Mo 25. Mär 2013, 08:02
http://indiancountrytodaymedianetwork.com/2013/03/22/thornton-media-launches-kickstarter-campaign-3-d-video-game-teach-new-languages-includingThornton Media startet eine Einführungs-Kampagne für ein 3D-Video-Spiel, womit man neue Sprachen lernen kann, u.a. CherokeeIn unserer stark wettbewerbsorientierten Wirtschaft hat das lernen neuer Sprachen wieder an Bedeutung gewonnen, egal ob Spanisch, Mandarin, Arabisch - oder Cherokee. Es gibt eine Fülle von Programmen, Applikationen und Schulen, die den Menschen helfen, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Jetzt gibt es eine neue Strategie: Don Thornton, Gründer und Präsident der Thornton Media inc. und Mitglied der Cherokee Nation von Oklahoma, hat Talking Games entwickelt, das erste 3D-Video-Spiel, das Sprachen lehrt.
"Das Problem ist, dass zu viele Sprachkurse in den Regalen verstaunben" sagt Thornton. Der Grund dafür ist Langweiligkeit. Du kannst ganz einfach keine Spieler dazu bringen, ein Spiel über hunderte von Stunden zu spielen, wenn sie gelangweilt sind. Wir möchten, dass das Sprachenlernen mehr Spaß macht."
Thornton hat neumodische Technik eingesetzt, um zu helfen, die Sprache seiner Vorfahren zu bewahren. "Unser Video-Spiel-Konzept bedeutet einen echten Paradigmenwechsel für die Sprach-Software-Industrie", sagt er "es ist eine ganz andere technische Herangehensweise, die die Art, wie Sprachen gelernt werden, verändern wird.!
Thornton sagt, seine Großmutter Lucinda Robbins lehrte 40 Jahre lang Cherokee in ihrer Heimatstadt Tahlequah, Oklahoma. "Als ich sie mal besuchte, kaufte ich ein Wörterbuch Cherokee-Englisch in ihrer Nachbarschaft, welches ich ihr zeigte, um ihre diesbezügliche Meinung zu hören" erinnert er sich. "Sie blätterte es durch und meinte, dass sie den Professor kenne, der es geschrieben hätte, und dass dieser früher zu ihr gekommen sei, wenn sie auf der Veranda gesessen habe, und gefragt habe, wie man gewisse Dinge sage."
Am Ende hat der Professor sich noch nicht mal mehr die Mühe gemacht, sich zu Robbins auf die Veranda zu setzen, "er hat einfach nur eine Wörterliste abgegeben, die sie dann für ihn ausgefüllt hat. Das machte er drei Jahre lang so. Ich blätterte durch das Wörterbuch und dachte, dass er ihr doch zumindest für ihre Hilfe großen Dank schuldig sei. Aber ihr Name wurde nicht ein einziges Mal in dem Buch erwähnt. Sie hat mir von vielen ähnlichen Projekten erzählt, an denen sie mitgearbeitet hat. Sie hat Bücher nach Cherokee übersetzt und hatte eine Anfrage, das ganze Neue Testament nachzuerzählen - ein Zwei-Jahres-Projekt. Kein einziges Mal ist sie für ihre Dienste bezahlt worden oder aht auch nur ein Belegexemplar bekommen. Das hat mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie wenig Kontrolle Indianer über ihr kulturelles Eigentum haben und wie sehr sie sich auf andere verlassen müssen."
Entschlossen, die Sprache der Cherokee wieder zu den Cherokee zurück zu bringen, so Thornton "begann die Firma damit, das weltweit verbreitetste "smart toy" zu benutzen, eine indigene Sprache zu lehren." Er gibt an, dass die Entwicklung von Talking Games viele "erste Male für bedrohte Sprachen" zu Tage förderte, u.a. erster in der Hand zu haltenden Übersetzer, erster zwei-Wege-Übersetzer, erster mit Nintendo DS Übersetzungs App, erste Sprachlern-Apps im iTunes Store und erstes Sprachlern-Video-Spiel für eine bedrohte Sprache.
"Alles für die Forschung und Entwicklung dieser Projekte wurde aus eigener Tasche finanziert" sagte Thornton stolz. "Keine Fördergelder. Wir haben Sprachlernwerkzeuge für mehr als 170 Stämme und First Nations geschaffen."
Alles kam einzig aus dem Wunsch heraus, seine Großmutter zu ehren, die, wie er sagt, "im Dezember 2012 im Alter von 92 Jahren verstarb. Sie war die beste Cherokee-Sprecherin unserer ganzen Familie."
Anfangs diesen Monats hielt Thornton einen Vortrag in der Diskussionsrunde zum Thema "Mobile Geräte und Indian Country" bei der National Reservation Economic Summit 2013 Conference mit Jamie Richardson, dem Chefsystemingenieur von Apple Inc. "Auf dieser Konferenz treffen sich indianische Unternehmen und Kooperationen", so Thornton, "ich war der einzige Diskussionsteilnehmer, der dazu eingeladen wurde, mit Apple über Apps für mobile Geräte zu sprechen."
Trotz seines Erfolges braucht Thornton immer noch Unterstützung aus Indian Country, um seine Arbeit fortzusetzen. Seine Einführungs-Kampagne startete am 11. März und sein Ziel ist es, sein Spiel sowohl in Cherokee als auch in Spanisch rauszubringen. Thornton hofft, dass die Einbeziehung von Spanisch, welche, wie er sagt, die meistgefragte Zweitsprache des Landes ist, die Einbeziehung von Cherokee unterstützen wird. "Wenn die Einführung dieses Projektes erfolgreich ist, wird es helfen alle bedrohten Sprachen zu revitalisieren." sagt er.
Die Zukunft für Talking Games sieht gut aus, denn das Spiel, dass Thornton entwickelt hat, ist spannend und macht Spaß. Die Nutzer kämpfen gegen Zombies, ringen Bigfoot und entkommen Ausserirdischen - und das alles, während man Sprachen lernt. Die virtuelle Welt, die wir für Talking Games schaffen, ist nicht gedacht, um einfach eine Stadt oder Gemeinde nachzubauen, sondern dafür etwas zu schaffen, was Zweifel ausräumt", so Thornton. Wir möchten, dass der Spieler irgendwie vergisst, dass er ein Spiel spielt. Das ist der Grund für die erstaunlich suchtfördernde Wirkung von gut gemachten Video-Spielen. Wenn man ein gutes Buch liest oder einen guten Film ansieht, verliert man sich darin und Teile des Gehirns vergessen, dass Du ein Spiel spielst. Wir verwenden 3D-Charaktere, mit denen man in unserer virtuellen Welt interagiert. "
Für Talking Games werden keine besonderen Brillen oder andere Dinge benötigt. Es ist ein Rollenspiel, der RPG, mit 3D-Chaakteren, die, ähnlich wie in Grand Theft Auto, in 3 Dimensionen leben. Bei Talking Games kontrolliert der Spieler die Hauptfigur, Charlie Vann, wird bei einem Autounfall am Kopf verletzt und vergisst dadurch, wie man Cherokee spricht. Seine Familie und Freunde müssen ihm helfen, diese Sprachfähigkeit zurückzuerlangen. Die Herausforderungen, die er dabei überwinden muss, sind u.a. Zombies, Bigfoot und Ausserirdische. "Das Problem bei den meisten "seriösen Spielen" ist," so Thornton "dass die Motivation, dieses Spiel zu spielen von aussen kommt. Man wird z.B. vom Vorgesetzten angewiesen, dieses Spiel zu spielen. Es gibt keine internen Motivatoren, die dazu führen, dass das Spielen des Spiels Spaß macht."
Talking Games unterscheidet sich auch von anderen Sprachlernprogrammen in soweit, dass der Nutzer sprechen muss, um das Spiel zu spielen. Zusätzlich stellt Talking Games etwas bereit, das Thornton "eine Umgebung zum Eintauchen" nennt. Virtuelle Charaktere können nur auf die Sprache antworten, die der Nutzer spricht. Diese Aspekte des Talking Games Systems bilden eine reichhaltigere Lernumgebung.
Thornton sagt, er hat Studien durch Dritte beauftragt, bei denen 25.000 Militärs Arabisch lernten, die zeigten, dass Video-Spiele, die Sprachen lehren, "effektiver als traditionelle Methoden" sind. "Wenn man versucht, eine neue Sprache zu lernen, ist eine der größten Sorgen, dass man etwas falsch sagt und ausgelacht wird" erklärt er. "Da ist dieser Moment, wenn man dem anderen in die Augen sieht, um zu sehen, ob er einen verstanden hat. Manchen Leuten macht es nichts aus, Fehler in der Öffentlichkeit zu machen, aber die meisten Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie Fehler machen. Talking Games bietet eine sichere Umgebung, um Basis-Konversation zu üben. Wenn man einen Fehler vor einem Charakter eines Video-Spieles macht, ist das kein großes Problem."
Dieser Umdenker auf dem Gebiet der Spracherlernung sagt, er gründete Thornton Media im Jahr 1995, "um Sprachwerkzeuge zu erschaffen, die ingigenen Gemeinschaften helfen, ihre Sprachen wiederzubeleben und gleichzeitig Kontrolle über ihr eigenes Kulturgut zu behalten." Nun, so Thornton, ist sein Unternehmen immernoch "das einzige Unternehmen für Sprachwerkzeuge der Welt, das kein Eigentumsrecht an dem kulturellen Eigentum unserer indigenen Gemeinschaften hält."
Mit der Einführung von Talking Games, sagt Thornton, hat er seine Ziele dahingehend erweitert, dass er schnelleres Lernen für alle Sprachen fördern möchte - aber der Hauptschwerpunkt seines Unternehmens bleiben die Sprachen der Ureinwohner wie seine Großmutter. "Teile unserer Arbeit", so sagt Thornton "werden immer der Revitalisierung bedrohter Sprachen gewidmet sein."
Und wenn man auf den angegebenen Link zur Unterstützung clickt, dort kann man o.g. Lucinda Robbins mit ein paar Sätzen in Cherokee hörenhttp://www.kickstarter.com/projects/783297741/talking-games-play-a-video-game-learn-a-new-langua