Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz




Geschichte, Kultur und Sprachen der Stämme in den USA und Kanada
Tribal history, culture, and languages in the USA and Canada

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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » So 13. Aug 2023, 15:08

Ich berichtete ja schon darüber, dass sämtliche Tonkawa-Frauen im Red River War (1874/75) gegen die Comanche und Kiowa, an der Seite ihrer Männer kämpften. Für manche der Tonkawa-Frauen, begann ihre Laufbahn als Krieger schon wesentlich früher. Eine dieser Frauen, war Texas Tonk. Texas Tonk, diente wie viele andere Tonkawa, der US-Armee als Kundschafter und Scout. Damals lebten die Tonkawa vor Fort Griffin in Texas. Im Juni 1872, verließ Texas Tonk mit anderen Tonkawa-Scouts und Soldaten der 10. Kavallerie das Fort. Texas Tonk sollte allerdings nicht mehr zu ihrem Stamm zurückkehren. Aus Sorge darüber, dass sie in die Gefangenschaft der Comanche geraten ist, schickten die Tonkawa 2 Suchtrupps nach Texas Tonk aus, bis man sie am Kings Creek in der Nähe des Brazos River fand. Texas Tonk, war leider tot. Sie wurde in der Nähe des Baches begraben. Texas Tonk, ist vermutlich im Kampf gegen die Comanche gefallen.

Mehr scheint leider nicht über Texas Tonk bekannt zu sein. Mir ist es eigentlich unbegreiflich, warum man diese Tonkawa-Kriegerin mit diesem einfallslosen Namen versehen hat. Nannten doch schon die langjährigen Verbündeten der Tonkawas - die Texaner - den gesamten Stamm einfach nur "Tonks".

Quelle:History of the female Tonkawa-Warrior Texas Tonk
https://www.texasbeyondhistory.net/kids/forts/18.html
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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » So 13. Aug 2023, 15:39

Placido - Chief of the Tonkawas

Da man selbst in Texas, den wichtigen Beitrag der Tonkawa, den dieser Stamm zur Besiedlung ihres Bundesstaates leistete, zumindest bis 2007 nahezu vergessen hatte, soll nun auch hier an ihren Chief Placido erinnert werden. 2007, wurde dieser Chief von der Gemeinde San Marcos mit einem Denkmal geehrt, um seine Verdienste entsprechend zu würdigen. Die Statue von Chief Placido, ist bisher die einzige in ganz Texas, die an den Stamm der Tonkawas erinnert, obwohl ohne ihren Beistand und ihre militärische Hilfe, die Geschichte von Texas einen anderen Verlauf genommen hätte. Hingegen, fehlt es in Texas nicht an Denkmälern, die an Chief Placidos einstige Freunde und enge Weggefährten - Stephen Austin, General Burleson, Sam Houston und John Coffee Hays - erinnern. Diesem Missverhältnis, wollte man in San Marcos 2007, zumindest damit anfangen, entgegen zu arbeiten. Lebten doch auf dem Gebiet des heutigen San Marcos, vor dem Eintreffen der ersten Siedler in den 1840er Jahren die Tonkawas. Gehörte dieses Land, doch zu ihrem ursprünglichen Territorium. Aber die Tonkawas hießen die Ansiedler willkommen, und gewährten ihnen darüber hinaus ihren Beistand gegen die Comanche. Die Tonkawa, sollten die Texaner zudem in ihren Auseinandersetzungen mit Mexiko unterstützen. Auch in der texanischen Revolution, kämpften Tonkawas an der Seite von Sam Houston. Natürlich halfen die Tonkawas, den Texas Rangern, bei ihren Auseinandersetzungen gegen die Comanchen. Bei der Schlacht am Plum Creek (1840), wurde die texanische Miliz, von 13 Tonkawa-Kriegern unter ihrem Chief Placido begleitet. Als sie ihre Hilfe gegen die Comanche anboten, liefen sie noch zu Fuß, aber mit Hunderten von Pferden, kehrten die Tonkawa unter Placido siegreich aus der Schlacht gegen die Comanche zurück.

Nach der Annexion von Texas (1846) drangen viele Siedler in das Land der Tonkawas ein und wilderten. Es kam laut anderen Quellen auch zu Ermordungen von Tonkawas. Placido konnte seine Krieger nicht davon abhalten sich zu rächen. Kelly F. Himmel, gibt in seinem Buch - The Conquest of the Karankawas and Tonkawas - für das Jahr 1848, die Tötung eines Tonkawa in der Nähe von Fredericksburg an. Ripley S. Arnold, beschuldigte wiederum im selben Jahr, die Tonkawa des Mordes an einem Siedler in der Nähe von Fredericksburg. 2 Tonkawa-Krieger Placidos, gestanden die Tat, flohen jedoch bevor man sie verhaften konnte. Aus Angst davor, für die Ermordung des Siedlers strafverfolgt und gehängt zu werden, ersuchte Placido bei mehreren Stämmen Asyl. Aber keine dieser Ethnien wollte ihn aufnehmen. Nachdem Placido zurückgekehrt war, entschieden sich die Texaner dazu, die Angelegenheit nicht mehr weiter zu verfolgen und ruhen zu lassen.

Placido, stand den Texanern auch weiterhin bei, und sollte die Texas Rangers unter Rip Ford in der Schlacht von Little Robe Creek (1858) gar mit 100 seiner Tonkawa-Krieger unterstützen. Auch diese Schlacht - in der der Comanche-Chief Iron Jacket vom Anadarko-Chief Jim Pockmarck getötet wurde - endete mit einem Sieg für die Texas Rangers, die Tonkawas unter Chief Chief Placido, die Anadarkos unter Chief Pockmarck und den anderen indigenen Verbündeten aus der Brazos Reservation in Texas. Obwohl die Tonkawas, in Zweikämpfen gegen die Comanchen, manche ihrer Krieger verloren. Denn die Comanche unter Peta Nocona, forderten die Tonkawas unter Chief Placido nur zu diesen Duellen heraus, um ihren Rückzug zu decken.

Trotz ihrer Freundschaft zu den Texanern, wollten die Siedler 1859 letztendlich auch das Land der Tonkawa und der anderen Stämme die in der Brazos-Reservation lebten in Besitz nehmen und argumentierten für die Öffnung der Reservation. Baylor - ein ehemaliger Agent der Penateka-Comanche - hetzte gar die Ansiedler dazu auf die Reservationen - Brazos Reservation und Clear Fork Reservation - zu überfallen. Baylor nutzte hierfür ein paar Überfälle frei lebender Comanche aus, die er den in den Reservationen lebenden Stämmen anlastete. Nachdem Baylor und sein Lynchmob in die Reservate einfielen, und so manches unschuldige Opfer dran glauben musste, wurden sie aber auch von Kriegern verschiedener Stämme verfolgt und zur Verantwortung gezogen.

Trotz der Proteste von Chief Placido, wurden die Tonkawas noch im selben Jahr in das Indian Territory (heutiges Oklahoma) zwangsumgesiedelt. Dort waren die Tonkawa, von ihnen feindselig gesonnenen Stämmen umgeben. Diese - Delaware, Shawnee, Comanche und Kiowas - entschlossen sich 1862 dazu, die Tonkawas zu massakrieren. Die langjährige, ja gar jahrzehntelange Unterstützung die die Tonkawas unter Chief Placido den Texanern gewährten, war wohl die Ursache für dieses Massaker. Die Hälfte der Tonkawas, und Chief Placido selbst, sollten dabei sterben.

Übrigens waren die Tonkawas bei der Einweihung der Statue von Chief Placido bei San Marcos, vor Ort. Hatte man sie doch dazu eingeladen.

Quellen:
http://lovesmtx.blogspot.com/search/lab ... lacido?m=1

https://news.txst.edu/about/news-archiv ... 33007.html

https://www.tshaonline.org/handbook/entries/placido
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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » So 13. Aug 2023, 16:20

Einige Tonkawas flohen nach Coahuila, Mexiko und waren dort bis in die 20er Jahre des 20.Jahrhunderts nachweisbar. Danach haben sie offensichtlich ihre Identität verloren und sind in der mexikanischen Mehrheitsbevölkerung aufgegangen.

Habe auch noch herausgefunden, dass einfallsreichere Personen, den weiblichen Tonkawa-Krieger Texas Tonk Star nannten, und sie die Frau von Chief Johnson gewesen ist.

Viele Mayeyes schlossen sich übrigens den Karankawa an, und wurden letztendlich von diesem Stamm absorbiert. Da Albert S. Gatschet bei der Recherche zu seinem Buch "The Karankawa-indians" Tonkawa interviewte, die während ihrer Jugend bei den Karankawa gelebt haben, liegt die Vermutung nahe, dass diese Tonkawa zu ihrem Stamm zurückkehrten, nachdem die Karankawa in ihrem Krieg gegen die Texaner unterlagen. Zudem wurden wohl überlebende Karankawa von den Tonkawa aufgenommen.

Dies und noch vielmehr, könnt ihr in diesem Buch nachlesen:

Stanley S. McGowen: The Texas Tonkawas
https://www.amazon.de/-/en/Stanley-S-Mc ... f2d681f2a9
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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » So 13. Aug 2023, 16:33

Dieses Nachschlagewerk, sei jedem empfohlen, der sich für die Tonkawas interessiert:
Deborah Newlin: The Tonkawa People - Their history from their earlier Times to 1893

https://ttu-ir.tdl.org/handle/2346/2132 ... tribute=de

In diesem Buch findet man sehr viele Details über die Geschichte der Tonkawa, die man in anderen Abhandlungen vergeblich sucht. Es wird z.B. auch der Peyote-Ritus der Tonkawa ausführlich behandelt. Gehörte ihr Stamm doch zu den ersten Stämmen nördlich von Mexiko, die sich diese Zeremonie zu eigen machten, bzw. sie von den Carrizo in Coahuila übernahmen. Natürlich geht man auch auf die Weitervermittlung dieser Peyote-Zeremonie an andere Stämme ein.

Wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen.
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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » So 13. Aug 2023, 16:37

Das Northern Oklahoma Cultural Engagment Center erhielt 2021 10 Bücher über die Tonkawa-Sprache und 10 Bücher über die Geschichte und Kultur der Tonkawa. Die Bücher wurden für den Stamm der Tonkawa 2015 erstellt.

Ein Buch über die Sprache der Tonkawa wurde von Don Patterson, dem ehemaligen Stammespräsidenten der Tonkawa, geschrieben. Es ist ein elementarer Abriss der Tonkawa-Grammatik. Dieses Sachbuch beinhaltet auch die Geschichte und Kultur der Tonkawa.

Tonkawa Language Projekt
https://www.poncacitynews.com/news/cult ... ural-books
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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » So 13. Aug 2023, 17:32

Die Tonkawas und ihre Beziehungen zu den Siedlern in San Marcos

Die Tonkawas lebten vor der Ankunft der weißen Siedler in der Gegend des heutigen San Marcos. Im Gegensatz zu anderen Stämmen, hießen die Tonkawas die weißen Siedler die später San Marcos gründen sollten, bei sich willkommen. Die Tonkawa unter Chief Placido, sollten sogar auf der Seite der Siedler und Texas Rangers gegen die Comanchen und andere Feinde der Siedler kämpfen. Das Leben der Siedler in San Marcos in den 1840er und 1850er Jahre, wäre ohne die tatkräftige Unterstützung von Chief Placido und seinen Tonkawas viel gefahrvollen Verläufen. Einer der besten Freunde von Placido in der frühen Besiedlungsphase von San Marcos hieß Edward Burleson, der seine Ranch in der Nähe der Stadt hatte. Edward Burleson war außerdem noch ein Offizier bei den Texas Rangers. Oft genug, begleiteten Placido und seine Tonkawas, Edward Burleson und seine Texas-Rangers auf Strafexpeditionen gegen die Comanchen. Aber Placido und Edward Burleson kämpften 1836 auch gegen die Cherokee unter Chief Bowles.Standen doch die Cherokees unter dem Verdacht, mit Mexiko ein Bündnis schließen zu wollen, um gegen die Republik Texas zu kämpfen. Im sogenannten Cherokee-War wurden die Cherokees schließlich von den Texas Rangern und den Tonkawas besiegt. Die meisten Cherokees flüchteten nach Oklahoma.

Einmal stahlen 3 Comanchen Pferde von Burlesons Ranch. Placido, der Tonkawa-Chief weilte gerade zu Besuch. Zusammen mitPlacido verfolgte er daraufhin die Comanchen. Nachdem sie die 3 Comanchen getötet hatten, kehrten sie mit den Pferden wieder zur Ranch zurück.

Trotz ihrer Verdienste um den Schutz der Siedler von San Marcos nötigte man die Tonkawa dazu, 1855 auf die Brazos Reserve umzusiedeln. Die Siedler wollten keine Indianer - und auch keine Tonkawas mehr - in ihrer unmittelbaren Umgebung haben. Kaum auf der Reserve angekommen, brachte man die Tonkawas dazu sesshaft zu werden, was eigentlich ihren Traditionen widersprach. Einige traditionellere Tonkawa zogen daraufhin nach Mexiko um ihrem Nomadenleben nachzugehen. Stammen die Tonkawas doch ihren Traditionen gemäß vom Wolf ab, der ihnen beibrachte, wie der Wolf einem nomadischen Lebensstil zu pflegen. Die Mehrheit der Tonkawas unter Chief Placido gab sich hingegen mit dem für sie neuen Leben auf der Brazos-Reserve zufrieden. Sie wurden nicht nur sesshaft, sondern es wurden auch Schulen eingerichtet um die Tonkawss zu unterrichten. Ein neuer Freund Placidos wurde in dieser Zeit der für die Tonkawa zuständige Indianeragent Neighbors.

Die Tonkawa teilten sich das Brazos Reserve noch mit den Stämmen der Caddo, Anadarcko, Waco und anderen Stämmen. All diese Stämme bewirtschafteten ihr Land offenbar so erfolgreich, dass die weißen Siedler es sich aneignen wollten. Um dieses Land für die Siedler zu öffnen, machte der ehemalige Comanche-Agent Baylor Indianer aus der Brazos-Reserve und der Clear-Fork-Reserve (in ihr lebten die Penateka-Comanchen) für jüngst verübte Überfälle verantwortlich. Dabei waren in Freiheit lebende Comanchen für diese Überfälle verantwortlich.

Baylor überfiel mit seinem Lynchmob sogar die Reserves am Brazos und am Clear Fork und ermordete mehrere Indianer, auch Frauen und Kinder. Als Baylor jedoch das Brazos-Reserve überfiel, verfolgten die Indianer aller Stämme die auf der Brazos-Reserve lebten, Baylors Lynchmob bis zu dessen Ranch und obsiegten.

Für die Tonkawas kamen 1859 aber bald schlechte Nachrichten. Ihr eigentlich guter Freund Neighbors, hielt die Umsiedlung nach Oklahoma für die beste Lösung um den Stamm der Tonkawa vor den Siedlern und dem Lynchmob zu schützen. Chief Placido protestierte natürlich gegen die Umsiedlung seines Stammes. Placido machte vielmehr darauf aufmerksam, dass sich der kleine Stamm der Tonkawas wegen seines Bündnisses mit den Texanern, fast alle anderen Stämme zum Feind gemacht hätte. Placido wollte eigentlich nur noch wissen, ob diese Zwangsumsiedlung nun der Dank für all die geleisteten Dienste der Tonkawas sein soll. Placido brach in Tränen aus.

Denn er wusste, dass sein heißgeliebter Stamm, sich in der Nähe von Todfeinden ansiedeln musste, nachdem die Zwangsumsiedlung nach Oklahoma vollzogen war. In der Tat waren die US-Amerikaner so wahnsinnig die Tonkawas in der Nähe der Comanchen anzusiedeln. Die Conanchen sannen natürlich auf Rache. Aber auch andere Stämme hatten Grund sich zu rächen. Dabei rede ich nicht nur von den Kiowa, bei denen es sich um enge Verbündete der Comanche handelte, sondern auch von den Delaware, Kickapoo und Shawnee. Auch diese 3 Stämme wurden während des Cherokee-Wars von 1836 von den Texanern und den Tonkawas unter Chef Placido aus Texas vertrieben.

Im Vorfeld des Bürgerkriegs warben beide Seiten um die Unterstützung der indigenen Stämme im Indian Territory. Die Texaner schickten den Tonkawa-Chief Castile nach Oklahoma um die Tonkawas für die Konföderierten anzuwerben. Chief Castile und seine wenigen Tonkawas, wurde es auch noch nach der Zwangsumsiedlung nach Oklahoma gestattet in Texas zu blieben, da man sie nicht für eine unmittelbar Bedrohung hielt. Chief Castile warb die Tonkawas im Indian Territory erfolgreich für die Konföderation an. Chief Placido schloss für die Tonkawas einen Vertrag mit Albert Pike ab, der als Vertreter der Konföderation fungierte.

Während des US-Bürgerkrieges sollte sich Placidos düstere Vorahnung 1862 bewahrheiten. Die Stämme der Comanchen, Kiowa, Delawaren, Kickapoos und Shawnees (die letzteren 3 Stämme waren mit der Union verbündet) fielen nun über die Tonkawas her, und massakrierten die Hälfte der noch 300 existierenden Tonkawas, einschließlich Frauen und Kinder. Auch Chief Chief Placido, der einstige Freund der Siedler von San Marcos war nun tot.

Die 150 überlebenden Tonkawas flohen daraufhin nach Texas, wo sie unter der Führung von Chief Castile und Chief Johnson weiterhin gegen die Comanchen und Kiowa kämpften. Als Verbündete der Konföderierten und der US-Armee, bis die Comanchen-Kriege 1875 ihr Ende fanden.

Als Link zu Placido empfehle ich mal:

Placido and San Marcos
http://lovesmtx.blogspot.com/2015/09/ch ... 0.html?m=1
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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » Mi 20. Sep 2023, 00:39

Auf der Website der Seminole Nation des Indian Territory habe ich noch was Interessantes zu den Tonkawa gefunden, die nach Mexiko geflohen sind.

Als die Seminolen-Chiefs Wild Cat und John Horse nicht mehr unter der Herrschaft der Creek-Konföderation leben wollten (die Black Seminoles unter Chief John Horse vor allem deshalb nicht, weil sie ein Leben in Freiheit der erneuten Versklavung vorzogen) zogen sie nach Mexiko. Dafür, dass die Seminolen von der mexikanischen Regierung Land zur Verfügung gestellt bekommen haben, erklärten sich die Seminolen unter Wild Cat und John Horse dazu bereit den Mexikanern gegen feindselig gesonnene Stämme zu helfen.

Chief Nokosilsama

Ende Dezember 1857 unternahm Chief Nokosilsama an der Spitze von 30 Seminolen und in Begleitung von 17 Mexikanern eine erfolgreiche Expedition, um die Rancherias Lipan und Tonkawa im Canon de Nataje anzugreifen.

Chief Coyote

An der Spitze von zehn Seminole machte sich Chief Coyote 1856 auf die Suche nach gestohlenem Vieh und fand ein Tonkawa-Lager mit fünfundzwanzig oder dreißig Kriegern, die er angriff, vier tötete und elf Pferde erbeutete, aber gezwungen war, sich zurückzuziehen, als seine Munition zur Neige ging.

Quelle:
Seminoles in Mexiko
http://www.seminolenation-indianterrito ... mexico.htm

Zu verschiedenen Zeiten begaben sich einige traditionellere Tonkawas über die Grenze nach Mexiko. Die ersten Tonkawas zogen 1855 zweifelsohne ein freies ungebundenes Nomadenleben in Mexiko, dem Leben in der Brazos-Reservation bei weitem vor. Andere Tonkawas fanden ihren Weg nach Mexiko in den Jahren 1859 und 1884. Waren sie doch zutiefst enttäuscht von ihren texanischen Verbündeten. Diese Gruppe behielt bis 1923 ihre Identität als Tonkawa.
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Re: Die Tonkawa und Tonkawa Skalptanz

Beitragvon Tosque » Mi 20. Sep 2023, 01:18

Natürlich trafen auch die Tonkawas mit den deutschsprachigen Ansiedlern zusammen. Auch wenn dies weniger bekannt ist. Südlich von Fredericksburg, wurde 1845 New Braunfels im heutigen Comal County in Texas gegründet. Die ursprünglichen Bewohner dieses Gebietes, waren die Tonkawas, Karankawas, Wacos und die Lipan Apachen. Ein Jahr nach der Gründung von New Braunfels - 1846 - kamen 500 Tonkawas in die Siedlung um sich einen ersten Eindruck von den deutschsprachigen Ansiedlern in New Braunfels zu machen. Die Tonkawas hießen die Ansiedler letzten Endes in ihrem Land willkommen und es sollten sich friedliche Beziehungen anbahnen. Man sollte vielleicht noch wissen, dass es zum Zeitpunkt des Zusammentreffens nicht mehr als 300 - 400 deutschsprachige Siedler in New Braunfels gab, und dass der ganze Stamm der Tonkawas 1846 nur noch 500 Leute mit Männern, Frauen, und Kindern ausmachte. Dies spricht für mich auch für den Friedenswillen der Tonkawas, denn sie hätten, da sie in der Mehrheit waren, die Siedler überwältigen können. Die Beziehungen der Tonkawas zu den Siedlern in New Braunfels blieben aber friedlich.

Auch wenn es wegen des Zustroms von immer neuen Siedlern, zu vereinzelten Gewaltausbrüchen gekommen ist, muss man davon ausgehen, dass die Tonkawas ihren Frieden mit diesen Siedlern gehalten haben. Denn von einem regelrechten Indianerkrieg kann keine Rede sein.

Quelle: The relationships beten the Tonkawas and the Germania Settlers in New Braunfels
https://www.tshaonline.org/handbook/ent ... mal-county

Oskar von Claaren war ein deutscher Kolonist des Mainzer Adelsvereins, der 1845 zum Kommandeur der örtlichen Miliz von New Braunfels gewählt wurde. Er handelte auch mit den Tonkawas um Tierhäute zu erwerben. Hierzu muss man wissen dass die Tonkawas nicht nur Bisons jagdten. Hatten die Comanchen die Tonkawas doch schon längst aus dem südlichen Bisonrevier verdrängt. Und oft genug gingen die Tonkawas, aus Angst vor den Comsnchen, nicht auf die Bisonjagd. Bei einer Reise nach Austin, wurde Oskar von Claaren denn auch von den Comanchen getötet und skalpiert.

https://www.tshaonline.org/handbook/ent ... -oscar-von
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