Rückführungstexte
Indianischer Handel und Handelsrouten
"An dem Thema habe ich ganze 2 Std. Rückführung ´verschwendet´..;
d.h. "bevor ich den Browser schloss, ohne vorher zu speichern...
O.k. : Dann hier bald auf ein Neues ...
e.
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O.k.; mache ich wenigstens mal wieder einen Anfang :
Indianischer Handel und Handelswege
(elk) RE: 06 . Oct. 2017
Precontact Era :
"Während der Jahrhunderte vor dem ersten Kontakt mit den Europäern
handelten die Indianer im Nordosten
intensiv mit anderen Stämmen, die in anderen Regionen lebten.
(Indirekter Handel wurde durch Vermittler -
Stämme der Huronen, Irokesen, Montagnais und andere durchgeführt )
"Die Huronen, Irokesen, Susquehannocks, Petuns, Neutrale, Montagnais und andere
unterhielten umfangreiche Handelsnetze ,
über die sie überschüssige Gegenstände -
weitgehend Mais, getrocknete Fische oder Pelze -
entweder miteinander für ihre jeweiligen Bedürfnisse
oder mit weit entfernten Stämmen für ´Luxusgüter´ austauschten;
wie Tabak und geschätzte religiöse Gegenstände wie Muscheln.
Dieses komplexe Handelsnetzwerk hat mehr als nur die Indianer im Nordosten mit ´Luxusgütern´ versorgt;
es stellte auch den Frieden sicher, indem er sich auf die gegenseitige Stammesbeziehungen erstreckte,
auf das System der persönlichen Gegenseitigkeit, auf dem harmonische indianische soziale Beziehungen beruhten."
Früher Handel und Kulturaustausche:
"Frühe Archäologische Beweise deuten darauf hin,
dass die Native Americans die im Nordosten leben, miteinander und sogar mit Indianern
aus anderen Regionen bereits im Jahr 2000 v. Chr. handelten :
Kupfer Artefakte, die an Standorten in New York und Ontario gefunden wurden ,
kamen wahrscheinlich durch den Handel mit Indianern die in der kupferreiche obere Region der Großen Seen lebten.
Archäologische Beweise zeigen auch,
dass Mittlere Wald-Ära-Indianer, die im Nordosten leben,
mit der Hopewell-Kultur gehandelt werden, die doch im zentralen Mississippi- , Ohio- und Illinois-Flusstäler
von 300 bis 250 d.Z. nachgewiesen sind.
Von diesen ´Mound Builders ´ erhielten die nordöstlichen Indianer Luxusgüter,
z.B. wie groß Muscheln vom Golf von Mexiko.
Durch diesen Handel haben die nordöstlichen Indianer auch die hochentwickelten Töpferstile
und landwirtschaftlichen Techniken der Hopewell-Kultur erworben."
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(elk)RE: 07 Oct. 2017
O.k., fange ich mal mit dem an weiter zu machen :
Diplomatische Auswirkung des Handels
Neben dem wirtschaftlichen Aspekt,festigte der Handel zwischen den Stämmen
auch seine Stammes-Harmonie ,
indem Einzelpersonen und Clans durch den wechselseitigen Austausch von Verpflichtungen, Gaben
und geistiger Kraft miteinander verknüpft wurden.
Auf der intertribal Ebene führte dies zu friedlichen, freundschaftlichen Beziehungen zwischen Stämmen
die regelmäßig Waren miteinander handelten -
(im Gegensatz zu feindlichen Beziehungen zwischen denen, die nicht miteinander gehandelt haben.)
Während des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts, genossen z.B. die Huronen friedliche Bindungen mit den Algonkins,
infolge ihres regelmäßigen, wechselseitigen Handels.
Gleichzeitig kämpften sie unaufhörlich mit der Irokesen-Konföderation, mit der sie nicht handelten.
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Der Handel selbst fand erst nach einigen Tagen des gemeinsamen Feierns (und kulturellen Austausches) statt,
d.h. mit Reden und Austausch von formalen Gaben zwischen den Oberen Städten,
um so die Spannungen zwischen den Parteien abzuschwächen und die Fortsetzung der Handelsbeziehungen zu sichern.
Gegenseitigkeit und der Wunsch diese gute Beziehungen zu behalten, regierten auch den Tauschhandel;
infolgedessen verweigerten sich die nordöstlichen Indianer dem relativen Marktwert einer Ware,
aus Angst ihre ihre Handelspartner zu beleidigen und dann eventuell die Handelsbeziehungen zu zerstören,
auf denen der Friede zwischen den Stämmen beruhte."
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(elk)RE: 07 Oct. 2017
Damit andere User nicht denken, sie müssten mit ihren Beiträgen erst warten
bis ich ausgeredet habe,
komme ich mal etwas gekürzt zum Schluss,
d.h. meiner Ausführungen zum Thema ’früher indianischer Handel’.
„Der indianische Handel Nordamerikas ist also eine alte Institution,
die vor dem europäischen Kontakt und der Kolonisation fest etabliert war.
Es diente der Verknüpfung von Stämmen und Regionen, die an dem indianischen Handel beteiligt waren,
einzelnen Händlern sowie Händler Kulturen, die als Vermittler auftraten,
zwischen Stämmen, die durch große Distanzen getrennt waren.
Indianische Händler - weiblich wie auch männlich - trafen sich in Native American Handelszentren,
die strategisch an großen Flusssystemen oder an Drehkreuzen gelegen waren,
wo mehrere Stämme saisonal auf dem Weg zur Jagd, Versammlung oder ihren Fischgründe vorbei kamen.
Beispiele hierfür sind die antike Stadt ´Cahokia´ (x) im heutigen Illinois, die Mandan-Hidatsa-Arikara-Dörfer
(in den heutigen Städten von North Dakota und South Dakota, Zuni Pueblo im zeitgenössischen New Mexico
und Passagen oder Portale zwischen wichtigen Wasserstraßen;
wie Sault Sainte Marie und den Niagara Falls in der Region der Großen Seen und dem Dalles
(östliches Tor am am Columbia River).
Neben Nahrungsmitteln, Korb- und Faserwaren, Tonwaren, Häuten und ´Exoten´
( von Obsidian und Feuerstein, Seashells und Perlen) , bis hin zu edlen Edelsteinen und Mineralien,
reichten die Handelsgüter den indianischen Lodges und auf ihren ’Märkten’, vor dem Jahr 1500.“
„Zu den erworbene Luxusgütern zählten Kürbisse, Muschelschalen und Haifischzähne,
die im Südosten und entlang der Golfküste entstanden waren.
Aus dem Westen und dem Norden erhielten diese Stämme mittlerweile Büffelhäute,
Kleidung aus Häuten und rohes Kupfer.
Die Indianer des Nordostens engagierten sich auch in einem hoch entwickelten regionalen Austauschsystem:
- Die Susquehannocks, die in und um das heutige Pennsylvania lebten,
tauschten zum Beispiel Wampumperlen ein, für Waren die von mehr nördlichen Stämmen produziert wurden,
- während die Neutralen des heutigen New Yorker Staates einen blühenden Handel mit Tabak und schwarzen Eichhörnchenhäuten
mit den Huronen im südlichen Ontario betrieben.
- Die Huronen belieferten wiederum die seminomadischen Algonkin-Indianer,
die sich weiter nördlich mit Eichhörnchenhäuten-Mänteln, Netzen, Seilen und südlichen Luxusgütern ;
wie Tabak und Lebensmitteln, im Austausch für getrocknete Fische und Felle befanden.
- St. Lawrence River Tal Stämme, wie die Montagnais Indianer, nutzten die gut etablierte Saguenay River Trading Route,
um Nahrungsmitteln gegen Kupfer von den Oberen Großen Seen zu tauschen.“
Indianischer Handel und Händler
https://www.encyclopedia.com/history/dictionaries-thesauruses-pictures-and-press-releases/indian-trade-and-traders
Indianischer Handel im Nordosten :
https://www.encyclopedia.com/history/news-wires-white-papers-and-books/indigenous-trade-northeast
e.
(x) Die wichtigste präkontaktive Handelsdrehscheibe in Nordamerika
war die Mississippian-Traditions- Stadt ’ Cahokia´.
Am Zusammenfluss der Flüsse Mississippi und Missouri,
in der Nähe der heutigen St. Louis,
war Cahokia ein politisches, wirtschaftliches und religiöses Zentrum,
mit einer Bevölkerung von ca. 38.000 Bewohnern.
Noch ein interessanter Artikel:
https://www.wyohistory.org/encyclopedia/trade-among-tribes-commerce-plains-europeans-arrived
"Handel unter den Stämmen /Handel auf den Ebenen, bevor die Europäer angekommen sind"
(Autor : Samuel Western)
Hinweis :
( auf die Karte darauf klicken zum vergrößern) :
"Handelsverbindungen zwischen den nördlichen Ebenenstämmen um 1775,
vor der Ankunft der Europäer"
Bildernachweis :
Samuel H. Knight
Collection im American Heritage CentreI
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(Tosque) RE: 08 Oct. 2017
elk:"Gleichzeitig kämpften sie unaufhörlich mit der Irokesen-Konföderation, mit der sie nicht handelten."
Über den Anlass der zu diesem Jahrunderte währenden Stammeskrieg führte gibt es leider wenig zu berichten.
Aber die lebten einst in der Nähe des heutigen Montreal friedlich nebeneinander (Senecas u. Wyandots).
Siehe auch: Traditionell history of the Wyandot
Deshalb werden die historischen Nachkommen auch in den Wyandots u. Senecas vermutet.
Auf Grund der von dir erläuterten Fakten, waren die Irokesen (was indigene Handelspartner anbelangt) weitgehend isoliert.
Gerade diesen Zustand, galt es ja aus irokesischer Sicht gesehen aufzuheben.
Mit der militärischen Unterwerfung der Wendat, Petuns, Neutrals, Susquehanna, Mahican, Munsee (Teil der Delaware)
und anderer algonkinsprachiger Stämme haben die Irokesen ja auch letzten Endes ihr Handelsnetzwerk wesentlich ausgeweitet.
Diese Vormachtstellung hatten die Irokesen aber nicht immer.
Die Mohawk mussten beispielsweise, bevor sie die Oberhand über die Mahican erlangten, an letztere gar Tribut zollen.
(Hab ich auf jeden Fall in Wolgang Lindig‘s Geschichte über die Indiander Nordamerikas so gelesen).
Und der Mahican-Konföderation ging es später natürlich schon darum, jeglichen Handel der Niederländer mit den Mohawk zu unterbinden.
Nun da die Mohawk dieses Verhältnis zu ihren Gunsten geändert hatten,
war es für sie nicht besonders schwierig um an die begehrten Wampums zu kommen.
(Hab keine Ahnung wie sie vorher an diese gelangten, aber da der Zugriff auf die Muscheln, die für die Herstellung von Wampums notwendig sind,
den Stämmen der Küsten-Algonkin vorbehalten war, muss es wohl friedliche Zeiten zwischen ihnen gegeben haben.)
Mehr über die Konflikte zwischen den Mahican u. den Mohawk, lässt sich natürlich hier in Erfahrung bringen:
Mahican History
Iroquois history
(Wage mal zu behaupten, das die Irokesen nach der Unterwerfung so vieler Ethnien,
sich zu den Erben des einstigen Handelsimperiums der Wyandot gemausert hatten.)
Eine kleine Korrektur ist wieder notwendig:
Da die Wyandots u. Senecas einst friedlich in der Nähe um Montreal zusammenlebten,
ist davon auszugehen, dass die historischen Nachkommen der laurentischen Irokesen
in den Wyandots u. Senecas zu finden sind.
Bei dem Konflikt zwischen den Mahican u. den Mohawk ging es natürlich nicht in erster Linie um Wampums,
sondern darum, dass sich auch die Mohawks mit genügend Schusswaffen versehen wollten.
(Das Beispiel mit den Wampums brachte ich nur, weil eben schon Wampum-Gürtel der Irokesen
aus Zeiten ihrer Konföderationsgründung existieren.)
Um aber überhaupt an irgendwelche Wampums zu kommen, müssen die Irokesen der damaligen Zeit schon Handel
mit irgendwelchen algonkinsprachigen Stämmen betrieben haben, mit denen sie gerade in Frieden lebten.
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(elk) RE: 08 Oct. 2017
Danke @J.,
das du mich hier nicht allein mit dem Thema lässt
( naja, hast ’du’ ja eigentlich noch nie getan )
Aber besonders gut tat mir das, dass ich auch noch etliches ergänzend dazu lernte,
(z.B. die Stellung der Irokesen im Handelsnetz)
und wir trotzdem im ganzen Thema ( sogar von Anfang an) geblieben sind;
so dass man die Zusammenhänge erkennt.
Mir schwebt so vor, dass man vielleicht sich anschließend
der umfangreichen Geschichte des Pelzhandels zuwendet.
( aber ist nur so ein Gedanke von mir ;
vielleicht hast du andere Ansätze dazu)
Auf jeden Fall finde ich persönlich es
zufriedenstellender für eine Forumsarbeit,
wenn man sich so beidseitig ergänzend kann oder eigene Lücken schließen.
Super !
LG,
elk
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(elk) RE: 09 Oct. 2017
Hab gerade noch bissel Lust zum schreiben,
daher mach ich mal bissel weiter
Der Pelzhandel zwischen Indianern, Kolonialisten und zwischen Amerika und Europa
"Die Wirtschaftsgeschichte des Pelzhandels: 1670 bis 1870"
(Ann M. Carlos, University of Colorado
Frank D. Lewis, Queen‘s University)
Hier wird aufgezählt,
wie der kommerzielle Pelzhandel entstand,
aus den frühen Kontakten zwischen Indianern und europäischen Fischern die Kabeljau auf den Grand Banks bei Neufundland
und auf der Bucht von Gaspé bei Quebec betrieben .
Sie handelten mit Pelzen von kleinen Tieren ( wie Nerze), gegen Messer u.a. Eisenprodukte und Textilien.
Dieser Austausch war eher spontan und wurde erst im späten sechzehnten Jahrhundert,
als das Tragen von Biberhüten in Europa modisch wurde, kommerziell.
Dann wurden Firmen gegründet, die ausschließlich mit Pelzen handelten.
Hochwertige Pelze kamen aus Regionen wo der Winter noch stärker auftrat, wie aus Kanada,
so dass der Handel vorwiegend dort stattfand.
(Obwohl auch Pelzhandel in der Form vereinzelt weiter südlich, entlang des Mississippi
und in der Rocky Mountains, stattfanden.
(Ebenso gab auch einen Markt für Hirschhäute in den Appalachen Mountains.)
Die allerersten Firmen, nach dem Einzelhandel durch Trapper und Mountain man ’s ,
waren französische Handelsstationen entlang der St. Lawrence - und Ottawa Flüsse und am Mississippi.
Im siebzehnten Jahrhundert, nach den Holländern, entwickelten die Engländer einen Handel in Albany.
1670 wurde eine Charta von der britischen Krone an die Hudson‘s Bay Company vergeben,
die ihre Handelsposten entlang der Küste der Hudson Bay betrieben.
( bis in die 1990er Jahren, wo die Hudson Bay unter dem Druck von Tierrechtsgruppen ihre Tätigkeit einstellen musste).“
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Alles weitere in der Geschichte des Pelzhandels ,
z.B mit der Eroberung von New France im Jahre 1763 und der Verlagerung des französische Handels
an schottischen Kaufleuten in Montreal ,
dem Handel (nach 1794) entlang der Mississippi durch die American Fur Company unter John Jacob Astor:
Siehe : https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Jakob_Astor
und 1821 dann die Fussion der nördlichen Teilnehmer unter dem Namen der Hudson‘s Bay Company,
sowie zum wirtschaftlichen Pelzhandel-Markt zwischen Amerika und Europa,
Quelle :
https://eh.net/encyclopedia/the-economic-history-of-the-fur-trade-1670-to-1870/
und : https://de.wikipedia.org/wiki/Pelzhandel_in_Nordamerika
sowie :https://www.furbearereducation.org/history.pdf
Nachtrag zur North-West Company:
(Kurze Abhandlung über die historischen Hintergründe zur North West Company
und die besondere Bedeutung von Fort Williams)
„Nachdem die NWC zunächst nur aus losen Zusammenschlüssen von Händlern bereits vor 1780 entstand,
kam es erst im Winter 1783/84 zu einem festen Vertrag unter diesem Namen.
Anders als die HBC (Hudson Bay Company) erhielt die NWC nie eine Verfassungsurkunde,
sondern handelte statt dessen durch eine Reihe von Übereinkommen
zwischen Händlern in Montreal und im Inland.
Durch das Übereinkommen von 1804 übernahm die NWC ihren letzten ernsthaften Gegner,
die XY oder New NWC.
Von da an bis zu ihrem eigenen Aufgehen in der Hudson Bay Company im Jahre 1821,
besaß die NWC buchstäblich das Monopol über den gesamten Handel,
der von Montreal aus nach Nordwesten gerichtet wurde.“
"Ohne die eingeborenen Völker wäre der Pelzhandel nicht möglich gewesen,
da sie die Technik des Baues von Birkenrindenkanus,
der Herstellung von Mokassins und Schneeschuhen ebenso lieferten
wie ihre eigenen Fähigkeiten beim Fallenstellen, Fischen, Jagen, Ernten und Führen."
Quelle :http://www.northwestcompany.de/pages/history/NWC-FtWilliam.htm
Hier auch zum Thema:
- Von Grand Portage nach Fort William
- Die freien Kanadier und die Métis
Noch ein wissenswerter Link :
Der Biber und seine Rolle für Kanada:
https://www.planet-wissen.de/kultur/nordamerika/kanadas_natur/biber-in-kanada-100.html
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(Tosque) RE: 09 Oct. 2017
Elk:"Ohne die eingeborenen Völker wäre der Pelzhandel nicht möglich gewesen, da sie die Technik des Baues von Birkenrindenkanus,
der Herstellung von Mokassins und Schneeschuhen ebenso lieferten wie ihre eigenen Fähigkeiten beim Fallenstellen, Fischen, Jagen, Ernten und Führen."
So ist es ! - Auch wenn diese Weisheit noch nicht zu den us-amerikanischen Handelsgesellschaften vorgedrungen war:
Elk :"Die Missouri und die Rocky Mountain Fur Company entstanden als erste Gesellschaften.
Im Gegensatz zu den Briten wollten sie das Geschäft an den Indianern vorbei mit eigenen Jägern betreiben, doch gerieten sie dadurch in schwere Konflikte."
Pelzhandel in Nordamerika (analog vorherige Links) :
https://de.wikipedia.org/wiki/Pelzhandel_in_Nordamerika)
Aus diesem Grunde stellten sich bald handfeste Auseinandersetzungen zwischen diesen Handelsgesellschaften und den Blackfoot, Arikara etc. ein.
Die ersten Blackfoot-Häuptlinge die Washington aufsuchten, machten dies auch ganz deutlich.
Meinten sie doch, als sie auf diese Vorfälle angesprochen wurden, dass sie jeden Händler freundlich empfangen und bewirten würden,
aber x-beliebige Wilderer, niemals.
Dies ist auch in Eva Gerhards Abhandlung über die Geschichte und Kultur der Blackfoot-Indianer nachzulesen.
Aus dieser Zeit nährt so mancher Hollywood-Film, nicht zuletzt "Revenant".
Und der Konflikt mit den Blackfoot, wurde nicht gerade damit beigelegt, indem sich die Trapper dieser Handelsgesellschaften
mit den traditionellen Feinden der Blackfoot verbündeten, um in deren angeblich so ertragreichen Biberjagdgründen zu wildern.
Aber mit der Zeit sahen dies auch die US-Amerikaner ein.
Bot die American Fur Company den Blackfoot um 1830 deutlich bessere Handelsbedingungen an, als einst die Hudson Bay Company.
Denn hatten sie sich gegenüber letzerer Gesellschaft nur widerwillig auf Biberjagd begeben, konnten sie künftig für die American Fur Company auf Bisonjagd gehen.
Es versteht sich von selbst, dass ab diesem Zeitpunkt auch von den Blackfoot mehr Bisons erlegt wurden, als sie für ihren Eigenbedarf benötigten.
Aber immerhin hatten die US-Amerikaner es nun aufgegeben in ihrem Land zu wildern.
Zu dem erfolgreichen Abschluss der damaligen Verhandlungen zwischen den Blackfoot und den US-Amerikanern,
hat auch Natawista einen sehr großen Beitrag geleistet.
Wenn ihr nicht überhaupt zuzuschreiben ist, dass der erste friedliche Kontakt zwischen den Blackfoot und den US-Amerikanern stattfand.
Denn ihr Bruder Peenaquim war nicht nur der seinerseit bedeutenste Chief unter den Blood (Stamm der Blackfoot-Konföderation),
sondern hatte auch erheblichen Einfluss auf die anderen Blackfoot-Stämme (Piegan, Siksika).
Zudem war Natawista noch mit Alexander Culburtson (dem damaligen Chef-Unterhändler) verheiratet.
Siehe auch: Alexander Culbertson
https://de.findagrave.com/memorial/8035259/alexander-culbertson
Von dieser Zeitepoche handelt auch der Film "Colorado" mit Glark Gable.
Zu Natawista ist vielleicht noch folgender Link zu empfehlen:
Natawista - a Powerful Woman
https://www.nps.gov/fous/learn/historyculture/natawista-iksina-medicine-snake-woman.htm
Sorry, folgende Quelle zu den Handelsbeziehungen zwischen der American Fur Company und den Blackfoot
vergaß ich zu erwähnen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Blackfoot_Confederacy#First_contact_with_Europeans_and_the_fur_trade
Es war natürlich Jakob Berger http://www.mman.us/fortpiegan.htm
der für Kenneth McKenzie 1830 den ersten friedlichen Kontakt mit den Blackfoot vermittelte.
Dies gelang ihm auch deshalb, weil er schon eine geraume Zeit bei den Blackfoot lebte.
Nach der darauf stattfindenden Konferenz zwischen den Blackfoot und McKenzie
konnte Fort Piegan auf dem Territorium der Blackfoot erbaut werden.
Dennoch ist der Beitrag den später Natawista, Peemaquin und Alexander Culburtson leisteten nicht geringzuschätzen.
Ist es doch wesentlich ihren Bemühungen zu verdanken, dass es während der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts friedlich blieb.
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(elk) RE: 10 Oct. 2017
Jo, das war schon damals ein schmerzhafter und auch wirtschaftlich verlustreicher Lernprozess
für den Anspruch von "America First"...
Hier auch ein guter Artikel dazu :
Die Rocky Mountain Fur Company:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rocky_Mountain_Fur_Company
Zitat/Auszug :
"Ashley und Henry wollten das Pelzgeschäft neu aufziehen:
Mit einer Lizenz für den Handel planten sie große Gruppen von Männern an den Oberlauf des Missouri Rivers zu bringen,
die dort selbst Biber jagen sollten.
Der Ankauf von Fellen der Indianer wäre nur noch ein Nebengeschäft.
Ab 13. Februar 1822 setzte das neue Unternehmen Ashley& Henry folgendes Inserat in die Zeitungen von St. Louis:
„FÜR unternehmungslustige junge Männer:
Der Unterzeichnende wünscht EINHUNDERT Männer, die bis zur Quelle des Missouri River hinaufsteigen
und dort für ein, zwei oder drei Jahre beschäftigt werden."
Unter den Teilnehmern der ersten Expedition 1822 und der im folgenden Jahr
waren fast alle Männer, die als Trapper und Mountain Men berühmt wurden
und die Frühzeit des Wilden Westens prägten.
( Darunter unter anderen Jim Bridger, Jedediah Smith, Hugh Glass, Thomas Fitzpatrick,
David E. Jackson, James P. Beckwourth, James Clyman und die Brüder Milton und William Sublette.)
Die erste Expedition ab Mai 1822 war ein Desaster:
Eines der beiden Keelboats kenterte kurz nach dem Aufbruch, Ausrüstung und Proviant für über 10.000 Dollar gingen verloren
und mussten von Ashley nachgekauft werden.
Als die Teilnehmer im Spätsommer am Oberlauf des Missouri die Mündung des Yellowstone Rivers erreichten
und dort ihr Fort errichteten, wurden ihnen kurz darauf von den Assiniboine fast alle Pferde gestohlen.
Sie konnten nicht wie geplant in das ganze Gebiet ausschwärmen, sondern waren auf die nähere Umgebung beschränkt.
Im Frühling 1823 fuhr vermutlich Jedediah Smith alleine über 1400 Kilometer den Fluss hinab,
um Ashley zu bitten, für die geplante Versorgung der Trapper weitere Pferde zu beschaffen.
Die Versorgungsfahrt 1823 verlief ruhig bis
zu den Arikaree,
wo wie im Jahr zuvor Pferde gekauft werden sollten..:
Die Indianer griffen im Morgengrauen des 3. Juni trotz aller Vorsicht an,
mit der ersten Welle von Pfeilen und Kugeln starben dreizehn Trapper,
zehn oder elf waren ernsthaft verwundet.
Die Überlebenden, darunter Smith und Jackson, schwammen zu den Booten.
Die Boote mit den Überlebenden zogen sich ein Stück flussabwärts zurück,
die Schwerverletzten wurden unter der Leitung von Smith mit einem der Boote über 700 km nach Fort Atkinson
und weiter nach St. Louis gebracht.
Von Fort Atkinson brachen Colonel Henry Leavenworth und alle sechs Kompanien des Sixth Regiment der US-Armee
zum sogenannten Arikaree-Krieg auf.
Der kleine Feldzug war die erste militärische Aktion der US-Armee gegen Indianer westlich des Mississippi.
Das kurze Gefecht verlief für die Soldaten enttäuschend,
die Truppen wurden inkompetent eingesetzt,
mit den Weißen verbündete Lakota-Indianer kamen nicht zum eigentlichen Einsatz...
Am Abend desselben Tages kam es zu Verhandlungen,
die Delegationen einigten sich auf die Rückgabe aller Schusswaffen und sonstigen Güter,
die die Arikaree als Bezahlung für die später erschlagenen Pferde erhalten hatten,
und die freie Passage aller Weißen auf dem Fluss.
Alle Seiten rauchten daraufhin die Friedenspfeife.
Für die Trapper war zwar erreicht worden, dass ihre Boote den Fluss befahren konnten,
der Feldzug scheiterte aber völlig in Hinsicht darauf, die Indianer zu beeindrucken.
Sowohl die Lakota wie die Arikaree hielten die Weißen für schwach
und griffen in den kommenden Jahren immer wieder Gruppen von Jägern an.
Nach dem Feldzug war die Saison weit fortgeschritten und auch dieses Jahr hatte das Unternehmen noch kein Geld verdient…"
Karte Jedediah Smith Expedition:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rocky_Mountain_Fur_Company#/media/File:JedediahSmithGermanVersion.png
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(Tosque) RE:10 Oct. 2017
Dies ist eine sehr gute Zusammenfassung des Arikara-War‘s. Und es kommt sogar noch besser:
Nachdem die Arikara mit Leavenworth verhandelt hatten, zogen sie sich zuerst einmal wieder in ihr Dorf zurück.
Einen neuen Angriff der US-Armee befürchtend, packten die Arikara über Nacht ihre Sachen zusammen,
und verließen (ohne dass irgend jemand was mitbekommen hätte mit Frauen u. Kindern ihr Dorf).
Nach diesem Ereignis dürften wohl auch die Lakota nicht mehr viel von der Schlagkraft der US-Kavallerie gehalten haben.
Ist u.a. hier nachzulesen:
"Colonel Henry Leavenworth left Fort Atkinson (now in Nebraska) with 220 men. More than 700 Yankton, Yanktonai and Lakota Indians
joined him in the United States‘ first Indian war west of the Missouri. The Arikara retreated to their fortified village.
Soon the disappointed Sioux left the battlefield.
The Arikara escaped at night, and angry fur traders set their empty lodges ablaze the next morning.[21]
"This was the only time in history that any of the Three Tribes fought in open warfare against the United States".[22]
Quelle: Arikara
https://en.wikipedia.org/wiki/Arikara
Viele Arikara schlossen sich dann den ihnen verwandten Skidi-Pawnee an.
Da aber die Arikara auch dort nicht aufhörten die US-Amerikaner zu bekämpfen, brachte dies bald auch die Skidi-Pawnee selbst in Schwierigkeiten.
Andere Arikara wiederum blieben in ihrer Heimat (North Dakota). Auch ihnen sollte künftig so mancher Trapper (z.B. Hugh Class) zum Opfer fallen.
Einige gute Informationen über diesen Krieg,
gibt es natürlich auch auf der Homepage der MHA-Nation:
"Early Conflicts War of 1823"
"A part of a national policy to show Indian nations the strength of the United States, the government requested that tribal people
be brought to the east as representatives of their nations.
In some cases, it was an effort on the part of the explorers and traders to show case their discoveries.
The result of this policy can be seen with the incident at Leavenworth.
The incident began when explorers Lewis and Clark negotiated the trip that sent the Sahnish village chief, Ankedoucharo (Eagle Feather) to Washington, D.C.
where he died. There was no explanation of how and why he died. Lewis and Clark, fearing the wrath of the Sahnish, did not tell them until a year later.
When the Sahnish found out about his death, they became rightfully angry. President Thomas Jefferson tried to appease the Sahnish with the following eulogy:
He (Chief Ankedoucharo) consented to go towards the sea as far as Baltimore and Philadelphia.
He said the chief found nothing but kindness and good will wherever he went, but on his return to Washington he became ill. Everything we could do to help him
was done but it pleased the Great Spirit to take him from among us.
We buried him among our own deceased friends and relations. We shed many tears over his grave. (Delegates in Buckskins).
The President‘s explanation did not impress the Sahnish. For the next twenty years they were hostile to white people.
The inexplicable death of their chief was the major reason for their so-called belligerence.
The most notable of these hostilities was in the 1823 battle where the Sahnish took revenge for the death of their chief on General Ashley
and his men who were coming up the river from St. Louis. The Sahnish killed several men, took some of their goods, and set their boats adrift in the river.
The attack angered the white military forces and they set out with soldiers, artillery, cannons and 800 to 900 Sioux for Leavenworth
to "teach the Arikara (Sahnish) a lesson." (Leavenworth Journal).
The Sahnish had fortified their villages well. The Sioux were first into the battle, and when they met the Sahnish, they both lost lives.
The Sioux, fearing Leavenworth was losing the battle met with the Sahnish. It was presumed they wanted to join the Sahnish.
They then left the battle taking with them corn and other crops of the Sahnish leaving Leavenworth‘s forces to their own tactics.
The Sahnish were surrounded by the United States military who lobbed cannonballs and other artillery into the village of men,
women, and children. The Sahnish, realizing they were outnumbered and at risk, began negotiating for surrender.
Before the battle could be settled, every man, woman, child, horse, and dog disappeared during the night.
According to a traditional story told among the people, a sacred dog led the people under the river and to safety.
This time in history was a turning point in the relations between the Sahnish and whites.
Prior to this battle, traders and travelers had described the disposition of the Sahnish towards the whites as "friendly.
" After this war, there were reports of hostilities and murders on both sides.
The result of the Leaven worth battle infuriated the traders who further antagonized the Sahnish worsening the already deteriorating
relationship between the Sahnish and the whites."
Quelle: Early Conflicts War of 1823
(Anmerkung : Hier wurde der Text übernommen, da der Link nicht mehr geht !)
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(elk)RE: 11 Oct. 2017
O.k., dann auch bei den Mandan, Hidatsa und Arikara ;
zurück zum Handel und seinen Hintergründen und Auswirkungen
Hier im Zusammenhang mit der Lewis-and-Clark-Expedition:
„Die Expedition fokussierte die Aufmerksamkeit der USA und der Medien auf den Westen
und stärkte den Anspruch auf die Gebiete im Westen des amerikanischen Kontinents,
( deren Aufteilung erst 1846 im Oregon-Kompromiss endgültig geklärt wurde.)
Die Berichte von Lewis und Clark ermutigten Pelzhändler zur Erschließung des Gebietes,
so wurden ab 1810 die ersten Handelsposten im heutigen Staat Washington eingerichtet.
Die Unterwerfung weiterer Indianervölker nahm damit ihren Anfang.
1804/1805 überwinterten die Expeditionsteilnehmer in dem von ihnen gegründeten Fort Mandan,
in der Nähe der heutigen Stadt Bismark in North Dakota ,
bei den Dörfern der Mandan und Hidatsa.
Die Dörfer wurden bereits regelmäßig von franko-kanadischen Pelzhändlern aus dem Norden besucht.
(Lewis und Clark holten Toussaint Charbonneau, einen französischen Pelzhändler,
und seine Frau, die Nördliche Shoshone-Indianerin Sacajawea, als Übersetzer
und Führer ins Team)."
https://de.wikipedia.org/wiki/Lewis-und-Clark-Expedition
Sacajawea :
"Die Hidatsa-Führung mochte die Lewis-and-Clark-Expedition nicht,
sie nannten sie Fremde, denn sie waren an französische und englische Händler gewöhnt
die Wertgegenstände zum Tausch brachten.
(Die Indianischen Völker waren äußerst praktisch veranlagt,
d.h. wenn es nichts zu handeln gab fragten sie sich:
Wer denn jene Ankömmlinge waren und was sie hier machten. .. ?)
Die Mehrheit der anderen Händler kam aus dem Norden und reiste in kleineren Parteien.
Aber diese Expedition kam aus dem Süden und konnte schon deshalb auch als Eindringlinge gelten.
Dazu kamen sie mit einer Demonstration von militärischen Macht und hielten pompöse Reden, die beinhalteten ;
Treue einem unbekannten "großen Vater" zu versprechen.
Es ist kein Wunder, dass sie abgelehnt wurden. "
siehe auch dazu : https://www.wilder-westen-web.de/fue002.htm
( Seite 3 ; Zusammentreffen mit den Indainern)
„Charles Mackenzie, ein Händler der Northwest Company war 1804 anwesend,
als Meriwether Lewis von den Stämmen unwirtlich behandelt wurde,
was er in seinen Erzählungen in Bezug auf einige Worte von Mandan und Hidatsa-Chefs festhielt,
d.h. im Hinblick das man sich mit diesen Fremden, wie sie sie nannten, nie anfreunden konnten,
da ihr Verhalten ihnen einfach fremd und unlogisch vorkam.
Zumal sie auch meinten :
" Wenn diese Weißen bei uns aufgenommen werden wollten,
hätten sie mit gutem Willen ihr großes Boot mit Lebensmitteln beladen.“
Mackenzies Erzählung geht weiter zu den Themen des Biberhandels und der äußeren Einflüsse.
So fragte man sich : „Was ist der Nutzen der Biberjagd bei den Weißen; bewahrt es sie vor Krankheiten,
dienen die Bieber ihnen noch vom jenseits also ihres Grabes?“
"Weiße Leute", sagten sie,
"wissen nicht zu leben ; sie verlassen ihre Häuser in ganzen kleinen Gruppierungen,
sie riskieren ihr Leben auf den großen Wassern und unter fremden Nationen,
die sie dann als Feinde ansehen werden.“
Die Lewis und Clark Expedition sah aber eine potenziell reiche Quelle des Handels im oberen Missouri,
der neuen Grenze der Vereinigten Staaten.
So kam es zu einem Ansturm in St. Louis und zu einer Reihe von amerikanischen Pelzhandelunternehmen,
die sich in den strategischen Heimatländern der Mandan, Hidatsa und Arikara Nationen niedergelassen hatten.
Die Vereinigten Staaten beanspruchten diese Gebiete
und wollten die Briten aus dem Handelsmonopol herausdrängen.
(Manuel Lisa baute 1809 den ersten amerikanischen Handelsposten auf.
1812 wurde dieser aufgegeben, als der Krieg den Handel störte.-
Lisa blieb jedoch und trug maßgeblich dazu bei,
die drei Stämme während des Konflikts neutral zu halten (Cash 1974).
Die Indianer waren immer in der Mitte der Pelzgesellschaft Rivalitäten - ,
manchmal zu ihrem Vorteil, wenn sie gegeneinander auftraten.
( Ein Teil der ´Maut´, zum Durchzug durch ihr Gebiet,
war das Engagement in Spirituosen, Korruption
und eine neue Abhängigkeit von externen Ressourcen.)
Zeitgeschichte :
-Die Hudson‘s Bay Co. absorbierte die Northwest Company ,
nach einer erbitterten Rivalität, die 1821 endgültig im Zweiten Weltkrieg gelöst wurde.
- In den 20er Jahren traten die Columbia Fur Co., die American Fur Co. und die Hudson‘s Bay Co.
alle in der gleichen Region an .
- 1827 fusionierte John Jacob Astor‘s American Fur Co. mit der Columbia Fur Co.
und bildete eine Abteilung, die als Upper Missouri Outfit bekannt war.
- Fort Clark wurde 1831 (von der Upper Missouri Outfit) neben dem Mandan Dorf Mih-tutta-hang-kush gebaut .
- Der erste Dampfer kam 1832 in den Mandan-Dörfern an
und kündigte damit die Beschleunigung des Handels,
d.h. mit noch mehr Besuchern und mehr Unternehmer an.
- Der Biberhandel verlangsamte sich um 1832,
als Seide die Häute in der Hut-Mode ersetzte.
- George Catlin kam im Sommer 1832 an
und Karl Bodmer mit Prinz Maximilian war im Winter 1833/34 dort.
- Fr. Nicolas Point zeichnete 1847 Skizzen der Dörfer.
- Der Jesuitenpater Pierre Jean DeSmet besuchte mehrmals die Führer der drei Stämme
auf dem Fort Laramie-Vertragsgelände im Jahre 1851.
Der Schweizer Künstler Rudolph Kurz zeichnete, malte
und arbeitete als Angestellter in den Forts Clark, Berthold und Union,
in den späten 18oer und frühen fünfziger Jahren.
- Granville Stuart ( Frontiersman, Bergmann etc.)
Biografie : https://www.legendsofamerica.com/mt-granvillestuart/
schrieb 1866 seine Erlebnisse auf.
- Der Pelzhandel war 1867 vorbei,
geprägt durch die Aufgabe von Fort Union.
Fort Union : https://www.nps.gov/fous/index.htm
"Die Ära hatte den Indianern einen etwas höheren Lebensstandard
und einige technologische Vorteile gebracht,
aber der Preis, den sie bezahlten, entsprach dem in keiner Weise
(Cash: 1974).
Alles hatte sich verändert und vieles war verloren.“
Quelle : (Verlinkung geht nicht mehr)
Nachsatz :
Da es schon bissel spät (früh..) geworden ist,
fiel mir erst hinterher auf,
dass es "Widersprüche in den Aussagen
zum Verhalten der Mandan etc.
gegenüber der Lewis und Clarc Expedition
gibt !
zwischen :
(https://www.trailtribes.org/kniferiver/the-fur-trade.htm)
https://trailtribes.org/long-knives.htm
und
Link zur eigentlich auch sehr umfangreichen deutschen Privat HP ; d.h. Western Seite
Kurzum ; hier gehen wohl dto. Quellen auseinander
( und ich kann auch nicht sagen, wie es damals war...
LG,
elk
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(Tosque) RE: 11 Oct. 2017
Hallo elk,
unter den Hidatsa war man sich nicht einig wie man den US-Amerikanern unter Lewis & Clark begegnen sollte.
- Der große Gegenspieler ihrer Expedition bei diesem Stamm, war aber zweifelsohne ihr einflussreicher Chief Le Borgne,
der tatsächlich französischen u. britischen Händlern eher zugeneigt war.
Leider konnte ich im Web noch keine gute Quelle ausfindig machen, aber ich melde mich auf jeden Fall wieder.
Kommt mir eigentlich merkwürdig vor, dass diese Information nicht auf der ansonsten verlässlichen Quelle
- http://www.trailtraibes.org - zu finden ist.
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(elk) RE: 11 Oct. 2017
Für die Mitglieder der Lewis & Clark Expedition spitzte sich die Situation bei den Hidatsa-Dörfern
wohl erst bei ihrer "Rückehr" am 12. August 1806 zu ("Rückehr" in Anführungsstrichen,
weil sie wohl keiner dazu eingeladen hatte wiederzukommen, am allerwenigsten Chief Le Borgne).
Es kam zwar zu keinen Auseinandersetzungen mit den Expeditionsteilnehmern, aber es war auch kein Hidatsa-Chief dazu bereit,
Lewis & Clark nach Washington zu begleiten (um die Chiefs von dieser Reise zu überzeugen, ist die Expedition in die Hidatsa-Dörfer zurückgekehrt).
siehe auch:
https://www.umsl.edu/continuinged/louisiana/Am_Indians/17-Cheyenne/17-cheyenne.html
Louisiana Expansion
Selbst als Le Borgne eine kleine Kanone geschenkt bekam, um sich und seine Leute zu verteidigen,
ließ er sich nicht zu einer Reise nach Washington ermuntern.
Stattdessen hatte er mittlerweile eine Allianz mit den bisher verfeindeten Cheyenne geschlossen.
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(Tosque) RE: 11 Oct. 2017
Meine bisherigen Angaben über Chief Le Borgne und die Hidatsa wären noch zu ergänzen:
"The Hidatsa were also more suspicious of American intentions than the Mandan
were because they had been closely allied with British fur traders from Canada for many years.
Their leading chiefs waited until 15 January 1805 to visit Fort Mandan, even though Lewis and Clark
had been in the area since October. The head chief of the Hidatsa, Le Borgne or "One Eye,"
was a feared warrior and talented diplomat allied with the Cheyenne.
The Corps of Discovery learned key information about the Rocky Mountain tribes from him and his people.
However, he refused to promise that the Hidsatsa would make peace with their neighbors or be loyal to the United States."
Quelle: Chief Le Borgne & the Hidatsa people
Alexander Henry (von der schon erwähnten North West Company) wiederum,
hatte einen sehr guten Eindruck von Chief Le Borgne.
Und von ihm erfuhr Alexander Henry 1806 auch, was ihn am meisten bei Lewis & Clark geärgert hatte.
Nämlich deren Überzeugung, dass ihre Art zu leben besser sei, als die seinige.
Quelle: Le Borgne (Link geht nicht mehr)
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(elk) RE: 11 Oct. 2017
Es ist immer für mich faszinierend welche "Abenteurer" die Leute früher waren.
Hab ich mir auf Grund deiner interessanter, ergänzenden und weiterführenden Infos
doch glatt noch einmal die Biografie von Alexander Henry, d. Älteren, angeschaut.
Bezeichnend auch, dass er sich als Französischer Händler gegenüber den Indianern in dem Gebiet ausgab ( bis der Schwindel auffiel)
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Henry
https://en.wikipedia.org/wiki/Alexander_Henry_the_elder
Besonders interessant dieser Bericht :
„Kein Engländer kannte die Ereignisse, die in dieser Zeit in Sault Sainte Marie vor sich gingen,
ebenso wie Alexander Henry,
der eigentlich nur aus rein kaufmännischen Gründen bei den Stromschnellen den Weg zum Dorf gefunden hatte.
Henry verließ Montreal um die Reise nach
Michilimacinac anzutreten :
http://www.michilimackinac.com
wo er die Eingeborenen mit Feindseligkeit gegen ihn erfüllt vorfand.
Hier wurde er eines Teiles seiner Vorräte beraubt,
denn das 6. Regiment, das zur Garnison unterwegs war, war noch nicht eingetroffen,
und so war er ungeschützt.
Er war zuvor wegen seines möglichen Schicksals gewarnt worden,
besonders wenn seine Nationalität entdeckt worden wäre.
In La Cloche, einer Insel in der Nähe von Manitoulin hatte er Vorsichtsmaßnahme getroffen,
seine Haut und Haare dunkler gefärbt und sich als ein französischer Kanadier angekleidet,
damit er gut empfangen werden würde.
Seine List war jedoch ohne Erfolg. „
„ Bei der Ankunft in der Festung wurde er von den Kanadiern,
die ihm jedoch sagten, dass die Indianer keine englischen Händler an ihren Küsten zuließen,
am bittersten behandelt.
Seine Befürchtung wurde durch die Ankunft vieler Ottawas,
welche Güter auf Kredit forderten, erhöht,
während der Dolmetscher Farly ihm sagte, dass, wenn die Anfrage nach freiwillige Abgabe abgelehnt würde, er ermordet würde.
Henry und zwei anderen Händler;
Salomo * und Goddard, die sich zusammenschlossen,
beschlossen der Anfrage zu widerstehen.
Tag und Nacht wurden nun Räte abgehalten und an die Händler jedes mal ein neues Ultimatum gestellt ,
bis zu einem Morgen, wo sehr zu deren Freude,
sie die Abreise der Ottawas sahen, und gegenwärtig kein Indianer zu sehen war.
Der Grund wurde bald klar,
denn britische Uniformen wurden gesichtet
und Leutnant Leslie mit 300 Soldaten des 6. Regiments marschierte in das Fort ein."
„Henry blieb eine Zeitlang in Michilimacinac, aber da er Sault Sainte Marie besuchen wollte,
verließ er am 15. Mai mit einem Kanu das Fort und kam bald am Fuße der Stromschnellen (des St. Marys Rivers) an.
Dort fand er eine Ansiedlung von 5o Kriegern vor.
Am 10. März 1763 kehrte Henry wieder nach Sault Sainte Marie zurück
und im Mai 1763 überredete sein Freund Wawatuni ihn zu einer effektiver Verkleidung.
Zu dieser entschied sich Henry bereitwillig und in kürzester Zeit war die Metamorphose abgeschlossen :
„ Sein Haar war abgeschnitten und sein Kopf rasiert, mit Ausnahme eines kleinen Haarschopfes.
Sein Gesicht war mit verschiedenen Farben bemalt, teils schwarz, teils rot,
eine mit Zinnoberrot und Fett gemalte Tunika ähnliche Oberbekleidung wurde sein besseres Kleidungsstück
mit einem großen Kragen aus Wampum um seinen Hals und an seiner Brust.
Seine Arme waren mit Silberbändern über dem Handgelenk und Ellenbogen geschmückt,
und sein ´Kostüm´ wurde durch ein Paar scharlachrote Leggings,
eine scharlachrote Decke und ein Hauptkleid aus Federn vervollständigt.
Einige Monate, von Juni bis April, wanderte Henry mit Wawatums Familie, bis auf eine kurze Pause, im Gebiet des Michilimacinac.
Er jagte und fischte mit den Eingeborenen, hungerte wenn sie hungerten
und schmausten wenn es viel gab.
Er trat ihnen in ihren Bräuchen bei, voll Bewunderung über die vielen Qualitäten, die er sah,
so das er gestand:
"Wenn ich vergessen hätte, dass ich jemals anders war, als ich damals war,
hätte ich so viel Freude daran haben können
und Glück in dieser wie in jeder anderen Situation.
Deshalb neigt der Mensch dazu, zum Wilden zurückzukehren.“
Als der Winter endete, kehrten die Familie von Henry und Wawatum nach Michilimacinac zurück,
wo die Winterausbeute an Pelzen dann für´s Geschäft genutzt wurde
und alle sich für eine Jahreszeit der Ruhe niederließen.
Es war jedoch nicht von langer Dauer,
denn acht Tage nach ihrer Ankunft kam eine Gruppe von Indianern,
die Rekruten unter den ´Braves´ zum Krieg gegen die Engländer anwarben,
und diese schlugen dann auch vor,
Henry zu töten und ein Fest seines Fleisches feiern, um ihren Mut zu stärken.“
P.S:
Wer nun wissen möchte, ob Henry ein Blutopfer wurde..,
muss selber weiter lesen:
Quelle : leider kann hier niemand weiterlesen..( Link gibt es nicht mehr)
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(Tosque) RE: 12 Oct. 2017
Da hatte er ja noch Glück gehabt.
Aber bei dem von mir erwähnten Alexander Henry handelt es sich eigentlich
um den Neffen des von dir beschriebenen Henry, der offenbar gern mal sein Leben riskierte.
Hier nun die Biographie von Alexander Henry dem Jüngeren
http://www.biographi.ca/en/bio.php?BioId=36580
Warum sich dies so verhält, lässt sich auch klar hieraus erkennen:
"In 1806 Henry led a trading and exploring party into the Missouri River basin.
While visiting among the Mandans he met trader Jean-Baptiste Lafrance from Brandon House (Man.).
Henry was shown American flags that had been presented to a Mandan chief by captains Meriwether Lewis and William Clark
on their way to the Pacific.
In his journal Henry records many Mandan customs and notes the physical features which have led to apocryphal accounts that this tribe
was descended from the Welsh. He also met with Cheyenne, Crow, and other Indians. In August 1806 Henry arrived back at his Pembina post."
Da er für die North West Company arbeitete hatte er natürlich kein Interesse dran,
dass ihm und seiner Handelsgesellschaft in den US-Amerikanern, eine neue ernstzunehmende Konkurrenz erwuchs.
Aus diesem Grund, wird er wohl die Hinweise seine indigenen Freunde am Missouri dankbar entgegen genommen haben.
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(elk) RE: 12 Oct. 2017
Jo, ich hätte es an den Jahreszahlen merken müssen.
Bei dieser Familie kann man aber leicht verwirrt werden :
" Er war ein Neffe von Alexander Henry * des Älteren und hatte andere Verwandte im Pelzhandel,
einschließlich eines Cousins des gleichen Namens (der zweite Sohn des älteren Alexanders)
und Cousins William und Robert * ;
und sein Bruder Robert war auch ein Pelzhändler. "
"Alexander Henry (der Jüngere) begann im Jahre 1791,
unter den Ojibwas in der Lower Red River Abteilung der North West Company zu handeln."
und dazu fand ich das dann noch :
"Im Jahre 1792, A. Henry der Ältere und sein Neffe Alexander Henry der Jüngere
erhalten zusammen eine Aktie an der North West Company, für sechs Jahre.
Im Jahre 1796 verkaufte A. H. der Ältere r seinen Anteil an William Hallowell,
aber er selber verkauft weiterhin Pelze, indem er welche von anderen Händlern kaufte
und diese nach England ausfuhr.
. Als einer seiner unversicherten Sendungen von den Franzosen im Jahre 1801 beschlagnahmt wurde,
erlitt er eine schwere Finanzkrise.
Um diese auszugleichen wurde Henry ein Kommissions- Händler und Auktionator,
in Partnerschaft mit William Lindsay."
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(Tosque) RE: Wiss 12 Oct. 2017
Auch Alexander Henry, der Jüngere war im Prinzip nur am Erfolg seiner Geschäfte interessiert.
Von seinen Kunden (den Natives) hielt er in der Tat nicht sonderlich viel.
Wie gering er sie schätzte, verraten seine Tagebucheintragungen, wie z.B. die folgende:
"Yet Henry was principally a businessman and he had little sympathy for his customers.
He judged them by European standards. A good illustration is found in his journal entry for 4 March 1814,
which describes certain Chinook women whom he found taking their daily bath by the sea:
“They were perfectly naked, and my presence did not affect their operations in the least.
The disgusting creatures were perfectly composed, and seemed not to notice me.
Although they stood naked in different postures, yet so close did they keep their thighs together that nothing could be seen.”
Quelle:
Alexander Henry, der Jüngere
http://www.biographi.ca/en/bio.php?BioId=36580
Aber es gab auch Trapper, die nicht nur mit den Natives handelten, sondern mit ihnen lebten und kämpften.
Sie galten den US-Amerikanern natürlich in erster Linie als "Verräter". Denke da z.B. an Simon Girty.
https://en.wikipedia.org/wiki/Simon_Girty
http://www.biographi.ca/en/bio/girty_simon_5E.html
Dabei diente er nach dem Beginn des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zuerst dem US-General Hand.
Als er aber letztendlich begriff, dass er bald gegen die selben Natives kämpfen müsste, bei denen er aufwuchs (Seneca, Lenape),
wechselte er die Seiten.
Nach dem Gnadenhütten-Massaker an den christlichen Lenape,
dürfte er wohl kaum noch an seiner damaligen Entscheidung gezweifelt haben.
“Descendant makes a case for Simon Girty”
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(Fortsetzung folgt !)