephen Harper bislang nicht zu bieten."

Unsere Aktion (AKIN)
Anlässlich des UNO-Tags zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November fordern wir, die beteiligten Menschenrechtsorganisationen, die kanadische Regierung auf, die von 180 Staaten unterzeichnete UN-Konvention zur Abschaffung aller Formen der Diskriminierung gegen Frauen (1979) in die Tat umzusetzen.
Premier Stephen Harper muss die Rechte und das Leben der indigenen Frauen in Kanada mit allen Mitteln schützen. Dazu fordern wir:
· einen sofortigen und umfassenden Aktionsplan
unter Einbeziehung der Indigenen
· grundlegende Verbesserung der Lebensbedingungen
in den indigenen Gemeinschaften
· Einrichtung einer Sondereingreiftruppe
· Einrichtungen zum Schutz der Frauen (z.B. Frauenhäuser)
· Finanzmittel für indigene Organisationen zur
weiteren Dokumentation der Vorfälle
· Strafverfolgung der Täter

WERDEN SIE JETZT SELBST AKTIV! Bitte beteiligen Sie sich an unserer Unterstützungskampagne und unterschreiben Sie unsere Postkarte! (Download Postkarte/ Download Flyer)

Weitere Informationen über die Kampagne:
Österreich: Arbeitskreis Indianer Nordamerikas (AKIN)
Tel.: +43-676-5823850
e-mail: info@arbeitskreis-indianer.at
www.arbeitskreis-indianer.at

Deutschland:
Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte e.V.
Tel.: +49-89-35651836
e-mail: post@aktionsgruppe.de
www.aktionsgruppe.de
Menschenrechte 3000
Tel.: +49-162-8228717
e-mail: Menschenrechte3000@yahoo.com

Schweiz: INCOMINDIOS- Internationales Komitee für
die Indianer Nordamerikas
Tel.: +41-44-3830335
e-mail:mail@incomindios.ch
www.incomindios.ch

Kanada:
Native Women’s Association of Canada
http://sistersinspirit.ca
www.highwayoftears.ca
www.vanishedvoices.com

Amnesty International Canada
Tel.: 001-613-7447667
e-mail: info@amnesty.ca
www.amnesty.ca
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Weiterführende Informationen über "Sisters in Spirit":
-"Stolen Sisters- Anhaltende Gewalt gegen indigene Frauen" (Coyote 4/2005) -"Sisters in Spirit-Vermisst: 500 Indianerinnen - Protestkampagne in Kanada" (Coyote 2/2004)
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Wörtliche Übernahme aus HP /Arbeitskreis Indianer Nordamerika -Oesterreich (AKIN)
http://www.arbeitskreis-indianer.at/

(A/wasicun-win)

hab auch bissel gegoogelt,

und fand diesen bericht sehr interessant,

"Nur eine Indianerin!“
„Helen Betty Osborne wäre vielleicht noch am Leben,
wenn sie keine Indianerin gewesen wäre“, erklärte der Richter im Verfahren gegen ihre vier Vergewaltiger und Mörder, „doch ihre Peiniger glaubten, dass junge Indianerinnen nur Objekte seien, zu nichts anderem Nutze als dem reinen Lustgewinn.“

Das Schicksal Helen Betty Osbornes steht beispielhaft für viele der ermordeten Indianerinnen.
Die fröhliche 19-jährige Cree, die ursprünglich aus dem Norway House Indian Reserve stammte, wollte nach ihrem Studium einmal Lehrerin werden.
Aber an dem kalten Samstagmorgen in The Pas im kanadischen Manitoba wollte sie einfach nur nach Hause, denn der eisige Wind pfiff schneidend durch die Straßen.
Am 13. November 1971 lief sie gerade die Third Street entlang, als ein Wagen mit vier jungen Männern neben ihr anhielt. Dwayne Johnston, James Houghton, Lee Colgan und Norman Manger hatten schon einiges getrunken - vor allem Wein, den sie zuvor in einem Schnapsladen gestohlen hatten.
Als sie die junge Frau sahen, stieg Houghton auf die Bremse und Johnston sprang aus dem Wagen, um Helen zu überreden, sie auf eine Party zu begleiten.
Die vier angerunkenen Männer wirkten auf Helen wenig einladend und sie lehnte rundweg ab, denn sie wolle nach Hause.
Doch Johnston blieb hartnäckig und redete weiter auf sie ein. Als sie gerade weitergehen wollte, packte Johnston sie an der Schulter und zerrte sie ins Auto, das sofort losfuhr.
Helen schrie und versuchte sich zu befreien, doch gegen vier kräftige Männer hatte sie keine Chance.
Im Auto rissen sie ihr die Kleider vom Leib und vergewaltigten sie.
Schließlich brachten sie Helen an den Clearwater Lake.
Nackt und panisch vor Angst wollte sie davonrennen, doch die Männer packten sie und schlugen wild auf sie ein.
Johnston griff nach einem Schraubenzieher.
Mit 50 Einstichen im Leib und gräßlich entstelltem Gesicht ließen sie Helens Leiche am Seeufer zurück und kehrten getrennten Weges in die Stadt zurück.
Helens Tod erlangte traurige Berühmtheit, denn die Täter wurden erst 16 Jahre später zur Rechenschaft gezogen.
Im Dezember 1987 wurde Johnston wegen Mordes verurteilt, Houghton freigesprochen, Colgan erhielt Straffreiheit als Zeuge und gegen Manger wurde niemals Anklage erhoben. Gleichgültigkeit der Behörden und der Justiz waren der Grund für diesen späten Prozess.
Schon kurz nach der Tat wiesen die ersten Indizien auf die Täter, doch die Polizei ermittelte erst im Reservat und gab dann alle Nachforschungen auf.
So bestürzend das Schicksal von Helen Betty Osborne ist, zeigt sich dahinter ein System von Diskriminierung, das eine erschreckende Allianz zwischen Sexismus und Rassismus eingeht.
Wäre Helen keine Cree gewesen, hätten die Behörden schon zu Beginn ihre Nachforschungen intensiver betrieben. 1997 wurde Johnston auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen.

Ich selbst finde dies als eine sehr schreckliche Geschichte,
und auch ein gutes beispiel , wie über das Leben er Frau
gedacht wurde.

l.g.
wasi

(A/Bruno)

Hallo,

über diesen erschreckenden Fall gibt es übrigens einen kanadischen Fernsehfilm, der die Geschehnisse recht deutlich macht. Warum drei der Täter freigesprochen wurden ist bis heute ein Rätsel. Das heisst eigentlich nicht, sie waren WEISSE Kanadier!!!

Der Fall zeigt, wie tief Rassismus in der weißen amerikanischen Gesellschaft noch immer verankert ist. Vielleicht versteht man dann auch meine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Indianerkriege. Dort war die Überzeugung, dass alle Rassen außer den Weißen nur "Halbaffen ohne Gefühl" seine üblich.
Die Vergwaltigung und Ermordung von Indianerinnen durch US Soldaten, weiße Indianerkämpfer und Texas Ranger war an der Tagesordung. Wie das Denver Art Museum in einer Dokumentation darstellt, kam es nach dem Washita Massaker reihenweise zu Vergewaltigungen durch die Soldaten und Offiziere von Lt. Col. Custer, dem "dashing Cavalier in Buckskin", wie ihn der weiße Historiker Robert Utley in seinem Buch preist...

Nur wird diese Seite der weißen Kriegführung bis heute tabuisiert und dagegen das Märchen von den vergewaltigten weißen Frauen aufgetischt, obwohl den meisten Indianerstämmen dies aufgrund ihrer Religion verboten war...

Viele Grüße

Bruno

(A/Walter)

Leider passieren solche Dinge einfach überall auf der Welt - auch vor der eigenen Haustür, wo der Josef Frizl aus Amstetten jetzt als der arme gebrochene Mann dargestellt wird der sich - von seinen Trieben übermannt - ganz einfach nicht beherrschen konnte. Ich glaube Spenden oder Unterstützungskampanien helfen da warscheinlich gar nix. Wenn du wirklich helfen willst denke ich ist es am besten die Gesichter der Täter zu veröffentlichen. Alle sollen wissen "Das ist ein Vergewaltiger, das ist ein Kinderschänder" - Bild dazu, vervielfältigen und überall veröffentlichen. Potentielle Täter werden sich dann sehr genau überlegen ob sie sowas machen wollen wenn sie danach nicht mehr auf die Strasse können weil überall ihr Bild zu sehen ist.

Viele Grüße: Walter

(A/wasicun-win)

mehr läßt sich nachlesen in dem Buch "Indianische Frauen Nordamerikas" von Heidelis Bode-Paffenholz
- ein Lesebuch, historisch anspruchsvoll und überzeugend, spannend zu lesen: mit Begeisterung und Sympathie geschrieben, doch von "neuem indianischem Mythos" und den "guten Wilden" keine Spur.

Zitat::

Die Autorin hat eine enorme Menge an Material zusammengetragen und gründlich recherchiert, die Quellenangaben sind korrekt und klar und umfassen ein breites Spektrum - sowohl klassische Quellen sind vertreten als auch solche, die von der traditionellen westlichen Geschichtsschreibung gerne übersehen werden (wie z. B. Paula Gunn Allen).

Das Buch unterteilt sich in zwei große Abschnitte: der erste gibt einen Überblick über den Status der Frauen indianischer Völker Nordamerikas, eine geschichtliche Einführung und eine Einführung in das traditionelle Weltbild uramerikanischer Frauen.

Im zweiten Abschnitt werden Frauen einzelner Stämme und Regionen exemplarisch herausgegriffen und verschiedene Bereiche ihres Lebens näher beschrieben.. .Leider ist das Buch sehr teuer

Auch im Buch vonCarolyn Niethammer "Töchter der Erde" ist die Rolle der Frauen in vereinzelnden stämmen erklärt...

so kommt es das Huronen, Eskimos, Chipewyan tauschten oder boten ihre Frauen zum Handel an,

sogar Crows hatten den Spruch:

die Frauen seien wie büffel.
Ein Mann, der zu lange mit einer Frau lebte, sei wie ein Jäger, der das letzte Tier der Herde erlegt hat und bei dem Kadaver bleibt, weil ihm die Energie fehlt,
auf weitere Jagd zu machen.

Hmmm schon eigenartig diese Einstellung oder?

l.g.
wasi

(A/Manyhorse)

Hi Elk,

als ich in Alaska war, kam das Thema der vergewaltigten Frauen auf den Tisch. In den Medien wurde darüber öfters berichtet, da in Alaska die Vergewaltigungsrate sehr hoch ist. Aber nicht immer sind die Vergewaltiger Nicht-Indianer, nicht immer sind die Opfer Indianerinnen.
Hoch im Norden ist die Quote der vergewaltigten Indianerinnen höher als in anderen Staaten. Oft wissen die Indianerinnen gar nicht, an wen sie sich wenden können. Aufgrund der geographiischen Lage der Siedlungen, gibt es in den Orten kaum Polizei. Oft sind die größeren Orten meilenweit entfernt. Die Häuser stehen nun nicht immer wie wir denken, dicht zusammen, wie wir uns Dörfer vorstellen.
Oft sind die Täter Indianer. Die Rate der inhaftierten Indianer oder Native Americans in Alaska, die wegen Vergewaltigung einsitzen, ist hoch. Einige versuchen es damit zu erklären, dass Indianer in den Internatsschulen oft selber Opfer waren. Wenn ihre Eltern Opfer waren, lassen sie oft den Frust an den Kindern aus. Dies kann man in dem Buch von TZim Giago "Children left behind" nachlesen und irgendwie nachempfinden. Aber das hilft den Opfern nicht. Sie fühlen sich oft nicht ernst genommen. Gar nicht mal so selten passieren diese Verbrechen, dass muss man aber hier auch sagen, wenn Opfer und Täter betrunken waren.
WIe gesagt, ich rede hier nur über Alaska. Außerdem gibt es eine Webseite vom Staat Alaska, wo man recherchieren kann, wer alles wegen Vergewaltigung im Gefängnis war oder ist. Über diese Webseite kann man erfahren, wer als Sex-Offender registriert ist. Auch ein Bild wird vom Täter veröffentlicht. Nur ich bezweifele, dass dies die Täter abschreckt.
LG
many

http://dps.alaska.gov/sorweb/list.aspx? ... bmit+Query

wenn der Link funktioniert, kommt man auf die oben erwähnte Seite. Ich habe einfach nur den Namen Smith eingegeben.
Der kurze Link zu der Seite ist
http://www.correct.state.ak.us/

dann hat man eine Vorstellung, wie so eine Websuche nach Sex-Offendern aussieht
LG
many

(A/Elk Woman)

Dear "SISTERS IN SPIRIT"
Many + Wasi,

Danke euch für eure ehrlichen persönlichen Worte; Beispiele und Berichte.

Ich hatte das Thema auch bewußt so gewählt: "Was zählt das Leben ?(..einer Frau)" (und nicht "was zählt das Leben einer indianischen Frau bei weißen Straftätern"...) Das heißt, die gibt es durchaus und nicht wenig, aber "nicht ausschließlich" !!!

Ich hab mir extra die DVD " Bordertown" (mit Jennifer Lopez und Antonio Banderas) gekauft und mir das auch angetan, dieses "wahrhaftige Grauen" was noch heute in der mexikanischen Grenzstadt Juarez an der Tagesordnung sein soll...anzusehen.
Der Film beschreibt, wie die Landbevölkerung (mexikanische Kleinlandbesitzer) um ihr Land gebracht wurden/berden, so dass sie gezwungen waren/sind mit ihren Familien in die Außenbezirke von Juarez in die Slums zu ziehen und ihre Töchter und Frauen als Lohnsklaven zu verdingen, für kaum die Familie ernährende wenige Pesos . In Juarez gibt es eine Vielzahl von billigproduzierenden Firmen, nicht selten in der Hand von reichen mexikan. Familien und deren Seilschaften (dort werden fast alle elektronischen Großgeräte für die USA; Fernseher, Kühlschränke etc. im Akkord hergestellt...- "und daran klebt nicht nur Schweiß, sondern Blut".., da seit langen Jahren regelmäßig die jungen Fabrikarbeiterinnen auf dem Heimweg in die Vorstädte vergewalltigt und in der Wüste verscharrt werden...- Das ist bittere Wahrheit; "heute" (und nicht im 19.Jhdt. o.ä.) und wer darüber schrieb/schreibt wurde mundtot gemacht...!!!

ALSO WIEVIEL IST DAS LEBEN VON FRAUEN WERT AUF DIESER WELT...???; die ungerechter in dieser Hinsicht nicht sein kann,
- und das ist keine Frage der Nationalität, sondern eine Frage endlich für alle Frauen , für alle "SISTERS IN SPIRIT" eine Lobby zu haben!!!!
(Ich frage mich sowieso, mit meinem gesunden Menschenverstand, wie man seine Seele so verkaufen kann und Mütter und Schwestern quälen und töten kann... )


Ein böses Thema; aber leider kann man davor auch nicht die Augen verschließen (auch wenn man sie manchmal vor Grauen davor verschließen möchte) und zur Tagesordnung übergehen oder meinen, dass dies eben halt so wäre, wie es eben ist..

LG,
elk
Jana
 

von Anzeige » Mo 9. Feb 2009, 16:15

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Re: Was zählt das Leben (einer Frau)?

Beitragvon Jana » Mo 9. Feb 2009, 16:46

(A/Jana)

Hi Elk, Wasi und Many und natürlich Bruno und Walter,

das Beispiel der Grenzstadt Juarez wollte ich hier auch bringen, aber du bist mir da zuvorgekommen, liebe Elk, weil ich im Moment wenig Zeit zum Recherchieren habe. Über diese Fälle von Vergewaltigungen und das anschließende Verscharren in der Wüste gibt es sogar eine Dokumentation, die vor Jahren bei uns im deutschen Fernsehen lief. Ich erinnere mich leider nicht mehr an den Titel. Vielleicht kennt jemand von euch die Doku?

Leider ist das Thema Gewalt gegen Frauen und Ausbeutung von Frauen weltweit so erschreckend aktuell, dass man manchmal den Eindruck hat, die Menschheit wird immer roher und aggressiver. Erst vor relativ kurzer Zeit hat sich ARTE mit dem Thema befasst. Zum Beispiel werden junge Mädchen aus Osteuropa mit angeblichen Jobangeboten nach Schweden oder Deutschland gelockt. Dort nimmt man ihnen die Pässe ab und zwingt sie so in die Illegalität und zur Prostitution. Die Methoden, mit denen die Mädchen gelockt werden, sind eiskalt psychologisch ausgeklügelt. Leider ist es oft so, dass Frauen in diesem Geschäft selbst mitmischen bzw. die Fäden ziehen. Diese Frauen sind meist ehemalige Prostituierte, die sich auf die Seite ihrer Ausbeuter geschlagen haben, um zu überleben und ein besseres Leben zu haben. Sie haben selbst Gewalt erfahren und üben nun Gewalt gegen ihre jungen Opfer aus. Es passiert auch sehr oft, dass die Mädchen von Leuten aus ihrem Bekannten- oder Verwandtenkreis "geworben" werden, oder zum Teil werden sie von ihren Onkeln, Vätern oder Brüdern verkauft.

In Italien spielen sich ähnliche Dinge ab. Dort werden Mädchen aus Afrika eingeschleust und müssen anschaffen gehen. Auch hier halten Frauen sehr oft die Fäden in der Hand oder werden zumindest als Lockvögel eingesetzt. Hier spielt auch die Woodoo-Religion eine große Rolle, damit werden die Mädchen, die daran glauben, regelrecht eingeschüchtert und bedroht. Sie werden durch Zeremonien eingeschworen, und man droht ihnen damit, dass ihren Angehörigen ein Unglück zustößt, wenn sie sich widersetzen.

Noch ein letzter Gedanke zu diesem eigentlich unerschöpflichen Thema: In der deutsch-tschechischen Grenzregion boomt der Sextourismus, auch wenn das manche Leute und auch offizielle Stellen gerne herunterspielen würden. In Tschechien sind manche Familien auf die regelmäßigen Besucher der Freier angewiesen, die zahlen für Frauen - und Kinder! - nicht nur mit Geld, sondern bringen teilweise auch Kleidung und Lebensmittel mit oder finanzieren Möbel...

Hier noch ein paar Tipps zu Spielfilmen bzw. Dokus, die sich mit dem Thema befassen.

"Sex Traffic" (Doku, das Erschütterndste, was ich je zum Thema gesehen habe, kam vor Jahren auf ARTE)
"Lilja-4-Ever" (Spielfilm, wird recht häufig bei den Dritten gezeigt)

Ich suche mal bei Gelegenheit die Website von KARO, einem Verein, der sich um die Prostituierten in der deutsch-tschechischen Grenzregion kümmert und zu unserem lokalen Frauen-Netzwerk gehört, und stelle den Link in diesen Thread. Darüber habe ich auch schon mal eine Sendung gemacht.

Jana

(A/Walter)

Ich hab mal gehört dass es in Amerika ein Programm gibt das die Einwohner durch Postwurfsendungen darauf aufmerksam macht wenn ein Triebtäter in ihre Nähe zieht.

(A/Elk Woman)

DANKE; auch Dir :
Liebe Jana "SISTER IN SPIRIT",

habe immer mehr Achtung vor Deinem Job, dass Du sogar schon über das Thema eine Sendung gemacht hast...! Eine Sendung/Doku über "KARO" und seine Bemühungen am deutsch-tschech. Borderstrich hab ich gesehen. Bzw. wurde in der Doku gezeigt, wie ein deutscher Reporter sich als Pseudofreier ausgab.
Und dem wurde "von einer tschech. Mutter die minderjährige Tochter angeboten", mit den Worten " Können alles damit machen, nur bitte nicht tot..." Der Hals schnürte sich bei mir zu...!!

LG,
elk

(A/Manyhorse)

vor Jahren war ein deutsches Fernsehteam irgendwo in Kambodscha. In enem kleinen Dorf erfuhren sie von einer Mutter, die ihre 8-jährige Tochter an Zuhälterin aus Vietnam verkaufen wollte. Die Mutter erklärte, dass sie aus finanzieller Not handeln würde.
Das Fernsehteam gab der Mutter Geld, das für die Verhältnisse vor Ort für ca. 2 Jahre ausgereicht hätte. Das Fernsehteam besuchte diese Mutter ca. 1/2 Jahr später wieder, aber das kleine Mädchen war bereits verkauft. Vor der Kamera wollte sich die Mutter nicht äußern.
LG
Many

(A/Elk Woman)

ich werde und kann es nicht verstehen, was da solchen Kinderseelen angetan wird...
Not und Armut können vielleicht eine Mutter dazu bringen sich selber zu verkaufen oder Kinder in bessere Verhältnisse zu geben, aber sonstiges wie an den Beispielen aufgeführt entzieht sich meinem Verständnis und da gibts bei mir auch keine Erklärung dafür.
Man verrät und verkauft seine Kinder nicht, no, no, never!!!)

In diesem Sinn: "Mütter schützt eure Kinder, dass ist eure verdammte Aufgabe!"

He, jetzt bin ich richtiggehend wütend geworden- und das am Muttertag!

LG,
elk

(A/Bruno)
Zu dem Zitat:
Auch im Buch vonCarolyn Niethammer "Töchter der Erde"
ist die Rolle der Frauen in vereinzelnden stämmen erklärt...
so kommt es das Huronen, Eskimos, Chipewyan tauschten oder boten ihre Frauen zum Handel an...

Das Buch von Carolyne Niethammer ist sicher gut geschrieben und bietet sehr interessante Aspekte. Allerdings muss sie wie üblich auf zeigenössische WEISSE Quelllen zurückgreifen, die in der Regel mit Vorsicht zu geniesen sind: Die Wahrnehmung der Weißen war durch Erwartungen, Vorurteile, Meinungen, Eistellungen usw. sehr gefiltert und gab gerade was die indianische Frau anbelangte meistens ein erschreckend falsches Bild wider, ein Beispiel ist Royal B. Hassrik (siehe die Lakota Anthropologin Beatrice Medicine "The Hidden Half - Plains Indian Woman", Marla Powers, "Oglala Woman", Nancy Lury "The Indian Woman a Legacy of Freedom").

Zum anderen können wir uns heute kaum eine Vorstellung machen, welche Verachtung gegenüber anderen Rassen damals in der weißen Gesellschaft herrschte und wie christlich bigott, prüde und sexuell verklemmt die weiße Gesellschaft - mit Ausnahme der Franzosen damals war.

Dass viele Naturvölker und auch Indianerstämme eine offene Einstellung zur Sexualität hatten, passte nicht in diese Denkwelt und wurde sofort als Zügellos angesehen und in der Fantasie und Berichten ausgeschmückt.

Dass bei einigen Stämmen die Ehefrau, wenn diese wollte mit einem Gast schlief, war eine aus der Gastfreundschaft entstandene Geste. Bei einigen Stämmen hatte dies auch damit zu tun, dass man der Frau soviel Macht zusprach, dass sie dadurch, dass sie mit einem Gast schlief, dessen Kraft und dessen Macht erhalten und auf den eigenen Ehemann übetragen konnte.

Es kam bei Plainsstämmen vor dass einem besten Freund (Kola) der alleine war oder Liebeskummer hatte die eigene Ehefrau zum Trösten geschickt wurde, wenn diese einverstanden war. Dies kam daher, dass der Kola verpflichtet war, sollte der Ehemann umkommen, die Frau seines besten Freundes zu heiraten und für sie zu sorgen.
Dies hatte aber alles nichts mit einer Herabwürdigung der Frau oder gar Prostitution zu tun. Prostitution war bei den Indianerstämmen unbekannt. Ebenso war sexuelle Gewalt gegen Frauen auf Kriegszügen bei allen Waldlandstämmen und fast allen Plainsstämmen aus religiösen Gründen tabu, wärend sexuelle Gewalt gegen Frauen immer ein fester Bestandteil der europäischen Kriegsführung war.

Viele Grüße

Bruno

(A/Elk Woman)

Ergänzung:

"Sexualität wurde von indianischen Frauen als natürlich begriffen und empfunden. Sie gehörte zu den natürlichen Dingen wie Hunger, Durst, Mystik, Leben und Tod. Deshalb gab es auch kaum Prüde oder Nymphomanen unter den Indianern, obwohl die Normen für akzeptables Sexualverhalten von sehr eng gestreckten Grenzen bis zu Freizügigkeit reichten. Sexualität war etwas Selbstverständliches; trotzdem war in vielen Stämmen die Auffassung tief verwurzelt, der Geschlechtsakt mindere die Kraft des Mannes.
Aus diesem Glauben heraus entwickelten sich eine Reihe von Tabus im Zusammenhang mit der Sexualität. Solche Richtlinien waren notwendig, damit die Stammesgemeinschaft reibungslos "funktionierte" und die Familie intakt blieb. Wenn Sex eine vorherrschende Rolle spielen würde, versäumten es die Partner möglicherweise, ihren jeweiligen Pflichten nachzugehen. Davon abgesehen durften die Tabus und Normen aber auch nicht zu streng sein, damit sie eingehalten werden konnten. Enthaltsamkeit gehörte zu einer dieser Regeln. Sie war oft Bedingung für eine erfolgreiche Jagd oder einen erfolgreichen Kriegszug (Spitzensportler kennen dies bestimmt auch vor einem großen Wettkampf) und bei vielen religiösen Zeremonien, wobei die Dauer der Enthaltsamkeit von Stamm zu Stamm variierte. Die Verknüpfung von Enthaltsamkeit mit der Nahrungsmittelversorgung konnte man zum Teil bei vielen Stämmen beobachten. So erforderte das religiöse Zubereiten bestimmter Nahrung (beispielsweise das Sammeln und die Zubereitung der Agave bei den Apachen) das Unterlassen des Geschlechtsverkehrs.
Es gab auch noch andere Tabus oder Ängste, wie z.B. bei den Navajos und einer Gruppe der Shoshonen, denen der Blick auf die Genitalien Krankheit oder Blitzschlag einbringen konnte und deshalb tunlichst vermieden wurde. Bei diesen Stämmen vollzog sich deshalb wahrscheinlich der Geschlechtsakt meist im Dunkeln und in Bekleidung.
In einer Gesellschaft, die sehr eng zusammenlebte und nicht viele Möglichkeiten der absoluten Privatsphäre besaß, war das Inzesttabu sehr wichtig, wie bei vielen Naturvölkern der Welt, wenn auch der Begriff als solcher unterschiedlich definiert und dementsprechend unterschiedlich bestraft wurde. Um einen Inzest von vornherein zu vermeiden, traf man verschiedene Vorkehrungen; verbreitet war die Trennung von Bruder und Schwester ab einem bestimmten Alter, das Verbot des miteinander Redens von Geschwistern oder die Schaffung von Scherzbeziehungen, wie beispielsweise bei den Central-Algonkin. Dort war die Beziehung zwischen Frauen und ihren Schwager, zwischen Männern und ihren Schwägerinnen durch intensiven, betont freudvollen Umgang mit Necken gekennzeichnet, das oft sexuell durchdrungen und sogar obszön sein konnte, nur berühren durfte man sich nicht. Bei vielen Stämmen, wo die Ehepartner nachträglich feststellten, dass sie doch miteinander verwandt waren, mussten sie sich unverzüglich trennen.
Absichtlich begangener Inzest wurde meist hart bestraft, in manchen Fällen sogar mit dem Tod.
Allerdings kannten einige Kulturen der nordamerikanischen Indianer den Inzest zwischen Verwandten als Bestandteil ihrer Kultur.
Eine Pawnee- Frau diente dem Sohn ihrer Schwägerin als Sexualpartner bis zu seiner Verheiratung und die Hopi- Frau konnte offen sexuelle Beziehungen zu ihrem Neffen pflegen. Obwohl vor, während und nach vielen heiligen Ritualen sexuelle Enthaltsamkeit angeraten wurde, war oft eben diese Sexualität Bestandteil der rituellen Tänze, immer im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit, nicht nur die Fruchtbarkeit der Frau, sondern die der Mutter Erde, es ging um Gebete für reiche Erträge, um Wild, Wildpflanzen u.a.
Ob das Küssen schon vor Kolumbus aufkam oder erst durch die Weißen ist nicht eindeutig nachgewiesen, jedenfalls hat es sich rasch verbreitet. Manche Stämme waren dabei zurückhaltender, andere küssten sich nicht in der Öffentlichkeit, einige praktizierten den Zungenkuss.
Treue war eine Tugend bei den meisten Kulturen der Indianer Nordamerikas. Die Frauen wurden manchmal als Besitz betrachtet, wurde dementsprechend Ehebruch seitens der Frau häufig hart bestraft, in extremen Fällen konnte die Frau von ihrem Mann getötet werden. Oft wurde sie äußerlich gebrandmarkt, indem man ihr Haare, Nasenspitze, Lippen oder Ohren abschnitt, sie mit roter Farbe beschmierte u.a. Andere Stämme wie die liberalen Hopi oder auch die Crow betrachteten diese Sache etwas gelassener, wobei die Crow- Frauen zumindest ihr Ansehen verloren. Außerdem galt auch bei den Indianern das Prinzip des "was ich nicht weiß...", was sich zugegebenermaßen schwierig gestaltete in solch engen Gemeinschaften.
Einige Gruppen kannten den institutionalisierten Frauentausch, teilweise durch den "Frauenraub" rivalisierender Bünde eines Stammes, aber verbreiteter war das Prinzip des Ausleihens zu sexuellen Zwecken.
Andererseits hatten viele Indianerfrauen kaum Spielraum, um gegen untreue Ehemänner vorzugehen, eher konnten sie etwas gegen die Nebenbuhlerin unternehmen, oft wurde ihnen aber nahegelegt, Stillschweigen zu bewahren. Natürlich konnten die meisten dieser Frauen ihre Männer verlassen, aber wenn er seine Familie ansonsten sehr gut versorgte, überlegte sie sich das natürlich gut.

Anders sah es mit Vergewaltigung in der eigenen Gemeinschaft aus (nicht die Vergewaltigungen bei den Überfällen feindlicher Gruppen). Dies war kein Kavaliersdelikt mehr, im Gegenteil, Vergewaltigung galt als schweres Sexualdelikt und wurde fast überall geächtet, deshalb kam sie wohl kaum vor. Bestraft, sogar gerächt wurde sie fast überall.
Indianer kannten auch die Prostitution (vor Kolumbus aber sehr selten) und lesbische Liebe, wobei die Reaktionen darauf von Besorgtheit und Respekt bis zu Wut und Ekel reichten.

(Quelle: http://mitglied.lycos.de/susa43/Indiane ... frauen.htm)
----------------
Wissenschaftliche Arbeiten:

„Unter den Händen der Barbaren“
Indian Captivity Narratives
des kolonialen Nordamerikas in deutscher Sprache,
1697-1774

Dissertation
von
Claudia Kroke
------------
"Die Behandlung von Kriegsgefangenen durch die Irokesen"
Studienarbeit von
Herwig Baum
_______
LG,
elk
Nachtrag zur Ergänzung:

Zitat Bruno:
"Dass bei einigen Stämmen die Ehefrau, wenn diese wollte mit einem Gast schlief, war eine aus der Gastfreundschaft entstandene Geste."
___________

"Dies hatte aber alles nichts mit einer Herabwürdigung der Frau oder gar Prostitution zu tun. Prostitution war bei den Indainerstämmen unbekannt. Ebenso war sexuelle Gewalt gegen Frauen auf Kriegszügen bei allen Waldlandstämmen und fast allen Plainsstämmen aus religiösen Gründen tabu, wärend sexuelle Gewalt gegen Frauen immer ein fester Bestandteil der europäischen Kriegsführung war."
------------------
Meine persönliche Meinung:

Hier hab ich allerdings meine Bedenken ob eine Frau unbedingt zuvor gefragt wurde "ob sie" dies wirklich wollte...Es sei denn, sie stimmte zu um nicht dem Vorwurf ihren Mann bestimmte von ihm damit verbundene Chancen entgegen zu stehen... das wäre dann aber nicht ein Einverständnis aus eigenem Antrieb -
und würde aus unserer Sicht schon einer Prostitution nahe kommen! (Auch wenn die Indianer diesen Begriff nicht kannten.)
Dabei gebe ich auch zu bedenken, dass man unsere Sicht der Dinge wohl nicht auf deren Kultur damals 1:1 übertragen kann.
Allerdings: Heute schon eher und da sind Indianerinnen auch nicht gerade prüde und indianische Männer auch nicht gerade treu...!!! Dafür gibt es zahlreiche Beispiele und viele vaterlose Kinder!!!

P.S.: Im übrigen hab ich auch nur in neuerer Literatur (siehe meine Hinweise in der Ergänzung oben) ebenso wie in Brunos Beitrag immer nur die Tatsache, Aussage und Annahme dass es das alles nicht so wie in älterer Literatur dargestellt gab... gelesen. Leider hier keinen Hinweis auf historische Quellen und persönliche Aussagen aus damaliger Zeit (höchstens mal eine Aussage von einer besonders gut behandelten Gefangenen; wobei ich nicht glauben kann dass man in damaligen Zeiten "bei erschwerlichen langen Rückmärschen durch die Wildnis.." die Gefangenen extra zuvorkommend behandelt hat; sie waren schließlich Beutegut...) Diese Quellen würd ich wirklich gerne mal lesen.
Sexuelle Gewalt gegen Frauen in kriegerischen Zeiten, politischen Unruhen - und diktatorischen Zuständen gab und gibt es leider "weltweit" (und auch in Familen weltweit...)
Daher kann ich persönlich diese Aussage:
....wärend sexuelle Gewalt gegen Frauen " immer ein fester Bestandteil der europäischen Kriegsführung war.." auch nicht so dastehen lassen!

Also auch hier "Vorsicht mit der Verallgemeinerung".

(A/Bruno)

Hallo Elke,

man kann die Postition der indianischen Frau nicht pauschal sehen, da die Gesellschaften der Indianer zu unterschiedlich waren.

1. Das Problem der klassischen europäischen Geschichtsforschung liegt darin, dass sie mit dem Zitieren von schriftlichen Quellen arbeitet, dies funktioniert aber nur dann, wenn ich schriftliche Quellen von beiden Seiten habe. Da bei den Indianerkriegen nur weiße schriftliche Quellen vorliegen funktioniert diese Methode nicht. Viele weiße Quellen sind rassistische Propaganda z.B. Cotton Maher und Rev. Hubbard, die offiziellen Chronisten von Neu England. Trotzdem machen es sich viele Historiker einfach und schreiben nur die weißen Quellen ab...
2. Die weußen Quellen sind fast alle eingefärbt und mit Vorurteilen behaftet. Dies liegt darin, dass die Menschen nicht das wahrnehmen, was sie wirklich sehen, sondern das was ihrer Vorstellung entspricht. Indianer wurden als grausam und wild wahrgenommen, weil es der Vorstellung der Weißen entsprach.
3. Axtell hat in seiner jahrzehnte langen Forschung keinen einzige Hinweis auf die Vergewaltigung von Frauen durch Waldlandindianer gefunden. Dies wurde sogar von weißen Kirchevertretern zugegeben. Quelle: James Axetell, The White and the Indian in colonial America, ebenso kannst Du eine Reihe von Quellen in einem Artikel im Magazin für Amerikanistik "Weiße und Indianer - weiße Indianer nachlesen.
4. Fehrenbach behauptet in seinem Buch Comanche, dass Comanchen ihm gegenüber zugegeben hätten, dass Comanchen weiße Frauen vergewötigt hätten. Gary Anderson, Seniorprofessor für Geschichte der Unversität von Oklahoma hat die Feldforschungen von Fehrenbach systematisch ausgewertet und KEINE EINZIGE solche Aussage gefunden: Ergebnis, es sind Erfindungen von Fehrenbach, der in seinem Buch "Lone Star State" die Ausrottung der Indianer rechtfertigt. Weiteres Beispiel: Rachel Plummer soll während Ihrer Gefangenschaft Vergewaltigungen ausgesetzt gewesen sein. Ich konnte vo Jahren eine Ausgabe des Originalberichts von R. Plummer kaufen - kein Wort steht davon darin. Beim Übefall auf die Parker Ranch soll die Großmutter von Cynthia vergewaltigt worden sein. Anderson -übringens ein Weißer - hat nachgewiesen, dass diese Behauptung erst später von einem Journalisten eingefügt wurde... usw. usw..(Quelle: Gary Clayton Anderson, Ethnical Clensing in the Prommised Land)
5. Der US Kongress zahlte an von Indianern gefangene Weiße eine finanzielle Entschädigung, deren Höhe davon abhing, welche Grausamkeiten diese erduldet hatten - damit war die Türe zu Märchen geöffnet, um mehr Geld zu bekommen.

Was die Situation der Fraue anbelangt, kann ich mich auf Waldland- und Plainsindianer beziehen, da ich mich damit sehr ausführlich bechäftigt habe.

Ob immer jede Frau damit einverstanden war, mit einem Gast zu schlafen mag dahin gestellt sein. Hier muss aber die Gesamtsituation der indianischen Frau in den oben genannten Kulturen gesehen werden. Wenn es einer indianischen Frau nicht passte was ihr Mann wollte, trennte sie sich von ihm. Dies war bei der sozialen Sicherheit die sie genoss sehr leicht. Damit war die Macht von Männern Frauen zu etwas zu zwingen bedeutend eingeschränkter als in der weißen Gesellschaft, wo die Ehefrau ihrem Mann weitgehend ausgelifert war. (Quelle: Nancy Luri "The indian Woman - A Legacy of Freedom")
Zudem kommt hinzu, dass wie Du vorher zitiert hast, die Indianer eine andere Einstelung zur Sexualität hatten als die verklemmten Weißen.
In allen von mir zitierten Büchern findest Du die gewünschten Originalquellen.

Viele Grüße

Bruno

(A/Manyhorse)

Hallo Elke,

wir beide wissen, dass viele Frauen nicht darüber erzählen oder erzählten, falls sie vergewaltigt wurden. Früher war es eine Schande für die Frau, wenn sie vergewaltigt wurde. Heute trifft dies auch noch für Frauen in der Türkei zu. Ich glaube auch aus diesem Grund, findet man nicht viele alte Berichte, in denen über Frauen und ihre Vergewaltigung geschrieben wurde.
Außerdem behaupte ich auch, dass nicht alle Berichte von Indianern 100% wahr sind, da auch Indianer Vorurteile haben.
Auch werde ich nicht behaupten, dass alle Indianerinnen freiwillig mit einem anderen Mann geschlafen haben. Wir werden hier keine absolute richtige Antwort hier finden. Wie man so sagt, Aussage gegen Aussage. Außerdem sind auch Indianer/innen Individuen, deshalb werde ich die Berichte nicht auch alle Indianer/innen für zutreffend halten.
LG
many

(A/Jana)

Hallo Elk, Many und Bruno,

ich finde eure Äußerungen zu dem Thema sehr aufschlussreich und interessant. Ich wollte eigentlich noch auf einiges eingehen, aber du bist schneller gewesen, Many, und hast mir aus der Seele gesprochen. Ich denke auch, dass man das Thema nicht verallgemeinern sollte, und dass sowohl Berichte von Weißen als auch von Indianern aus den unterschiedlichsten Gründen falsch oder zumindest geschönt sein können. Schwarze Schafe gab und gibt es überall, kulturübergreifend. Und es gab und gibt Gewalt gegen Frauen oder zumindest Nötigung durch andere, zu denen die betroffenen Frauen in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen. Und, um mal den Ausgleich der Geschlechter herzustellen: Es gab und gibt auch die andere Seite, nämlich Gewalt von Frauen gegen Männer, wenn diese vielleicht auch andere Formen hat!

LG Jana
Jana
 

Re: Was zählt das Leben (einer Frau)?

Beitragvon Jana » Mo 9. Feb 2009, 17:03

(A/Elk Woman)

Hi, Bruno,

"Das Problem der klassischen europäischen Geschichtsforschung liegt darin, dass sie mit dem Zitieren von schriftlichen Quellen arbeitet, dies funktioniert aber nur dann, wenn ich schriftliche Quellen von beiden Seiten habe. Da bei den Indianerkriegen nur weiße schriftliche Quellen vorliegen funktioniert diese Methode nicht."

Siehste Bruno, da sind wir uns doch mal einig. Die Indianer haben damals keine Aufzeichnungen geschrieben und daher haben wir keine schriftlichen Quellen von beiden Seiten. Das ist eine klare Aussage.
Nun kommen heute neue Geschichtsschreiber und verwerfen auf Grund ihrer neusten Forschungen "in alten Quellen" jegliche Berichterstattung damaliger Zeit und man stößt dabei auf sensationelle damals falsch interpretierte Originalaussagen und die machen aus schwarz plötzlich weiß (ich könnte mich wirklich mit "weiß-grau" zufrieden geben...Jol!. Aber über diese schmale Brücke alles zu verwerfen geh ich nicht, dafür hab ich zuviel Bücher erlebt die "je nach Zeitgeist" umgeschrieben wurden, oder aus dem Profilieranliegen des Autors.
Für mich zählt das Prinzip der Gegensätzlichkeit im Wesen der Natur der Menschen, d.h. gut + böse, schwarz + weiß. (Und ganz klar, da geb ich allen Recht und hab das auch selber gesagt; keine Verallgemeinerungen!)

Dass ich das nicht aus heutiger Sicht beurteilen kann, hab ich immer gesagt; aber wieso können das andere Menschen die ihr Privileg "wissenschaftlich zu arbeiten" vor sich hertragen und alles Andere der krankhaften Phantasie eines Schriftstellers zuordnen oder den politischen Ambitionen eines Menschen der vielleicht einer anderen Staatenzugehörigkeit zugehörig war. ... Das erschließt sich mir nicht!?
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"Wenn es einer indianischen Frau nicht passte was ihr Mann wollte, trennte sie sich von ihm. Dies war bei der sozialen Sicherheit die sie genoss sehr leicht. Damit war die Macht von Männern Frauen zu etwas zu zwingen bedeutend eingeschränkter als in der weißen Gesellschaft, wo die Ehefrau ihrem Mann weitgehend ausgelifert war. (Quelle: Nancy Luri "The indian Woman - A Legacy of Freedom")"


Frage:
Wie groß war denn die soziale Sicherheit..., wenn man den Ernährer vor die Tür setzte und man vielleicht von anderen Frauen oder dem Stamm Unverständnis erntete für solch eine Missachtung "der Gastfreundschaft (wie Du sagst)" oder Missachtung dass der Mann dadurch höheres Ansehen (oder Macht; wie Du sagst) daraus ziehen konnte...Männer wurden in der Regel...wohl aus dem Tipi geschmissen wenn sie sich unfähig zeigten ihren Pflichten gegenüber der Familie und der Frau (wie immer das aussah). Zu diesen Zeiten gab es überall "pflichtbewusste..." Ehefrauen, die materiell oder finanziell von ihren Ehemännern abhängig waren - oder vom Wohlwollen des Stammes eben in dem Fall.
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Fazit:
Ich finde die Diskussion wirklich spannend, obgleich ich weiß dass wir da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Aber ich denke, es st trotzdem wichtig darüber zu reden und auch gegenteilige Meinungen zu vertreten. Sonst würde niemand von uns der Sache gerecht, denk ich mal.

LG,
elk

Nachtrag:

Hier noch zur Vervollständigung ein Link zu einer englischsprachigen Seite "zu namentlich bekannten weiblichen Gefangenen unter Indianern":
Women Captives and Indian Captivity Narratives
Stereotypes Reinforced and Challenged
An article by Jone Johnson Lewis, Women's History Guide

http://womenshistory.about.com/library/ ... 20920c.htm
( auch Part 1 + 2 dazu; dazu rückwärtsklicken )
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Will ja alle Seiten beleuchten und nicht engstirnig erscheinen, gell.

Hi,

nach vorherigem Link, der sehr gut in Part 1 +2 die "Beweggründe aus damaliger Zeit bei den Gefangenenberichten und einschlägiger damaliger Berichterstattung/ Literatur" zeigt, indem er anmahnt diese Sachen beim kritischen Lesen im Hinterkopf zu behalten,
weiß ich das wir hier trotz aller Meinungsäußerungen immer nur die Oberfläche streifen....!

Falls aber dieses Thema weiterhin für Jemand so interessant ist, dass er ( so er allerdings der englischen Sprache so mächtig ist..englischsprachige Bücher zu lesen !) es vertiefen möchte, hab ich mal in Amazon gekramt und diverse Literatur herausgesucht, die ich hier ohne eignene Wertung aber mit entsprechenden Leserrezensionen vorstellen werde.

HINWEIS: Ich lasse die sehr stümperhafte automnatische Übersetzung stehen, damit auch Jeder sich einen Einblick verschaffen kann.
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NEUERE LITERATUR zu GEFANGENEN UNTER INDIANERN mit Streifzug in die damaligen geschichtlichen Umstände:

1.- Die Captured: A True Story of Abduction von Indianern auf dem Texas Frontier (Taschenbuch)
by Scott Zesch (Author)
"They had no reason to feel afraid when they first saw the three figures on horseback, riding steadily across a distant ridge..." ( more ) von Scott Zesch (Autor)

"Autor Scott Zesch begann die Erforschung Informationen über ein Vorfahre, Adolph Korn. What he ended up with is a fascinating book on the lives of other families of Texas settlers who had children abducted and also their frontier lifestyles. Was er am Ende mit ist ein faszinierendes Buch über das Leben von anderen Familien von Texas Siedler, die Kinder entführt und auch ihre Grenze Lebensweisen. Also included are the stories of not just his ancestor Adolph Korn, but other children who were Indian abductees as well. Ebenfalls enthalten sind die Geschichten nicht nur von seinen Vorfahren Adolph Korn, aber auch andere Kinder, die indische als auch Entführten. Incredibly well researched (especially for an Aggie.) He leaves no stone unturned. Unglaublich gut recherchiert (vor allem für ein Aggie.) Er lässt nichts unversucht. The stories these abductees had of their lives with the different tribes are absolutely fascinating. Die Geschichten dieser Entführten hatten von ihrem Leben mit den verschiedenen Stämmen sind absolut faszinierend. Not having read much before about Indian abductions, especially intriquing was how difficult re-assimilation back to their native white culture was for these former child abductees. Nicht viel lesen, bevor über indische Entführungen, vor allem intriquing wurde, wie schwierig Re-Assimilation zurück zu ihren einheimischen weißen Kultur war für diese ehemalige Kindersoldaten Entführten. Even if they had only spent a few months with the Indians. Selbst wenn sie nur für ein paar Monate mit dem Inder. A great factual look back at what life on frontier was like. Ein großer sachlichen Blick zurück, was das Leben auf der Grenze war wie. Highly recommended. Highly recommended."
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"Ich war angenehm überrascht, wie gut dieses Buch ist. Author Zesch has turned out what should become a minor classic of Texas and Western history. Autor Zesch hat sich, was zu einem geringfügigen Klassiker von Texas und West-Geschichte.

"Captured" is about the experiences of nine White children captured by Comanches and Apaches from 1865 to 1871. "Captured" geht es um die Erfahrungen von neun White Kinder erfasst von Comanches und Apachen 1865 bis 1871. The children lived among the Indians for up to 12 years. Die Kinder lebten unter den Indianern für bis zu 12 Jahren. Several of them were members of the large German-speaking community which settled in the Texas Hill Country west of San Antonio. Einige von ihnen waren Mitglieder der großen deutschsprachigen Gemeinschaft, die sich in der Texas Hill Country westlich von San Antonio.

As the author wryly notes the only career path for Comanche men was "warrior" and the author details many of the brutal battles between Comanche and Texan. Da der Verfasser wryly stellt fest, die nur Karriereweg für Comanche Männer war "Krieger" und der Autor viele Details der brutalen Schlachten zwischen Comanche und Texaner. There are massacres and atrocities and gore galore here, but also a bit of humor and humanity. Es gibt Massaker und Greueltaten und Gore Galore hier, sondern auch ein wenig Humor und Menschlichkeit. White children captives were often treated kindly and adopted into the tribe. White Kinder Gefangenen wurden oft freundlich behandelt und angenommen in den Stamm. Despite being eyewitnesses to the murder of their families, several of the male captives profiled by Zesch came to prefer the wild and free life of a Comanche warrior to that of a Texas sodbuster. Obwohl Augenzeugen der Ermordung von ihren Familien, einige der männlichen Gefangenen durch profilierte Zesch kam bevorzugen die wilde und freie Leben eines Comanche Krieger, der dem einer Texas sodbuster. Most notably, Herman Lehmann was one of the last few Comanche holdouts to surrender to the Whites in 1878 and he was a willing and enthusiastic participant in many battles against White soldiers and raids on White communities. Vor allem, Herman Lehmann war einer der letzten Comanche holdouts zur Übergabe an die Weißen in 1878 und er war bereit und begeisterte Teilnehmer in vielen Schlachten gegen White Soldaten und Überfälle auf Weiß Gemeinden. Zesch also details the inability of the freed captives to readjust to life as Whites. Zesch auch die Unfähigkeit der befreiten Gefangenen zu Anpassung an das Leben als Weißen. Most became alienated drifters and a few later rejoined the defeated Comanches on reservations in Oklahoma. Die meisten entfremdet wurde Drifters und ein paar später trat dem besiegt Comanches auf Vorbehalte in Oklahoma. Many also lived to ripe old ages. Viele lebten auch zu reifen alten Alter.

There are many volumes of stories about Whites being taken captive by and living among the Indians. Es gibt viele Bände von Geschichten über Weißen Berücksichtigung von in Gefangenschaft lebenden und unter den Indianern. This is the best I have read. Dies ist die beste ich gelesen habe. The author delves into reasons why so many White captives came to prefer living among Indians rather than returning to their own culture. Der Autor vertieft in die Gründe, warum so viele White Captives kam bevorzugen unter den lebenden Inder eher als Rückführung auf ihre eigene Kultur. "
(Smallchief)
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2.- Girl Captives der Cheyennes: A True Story of the Capture-and-Rescue "von Pioneer Vier Mädchen, 1874 (Frontier Classics) (Taschenbuch)
by Grace E. Meredith (Author) "IN the early fifties, my parents, then a happy young married couple, came to live in a log cabin home, located among the Blue Ridge..." (more) von Grace E. Meredith (Autor) "

Rezensionen:
"Peter Cozzens "Einführung ist gleichermaßen als spannendes, als die tatsächliche Geschichte, die von der Nichte von einer der Töchter in Gefangenschaft. He fills in much information that would not have been included in an account from nearly 80 years ago. Er füllt viele Informationen, dass nicht geschlossen worden wäre, die in einer Rechnung von fast 80 Jahren.
The German sisters, their brother, and parents, attempted to move from Georgia to Colorado over a period of several years. Die deutsche Schwestern, ihren Bruder, und Eltern, versucht, sich von Georgien zu Colorado über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Along the way, they had to stop to earn money and gather provisions to continue. Auf dem Weg, sie hätten zu stoppen, Geld zu verdienen und sammeln Bestimmungen, um fortzufahren. The whole family except the father wanted to remain in Missouri, but Mr. German had his way, and they continued on to Colorado. Die ganze Familie sei denn der Vater wollte nach wie vor in Missouri, aber Herr Deutsch hatte seinen Weg, und sie weiterhin auf Colorado. They were travelling alone, and were attacked by Indians September 11, 1874. Sie waren alleine, und wurden von Indianern angegriffen September 11, 1874. Only four of the sisters survived. Nur vier der Schwestern überlebte.
One of the most fascinating things is how they eventually had fairly normal lives after they were rescued and rehabilitated. Eines der faszinierendsten Dinge ist, wie sie schließlich hatte ziemlich normales Leben, nachdem sie wurden gerettet ."
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"Die Geschichte wird erzählt aus der Perspektive der älteste überlebende Tochter von ihrer Nichte. I appreciated it because I like to go to the source (I read 19th century books as a hobby) and this gives a first-person account of what it was really like to live in the Cheyenne culture in the mid 1870's. Ich habe, weil ich gerne hier, um zur Quelle (ich lese Bücher des 19. Jahrhunderts als ein Hobby) und das gibt ein First-Person-Konto von dem, was es war wirklich wie auf ein Leben in der Cheyenne Kultur in der Mitte des 1870's. It is balanced in the sense that it is honest and not written to incite hostility or revenge. Es ist ausgewogen in dem Sinne, dass sie ehrlich ist und nicht auf Veranlassung Feindseligkeit oder Rache. I have other manuscript reports of this incident and this is consistent with them. Ich habe andere Manuskript Berichte über diesen Vorfall, und dies steht im Einklang mit ihnen. "
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"The new introduction by Peter Cozzens is very helpful in filling in some facts--not all of them very pleasant. Die neue Einführung von Peter Cozzens ist sehr hilfreich bei der Besetzung in einigen Tatsachen - nicht alle von ihnen sehr angenehm. He also broadens the perspective to include events and movements that are beyond the scope of the original book. Er erweitert die Perspektive auf Ereignisse und Bewegungen, die außerhalb des Geltungsbereichs der ursprünglichen Buch."
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"...ich bin weiß, mit einem großen germanischen Geschichte geht zurück bis mindestens Anfang 1800. I do NOT romaticize the Native American, I RESPECT them. Ich bin NICHT romaticize der Native American, ich respektiere sie. MY culture, MY ancestors, stripped them of EVERYTHING. Meine Kultur, meine Vorfahren, gestrippt sie von allem. WHAT they did was essentially genocide, all in the name of "conquering" and "developing" a "new land". Was sie tat, war im Wesentlichen Völkermord, alle im Namen der "Eroberung" und "Entwicklung" eine "neue Land". While I live freely (not so much in these times), I still wonder how much of our lives would be BETTER, if the white settlers had tried to learn the native ways, and tried to honestly integrate them into modern movement. Während ich lebe frei (nicht so sehr in diesen Zeiten), ich frage mich immer noch, wie viel von unserem Leben wäre besser, wenn die weißen Siedler hatten versucht zu lernen, die nativen Möglichkeiten, und versucht, ehrlich zu integrieren sie in die moderne Bewegung. I feel that ANYTHING the NATIVES did to protect and preserve their families, their livelihoods, was justified. Ich glaube, daß alles, was die Einheimischen haben zu schützen und zu bewahren ihren Familien, ihren Lebensunterhalt, gerechtfertigt war. They weren't savages, until us whites dubbed them so. Sie waren nicht Wilden, bis uns Weißen synchronisiert sie so."

3.-Schlimmer als der Tod: Indische Captivities im Westen 1830-1885 (Gebundene Ausgabe)
by Gregory Michno (Author), Susan Michno (Author)

Rezension:
"Lassen Sie mich empfehlen dieses recht lesbar und entsprechend dem Titel Buch für jeden, Wünsche, um sich mit einigen echten, dokumentiert, quantifiziert, materiellen Forschung über die Geschichte der trans-Mississippi indischen captivities, während gleichzeitig immer eine dringend benötigte Injektion von Hardcore-historischen Realität zu Gegen die Vielzahl von romantisch, sentimental, und "politisch korrekt" Unsinn, dass die Belastungen in den Regalen der zeitgenössischen Buchhandlungen.

With hardly any exceptions (aside from the extraordinary case of Cynthia Ann Parker, and perhaps a handful of others), it appears that being captured by Indians (especially if you were a female who had either approached or attained the age of puberty, and you were not otherwise too old or ugly!) amounted to a truly grim ordeal -- literally "a fate worse than death". Mit kaum Ausnahmen (abgesehen von der außerordentlichen Fall von Cynthia Ann Parker, und vielleicht eine Handvoll andere) hat es den Anschein, dass die von Indianern gefangen genommen (vor allem, wenn Sie eine Frau, die entweder an oder erreicht das Alter der Pubertät, und Sie waren nicht anders zu alt oder hässlich!) belief sich auf eine wirklich schlimme Tortur - wörtlich "ein Schicksal schlimmer als der Tod". And, most captives, who were apparently abused day and night (beaten, raped, starved, and tortured) and treated like dirty slaves, were more than eager to return to "civilization" when they had an opportunity. Und die meisten Gefangenen, die offenbar missbraucht Tag und Nacht (geschlagen, vergewaltigt, hungrig, und gefoltert) und behandelt wie schmutzig Sklaven, waren mehr als gespannt, um zurück zu gehen, um "Zivilisation", wenn sie hatten eine Chance. It all makes you suspect that the all too common notions of being taken captive and learning to cherish the wild and free life among the "noble savages" are, for the most part, romantic illusions, and that characters (such as the Caucasian woman who lived with the Souix as an adopted member of the tribe in "Dances With Wolves" -- by the way, a movie I really enjoyed) bear little resemblance to the harsh reality. Es macht Sie vermuten, dass die alle zu gemeinsamen Vorstellungen, dass in Gefangenschaft genommen und das Lernen zu hegen und pflegen die wilde und freie Leben unter den "edlen Wilden" sind, zum größten Teil, romantische Illusionen, und das Zeichen (wie z. B. der kaukasischen Frau, die lebte mit dem Souix als angenommen Mitglied des Stammes in "Der mit dem Wolf tanzt" - durch den Weg, einen Film ich wirklich genossen) tragen nur wenig Ähnlichkeit mit der harten Realität.

Diese Sammlung von Geschichten, alle, die mit beträchtlichen historischen Genauigkeit und Ausführlichkeit auf der Grundlage von Briefen und mündlichen Erklärungen der Zeit. This book also has a couple of interesting charts comparing each person's length of captivity. Dieses Buch hat auch ein paar interessante Charts Vergleich jede Person die Dauer der Gefangenschaft."

4.-Women's Indian Gefangenschaft Narratives (Penguin Classics) (Taschenbuch)
by Various (Author), Kathryn Zabelle Derounian-Stodola (Editor) "IT was on Tuesday Feb. 1, 1675, in the afternoon, when the Narrhagansets Quarters (in or toward the Nipmug Country, whither they were now retired..." ( more ) von Various (Autor),

Rezension:

"Diese Sammlung ist hervorragend zusammen, mit sehr informative Einführungen durch den Editor erklären, dass jede Geschichte der historischen und persönlichen Kontext. The stories themselves are pure women's voices from different eras of american history and incredibly valuable. Die Geschichten selbst sind reine Frauen-Stimmen aus verschiedenen Epochen der amerikanischen Geschichte und unglaublich wertvoll. they're also just great reads... sie sind auch nur große liest ... one woman taken captive as a teenager becomes an active member of her new native american community and tells the fascinating story of her life in an interview at the age of 80. eine Frau, die in Gefangenschaft als Teenager wird ein aktives Mitglied von ihrem neuen Native American Community und erzählt die faszinierende Geschichte ihres Lebens in einem Interview am Alter von 80 Jahren. I'd say based on the other customer review, that its not for kids(!) who are going to be thrown off by the early american grammer, but for people seriously interested in womens role in early america and for an unfiltered look at a contemporary white settler perspective on white and native american relationships in the 17th and 18th centuries. Ich würde sagen, dass auf der Grundlage der anderen Kundenbewertung, dass seine nicht für Kinder (!), Die sich zum Werfen durch den frühen amerikanischen Grammatik, sondern für die Menschen ernsthaft interessiert, Frauen Rolle in der frühen Amerika und für einen ungefilterten Blick auf ein zeitgenössischen weißen Siedler Perspektive für Weißzucker und Native American Beziehungen im 17. und 18. Jahrhundert."
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5.- Gefangen von den Indianern: 15 aus erster Accounts, 1750-1870 (Taschenbuch)
by Frederick Drimmer (Editor) von Drimmer Frederick
Originalberichte von 15 indian. Gefangenen

Rezensionen:

"Jeder "Kapitel" in diesem Buch ist ein tatsächlichen realen historischen Erzählung von jemandem, der von Indianern gefangen genommen und wieder auf "Zivilisation" zu erzählen ihre Geschichte. "

"Dies ist eine kurze Sammlung von einigen der berühmtesten indischen Gefangenschaft Erzählungen geschrieben während des späten 18. und 19. Jahrhundert, wenn Krieg tobte zwischen weißen Siedlern und der einheimischen indischen Einwohner von Nord-Amerika. These narratives are not only interesting and entertaining as drama, but are invaluable to historians and ethnographers as they provide some of the best first-hand accounts of life among the native tribes of the United States at a time when they were being wiped out by white expansion. Diese Erzählungen sind nicht nur interessant und unterhaltsam wie Drama, sondern sind von unschätzbarem Wert für die Historiker und Ethnographinnen, da sie einige der besten aus erster Hand Konten des Lebens unter den einheimischen Stämme der Vereinigten Staaten zu einer Zeit, als sie wurden zunichte gemacht durch die weiße Expansion. "
"These narratives show what life was like as an Indian, including all the blood and horror as well as the genuine kindness and devotion inherent in any human society. Diese Erzählungen zeigen, was Leben war wie als Inder, einschließlich aller Blut-und Horror-als auch die echte Freundlichkeit und Hingabe die in jeder menschlichen Gesellschaft. You will note that many captivity accounts were in many ways positive experiences for the captives who were adopted into a tribe and treated with the love and respect they would accord any of their own people. Sie werden bemerken, dass viele Gefangenschaft wurden in vielerlei Hinsicht positive Erfahrungen für die Gefangenen, die angenommen wurden in einen Stamm und behandelt mit der Liebe und Respekt, sie würden nach jeder ihrer eigenen Bevölkerung. Such is the case with men like James Smith who spent five years living with the Ohio Indians along Lake Erie. Dies ist der Fall bei Männern wie James Smith, die verbrachte fünf Jahre Leben mit der Ohio-Indianer entlang Lake Erie. These tales were popular in their own time for providing an entertaining escape for people who were both fearful yet fascinated by the Indians and their "savage" ways. Diese Geschichten waren beliebt in ihrer eigenen Zeit für einen unterhaltsamen entkommen für Leute, die waren beide ängstlich noch fasziniert von den Indianern und ihren "wilden" Möglichkeiten. From these accounts we learn much about Indian lifeways, food, culture, and religion. Von diesen Konten lernen wir viel über indische lifeways-, Lebensmittel-, Kultur und Religion. We also learn of the cruel barbarities that the Indians could inflict on their enemies, as we see in the tale of Dr. John Knight who witnessed the horrific torture and death of Col. William Crawford in 1782, or the daring escape of John Slover, who had spent many years among the Shawnee and Wyandot as a captive and who later escaped and returned to wage war against his former captors, only to be retaken after the Battle of Sandusky. Wir erfahren auch, der die grausame barbarities, dass die Indianer zufügen könnte auf ihre Feinde, wie wir sehen, in der Sage von Dr. John Knight, der Zeuge der schrecklichen Folter und Tod von Col. William Crawford in 1782, oder die gewagte Flucht von John Slover, , die viele Jahre unter den Shawnee und Wyandot als den Eigenverbrauch und die später entkommen und wieder in den Krieg gegen seinen ehemaligen Entführer, nur wiederholt werden, um nach der Schlacht von Sandusky. A slow and terrible death awaited any escaped captive who fell back into Indian hands. Ein langsam und schrecklichen Tod erwartete alle in Gefangenschaft entkam, die zurück in indische Hände. But what is really interesting is the number of captives who spent many years living, happily in many cases, with the Indians, showing that they were not the totally savage heathens protrayed in many boosk and movies, but a society of human beings who could love and hate as equally as any other. Aber was wirklich interessant ist die Zahl der Gefangenen, die viele Jahre leben, glücklich in vielen Fällen, mit den Indianern, aus denen hervorgeht, dass sie nicht die ganz wilden Heiden porträtiert in vielen boosk und Filme, sondern eine Gesellschaft von Menschen, die Liebe könnte und Hass ebenso wie alle anderen. "

6.- Die Gefangenschaft der Oatman Girls Unter den Apache und Mohave Indianer (Dover Books on der amerikanischen Indianer) (Taschenbuch)
by Lorenzo D. and Olive A. Oatman (Author)

Rezensionen:

"Ich habe dieses Buch in einer Souix Indian Tribe Buchhandlung in der Dakotas vor langer Zeit. (For the reviewers who think it is racist, why do Indian bookstores feature this book then?) (Für die Kritiken, die glauben, es ist rassistisch, warum indischen Buchhandlungen Funktion dieses Buch dann?)"

"For example, the Oatman girls were apparently never molested by the Apache or the Mohave, but they were treated pretty harshly at times (not to mention the unprovoked murder of their parents). Zum Beispiel, die Oatman Mädchen waren offenbar nie belästigt von der Apache oder der Mohave, aber sie waren ziemlich hart behandelt in Zeiten, die (ganz zu schweigen von den unprovozierte Mord an ihren Eltern)."

(Ansonsten: Da es sich bei den Oatman Familie um Mormonen handelte, wird im Buch nach Meinung der Leser zuviel Passagen der religösen Gedankenguts der Mormonen verwendet und ist deshalb schwer zu lesen. Wie obewn schion erwähnt wurde das Buch auch von Kritikern oftmals als rassistisch eingeschätzt, weil es ziemlich düstere Methoden im Umgang mit Gefangenen aufzeigte.)

Dazu auch:

7.- Die Oatman Massaker: A Tale of Desert Gefangenschaft und das Überleben (Taschenbuch)
by Brian McGinty (Author) "The story of the Oatmans begins far from the southwestern desert nearly a continent away, in the southwestern corner of Vermont, in a wooded valley..." ( more ) von Brian McGinty (Autor) "

Rezension:

"Obwohl viel geschrieben worden über ihr, dies ist der am gründlichsten erforschten Behandlung ihrer Saga veröffentlicht auf dem Laufenden. McGinty brings new information... McGinty bringt neue Informationen ..." McGinty bringt neue Informationen über Oatman ans Licht (einschließlich, dass der Reverend, der schrieb ihre Biographie war wahrscheinlich ein Betrug), wirft Fragen Provokation und Ordnung in den verschiedenen indischen Stämme, die in ihrer Geschichte. The book is cleanly written (it contains none of the recycled phrases that afflict so much Oatmanalia) and strikes a nice balance between conclusions based on new research and theories that are avowedly speculative. Das Buch ist sauber geschrieben (es enthält keine der Recycling-Sätze, von denen so viel Oatmanalia) und Streiks ein schönes Gleichgewicht zwischen Schlussfolgerungen auf der Grundlage neuer Forschungs-und Theorien, die erklärtermaßen spekulativ."
As usual the University of Oklahoma has issued a valuable addition to our western history in general and one family in specific. Wie üblich sind die Universität von Oklahoma hat eine wertvolle Ergänzung zu unserer westlichen Geschichte im Allgemeinen und ein Familie in bestimmten.

(Ansonsten: Wie im ersten Buch gibt es für und wieder dazu , besonders zu der etwas ermüdenten Schreibweise )
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(Schluß der Vorstellung der Bücher)

Mach mal lieber Schluß, sonst steinigt ihr mich noch!

LG,
elk
Jana
 

Re: Was zählt das Leben (einer Frau)?

Beitragvon Jana » Mo 9. Feb 2009, 17:32

(A/Bruno)

Hallo Elke,

das Problem ist, festzustellen, wie wissenschaftlich haltbar ein Buch ist. Schreiben kann man viel...

Bereits in meinen Artikel über Mary Jemison habe ich die Arbeit von June Namias zitiert, die nachgewiesen hat, dass Teile des Buches von Mary Jemsion gefälscht sind, und zwar die Berichte über die Grausamkeiten der Seneca. Sie wurden nachträglich von dem Journalisten der Mary interviewte eingefügt! - und das ist bei weitem nicht die einzige Geschichtsfälschung, dies gilt auch für die Berichte von Rachel Plummer Bericht, Oatman Bericht, usw. usw!
In seinem Buch "Scalp Dance" behauptet der Autor, dass Fanny Kelly Opfer von Grausamkeiten im Lager der Lakota wurde - im Originalbericht steht kein Wort darüber.
Bis Namias Entdeckung der Fälschung galt Jemisons Bericht als authentisch, einfach weil kein Historiker sich die Mühe gemacht hat die Orginalunterlagen von dem Journalisten Seawers einzusehen und durchzuarbeiten.

Wenn man Bücher empfielt, so solltet man nur Bücher empfehlen, die man selbst gelesen hat und nicht Bücher aufgrund von irgendwelchen Rezensionen bei Amazon empehlen.

Dies gilt z.B. für das Buch:
2.- Girl Captives der Cheyennes: A True Story of the Capture-and-Rescue "von Pioneer Vier Mädchen, 1874 (Frontier Classics) (Taschenbuch)

Ich habe mich intensiev mit dem Buch befasst und kann Dir mitteilen, dass das Vorwort von Mr. Cozzen eine rassistische Lüges ist!!! (Cozzen ist im Hauptberuf ein bekannter republikanischer Politiker mit einer sehr neagtiven Einstellung zu Indianern)

In dem Vorwort wird ein unbekannter texanischer Autor zitiert, der die Behauptung aufstellt, dass alle gefangenen weißen Frauen von Indianern vergewaltigt wurden, eine Behauptung die in meinem Gesprächen mit US Historikern wie R. Theisz, Bob Pickering, Marla Powers u.s. als Unsinn bezeichnet wurde, doch es kommte noch schlimmer...

Mr. Cozzen behauptet in seinem Vorwort, dass die Mädchen Opfer von "Bandraping" also Massenvergewaltigung wurden. Ich habe das Buch mehrmals aufmerksam gelesen und KEINEN EINZIGEN Hinweis darfür gefunden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die beiden Mädchen später heirateten und eine ganze Reihe Kinder hatten - wo nimmt Mr. Cozzen seine Behauptung her???
Um sicher zu gehen, wollte ich noch einen Berufskollegen einschalten und habe meinen amerikanischen Freund Guy Herrick gebeten das Buch zu lesen. Guy ist Psychotherapeut und über 15 Jahre Psychoterapeut für Vergewaltigungsopfer und sexuellem Mißbrauch.

Sein Fazit zu Cozzens Vorwort - "Absoluter Unsinn, absolut lächerlich, völlig unmöglich!"
Im Buch gibt es vielmehr Beweise des Gegenteils, als einer der Cheyenne eines der Mädchen heitaten will und diese ablehnt. Auch wären die Mädchen - so das Fazit von Guy nicht in der Lage gewesen später ein glückliches Familienleben zu führen und vier bzw. acht Kinder zu haben.

Dieses Vorwort ist ein gelungenes Beispiel von Geschichtsverfälschung von denen es in vielen US Büchern wimmelt.

Die in der heutigen Forschung als gesichert geltenden Bücher mit Originalquellen über weiße Gefangene:

James Axtell "The White and the Indian" ist die umfangreichste Zusammenstellung über das Schicksal gefangener Weißer bei den Waldlandindianern. Bitte lies dieses Buch bevor wir weiter diskutieren.

June Namias "The White Captives". Gilt in der Wissensachft als eine der bedeutendsten Arbeiten über weiße Gefangene. Hierzu gibt es auch eine DVD, bei Amazon zu bekommen, bei der namhafte US Wissenschaftler zu Worte kommen.

Fanny Kelly "My Captive among the Sioux". Gilt als authentische Schilderng.

Noch ein Hinweis zu Deiner Aussage:
Siehste Bruno, da sind wir uns doch mal einig. Die Indianer haben damals keine Aufzeichnungen geschrieben und daher haben wir keine schriftlichen Quellen von beiden Seiten. Das ist eine klare Aussage.
Nun kommen heute neue Geschichtsschreiber und verwerfen auf Grund ihrer neusten Forschungen "in alten Quellen" jegliche Berichterstattung damaliger Zeit und man stößt dabei auf sensationelle damals falsch interpretierte Originalaussagen und die machen aus schwarz plötzlich weiß

Sorry Elke, so kann ich das nicht stehen lassen: Es geht hier nicht um "neu interpretierte Quellen" es geht darum, dass viel Quellen in bisherigen Veröffentlichungen NICHT STIMMEN sie sind verstümmelt, umgeschrieben, ergänzt, mit Erfindungen gespickt, oder wenn sie nicht passten einfach ignoriert wurden.
Die meisten Historiker machten sich nämlich nicht die Mühe, die Originalquellen zu lesen, sondern zitierten vorherige Veröffentlichungen.

James Axtell war neben Howard und Anderson einer der ersten, der sich die Mühe machte die Originalaussagen von weißen Gefangenen zu suchen und zu lesen! Dabei stieß er auf weitgehend andere Aussagen, als in den bisherigen Veröffetlichungen dieser Aussagen. James Axtell stieß zudem auf viele Quellen, die nicht genutzt wurden, weil sie nicht in das Bild des "grausamen Wilden" passten.

Das Problem in Deutschland ist, dass diese Neuaufarbeitung von Originalquellen, die seit ca. 15 Jahren in den USA stattfindet und dort zu einer Änderung des Geschichtsbildes beiträgt, in Deutschland kaum bekannt ist. Es gibt diese Arbeiten alle nicht in Deutsch.

Abschließend möchte ich noch bemerken, dass über Grausamkeiten der Weißen wenig berichtet oder diskutiert wird.

Viele Grüße

Bruno

eine kleine Ergänzung:

Das Buch von Axtell lautet: The European and the Indian" und nicht the white and the indian. Nochmals jeder der über Gefangene bei den Waldlandindianern diskutiert sollte diese Buch vorher lesen.

Noch ein authentisches Buch, da es von der weißen Gefangenen selbst geschrieben wurde:
Sarah F. Wakefield "Six Weeks in the Sioux Tepees" S. Wakefield wurde beim Santee-Aufstand von Yanktonai gefangen genommen.

Zu dem Buch:
5.- Gefangen von den Indianern: 15 aus erster Accounts, 1750-1870 (Taschenbuch)
by Frederick Drimmer (Editor) von Drimmer Frederick
Originalberichte von 15 indian. Gefangenen

Eine Anmerkung: Bitte das Buch von Howard über die Shawnee lesen, da hört sich die Geschichte witgehend andes an als bei Dimmer (Howard war der Shawnee Wisseschaftler - Dimmer ist Journalist).

(A/Elk Woman)

Hi, Bruno,

hier mal meine Worte nochmals aufgegriffen.

Zitat (elk):
Fazit:
"Ich finde die Diskussion wirklich spannend, obgleich ich weiß das wir da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Aber ich denke, es st trotzdem wichtig darüber zu reden und auch gegenteilige Meinungen zu vertreten. Sonst würde niemand von uns der Sache gerecht, denk ich mal."
--------
Also hab ich deshalb auch die doch vielleicht mal dem Einen oder dem Anderen zufällig oder gezielt in die Hand kommende Literatur zum darübern achdenken; samt der Leserrezensionen hier in den Thread gestellt, aber ohne die jemals persönlich "empfohlen zu haben"!!!! Das ist in dem Sinne dann eine Falschaussage wenn Du sagst: "Wenn man Bücher empfielt, so solltet man nur Bücher empfehlen, die man selbst gelesen hat und nicht Bücher aufgrund von irgendwelchen Rezensionen bei Amazon empehlen."

Zitat (elk):

"...hab ich mal in Amazon gekramt und diverse Literatur herausgesucht, die ich hier ohne eignene Wertung, aber mit entsprechenden Leserrezensionen vorstellen werde."
------
Dazu gehören natürlich auch dann Deine Einschätzungen zu den Büchern bzw. die von Dir benannten Quellen die sich mit dem etwaigen Nicht- Wahrheitsgehalt der Bücher befassen, d.h. inhaltliche Aussagen und Gegendarstellungen gehören für mich zu einer eigenen Meinungsbildung einfach zusammen. Danke also auch für Deine Mühe !

Ich denke, eine eigene Meinung muss man sich halt selber erarbeiten, jedenfalls bei mir ist das so (wie sicher bei manch anderem Menschenkind) ,d.h. dass ich auch auf meinen eigenen gesunden Menschenverstand vertraue und mich generell nicht einseitig manipulieren lasse. Aber das ist eben die persönliche Freiheit die ich auch gerne Anderen zugestehe, auch wenn man mal hier und da falsch liegen sollte, ein wenig liegt man dann auch immer mit richtig.
Hauptsache man bleibt im Gespräch und akzeptiert, dass die eigene Meinung nicht unbedingt die des Anderen sein muß.

Gruß,
elk

Nachtrag:

Hi, Bruno,

um diesen Thread wieder zum eigentlichen an sich begrenztem Thema zurückzuführen ( damit wir uns nicht zuweit auf die Gute- Schlechte Literaturschiene begeben), bedarf es wohl erstmal eines Abschlusses. Daher würde ich dafür plädieren, dass Du gerne zu Deinen Literaturempfehlungen und Warnungen vor bestimmten Büchern hier einen eigenen Thread aufmachen könntest, so Du willst ( kannst bestimmte bereits geschriebene Sachen dahinkopieren).

(Dabei ist natürlich bei einer reine Buchempfehlung ohne kurze inhaltlichen Hinweise auch zu beachten, dass dies ein allgemein allen zugängliches Forum ist und nicht Jeder perfekt der englischen Sprache so mächtig ist ganze Bücher zu lesen.)

In diesem Thread könntest Du auch dem von Dir angemahnten Hinweisen über die Grausamkeit der Weißen nachkommen, was eben hier nicht zum Thema gehörte.

Bei den Hinweise auf Falschaussagen wäre aber wichtig sich genau auf die jeweiligen Bücher zu beziehen, was ich bei obigem Text auf meine hier nur vorgestellten Bücher bissel vermißt habe, da bist Du nur auf ein Vorwort und dessen Verfasser zu einem der Bücher eingegangen , wobei das Buch selber von der Nichte einer der beschriebenen Gefangenen geschrieben wurde und deren Wahrheitsgehalt nicht beleuchtet wurde ..
--------
Die hier reingestellten Bücher "befassten sich nicht" mit einem Roman über Mary Jemison (welcher ?)oder mit dem Rachel Plummer Bericht (welcher ?) oder zum Oatman Bericht (welcher ?; ich hab s.o. schon 2 Bücher dazu gefunden...),

Bei meiner Frage "welcher" beginnt für mich das Dilemma mit deren Zuordnung, wenn Du verstehst was ich meine.
--------------------
Hier zwei Beispiele die ich zuordnen kann und so was damit anfangen kann.
Zitat:
"In seinem Buch "Scalp Dance" behauptet der Autor, dass Fanny Kelly Opfer von Grausamkeiten im Lager der Lakota wurde - im Originalbericht steht kein Wort darüber."

und "5.- Gefangen von den Indianern: 15 aus erster Accounts, 1750-1870 (Taschenbuch)
by Frederick Drimmer (Editor) von Drimmer Frederick
Originalberichte von 15 indian. Gefangenen

Eine Anmerkung: Bitte das Buch von Howard über die Shawne lesen, da hört sich die Geschichte witgehend andes an als bei Dimmer (Howard war der Shawnee Wisseschftler - Dimmer ist Journalist).

So nun aber genug des literarischen Duetts hier.

LG,
elk

(A/Bruno)

Hallo Elke,

Zitat (elk):

"...hab ich mal in Amazon gekramt und diverse Literatur herausgesucht, die ich hier ohne eignene Wertung aber mit entsprechenden Leserrezensionen vorstellen werde."
------

Sorry Elke, das hatte ich überlesen, also entschuldige bitte.

Ich befasse mich schon sehr lange mit dem Thema weiße Gefangene bei Indianern und suche immer wieder nach Quellen, aber bei einigen dieser "Schreiberlinge" wie Cozzen und Dimmer kommt mir das ko...

Über die Gefangenschaft von Rachel Plummer gibt es nur einen Bericht von 18.., den sie vor ihrem Tod diktiert haben soll. Ich habe eines der wenigen Orginalexemplare vor ein paar Jahren kaufen können. Bereits hier gibt es einen Kommentar von der Parker Familie. Weitgehend unklar bleibt dabei der Tod ihres Kindes. Ich kenne mittlerweile vier verschiedene Versionen. Comanchen Historiker bestreiten die Version, dass das ind aus Böshaftigkeit, sozusagen zum Spass getötet wurde.
Dazu waren die Comanchen viel zu Kinderlieb und erpicht, den Stamm durch Gefangene auszufüllen. Man muss dabei sehen, dass die Comanchen ursprünglich um die 20 000 waren, 1880 noch ca. 1500. Plummer muss auch sehr verbittert über ihren Ehemann gewesen sein, eine Verbitterung an der sie vermutlich starb.

Es gibt das Gerücht, dass die Geschichte der Ermordung des Kindes eine Rache an ihrem Mann war und das Kind gestorben sei... aber das ist natürlich nur ein Gerücht.

Er hatte wieder geheiratet und weigerte sich seine befreite Frau auch nur zu sehen... St Clair Robson hat dann die Geschichte in ihrem Roman "Die mit dem Wind reitet" eingebaut und mehrere Vergewaltigungsszenen darüber geschrieben. Dabei hat sie sich auf Fehrenbachs Aussagen bezogen, dass Comanchen 1950 ihm gegenüber zugegeben hätten, dass ihnen ihre Vorfahren erzählt hätten, dass weiße Frauen vergewatigt wurden.
Merkwürdig ist, dass Gary Anderson den ganzen Fehrenbach Nachlass systematisch durcharbeitete und keine einzige Notiz darüber fand, wo also sind die Aussagen?

Soviel für heute.

Viele Grüße

Bruno

(A/Elk Woman)

Hi, Bruno,

ist ja auch nicht uninteressant das Thema. Und wenn Du Dich so intensiv und lange damit befasst, wäre doch mein Vorschlag mit einem eigenen Thread durch Dich darüber vielleicht überlegenswert...? Denk ich mal so für mich hin.

Ansonsten "null Problemo!"

LG,
elk

(A/Bruno)

Hallo Elke,

ich nehme den Vorschlag gerne an, dazu muss ich aber mehr Zeit haben als z.Zt. In meinem Artikel "Weiße Indianer" im Magazin für Amerikanistik habe ich mich mit dem Thema befasst, obwohl ich nur einen Teil des Materials veröffentlichen konnte, das ich gefunden habe.

Ich weiß nicht ob alle "Forumianer" den Artikel kennen, ansonsten stelle ich einmal ein paar Auszüge davon in das Forum.

Viele Grüße

Bruno

Hinweis: Die Datenrückführung dieses Threads ist hiermit abgeschlossen. Postinsg zum Thema sind ab sofort möglich. Diese müssen sich keinesfalls nur auf indianische Frauen beziehen, sondern können aktuelle Themen aus der ganzen Welt aufgreifen.
Anmerkung: Im Rahmen dieses Themas wurde mehrmals der Vorschlag angebracht, einige der hier genannten Buchempfehlungen im Forum "Indianer in der Literatur" zu besprechen. Diese Abschnitte habe ich aus Platz- und Zeitgründen bei der Datenrückführung weggelassen. Wir werden aber die Idee nicht aus den Augen verlieren und einige ausgewählte Werke in das besagte Forum übernehmen.
Jana
Jana
 

Re: Was zählt das Leben (einer Frau)?

Beitragvon Rob » Di 10. Feb 2009, 14:43

Hallo zusammen,

ich will mich Bruno´s Ausführungen anschließen da sie auf Quellenstudien beruhen die ich selber und auch zusammen mit Bruno gemacht habe.
Es gibt Aussagen von Prominenten Zeitzeugen, z.B. eines Millitärs der sagt das bei aller Wildheit im Kampf Indianer niemals seines Wissens irgendeiner Frau sexuell Belästigt oder Gewalt angetan wurde. Es handelte sich hier um Waldland-Indianer. (Clash of Empires). Gefangene Frauen äußerten sich demenstsprechend gleichermaßen, überliefert von Frauen die von Shawnee gefanten wurden (James Howard, Shawnee;
John Sudgen, The Shawnee in Tecumseh´s time). Ich hatte mich darüber mit meinem Freund bei den Delaware unterhalten, auch er hält solche erzählten Schauermärchen größtenteils für erfunden, da dieses Verhalten kulturell nicht passen würde. Mögliche Ausnahmen mögen wie immer die Regel bestätigen. Andere Schriften beschreiben das die Kiowa ihre Frauen als Sklaven ansahen. Ein Kiowa - Freund sagte mir das Frauen im Gegenteil hochangesehen waren und sind. Kiowa - Frauen waren und sind selbstbewußt, es gab sogar früher, in den alten Tagen eine Kiowa Frauen Warrior - Society. Die Rollenverteilung in indian. Gesellschaften werden oft einfach nur mißverstanden. Auf Weisse wirkte das als untergeordnet. Jedoch fand ich erst kürzlich wieder eine Quelle in der beschrieben wird wie indian. Frauen ihre Arbeite auf dem Felde z.B. genossen und die gemeinsame Tätigkeit mit Freude ausführten. Oft wurde auf den Feldern gesungen wärend der Arbeit. Indian. Frauen fühlten sich offensichtlich keineswegs unterdrückt und benachteiligt. Die Missionare Zeisberger und Heckewelder, welche unter den Delaware, Nanticoke, Mahican und Irokesen lebten, länger unter den Delaware, berichteten das indian. Männer bei den Waldland-Indianern bereit waren vieles für ihre Frauen zu tun und dafür sogar Entbehrungen auf sich nahmen um ihnen Wünsche zu erfüllen.
Viele Grüße

Rob
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