Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)




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Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Elk Woman » Do 10. Apr 2014, 22:54

Wenn es um Rückgaben / Rückführungen von Museumsstücken geht !


Objektrückgaben aus Museen, die andere Völker zurückverlangen, weil sie ihnen heilig sind, sind immer problematisch...

Zusehens ist besonders in den letzer Zeit das wieder hochgekommen, weil in den USA das NAGPRA Gesetz verabschiedet wurde, was aber in Europa nicht Gesetzeskraft hat:

45302369nx28228/news-aus-nordamerika-usa-und-kanada-north-american-news-f22/nagpra-ein-wichtiger-gesetzesbeschluss-fuer-indian-country-t1161.html

Viel Aufregung gab es auch bei der Pressemeldungen über den Verkauf von Kachinas :

45302369nx28228/news-aus-nordamerika-usa-und-kanada-north-american-news-f22/versteigerung-von-kachinas-t1381.html
(Hier konnte über Sponsoren viele dieser Gegenstände zurückgekauft werden und dem Indianerstamm zugeführt werden.)

Kürzlich gab es die Aufregung um den Skalpbesitz im Karl- May Museum Radebeul :

45302369nx28228/news-aus-nordamerika-usa-und-kanada-north-american-news-f22/kontroverse-um-skalps-im-karl-may-museum-t1420.html

Und alles ist äußerst schwierig und ganz individuell zu betrachten, zumal es auch in Europa verschiedene "Eigentumsformen" gibt, d.h. besonders schwierig natürlich wenn es sich um Sammlungsstücke in /aus Privatbesitz handelt.

In Frankreich z.B. sind die nationalen Sammlungen das unveräußerlichen und unantastbaren Eigentum des Staates.

Auch sagen Museumsexperten, dass einige europäische Museen besorgt sind , dass wenn sie Objekte zurückschicken, besonders wenn Museen aus Privatbesitz angekauft haben, würde ein unwillkommener, einfach auch nicht absehbarer Präzedenzfall entstehen, der die Frage nach der Legitimität der anderen Objekte in ihren Sammlungen zusehens betreffen würde : von Artefakten aus Afrika und Asien, oder auch als Beispiel so etwas wie die Elgin Marbles im British Museum, dessen Rückkehr Griechenland offiziell mehrmals angefordert hat .

Das Museums für Völkerkunde in Berlin z.B. hat Forderungen aus dem heutigen Nigeria, da sie eine große Sammlung von Objekten aus ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika und aus dem Königreich Benin haben, etc.-

So, dass man in Europa besorgt ist, das der eigentliche Zweck eines Museum "auch um die Geschichte der menschlichen Kulturleistung von vor zwei Millionen Jahren bis zur Gegenwart zu erzählen" dann stark ausgedünnt würde. Es kann also ihrer Meinung nach immer nur eine Sache im Rahmen eines ausgewogenen Ermessensspielraums sein.


Also, ein schwieriges Thema und sicher weiter aktuell, wie der neue Artikel zeigt :

" Die Zuni bitten die zuständigen Stellen in Europa um Rückführung von heiligen Gegenständen"

http://www.nytimes.com/2014/04/09/arts/design/zuni-petition-european-museums-to-return-sacred-objects.html
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von Anzeige » Do 10. Apr 2014, 22:54

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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Ellen » Fr 11. Apr 2014, 13:06

Gestern hat die Deutsche Welle einen kurzen Bericht zum Skalpbesitz des Karl-May-Museums gebracht. Es sind keine echten Skalpe mehr in der Ausstellung. Sie wurden durch Nachbildungen ersetzt.

The Battle over an Ojibwe Scalp

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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Elk Woman » Fr 11. Apr 2014, 17:20

Danke Ellen !


Hier ist auch der Artikel dazu in der Lokalen Zeitung :

http://www.sz-online.de/sachsen/karl-may-museum-entfernt-skalpe--2813287.html

Video ( auf deutsch) :
http://www.youtube.com/watch?v=qpQdoNYOuAk

und :
http://www.welt.de/vermischtes/article126850573/Echte-Skalpe-sind-nicht-mehr-ausstellungsfaehig.html

---------------------

Anmerkung zu diesem letzten Artikel und dem "Ausstellungs"... Exponat im KM Museum...:

Hier wird wieder einmal eine Falschdarstellung vermittelt...:

"Ein Pfeifentomahawk mit Skalp…? -
Selbst wenn man annimmt...., dass er doppelte Verwendung... gehabt hätte ...(?) ,
so gibt es nirgens alte Fotos wo diese mit Skalps "verziert" waren...

Zitat :" The war pipe was of much less significance.
"It was merely a tomahawk the handle of which had been hollowed out to form a stem, and a pipe bowl fixed to the head opposite the blade."

Quelle : http://www.smokersdirectory.org/history_of_the_pipe.htm

d.h. 1. Link geht nicht mehr , bzw. dann :

http://www.pfeife-tabak.de/Artikel/Pfeifenkunde/Indianer4/indianer4.htm

Fazit : Ich sage ganz einfach mal :
Diese Darstellung Ist genau so falsch, wie die Bezeichnung „Kalumet“ dafür…! ":


„Im 18. Jahrhundert kombinierte man manchmal den Tomahawk ( der die eigentliche Wurfwaffe der Indianer war..:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tomahawk)
mit einer Rauchpfeife zum sogenannten Pfeifentomahawk, obwohl es eigentlich Tomahawkpfeife heißen müsste,
da diese Art des Tomahawks nur zeremoniellen Zwecken diente.

Bei dieser Art war am gleichen Ende wie die Klinge auf der gegenüberliegenden Seite der Rundung des Schafts der Pfeifenkopf angebracht.
Der Stiel war durchbohrt, was das Rauchen ermöglichte.“
http://www.indianer.de/indisite/waffen.htm

Kalumet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedenspfeife
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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Elk Woman » Fr 11. Apr 2014, 22:48

Nachtrag und Hinweis zum :

"Interview at Deutsche Welle TV: Karl May Museum Adamantly Refuses to Return Scalps "
von Red Hair Crow ( Freitag, 11.04.2014) :

-----------------------------------------------------------

Wer möchte kann sich den vollen Wortlaut des begleitenden Artikels (zu seinem Interview beim Deutsche Welle TV) auf seiner HP selber nachlesen :http://redhaircrow.com/

Ich will hier keine Werbung für diesen Blogartikel machen ( er hat bessere Artikel auf seinem Blog, d.h. die rein Kulturellen..)
Persönlich bin ich es einfach leid, mich mit "dieser Art" von persönlichen Schlussfolgerungen zu beschäftigen,
d.h. wer mich kennt , der weiß was ich meine :

" Ich setzte mich seit vielen Jahren hier wirklich fast täglich, oftmals bis in die Nachtstunden, für ein respektvolles Verstehen und Wissen über die Menschen in Indian Country ein ( - und da steh ich bei weitem nicht allein).

Bei allem Respekt anderen Kulturen und deren Menschen gegenüber, verlange ich als Gegenleistung nicht mehr aber auch nicht weniger, d.h. nur auch einen respektvollen Umgang mit mir bzw. uns, in unserer wunderbaren Vielfalt von ganz individuellen Menschen !

Wir heutigen Menschen in `Old Germany` sind nicht die Verantwortlichen für Selbstmordraten von heutigen jungen Menschen in den Reservaten der USA.
Wir sind auch kein Eintopf von Realitätsfremden Spinnern die nichts anderes als Karl May kennen.
Wir sind als Menschen weder Charaktermäßig arrogant, noch von anderen Menschen an der Geschichte des Holocaust zu messen ( damit belasten wir uns schon seit Generationen selber genug).

Auch sind wir nicht kriminell oder frei von Ethik und Moral , weshalb wir dafür bestraft werden müssten, nur weil wir nicht sofort machen, was Andere von uns " fordern"...., etc.-

Solche wiederholten Aussagen über ein ganzes Volk , kommen einer Sippenhaft nahe !

Das zeugt in meinen Augen leider von wenig Reife und sensibel vorwärtsbringender Weisheit eines Menschen.

Um mich nicht wieder persönlich angreifbar zu machen, weil jene HP dem Copyright unterliegt;
verweise ich nur auf den letzten Satz über die "German obsessions ..." :roll: :

"Well and good, but......."

(Who of us is here arrogant ?)

Hören Sie bitte endlich damit auf !


elk(e)
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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon redhaircrow » Sa 12. Apr 2014, 10:45

And they call us "reactionary and wild"?

You choose to take my article and opinion personally. It was not directed personally to you. You should actually do research and read my other articles about the Germans I know, because I always say SOME Germans: never ALL Germans. When I spoke of arrogance, it is some of the hobbyists I have interacted with who acted in that way, besides the directors and curators of museums such as the Karl May and the Ethnological Museum in Berlin-Dahlem. If you cannot separate the fact I was talking about the directors at the Karl May Museum from other people who are not directly involved with this situation, something is very wrong in your thinking.

So do not write to try to stir hatred against me. Stop trying to create hatred and misunderstanding towards me. You do not know me. You have never talked to me. You have never even met me. But here you write words of anger, assumption and what seems personal offense and try to make other people hate me. That type of behavior has no ethnicity. It is just wrong, and you have done it before on other sites as well. You are beginning to cross the legal line into slander and libelous speech, and as a business person with my name and work to protect, I would consider that attempted defamation of character.

This situation needs to be rectified at the Karl May Museum and the scalps identified, respected and returned home, yet you are trying to cause division and problems. This hinders and hurts the cause to right the wrongs against these ancestors.

I found this page because you posted links to my website, and in my site stats, I can see anyone who has visited and what site they arrived from. I traced it back here.
redhaircrow
 
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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Elk Woman » Sa 12. Apr 2014, 12:37

Da wir uns in einem deutschen Forum befinden,
bitte ich um Verständnis, wenn ich hier vorwiegend auch deutsch auf das vorherige Schreiben antworte :


Zitat
And they call us "reactionary and wild"?


What is this?
Sorry, Hier ist etwas " an Ihrem" Denken falsch !

Zitat
I traced it back here.


Gladly !

Dazu lade ich sie herzlich ein, denn es hilft auch „einen anderen Blick auf andere Deutsche“ zu bekommen !


Thank you for your response.

Zitat
Stop trying to create hatred and misunderstanding towards me. You do not know me. You have never talked to me. You have never even met me. But here you write words of anger, assumption and what seems personal offense and try to make other people hate me. That type of behavior has no ethnicity. It is just wrong, and you have done it before on other sites as well. You are beginning to cross the legal line into slander and libelous speech, and as a business person with my name and work to protect, I would consider that attempted defamation of character.


This ichan consider my words over completely.
This is wrong !:


Ich versicherte hier meinen Respekt mit den Menschen in Indian Country, was man auch in meinen Beiträgen nachlesen kann !

Ich habe keine Worte im Zorn gesprochen oder keinen Hass auf Sie persönlich gelenkt,
sondern „bat“ Sie persönlich nur von Verallgemeinerungen über Menschen in Deutschland ( German obsessions, Hollocaust - Vergleiche etc. )
in ihren Artikeln Abstand zu nehmen !
---------------------------------
Genauso wie ich alle Leser hier bitte ;
den Verfasser des Blogs mit gebührendem zurückhaltenden Respekt zu begegnen,
auch wenn Meinungen oftmals auseinander gehen !!
(Bitte unsere ganz persönliche Konversation hier, keineswegs als Vorwand
oder Aufruf zu weiteren Kontoversen verstehen !
Danke!)

------------------------------------

There are no communication options ...?
(Unsere biologische „Chemie" scheint wohl nicht miteinander zu harmonieren …) ;)

All the best,

elk(e)
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Re: Über Artifakte anderer Völker, in Museen

Beitragvon Elk Woman » Sa 12. Apr 2014, 13:34

Hier noch einmal die von Deutschland mit unterzeichnete
„Erklärung der Vereinten Nationen
über die Rechte der indigenen Völker".


Hierbei zutreffen : „Artikel 11 (2) und 12(2)

Artikel 11:
1. Indigene Völker haben das Recht, ihre kulturellen Traditionen und Bräuche zu pflegen
und wiederzubeleben. Dazu gehört das Recht, die vergangenen, gegenwärtigen und künftigen
Erscheinungsformen ihrer Kultur, wie beispielsweise archäologische und historische Stätten,
Artefakte, Muster, Riten, Techniken, bildende und darstellende Künste und Literatur, zu bewah-
ren, zu schützen und weiterzuentwickeln.

2. Die Staaten haben durch gemeinsam mit den indigenen Völkern entwickelte wirksame
Mechanismen, die gegebenenfalls die Rückerstattung einschließen,
Wiedergutmachung zu lei-
sten für das kulturelle, geistige, religiöse und spirituelle Eigentum, das diesen Völkern ohne ihre
freiwillige und in Kenntnis der Sachlage erteilte vorherige Zustimmung
oder unter Verstoß ge-
gen ihre Gesetze, Traditionen und Bräuche entzogen wurde.

Artikel 12 :
1. Indigene Völker haben das Recht, ihre spirituellen und religiösen Traditionen, Bräuche
und Riten zu bekunden, zu pflegen, weiterzuentwickeln und zu lehren, das Recht, ihre religiösen
und kulturellen Stätten zu erhalten, zu schützen und ungestört aufzusuchen, das Recht, ihre Ri-
tualgegenstände zu benutzen und darüber zu verfügen, und das Recht auf die Rückführung ihrer
sterblichen Überreste.

2. Die Staaten bemühen sich, durch gemeinsam mit den betroffenen indigenen Völkern
entwickelte faire, transparente und wirksame Mechanismen den Zugang zu den in ihrem Besitz
befindlichen
Ritualgegenständen und sterblichen Überresten und/oder ihre Rückführung zu ermöglichen.

http://www.un.org/esa/socdev/unpfii/documents/Declaration%28German%29.pdf

--------------------------------------------------------------

Also, ohne mich wieder dem Vorwurf der Aufspalterei auszusetzen;
hier steht unter Art. 11 :
„Wiedergutmachung zu leisten für das kulturelle, geistige, religiöse und spirituelle Eigentum, das diesen Völkern ohne ihre freiwillige und in Kenntnis der Sachlage erteilte vorherige Zustimmung entzogen wurde“

Frage generell, (sorry, muß erlaubt sein):
Wenn ich aus Privatbesitz etwas abkaufe, kommt das inhaltlich einer Kriegsbeute gleich“… ?
Das müssen wohl Gerichte klären; ich kann es nicht so pauschal sagen.

Und unter Art. 12 :
“ gemeinsam mit den betroffenen indigenen Völkern entwickelte faire, transparente und wirksame Mechanismen,
um den Zugang zu den in ihrem Besitz befindlichen Ritualgegenständen und sterblichen Überresten und/oder ihre Rückführung zu ermöglichen.“

Gemeinsame „transparente“ Mechanismen …
Frage : Genügt dazu eine einfache „Forderung“, so ohne Nachweis das es wirklich Tribal Besitz ist ?
Und wird hier nicht gesagt; dass sowohl Zugang „und/oder „ Rückführung möglich, je nach Sachlage..?

Ich mach es mir halt nur nicht so leicht; im speziellen Fall hab ich meine persönliche Meinung schon gesagt, siehe Thread
45302369nx28228/news-aus-nordamerika-usa-und-kanada-north-american-news-f22/kontroverse-um-skalps-im-karl-may-museum-t1420.html

„Was ich persönlich von dem generellen Zurschaustellen solcher Körperteile halte, hab ich schon gesagt:
"Gebt um der Ethik Willen die Sachen zur menschenwürdigen Bestattung frei !"
Außerdem finde ich, dass man das "nicht nur wissenschaftlich" betrachten darf..“


( wer dann die Zeremonie in IndianCountry durchführt, ist mir ehrlich egal : Hauptsache er wird „bestattet“ !)

Gruß,
elk
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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Elk Woman » Di 22. Apr 2014, 23:08

NACHTRAG :


Unabhängig ob "die Forderungen" der Ojibwe zur Rückgabe berechtigt sind.., hier noch einmal abschließend ein paar

GRUNDREGELN

die es nämlich schon schwarz auf weiß gibt ...,


d.h. "zum Umgang mit solch sensiblen Sachen / Artifakten"
( dürfte sich dem Karl May Museum auch nicht verschlossen haben..).


Nur mal um die unsinnigen Kommentare ( aber leider typisch für die Annonymität im "www"..)
die ich seit der Meldung zu der Skalpsache im KM Museum oftmals beim surfen so mitbekam,
etwas mit auszubremsen "versuchen"... )
Für meinen Geschmack sind diese oftmals sehr extrem und respektlos , und da bin ich doch auch persönlich "erschrocken"..,
d.h.wie manche Menschen ( viel zu viele...) doch "so enorm oberflächlich sein können" !
:cry:



LG,
elk


----------------------------------

ALLEN INTERESSIERTEN
( und natürlich besonders "den oben genannten Nur- Schwätzern.. ;) )
hier noch eine Empfehlung,
d.h. einfach "zum besseren Verständnis der Komplexität bzw. Sensibilität des Themas" :



Ethnische Richtlinien für Artifakte :
http://www.alteroemer.de/down/Ethische-Richtlinien-Artefakte.pdf

und

Ethische Richtlinien
für Museen (der ICOM-für Internationale Museen):


http://www.icom-deutschland.de/client/media/364/icom_ethische_richtlinien_d_2010.pdf

2.5.- Kulturell sensible Gegenstände und Materialien :

„Sammlungen, die menschliche Überreste oder Gegenstände von religiöser Bedeutung ent-
halten, sollen nur angenommen werden, wenn sie sicher untergebracht und respektvoll
behandelt werden können. Dies muss in einer Art und Weise erfolgen, die vereinbar ist mit
professionellen Standards und den Interessen und Glaubensgrundsätzen der Gemeinschaft,
ethnischer oder religiöser Gruppen, denen die Objekte entstammen und soweit diese be-
kannt sind“.

3.7.-Menschliche Überreste und Gegenstände von religiöser Bedeutung :

„Wissenschaftliche Untersuchungen an menschlichen Überresten und Gegenständen von
religiöser Bedeutung müssen unter Einhaltung professioneller Standards erfolgen und
den Interessen und Glaubensgrundsätzen der gesellschaftlichen, ethnischen oder religiösen
Gruppen, denen die Objekte entstammen, Rechnung tragen, soweit diese bekannt sind.“

4.3.- Ausstellung sensibler Objekte :

„Die Ausstellung von menschlichen Überresten und Gegenständen von religiöser Bedeu-
tung muss unter Einhaltung professioneller Standards erfolgen und, soweit bekannt, den
Interessen und Glaubensgrundsätzen der gesellschaftlichen, ethnischen oder religiösen
Gruppen, denen die Objekte entstammen, Rechnung tragen. Die Objekte sind mit Taktgefühl
und Achtung vor den Gefühlen der Menschwürde, die alle Völker haben, zu präsentieren.“

4.4.- Entfernung aus öffentlichen Ausstellungen:

„Wünschen betroffener Gruppen nach der Entfernung von menschlichen Überresten oder
Gegenständen von religiöser Bedeutung aus der öffentlichen Ausstellung muss umgehend
und mit Respekt und Sensibilität begegnet werden. Auf Anfragen bezüglich der Rückgabe
solcher Gegenstände ist entsprechend zu reagieren. Museen sollen für die Beantwortung
solcher Anfragen klare Richtlinien definieren.“


(Ende - Zitate)
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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Elk Woman » Do 8. Mai 2014, 22:37

Nachfolgender Artikel ( bzw. übernommener Auszug daraus) bezieht sich auf die diesjährigen Karl May Festtage, Ende Mai, in Dresden-Radebeul :

http://www.lifepr.de/pressemitteilung/tourist-information-radebeul/Karl-May-Festtage-Radebeul-widmen-sich-der-Spiritualitaet-amerikanischer-Ureinwohner/boxid/484477

„In einer offenen Diskussionsrunde am Samstagabend zum Thema "Indian Spirit" berichten Ray Halbritter (Oberster Repräsentant der Oneida Indian Nation), Dale Rood (Turtle Clan) und Chuck Fougnier (Wolf Clan) von der Bedeutung der Spiritualität in der heutigen Zeit.

Dabei wird auch auf den aktuellen Konflikt zwischen dem Karl-May-Museum und dem Chippewa-Stamm (USA) über die Rückforderung eines Häuptlingsskalpes eingegangen.
An der Diskussion werden unter anderem auch Cecil E. Pavlat, Sr., welcher in einem Brief an das Museum die Rückgabe forderte, und Robin Leipold vom Karl-May-Museum Radebeul teilnehmen.“
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Re: Über Artifakte in Museen (und Bezug zum Karl May Museum)

Beitragvon Elk Woman » Do 22. Mai 2014, 21:20

Nächste Woche ist es dann soweit, d.h. die jährlichen K.-M. Festtage in Radebeul
(ansich generell ganz persönlich einfach nicht mein Ding ,
aber werde trotzdem dieses mal mit Spannung hinschauend,
eben wegen dieser unschönen Sache hier im Thema).



Deshalb hier noch ein Nachtrag zur ungeklärten ..Geschichte :


"German museum refuses to hand back scalps to Native Americans"

vom 29 April 2014 :

http://www.survivalinternational.org/news/10211

deutsch :
http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10212

---------------------------------------
und Schreiben am 25.März 2014,
von Survival International, Deutschland E.V. an das Karl May Museum:


http://assets.survivalinternational.org/documents/1212/140325-letter-karlmay.pdf


Gefundenes Zitat :

Survival's Director Stephen Corry said today:

'It's not good enough for the museum to hide behind the fact that the precise origin of some of these scalps is obscure:
they ought to make some effort to find out.

In any case, Native Americans clearly believe that the scalps should be returned to USA and buried in a respectful manner,
rather than sitting in a store cupboard in a museum.'



In diesem Sinne und entsprechend gegenseitig respektvoll ,
hoffe ich zumindestens,

möge(n) die o.g. geplanten Aussprachen ,bzw. offene Diskussionsrunde(n...),
während der Karl May Festtage verlaufen !


LG,
elk


P.S.:
und auch auf der Site - artdaily.com
vom 22.05.2014 :
http://artdaily.com/news/69799/Karl-May-Museum-Radebeul-in-Germany-refuses-to-hand-back-scalps-to-Native-Americans
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