Im letzten Post wurde ja die eine Seite der Diskussion mehr beleuchtet. Hier mal eine andere:
https://www.facebook.com/YellowmanArtist/posts/613788041988370
Da ich nicht sicher bin, ob das jeder so lesen kann (also auch die, die kein facebook-Profil haben), kopier ich das mal komplett:
I have been listening and observing all the issues about The Lone Ranger. I just want to give some facts because I was present when a lot of this movie was filmed in New Mexico and Colorado. All the Native American roles were played by Native Americans, except for Tonto. Saginaw Grant, Jack Burning, Gil Birmingham, David Midthunder, and Malachi Tsoodle-Nelson were the Native American actors who were in this film. There were many other Native Americans who were background. They came out to casting calls and agreed to work on this project. The casting director, held casting calls all over New Mexico to find Natives to be in this movie. There were casting calls in Arizona, and Colorado as well there was even one in Jemez. Native American stunt riders were also hired to ride; they came from all over the United States. There were some Native American stuntmen hired for the difficult and dangerous stunts in this film. Disney hired Comanche cultural advisors for their expertise in this film. The film was shot in New Mexico, Arizona, Colorado, and Utah to feature our beautiful Southwest landscape. They did not rely on shooting in some studio lot. Disney worked with the Navajo Nation as well. Native Americans were contracted to sew clothing for the film, buckskin shirts, leggings, dresses. They also did beadwork and make accessories such as breastplates, chokers, hair pieces and bracelets. Disney employed local people to work on the film. Those were jobs given to people who needed work, who needed a paycheck. If you work in the film industry it is feast or famine and with this economy, there were a lot of people who were happy to work. They worked hard for their paycheck and they did great work. They endured freezing cold, blistering hot weather, rain, lightning storms, dust storms, scorching heat, fatigue and lack of sleep. If you stay to watch the credits, you will see all the hundreds of workers that labored to make this film. The credits are long, and go on quite some time, because Disney wanted to give credit to those who worked to bring entertainment to the public. This is not a documentary, it is not a film that can wipe out the history of Native Americans in the United States, it cannot rectify injustice, it cannot wipe away prejudice, nor can it change any negativity that people have when they see life. It can entertain you, it can make you laugh, it can make you reflect, it can inspire young Native people to create their own story and tell it any way they want. It can awaken creativity in Natives to make films, write screenplays, and direct. I think of Spike Lee and Tyler Perry, two black men who make the films they want to make. If this film awakens something inside young people in Native country to dream of telling their own story then this film was worth the making. Negativity will only hold Native Americans back and down. It is what keeps us from uniting and creating our own change. Buddha said, “In a controversy the instant we feel anger we have already ceased striving for the truth, and have begun striving for ourselves.” We lost one of our Native American activists, Russell Means recently and there was hardly a bleep in the media or in Indian Country, but we have Johnny Depp playing Tonto and there are shockwaves sent across this nation? Johnny Depp is an actor, so he does what he does, he acts. Could Tonto have been played by a Native American actor? Yes, but this was Johnny Depp’s vision. I met Johnny Depp on set; he was kind, humble, and truly respectful. The making of The Lone Ranger was a project that Johnny Depp desired to make. It was his longing to give Tonto and the Lone Ranger a more equal partnership. Whether you like the movie the Lone Ranger or not, please acknowledge the hard labor of those who created it. They had a chance to do what they love and make a living for a short time with the purpose to entertain us. As a Native American I was taught to have respect, to listen, to think, and to ponder. These are the fact that I know and I respectfully share them with you. I Corinthians 13:11 states, “When I was a child I talked like a child, I thought like a child, I reasoned like a child. When I became a man, I put away childish ways behind me.”
Übersetzung:
Ich habe das ganze Gerede über The Lone Ranger beobachtet. Ich möchte hier nur mal ein paar Fakten klarstellen, denn ich war dabei, als ein Grossteil dieses Films in New Mexico und Colorade gedreht wurde. Alle indianischen Rollen wurden mit Indianern besetzt mit Ausnahme von Tonto. Seginaw Grant, Jack Burning, Gil Birmingham, David Midthunder und Malachi Tsoodle-Nelson waren die indianischen Schauspieler bei diesem Film. Es gab viele andere Indianer als Statisten. Sie sind zu Casting-Aufrufen gekommen und haben dem Projekt zugestimmt. Der Casting-Direktor hielt Castings an vielen Orten quer über New Mexico verteilt ab, um Indianer für diesen Film zu finden. Es gab auch Casting-Aufrufe in Arizona und Colorado, ja sogar eins in Jemez. Indianische Stuntreiter wurden ebenfalls engagiert; sie kamen aus ganz USA. Es wurden indianische Stuntleute für die schweren und gefährlichen Stunts im Film engagiert (Anmerkung von mir: einer dieser indianischen Stuntleute war Rod Rondeaux und er brachte - wie eigentlich immer, wenn er an solchen Filmprojekten arbeitet - gleich eine ganze Truppe seiner "Indian Stunt Ranch" mit und wer Rod und seine Leute kennt, weiss, wofür die stehen!) Disney engagierte Comanche-Kultur-Berater für ihre Expertisen bei diesem Film. Der Film wurde gedreht in New Mexico, Arizona, Colorado und Utah, um die schöne Landschaft unseres Südwestens hervorzuheben. Es musste nicht viel im Studio gedreht werden. Disney hat auch mit der Navajo Nation zusammengearbeitet. Indianer wurden unter Vertrag genommen, um die Kleidung für den Film zu nähen, Lederhemden, Leggins, Kleider. Sie machten auch die Perlenstickereien und Accessoires wir Brustplatten, Halsbänder, Haarschmuck und Armbänder. Disney beschäftigte ortsansässige Menschen, um beim Film mitzuwirken. Das waren Jobs, die Leuten gegeben wurden, die Arbeit und vor allem einen Gehaltsscheck benötigten. Wenn Du in der Filmbranche arbeitest, gilt "Friss oder stirb" und bei der derzeitigen Wirtschaftslage gab es eine Menge Leute, die heilfroh waren, arbeiten zu können. Sie haben hart für ihr Geld gearbeitet und großartiges geleistet. Sie haben eisige Kälte und heftige Wetterbedingungen ertragen, Regen, Gewitter, Sandstürme, glühende Hitze, Müdigkeit und Schlafentzug. Wenn Du sitzen bleibst, um die Mitwirkenden zu sehen, so wirst Du hunderte von Arbeitern finden, die an dem Film mitgewirkt haben. Die Liste ist lang und es dauert eine Weile, weil Disney die anerkennen wollte, die dafür gearbeitet haben, die Öffentlichkeit zu unterhalten. Dieser Film ist keine Dokumentation, es ist nicht seine Aufgabe, es ist kein Film, der die Geschichte der Indianer in den USA auslöschen kann, er kann kein Unrecht wiedergutmachen, er kann keine Vorurteile auslöschen und er kann auch nicht irgendwelche Misstände ändern, die Leute sehen, wenn sie das Leben betrachten. Aber er kann Dich unterhalten, Dich zum Lachen bringen, Dich dazu bringen, über manche Dinge nachzudenken, er kann junge Indianer inspirieren, ihre eigene Gechichte zu kreieren und auf jegliche Art zu erzählen, die sie wünschen. Er kann die Kreativität in Indianern anregen, Filme zu machen, Drehbücher zu schreiben und Regie zu führen. Ich denke an Spike Lee und Tyler Perry, zwei schwarze Männer, die die Filme machen, die sie möchten. Wenn dieser Film etwas in den jungen Menschen in Indian Country anregt davon zu träumen, ihre eigene Geschichte zu erzählen, dann war der Film es wert, gedreht zu werden. All das negative hält die Indianer nur zurück und klein. Das ist, was uns davon abhält, uns zusammenzuschliessen und unsere eigenen Änderungen durchzusetzen. Buddha sagt: "In dem Moment in einer Auseinandersetzung, in dem wir Ärger verspüren, haben wir bereits aufgehört nach der Wahrheit zu streben und streben nur noch nach uns selbst." Wir haben letztlich einen unserer indianischen Aktivisten verloren, Russel Means, und es gab kaum einen Piepton in den Medien oder in Indian Country, aber kaum spielt Johnny Depp Tonto, erschüttern Schockwellen die ganze Nation? Johnny Depp ist Schauspieler, also macht er das, was er soll, er schauspielert. Hätte Tonto auch von einem indianischen Schauspieler gespielt werden können? Ja, aber dies war Johnny Depps Vision. Ich habe Johnny Depp am Set getroffen; er war freundlich, bescheiden und äusserst respektvoll. The Lone Ranger zu machen, war ein Projekt, was Johnny Depp schon lange machen wollte. Es war sein Bestreben, Tonto und dem Lone Ranger eine mehr gleichberechtigte Partnerschaft zu geben. Egal ob Du den Film The Lone Ranger nun magst oder nicht, bitte vergiss icht die harte Arbeit derer, die ihn gemacht haben. Sie hatten die Möglichkeit, das zu tun, was sie lieben und für eine gewisse Zeit damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen, dass sie uns unterhalten. Als Indianer lehrte man mich Respekt zu haben, zuzuhören, zu denken und Dinge abzuwägen. Dies hier sind die Fakten, die ich kenne und mit allem Respekt mit Dir teile. 1. Korinther 13:11 sagt: "Als ich ein Kind war, sprach ich wie ein Kind, ich dachte wie ein Kind, ich schlussfolgerte wie ein Kind. Als ich zum Mann wurde, habe ich diese kindischen Dinge hinter mir gelassen.
... und genau deshalb sage ich immer, dass wir hier in Deutschland zwar Dinge in Indian Country beobachten und uns unsere Gedanken machen können, aber wirklich urteilen ...
Gruss
Bärbel