Shell`s Griff nach Alaska




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Shell`s Griff nach Alaska

Beitragvon Elk Woman » Mo 7. Feb 2011, 18:24

Nachdem die globale Aufregung um die unvorstellbare Ausmaße genommene Ölkatastrophe im vergangenen Frühjahr im Golf von Mexiko nun wohl nur noch eine Nachricht von gestern ist .. :cry: ( außer für die Betroffenen , wie z:B. die Native Fischerdörfer an der Küste von Louisiana ; siehe Link unten dazu), plant der Oel Riese Shell vor der Küste Alaskas neue Bohrungen...

Ein Gebiet, was sicher schon immer diesbezüglich Begehrlichkeiten weckte, aber ansonsten ein sehr sensibles- und durch den Klimawandel schon bedrohtes Areal ist, was zu schützen uns alle betrifft...!

"Die Shell Pläne im Beaufort und Chukchi Meer dieses Jahr zu bohren"
Durch ICTMN , 6. Februar 2011

Wie am 3. Februar 2011 die Los Angeles Times berichtet, wollen Alaska-Eingeborene und Erhaltungsgruppen verhindern das Shell in diesem Jahr mit Probebohrungen nach Oel im alaskische arktische Wasser der Beaufort und Chukchi Meere beginnt.

Viele der nahe gelegenen Dorfbewohner der Region berufen sich auf eine Zusage / Verordnung der KlimaSchutzorganisation, die dazu führen soll, die Vorabzusage an die Erdölfirma zu widerrufen.

Am Donnerstag verkündete Shell offiziell, dass es 2011 auf seine geplante Forschungsbohrung verzichtet. Vizepräsident Peter Slaiby , Shell-Alaska, tadelte aber die Entscheidung auf „verhinderbare Verzögerungen,“ da ihnen nicht mitgeteilt wäre , das die EPA eine Zusage zur Begrenzung von Stickstoffdioxidemissionen von bohrenden Schiffen verordnet hatte bzw. Anwohnern bewilligt hatte.
Das Wall Street Journal gibt an, dass "während Shell seine Pläne für dieses Jahr annullierte, sie bereits nach 2012 schauen. Der Öl Riese erwartet, das er trotz der Verzögerungen, die Erlaubnis fortzufahren bekommt, sagte ein Unternehmensleiter am Donnerstag gegenüber dem Journal.

Die Alaska-gebürtige Gruppen fragen sich auch, wie der Ölkonzern wild lebende Tiere und Lebensraum schützen will , vor einem massiven Überlauf in das Eis-beladenem Wasser, was es an den Außenstellen der Bohrlöcher geben würde, noch dazu durch dort vorherrschendes Extremwetter und den Mangel an Infrastruktur in den Bereichen !

Nach Shells Ansage gab Kongressabgeordneter Junge (R-Alaska) eine Aussage heraus, wo er sich massiv beschwert, dass kontinuierliche regelnde Verzögerungen die ökonomische Entwicklung in Alaska behindert. ( siehe : " Repräsentant Junge ist angewidert, durch die Missachtung EPAS für die alaskische Wirtschaft "...vom 3. Februar 2011, auf seiner Seite : http://donyoung.house.gov

Quelle:Indian Country Today Media Network.com

Persön. Anmerkung : Manchen politischen Repräsentanten in dem wunderbaren Bundesstaat Alaska ist wohl wirklich nicht mehr mit gesundem Menschenverstand und Logik zu kommen, ich denke nur an Sarah Pallin... :oops: :evil:



Lest dazu auch : http://indiancountrynews.net

"Für Bayou Indianer, droht die Verschüttung ihres Lebensweges"
Von Kain Burdeau
Montegut, Louisiana / Februar 2011

(Die indianischen Fischerdörfer am Rande der Oel-Katastrophe 2010 haben noch keine Hoffnung, das der dramatische Verlust der Feuchtgebiete nicht auch ihre Lebensart vernichtet.)
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von Anzeige » Mo 7. Feb 2011, 18:24

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Re: Shell`s Griff nach Alaska

Beitragvon Hans » Mo 7. Feb 2011, 20:05

Hallo zusammen,

leider ist diesen Ölkonzernen nichts, aber auch gar nichts heilig !!
Ist ja klar, die denken doch nur an die "Greenbacks" ! :roll:

elk, in deiner persönlichen Anmerkung gebe ich dir vollkommen Recht ! ;)

Servus vom Hans.
Hans
 

Re: Shell`s Griff nach Alaska

Beitragvon Elk Woman » Mo 7. Feb 2011, 22:58

Danke, Hans, für Deine Meinung !

Ich weiß, das niemand gern sieht, wenn man sich in deren innere Angelegenheiten mischt, aber wer jetzt noch die Augen davor verschließt das dieses ausufernde Profitdenken uns alle trifft, z.B. mit Umweltkatastrophen die auf lange Sicht nicht nur regional sich auswirken, der setzt unser aller Leben auf`s Spiel !

Klimakonferenzen ohne sichtbare Erfolge, Verursacher von Umweltkatastrophen dürfen neue Löcher aufbohren und so unser sensibles Ökosystem erneut gefährden ( wahrscheinlich um die auferlegten Strafgelder für ihre Sünden wieder in Gewinn umzuwandeln ...)
Überall das Gleiche ; hier wird uns z.B. von einem geplanten Endlager für strahlende Uranabfälle gesagt das es "sicher " wäre, wo schon längst Expertisen vorliegen, das es nicht der Fall ist..."
Die Politik und damit verbundene globale, wirtschaftl. Interessen opfern die welche sie eigentlich vertreten sollen , also ihre Bürger .."
Ein Sch..Spiel ( meinte natürlich : schamloses Spiel ).


Ergänzung zum Thema :

Am 26.05.2010
veröffentlichte Greenpeace schon eine
"Ölige Botschaft an den US-Innenminister"

http://www.greenpeace.at/news_meer_1005261.98.html

und :

Dienstag, 18. Januar 2011, 08:06 Uhr

auf : Klimaretter. Info
Aus Stockholm (von Reinhard Wolff)

"Shell will im Eis bohren "

"Der Ölkonzern Shell drängt auf neue Genehmigungen für Öl-Bohrungen in der Arktis. Ein Expertenbericht hingegen warnt vor unkalkulierbaren Risiken. "

Auszug:
"Habe die Katastrophe im Golf von Mexiko bereits die Konsequenzen unzureichender Auflagen, mangelhafter Überwachung und ungenügender Kapazitäten zur Bekämpfung einer Ölflut gezeigt, würden sich diese Faktoren in arktischen Gewässern potenzieren. Schließlich gehörten diese Bohrfelder vor den Küsten Alaskas und Kanadas mit zu den entlegensten Gebieten der Erde, warnt der PEW-Bericht. Und nennt als Beispiel die fehlende Infrastruktur im Bereich der Beaufortsee, in der Shell bohren will: Nur eine einzige 675 Kilometer lange Straße führe aus Zentralalaska dorthin. Von der Küste der Tschuktschensee, einem weiteren Gebiet mit Shell-Bohrlizenzen, gebe es gar keine Landverbindung nach Süden. Der nächste größere Hafen sei über 2.000 Kilometer von diesen beiden Bohrfeldern entfernt. Bedingungen, die es extrem erschweren würden, im Fall des Falles überhaupt erst einmal Personal und Ausrüstung heranzuschaffen.

Bis jetzt sei keine Technik zur Bekämpfung von Ölteppichen entwickelt worden, die ihre Wirksamkeit unter arktischen Bedingungen erwiesen hätte, konstatiert PEW. Unklar sei, ob Chemikalien, wie sie bei der Deepwater-Horizon-Katastrophe in großem Umfang zum Einsatz kamen, in den kalten Arktisgewässern wirksam seien und welche Auswirkungen sie auf die dortige besonders empfindliche Umwelt hätten. "

http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/7664-shell-will-im-eis-bohren

Persönl. Anmerkung:
Und dazu dann das Argument der inländischen Politiker : Eine Nichtgenehmigung würde ökonomischen Schaden für die Region bedeuten...Den ökologischen Schaden weltweit nehmen sie wohl in Kauf ???
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Re: Shell`s Griff nach Alaska

Beitragvon Jana » Di 8. Feb 2011, 17:24

Hallo ihr beiden,

solange unsere globalisierte Wirtschaft von fossilen Energie- und Rohstoffquellen wie Öl abhängig ist, werden wirtschaftliche Interessen immer den Vorrang vor den ökologischen haben. Das ist frustrierend. Den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik ist es egal, ob ein paar Meerestiere, Vögel oder Meeressäuger an Ölverschmutzung sterben. Sie denken sehr kurzfristig, in der Regel bis zur nächsten Wahlperiode. Der vom Menschen verursachte Klimawandel eröffnet der Industrie (Öl und andere Bodenschätze, Fischerei) fantastische Möglichkeiten zur Ausbeutung der Ressourcen in der Arktis. Zwar sind auch diese Quellen erschöpflich, aber man kann das Umdenken und Umschwenken auf erneuerbare Ressourcen noch ein wenig verschieben und verschleppen. Viele der Leute, die heute in Machtpositionen sitzen, werden den Zustand der Erde in 100 Jahren nicht mehr erleben. Die Altlasten, die sie durch ihren Raubbau angesammelt haben, bürden sie den kommenden Generationen auf.

Überall auf der Welt werden neue Ölquellen in ökologisch sensiblen Gebieten erschlossen (z.B. auch in Südamerika und Afrika). Man kann es den Entwicklungsländern eigentlich nicht verdenken, dass sie auch von dem Boom, den das Erdöl verursacht, profitieren wollen. Andererseits dreht sich dadurch die Spirale aus Energie- und Rohstoffhunger und Ressourcenverbrauch nur noch schneller. Durchbrechen können ihn letztendlich nur verantwortungsbewusste Verbraucher, die beim Einkaufen bewusst auf Nachhaltigkeit achten. Aber davon gibt es leider noch zu wenige. Und manchmal ist es kaum möglich, auf Erdöl zu verzichten, denn es ist einfach überall: in Verpackungen, Kosmetik, synthetischer Kleidung etc.

Ich bin gespannt, ob ich noch erlebe, wie sich die globale Gesellschaft von der fatalen Abhängigkeit vom Öl löst. Ansätze dafür gibt es ja schon einige, aber sie müssen weitergedacht werden und dürfen nicht durch kurzsichtige Wirtschaftspolitik blockiert werden.

LG Jana
Jana
 



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