Klischee - denken über Indianer




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Klischee - denken über Indianer

Beitragvon wasicun-win » So 29. Mär 2009, 15:06

Klischee- denken über die Indianer

Viele haben wohl eine Vorstellung davon, wie ein „echter“ Indianer auszusehen hat.

Für viele heißt das:
große Männer mit langen schwarzen, geflochtenem Haar, gekleidet in Wildleder und Mokassins;
Frauen mit Wildleder Franzenkleid und Federn im Haar .

Europäer wie auch US-Amerikaner glauben oft, dass Indianer grundsätzlich nur im Reservat leben (müssen), dort in Tipis wohnen , auf Pferden reiten und Federhauben tragen.

Die Indianer als blutrünstige Menschenschlächter darzustellen, was vor allem der Filmindustrie viele
Klischee´s bestärkten - von minderem Wahrheitsgehalt !!!!


So kann es schon einmal vorkommen, dass mann sich beim Besuch eines Pow wow wundert, wo denn all die „richtigen“ Indianer wären, weil sie die Menschen neben sich , mit kurzem Haar und in Jeans, nicht als Indigene erkennen.
(smile Brigitte ..ich denke mal der bewusste Native ist ein Hobbyist ;) )

Oft ist in den Köpfen der Menschen der Gedanke >> Alle Indianer sind gleich >>
Viele wissen nicht das 511 verschiedene Indianische Volksgruppen in der USA anerkannt sind ,
Alle Indianische Gemeinschaften in einen Topf zu werfen, ist jedoch falsch .
Sie sprechen alle nicht die selbe Sprache, und haben keine einheitliche Herkunft, die selben Wertvorstellungen oder religiösen Anschauungen und besitzen doch gibt viele Gemeinsamkeiten in ihrer Art.


ein weiteres Vorurteil vieler ist das Indianer von den Zuwendungen der US-Regierung leben,
entweder aufgrund Sozialhilfe oder Privilegien (Jagd- Fischereirechte, steuerliche Behandlung).

Das Klischee vom betrunkenen Indianer trägt ebenfalls zum verzerrten Bild von den Native Americans bei.
Natürlich gibt es Alkoholiker unter ihnen, aber auch solche, die nur gelegentlich oder nie Alkohol konsumieren.

------------------------------------------------------------

Tatsachen sind :

-Viele Lehrer in den USA lassen die Geschichte der Indianer fast ganz aus und beginnen erst mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. In der Geschichte der Besiedlung der USA durch europäische Einwanderer kommen Indianer nur als „Hindernis“ vor.

-In 286 Reservaten in den USA lebt nur ein geringer Teil der annähernd vier Millionen Menschen, die sich bei der letzten Volkszählung selbst als Indianer“ bezeichnet haben.
Die Mehrheit lebt im urbanen Gebieten.

-Heute werden Tipis kaum mehr als Dauerwohnsitz benutzt, wohl aber bei religiösen Zeremonien und Festivitäten.

-Pferde können sich die wenigsten leisten. Auf den Reservaten meist , wo die Haltung nicht so kostspielig ist.
Aber sie haben sie ebenso Freizeitaktivitäten wie bei uns.

-Gern wird auch der Beitrag der Indianer zur heutigen US-Kultur tot geschwiegen.
viele unserer täglichen Nahrungsmittel stammen ursprünglich aus Amerika.
Die ersten Siedler hätten ohne die Hilfe der Indianer nicht überlebt.
Diese zeigten ihnen die notwendigen Lebensmittel und machten sie mit Heilpflanzen und Heilmethoden vetraut.
viele Heilkräuter werden heute wieder verwendet auch bei uns hier in Deutschland.

-All diese Betrachtungsweisen machen es den Indianer nicht leichter, sich ihre eigene Kultur zu bewahren.
Die Klischees fördern bei ihnen Angst, Unsicherheit und führen zu einem Gefühl der Hilflosigkeit, besonders bei Kindern und Jugendlichen.
Die geringschätzige Haltung der Weißen ihnen gegenüber beeinträchtigt ihr Selbstwertgefühl .
Im praktischen Leben wirkt es sich negativ aus, wie zum Beispiel bei der Arbeitssuche.
Aufklärungsarbeit, die schon in der Schule beginnt, ist daher ein dringliches Gebot, um das vorurteilsbeladene Image der Indianer zu korrigieren

INDIANER SIND MENSCHEN WIE DU UND ICH - UND HABEN EIN RECHT AUF IHRE KULTUR UND SPRACHEN
UND VOR ALLEM EIN RECHT AUF RESPEKT UNSERERSEITS :


Hoffe damit ein klein bischen zum denken an zu regen und vieleicht so den ein oder anderen Diskusionsbeitrag
hier zu erwarten .

wasi
wasicun-win
 

von Anzeige » So 29. Mär 2009, 15:06

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Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon Sandra » So 29. Mär 2009, 15:53

Stimmt Wasi, es gibt nicht nur Indianer mit langen Haaren, sondern auch mit kürzeren. Da fallen mir so einige ein: James Bilagody, Adam Beach, Ryan Black und Monty Bass (Neffe von Will Sampson). Adam Beach sieht auch mit seinen kurzen Haaren gut aus wie ich jeden Donnerstag auf RTL2 feststelle... :mrgreen:

Aber am schlimmsten ist die Sache den Indianern vorzuschreiben was sie zu tun oder zu lassen haben, wie sich sich zu kleiden haben etc. Da erinnere ich mich an einen Vorfall auf einer anderen Internetseite (Namen möchte ich hier nicht nennen). Ich war zu dem zeitpunkt als es passierte nicht da, sondern weiß es nur vom hörensagen. Der Betroffene war ganz schön sauer auf sein Gegenüber. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie er sich da gefühlt haben muss.
Indianer leben heutzutage nicht nur in Reservaten, sondern auch in Großstädten wie Los Angeles, New York oder Florida. Da kenne ich einige die dort wohnen.
Sandra
 

Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon Elk Woman » So 29. Mär 2009, 17:00

WoW, Wasi,

das war eine echter gute, sehr gute :D Darstellung über die besonders unseren Kindern noch innehaftenden Klischees und denen die sie leider oftmals durch sogenannte Indianertage in Kindereinrichtungen und bei Kindergeburtstagen vermittelt bekommen (- und die mancher Erwachsener, die sich einfach ein Strickbild machen "ohne sich besser zu informieren haben").

Danke, hab nix dem zuzufügen
und setzte Dein Einverständnis mal voraus, indem ich das gleich noch in das Kinder- und Jugend-Forum auch übernehme.

LG,
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Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon Brigitte_2911 » So 29. Mär 2009, 17:05

big_engel Das weis ich auch das Natives kurze Haare haben und in Jeans und T-shirt herumlaufen.
Hallo ??? :shock:

Bin ja nicht von vorgestern. big_haue



big_sonnen bye Brigitte
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Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon Elk Woman » So 29. Mär 2009, 17:10

Hi, Brigitte,

Spaß muß sein... ( auch wenns auf Kosten Anderer ist big_aergern .. :mrgreen: )

big_blume
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Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon wasicun-win » So 29. Mär 2009, 18:05

grinundwech Brigitte ich wusste das du es nicht so bös aufnimmst ;) big_grins
(deshalb konnt ich es einfach nicht unterlassen dich zu necken :mrgreen: )

Aber in einem geb ich dir Recht .. Es stimmt schon das
<<sehr viele Native einige besondere Merkmale in ihren Gesichtszügen besitzen << woran man auch so manchesmal merkt :o
ein Nativer ;)

Danke für die Lorberen :oops: .. naja vieles weiss man ja in laufe der Jahre und was nicht findet man in diesem Kasten big_pc oder big_book


Aber klar Elk - darfste ..dacht mir das du (wenn es o.k. ist dorthin schiebst ;)

@Sandra ja stimmt, ich weiss was du meinst .

Viele Native Americans sind als Rechtsanwälte Arzte, Lehrer, Sozialarbeiter, Wissenschaftler,Künstler ,Musiker Schauspieler und Athleten tätig. Bundesstaaten, Flüsse, Berge und Städte tragen Bezeichnungen indianischer Herkunft, wie z.B:Alabama, Mississippi, Miami oder Seattle.

l.g.

wasi
wasicun-win
 

Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon Hans » Di 31. Mär 2009, 12:35

Hallo zusammen,
jetzt antworte ich mal hier, denn von elk ist ja ein gleicher Beitrag im Forum ! big_psst

Gerade hier bei uns in Deutschland denken noch viele, wenn sie das Wort "Indianer" hören, an den berittenen, federgeschmückten Krieger aus längst vergangenen Zeiten !
Ich glaube, das ist das sogenannte Schubladendenken ! :roll:
Mit, zum Teil jedenfalls, schuld sind wahrscheinlich die Winnetou-Filme und damit auch die Filmindustrie. Pierre Brice spielte einen Apachen, so wie es ihn in der rauhen Wirklichkeit überhaupt nie gegeben hat !
Das war leider den Filmemachern ziemlich egal. Hauptsache, es wurde genug damit verdient ! s_032
Wer sich so wie wir, ernsthaft und leidenschaftlich für "Indianer" interessiert, hat natürlich ein ganz anderes Bild von ihnen.
Aber andere, die nur das "Schubladendenken" kennen, sie haben dies eben gespeichert.
Jedoch verurteile ich keinen von ihnen, weil sie es nicht besser wissen.
Haben wir nicht alle mehr oder weniger gewiße Vorurteile gegen wen auch immer ...??? :|
(hoffentlich bekomme ich nun keine big_haue big_haue , aua, aua). ;) ;)

Viele Grüße, Hans. big_hand
Hans
 

Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon Elk Woman » Di 31. Mär 2009, 13:51

Hi, Hans,

nicht ganz, d.h. "der gleiche Beitrag ..." ist nur ein in das Kinder- und Jugendforum übernommener Beitrag des Beitrages von Wasi, weil wir dort noch extra eine andere Zielgruppe erreichen wollen (Habe aber über dem Beitrag auch dort Wasis Namen eingefügt, da ich davon ausgehe das Wasi den allein geschrieben hat , da keine andere Quelle benannt ist)

Hier also dann doch noch zur Ergänzung die Stimmen der Native dazu:

Klee Benally, Navajo, Arizona USA, Mitglied von der indianischen Punk/Rock Band „Blackfire:
„Die Leute sitzen zuviel vor dem Fernseher und kennen nur die Stereotypen über die Indianer. Wenn sie hören, dass indianische Musiker auftreten, denken sie an viele Federn und so, was nicht ganz schlecht ist, weil dies auch ein Teil von uns ist. Was die Leute nicht verstehen ist, dass wir auch „modern“ sind und eine gegenwärtige Kultur haben. Dies ist eines unsere Anliegen.“

Sherman Alexie, Spokane/Coeur d'Alene Indian, indianischer Autor :
"Auch die Idee von den Indianer verschleudertes Steuergeld, geistert in den Köpfen vieler US-Bürgern. Sicherlich gibt es viele Alkoholkranke unter den Native Americans, doch genauso jene, die nur gelegentlich bzw. keine Spirituosen konsumieren. Verleitet wurden die meisten Indigene von den Europäern, die so die betrunkenen Indianer besser ausnutzen konnten. Freilich halten manche Native Americans – wie natürlich viele andere Menschen weltweit – Alkohol für eine Möglichkeit, ihren Sorgen und Probleme, meistens ausgelöst durch die Weißen, zu vergessen. „Stereotypen sind ein Teil des nationalen Bewusstseins. Wenn Leute anfangen würden, sich mit den indianischen Völkern und deren Kulturen wahrheitsgemäß und ernsthaft zu beschäftigen, dann müssen wir auch anfangen, uns über den Genozid Gedanken zu machen, der hier in den USA verübt wurde...und das wird nie passieren.“

Barbara Munson, Mitglied der Oneida Nation :
“ Indianische Logos und Spitznamen unterstützen und erhalten Stereotypen über bestimmte Völker. Wenn so ein kultureller Missbrauch noch von gesellschaftlichen Institutionen unterstützt wird, dann erzeugt es einen institutionellen Rassismus.“ Jedoch entgegnen manche Native Americans, dass sie Stolz empfinden, wenn ihre Sportmannschaften ein indianisches Logo tragen und finden, dass ein Teil ihrer Geschichte verloren ginge, wenn man all diese Bezeichnungen abschaffen würde. Andere wiederum glauben, dass dieser Missbrauch von indianischer Kultur so selbstverständlich ist, dass es keiner mehr wirklich wahrnimmt. Trotzdem setzt schon langsam ein Umdenken ein. Seit 1969 haben sich schon mehr als 600 Sportmannschaften und Schulen von zum Beispiel „Redmen“ auf „Red Storm“ oder von „Mohawks“ auf nur „Hawks“ umbenannt."


Und von Michaela Mayer-Daniels- Akin :
http://www.arbeitskreis-indianer.at/

Stereotypen hier...
"Im deutschsprachigen Raum wurde das ebenso romantische wie falsche Bild des „Indianers“ vor allem durch die Trivialliteratur Karl Mays geprägt. Bis heute machen sich Geschäftsleute diese Begeisterung für die Klischeevorstellungen zu nutzen. In so genannten „Indianerdörfern“ bieten sie Freizeitkurse im Bogenschießen, „Indianertänze“, „Kriegsbemalung“ etc. an. Die meisten Besucher wollen dort ihre Ideen bestätigt sehen , so wird mit Tipis und Marterpfählen nicht gespart. Mit der Präsentation vom realen Leben der Indigenen Nordamerikas und deren sozialer und politischer Situation lassen sich eben nicht so viele Menschen anlocken. Nur wenige Mitteleuropäer wollen sich mit den Problemen, mit denen die Native Americans zu kämpfen haben, bewusst machen. Jedoch sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass einige Indianer als „Gastarbeiter“ bei diesen Veranstaltungen doch Geld verdienen können, indem sie zum Beispiel traditionelle Tänze zeigen. Gelegentlich findet der eine oder andere Besucher auch Kontakt zu den indigenen Künstlern und fängt an, sich mehr mit Problemen der Indianer im realen Leben auseinander zu setzen. Klischees sind nicht unbedingt immer grundsätzlich falsche Informationen, doch geben sie nur einen Teil der sehr umfassenden Kultur wieder. Vielen ist somit nicht bewusst, dass es über 500 verschiedene indianische Ethnien gibt. Sie haben völlig unterschiedliche Lebensweisen und Kulturen, die in den letzten Jahrhunderten genauso einem Entwicklungsprozess unterzogen waren wie die europäischen. Auch früher wohnten beispielsweise nur wenige Indianernationen tatsächlich in Tipis."

..und in den USA
"Unterschiedlich zu den Stereotypen im deutschsprachigen Raum, die durch den „edlen Winnetou“ positiv geprägt sind, fallen die Vorurteilein Nordamerika eher negativ aus. Das Bild des betrunkenen, obdachlosen, arbeitslosen Indianer ist weit verbreitet, jedoch teilweise auch die erschreckende Wahrheit, wenn man sich Statistiken über die Native Americans näher anschaut (so liegt zum Beispiel die wahre Arbeitslosigkeit in den Reservaten bei cirka 80 bis 90 Prozent).
"Diese Sicht tut allen anderen Indianern, die täglich ihren Job nachgehen, schwer Unrecht."

"Stereotypen machen es den indianischen Nationen nicht leichter, ihre Kulturen zu bewahren.
Klischees fördern die Frustration, Angst und Unsicherheit unter den Indigenen viel mehr, als dass sie etwas nützen. Die geringschätzige Haltung der Weißen gegenüber den Native Americans schlägt auf deren Selbstwertgefühl, vor allem unter den jüngeren. So wirken sich diese Vorurteile oft auch im praktischen Leben aus, wie zum Beispiel bei der Arbeitssuche. Aufklärungsarbeit in den Schulen wird nun weiter gefördert, um ein besseres Verständnis für die politische und soziale Situation der Native Americans zu bieten, um das so verzerrte Image der Indianer zu korrigieren."


LG,
elk
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Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon wasicun-win » Di 31. Mär 2009, 16:58

Danke Hans und auch Elk

Super Ausführungen --
Ich denke auch nicht ALLE verfilmungen sind aus der Luft gegriffen und ausgedacht..
denn Lieselotte Weisskopf hatt die besten DEFA - Indianerfilme geschrieben und sehr ausführlich recherchiert,,
sehr genaues Hindergrundwissen vorausgegangen..
Filme wie Osceola - Tecumse - Weisse Wölfe - Scout - Apachen und und und.. sind sehr genau wieder gegeben..

P:S:
Elk quellen habe ich nicht angegeben :

siehe ::
Danke für die Lorbeeren .. naja vieles weiss man ja in laufe der Jahre und was nicht findet man in diesem Kasten big_pc oder hier big_book


l.g.

wasi
wasicun-win
 

Re: Klischee - denken über Indianer

Beitragvon Jana » Di 31. Mär 2009, 17:36

Hi Elk,

vielen Dank für die Zitate zu den Stereotypen, und es ist auch schön, dass du Klee Benally zitiert hast. Da kann ich nämlich anknüpfen und noch ein paar Blackfire-Zitate nachreichen. Es sind die Übersetzungen des Interviews, das ich letztes Jahr in Radebeul geführt habe. Also:

Clayson Benally:
Hier in Deutschland werden wir sehr oft mit Stereotypen konfrontiert. Wir werden romantisiert. Die Leute haben eine bestimmte Vorstellung, wie wir sein sollten, und so nehmen sie uns dann auch wahr. Aber natürlich sind wir als indigene Völker direkt von politischen Entscheidungen betroffen, sie wirken sich auf unser Leben aus, wir sind sozusagen mittendrin.

Kolumbus hat Amerika entdeckt, und alle Indianer wurden ausgelöscht. Viele Leute haben keine Ahnung, dass immer noch indigene Völker dort leben. Es gibt 564 Stämme, und jeder hat seine eigene Kultur und Sprache. Einige haben fast ihre gesamte Kultur verloren, aber wir haben heute noch unsere Sprache, und wir versuchen, sie zu erhalten. Wir lehren sie in Schulen und versuchen so, diese Stereotypen zu bekämpfen und unsere Geschichte, die voller Missverständnisse ist, neu zu schreiben und zu verändern. Wir können jetzt diese Dinge aussprechen, und die Leute sind bereit, uns zuzuhören.
Diesen O-Ton haben wir im Rez Rock Special verwendet.

Jeneda Benally über die Tatsache, dass Natives selbstverständlich auch Stereotypen von uns Europäern haben:
Natürlich haben wir auch unsere Stereotypen über Europa und die Europäer. Als wir zum ersten Mal hierher kamen, haben wir uns ein bisschen gefürchtet, denn Europa ist der Kontinent der Eroberer. Aber was wir in den letzten Jahren hier erlebt haben, war erstaunlich. Wir haben viele Leute getroffen, die uns gezeigt haben, dass es in jeder europäischen Region traditionsbewusste Menschen gibt. Für mich war es sehr aufregend, zu erfahren, dass es in Europa indigene Völker und Stämme gibt und dass einige um den Erhalt ihrer Traditionen kämpfen müssen.

LG Jana
Jana
 

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