Die Nördlichen Völker und ihre Sprachzugehörigkeiten




Geschichte, Kultur und Sprachen der Stämme in den USA und Kanada
Tribal history, culture, and languages in the USA and Canada

Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

Die Nördlichen Völker und ihre Sprachzugehörigkeiten

Beitragvon Elk Woman » Sa 13. Dez 2008, 22:45

Hinweis: Alle hier mit einem "A (Archiv) + Verfassernamen" gekennzeichneten Beiträge sind Datenrückführungen aus dem vorherigem Forum !

(A / ELK)

Die INUIT

Als Inuit („Menschen“) bezeichnen sich diejenigen eskimoischen Volksgruppen, die im arktischen Zentral- und Nordostkanada sowie in Grönland leben. Aussagen zur Kultur der Inuit beschränken sich dementsprechend im Wesentlichen auf diese Regionen; immer wieder ergeben sich dabei jedoch auch Parallelen zu anderen eskimoischen Volksgruppen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Inuit-Kultur
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(A / Wasicun win)

Die Inuit -----
Volk in Eis und Fels

(aus der Serie in Tv ---Tread)

"Die ersten Indianer wanderten vor etwa 28.000 Jahren aus Asien über die Beringstrasse nach Amerika und Kanada ein, zogen entlang der Rocky Mountains immer weiter nach Süden, bis sie schließlich den ganzen Kontinent besiedelt hatten.
In weiteren Einwanderungswellen kamen die Athabaskan-Indianer, die Dene, die Meti, die Yuphik und vor allem die Inuit.
Diese drangen jedoch nicht in den wärmeren Süden Amerikas vor, sondern blieben in der Arktis und entwickelten unter rauen klimatischen Bedingungen ihre eigene Lebens- und Überlebensweise, ihre eigene Kultur.
Heute gibt es in Kanada etwa 22.000 Inuit, und viele von ihnen leben noch immer überwiegend von Karibus, Robben und Fischen. Aber dennoch haben Technik und Fortschritt der westlichen Welt längst Einzug in das Leben der meisten Inuit gehalten. Vereinzelt kann man ihnen jedoch noch begegnen, den alten Frauen, die von den Mythen ihrer Vorfahren erzählen, oder den schweigsamen Jägern, die noch immer mit Schlittenhunden auf die Jagd gehen."
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(A / ELK)

ich will mal kess hier anmerken, "man geht davon aus..."(d.h. ganz erforscht ist nix), dass die ersten Indianer aus Asien über die Beringstrasse nach Amerika kamen (und das aber in zeitlichen Einzelabschnitten in Folge des Wechsels in den Eiszeitperioden.) Neuerdings gibt es aber prähistorische Funde die einige Zweifel aufkommen lassen, dass dies für "alle Völker" galt. Für die von Dir beschriebenen Inuit wird das wohl zutreffen, denn da ist erwiesen das sie ziemlich als letzte einwanderten, als sich bereits eine ihnen Zugang verwehrende Eisplatte ins Innere hinzog und sie sich deshalb da in Eis und Schnee einrichten mußten.

Nachtrag
Zitat: "In weiteren Einwanderungswellen kamen die Athabaskan-Indianer, die Dene, die Meti, die Yup(h)ik und vor allem die Inuit. "

So einfach war es den doch wohl nicht:

" Die Besiedlung erfolgte nach heutigem Wissensstand in drei, möglicherweise vier Einwanderungswellen: Die erste Welle traf um etwa 12.000–11.000 v. Chr. von Asien her über eine Landbrücke bei der Beringstraße oder in Booten entlang der Küste ein. Die ältesten allgemein anerkannten archäologischen Spuren sind die der Clovis-Kultur, die etwa das genannte Alter hat. Sie finden sich im Südwesten der USA, also bereits recht weit im Süden. Mit der zweiten Welle trafen die Vorfahren der Na-Dené-Indianer ein und mit der dritten jene der Inuit. Möglicherweise wanderten die Vorfahren der Algonkin in einer separaten Welle zwischen den Clovis und den Na-Dené nach Amerika. Einige Funde wie der des Kennewick-Mannes lassen vermuten, dass möglicherweise weitere Gruppen von Europa oder Ozeanien aus den Weg nach Amerika gefunden haben. Diese Einwanderungswellen stimmen auch mit Ergebnissen des als einer der großen Linguisten des 20. Jahrhunderts angesehenen Joseph Greenberg in seinem Buch Languages in the Americas überein, nach denen sich sämtliche indianischen Sprachen Amerikas auf drei untereinander nicht näher verwandte Sprachgruppen zurückführen lassen: Amerind, Na-Dené und Eskimo-Aleutisch."
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Übrigens:
métis. Meti = Mischling aus Franko-. Kanadiern und Indianern
Yupik ist eine Sprache der Inuit, die auf der Tschuktschen-Halbinsel, Nordalaska und einigen Inseln von etwa 100.000 Menschen gesprochen wird.
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Die beiden großen Indianervölker, die Tlingit und Athabascan, ließen sich im Südosten und in Zentralalaska nieder.

Verwandte ( also zu den Athabaskischen Sprachvölker gehörend) sind die Na-Denè ( zu denen übrigens die Apachen wie auch die Navajo gehören und diese zogen sogar bis ganz "nach unten";
Was, würde das die These aus Asien über die Behringstraße gekommen stimmen,
sie dann wohl eher zu "einer" der früheren Einwanderungswellen gehörten, denn die Nachkommenden verdrängten die Zuvorgekommenen immer weiter nach Süden, SW, SO etc....
( Ich meine damit ; es ist viel erforscht, viel spekuliert, es gibt keine Aufzeichnungen aus der Zeit und die Forschung ist noch nicht abgeschlossen, halt immer für eine Überraschung gut .....)

Die heutigen Inuit:
http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,200131C17B1D3A67E0440003BA5E0921,,,,,,,,,,,,,,,.html

Eine wichtige "Ergänzung zu INUIT" :

Die ESKIMO

"Eskimo ist die gängige Sammelbezeichnung für die arktischen Völker im nördlichen Polargebiet. Einzelne Eskimo-Völker tragen dagegen ihren eigenen Namen.

Die heute oft verwendete angeblich politisch korrekte Bezeichnung Inuit für alle Eskimovölker und Eskimosprachen ist falsch, da der Name Inuit nur das Volk der Inuit bezeichnet. Allein in Kanada und Grönland wird der Begriff Eskimo durch Inuit ersetzt.

Die für von den Inuit gegründete Nichtregierungsorganisation Inuit Circumpolar Conference bemüht sich zwar, den Begriff Eskimo durch Inuit zu ersetzen; aber da Inuit in der Sprache der Yupik nicht vorkommt, wird er von den Yupik nicht akzeptiert.
Daher hat sich Inuit als Ersatz für den Begriff Eskimo im nordwestlichen Kanada, in Alaska und auf der Tschuktschen-Halbinsel bislang nicht durchgesetzt. Die Inupiat z. B. sind nach wie vor stolz darauf, Eskimo zu sein, auch die in Inuit-Besitz befindliche Kooperative von Cape Dorset im kanadischen Territorium Nunavut nennt sich unverändert „West Baffin Eskimo Cooperative“.

Eskimo ist eine zunächst von Cree- und Algonkin-Indianern verwendete Sammelbezeichnung für Völker im nördlichen Polargebiet. Das Wort leitet sich aus dem Wort der Cree aayaskimeew = Schneeschuhmacher (englisch: Snowshoe netters) her.
Diese etymologische Herleitung wird von Ives Goddard (R. H. Ives Goddard, III) an der Smithsonian Institution vertreten.
Der Linguist Jose Mailhot aus Quebec, der die Sprache Innu-Montagnais beherrscht, veröffentlichte 1978 eine Untersuchung, in der er den Begriff aus deren Sprache ableitet und mit Menschen, die eine andere Sprache sprechen (englisch: people who speak a different language) übersetzt.
Die frühere linguistische Herleitung aus der Sprache der Anishinabe ashkipok = Rohfleischesser (englisch: eaters of raw meat) lässt sich nicht mehr vertreten. Diese frühere Worterklärung führte bei den Inuit zur Ablehnung des Wortes Eskimo, da die Inuit die Bezeichnung Rohfleischesser als abwertend empfanden.

Die Gesamtzahl der eskimoischen Arktisbewohner wird heute auf annähernd 150.000 geschätzt. Davon leben in Grönland etwa 50.000, ebenso viele in Kanada – davon im Territorium Nunavut etwa 25.000, im übrigen Kanada, vor allem in den Nordwest-Territorien, im Gebiet Nunavik (Nord-Québec) und in Labrador, zusammen ebenfalls etwa 25.000 – sowie in Alaska etwa 30.000. Eine Gruppe von 10–20.000 lebt in Tschukotka (nordöstliches Sibirien). Je nach Region führen diese Menschen unterschiedliche Bezeichnungen: „Inuit“ in Nord- und Nordostkanada, „Inuit“ und spezieller „Kalaallit“ auf Grönland, „Yupik“ (auch „Yuit“) auf der sibirischen Tschuktschen-Halbinsel und auf der St.-Lorenz-Insel vor Alaska, „Inupiat“ in Westalaska, „Inuvialuit“ (auch „Inuvialiut“) in Nordalaska und Nordwestkanada. Zu den Eskimo rechnet man auch die Alutiiq."
(Quelle: Wicki-Eskimo)
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(A / Wasicun win)

hmmm muss nochmal was fragen .. hab da was gefunden..

was ist denn nun war grübel...?

Viele Ureinwohner der Arktis empfinden das Wort „Eskimo“ als Beleidigung und deshalb lautet seit 1977 die richtige Bezeichnung „Inuit“. In der Sprache der Ureinwohner bedeutet dieses Wort „Menschen“.

habe diesen gesammten Text gefunden

Aber Urteilt selbst... bitte

Indianer, Indios, Inuit - Was ist richtig?

Indianer, Indios, Inuit - die Namen für die Ureinwohner Nord-, Mittel- und Südamerikas sowie der Arktis haben sich im Laufe der Jahrhunderte fest eingeprägt und sind mit bestimmten Vorstellungen über diese Menschen verbunden.
Doch sind unsere Vorstellungen auch richtig?
Welche Völker werden als Indianer bezeichnet?
Ist das Wort Eskimo ein Schimpfwort?

Dieser und vielen anderen Fragen wollen wir in unserem Indianer-Spezial nachgehen.
Schlagen wir im Lexikon nach, so finden wir unter Indianer die Erklärung, dass dies der Oberbegriff für die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents ist.
Die Ureinwohner der Arktis, die Inuit, gehören allerdings nicht dazu.
Außerdem unterscheidet man zwischen den Indianern Nordamerikas und den Indianern, die in Mittel- und Südamerika leben.
Sind das dann die Indios?
An dieser Stelle könnten wir schon ins erste Fettnäpfchen treten.
Wenn wir einen Ureinwohner Südamerikas so nennen würden, wäre er beleidigt.
Das Wort „Indio“ ist für viele Ureinwohner ein Schimpfwort, das ihnen von den europäischen Eroberern gegeben wurde.
Sie verbinden es mit einer großen Geringschätzung.
Die Menschen möchten lieber als „Indigena“ oder Einheimische bezeichnet werden.
Auch die Indianer Nordamerikas bezeichnen sich selbst als Native Americans oder Natives – die Ureinwohner.
Die kanadischen Indianer nennen sich First Nations und bringen damit zum Ausdruck, dass sie die ersten Menschen auf dem neuen Kontinent waren.
Und zwar lange bevor ein europäischer Entdecker einen Fuß auf das Land gesetzt hat.
Die Eroberer waren es auch, die den Natives den Schimpfnamen Rothaut gaben.
Dieser hatte jedoch rein gar nichts mit der tatsächlichen Hautfarbe der Ureinwohner zu tun, sondern bezog sich auf die rote Körpermalung der Stammesangehörigen.
Interessanterweise zählen zu den Native Americans auch die Inuit und die Aleuten in Alaska und in der Arktis Nordkanadas. Der Begriff „Eskimo“ fasst alle Ureinwohner der Arktis zusammen. Er soll übersetzt „Rohfleischfresser“ heißen und stammt aus der Sprache der Algonkinindianer.
Da auch Sprachen immer wieder neu erforscht werden und es unzählige Indianersprachen gab und gibt, kommen manche Wissenschaftler heute zum dem Ergebnis, es könnte auch „Schneeschuhflechter“ heißen.

Viele Ureinwohner der Arktis empfinden das Wort „Eskimo“ als Beleidigung und deshalb lautet seit 1977 die richtige Bezeichnung „Inuit“.
In der Sprache der Ureinwohner bedeutet dieses Wort „Menschen“.

gefunden hier ---------------------->
http://www.kidsweb.de/schule/kidsweb_spezial/indianer_spezial/inuit.htm

und:

"Seit 1986 gibt es für alle Ureinwohner, Völker und Stämme eines Kontinents, die ihn als erste besiedelt haben, die Bezeichnung „indigene Völker“. Zu ihnen gehören die Indianer Nord-, Mittel- und Südamerikas, die Inuit und Aleuten der Arktis, die Samen in Nordeuropa, die Maori in Neuseeland, die Aboriginis in Australien, die Tibeter in Nepal, die Tuareg in Algerien, die Pygmäen in Afrika, Sinti und Roma in Europa und viele, viele andere Völker und Stämme dieser Erde.

Leider zählen die allermeisten indigenen Völker zur den bedrohten Völkern dieser Erde, die für ihre Rechte und oft auch um ihr Überleben Tag für Tag kämpfen".
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(A / ELK)


Hi, Wasi, da haste aber Dir viel Mühe gemacht. DANKE !
Aber hast ja Recht mit Deinen Beiträgen die eben eine Vielfalt von Fragen beinhalten, die wir wahrscheinlich auch nicht 100 % tig als richtig oder nicht richtig beantworten können.

Meine Überschrift "Indios" für die Indianer in Südamerika ist sicher auch von mir nicht richtig wiedergegeben, hat sich halt so als "territoriale Zuordnung.." eingeschlichen.

Zu den Eskimo und Inuit :
Zitat aus Deinem Beitrag: "Viele Ureinwohner der Arktis empfinden das Wort „Eskimo“ als Beleidigung und deshalb lautet seit 1977 die richtige Bezeichnung „Inuit“.

Was sich für mich erschließt:

Also, "viele" bedeutet eben doch nicht "alle" arktischen Völker( heute gesamt auf annähernd 150.000 geschätzt) und daher "Inuit" nur für nordwestlichen Kanada, in Alaska und auf der Tschuktschen-Halbinsel ( Aber auch hier gibt es schon Ausnahmen: z.B. da in der Yupiksprache das Wort "Inuit" nicht vorkommend, lehnen sie diese Bezeichnung ab und wähnen sie sich auch zu den Eskimo-Völkern zugehörig)
Aber das und andere Beispiele hatte ich ja in den meinem Beitrag schon erwähnt.

Ich fasse mal meine persönliche Meinung zusammen:

Da es, wie man sieht eben auch wieder viel zu kompliziert ist in einer TV Sendung ( oder als Schulmaterial für Kinder)alle indian. Völker einer ziemlich großen Region detailliert zu betrachten und noch dazu sprachlich zuzuordnen, geht man halt zu verständlichen zu "Verallgemeinerungen" über.

Das ist nicht unbedingt falsch für eine Allgemeinvermittlung; aber für uns hier (einfach vom Anspruch her) sollte es nicht ausreichen.
Daher immer erstmal etwas verwirrend ( da schließ ich mich nicht aus, denn wir sind ja auch nur Laien, mit eben etwas fortgeschrittenem Wissen. Lol !)

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(A /Wasicun win)


Die Tlingit

Es gibt viele Arten den Namen "Tlingit" zu schreiben: "G-Tinkit", "T-linkit", "Thinket".
Ausgesprochen wird es wie "Clink-it" und bedeutet, wie so viele Stammeseigennamen, Menschen.
Sie gehören zur Sprachfamilie der Koluschan.

Die Tlingit siedelten an der Pazifikküste zwischen dem Mount St. Elias bis zum Nass River.

Der erste westliche Kontakt der Tlingit kam durch russische Händler und der russischen Besiedlung in Sitka auf der Baranof Insel zustande. Die Tlingit standen den Russen ablehnend gegenüber. Trotzdem verführten diese die Tlingit-Frauen. Heute ist es schwierig "echte" Tlingit zu finden. Die meisten haben noch russisches, englisches, irisches, norwegisches oder anderes Blut in ihren Adern.

Bevor die Weißen das Land besetzten, waren die Tlingit Jäger und Sammler. Ihr Hauptnahrungsmittel war der Fisch, insbesondere der Lachs. Lachse waren sehr verbreitet und in fast jedem Fluss zu finden. Er wurde von den Männern mit Netzen, Reusen oder mit dem Speer gefangen und danach von den Frauen geräuchert und getrocknet. Auch andere Fische, Seeigeleier und Meeresalgen, sowie Hirsche, Bären, Schneehühner, Gänse, Enten und andere Tiere waren auf ihrem Speisezettel zu finden.

Die Tlingit liebten es zu tanzen. Durch den Tanz wurden Totemtiere, wie der Rabe, der Bär, der Killerwal oder auch andere Tiere des Meeres, des Waldes und der Mythologie dargestellt. Während des Tanzes wurde gesungen und Geschichten erzählt. Das einzige Instrument, das die Tänzer und Sänger begleitete, war die Trommel.

Es gab strenge soziale Regeln und Tabus.
Jedes Abweichen von diesen Regeln wurde streng bestraft, teilweise auch mit dem Tod.

In der Tlingit-Gesellschaft hatte Sklaven den niedrigsten Stand. Sklaven wurden in Kriegen gefangen genommen, von Händlern gekauft oder in Gefangenschaft geboren. Heiratete eine Sklavin einen freien Mann, war sie frei. Ein männlicher Sklave konnte aufgrund von außergewöhnlichen Muts freigelassen werden.

Die Tlingit glaubten, dass alle Wesen, Pflanzen, Tiere und Menschen, eine Seele hatten und all diese Wesen, egal ob natürlich oder übernatürlich, hatten ein Sozialleben, dass ähnlich den Menschen aufgebaut war

Die Tlingits waren in zwei große Clans geteilt: die Adler und die Raben. Man durfte keinen Partner aus dem eigenen Clan heiraten. War man vom Clan der Raben durfte der Ehepartner nur aus dem Clan des Adlers kommen. Kinder wurden in den Clan der Mutter aufgenommen. Starb der Ehemann, so mußte der nächste Verwandte des Mannes die Frau heiraten. So kamen Vereinigungen von sehr alten Männern und sehr jungen Frauen bzw. auch umgekehrt zustande.

Die Tlingit waren vor der Ankunft der Weißen begnadete Bildhauer, Holzschnitzer, Korbmacher, Weber und Kupferbearbeiter. Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung der heimischen Kulturen ist nun wieder ein ansteigendes Interesse zu bemerken.

Ein wichtiges Element in der Kultur der Nordwestküstenindianer stellen die kunstvoll gefertigten Masken und Wappenfiguren dar. Diese gehörten nicht dem ganzen Stamm, sondern einzelnen Stammesmitgliedern. Das Recht die Masken und Wappen zu tragen, erwarb man durch Heirat, Erbschaft oder im Krieg. Einige der Masken hatten bewegliche Teile, die ermöglichten, dass sich der Träger von einer Figur in eine andere verwandeln konnte. Diese Art von Masken nennt man auch Transformationsmasken. Besonders bei Sammlern waren diese Masken beliebt. Mit den Masken stellte man natürliche und übernatürliche Wesen dar und mit ihnen konnte man Geschichten von Heldentaten, von übernatürlichen Begegnungen oder des eigenen Stammes nacherzählen.
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(A / ELK)

danke für die ersten Nordwestküsten-Infos hier,
zu den "Tlingit".

Nur zur Ergänzung /

Zur Sprache:

"Tlingit oder Lingít ist die Sprache des Tlingit-Volkes aus Südostalaska und Westkanada.
Es wird allgemein zur Na-Dené-Sprachgruppe gerechnet und ist dadurch mit den athapaskischen Sprachen verwandt.

Tlingit wird von etwa 800 Muttersprachlern gesprochen (hauptsächlich von älteren Sprechern) und ist somit vom Aussterben bedroht. In Südalaska versucht man mit speziellen Programmen die Sprache und Kultur wiederzubeleben und zu bewahren

Von vielen Forschern wird Tlingit zusammen mit dem Eyak und den athapaskischen Sprachen zu den sog. Na-Dené-Sprachen zusammengefasst.
Allerdings formulieren die Spezialisten Krauss und Golla (1981) eher vorsichtig:
Tlingit bears a close resemblance to Athabaskan-Eyak in phonology and grammtical structure, but shows little regular correspondence in vocabulary ... and therefore the nature of the relationship between Athabascan-Eyak and Tlingit remains an open question (nach Campbell 1999, S. 114).

Tlingit wird in vier Hauptdialekte, die im Wesentlichen gegenseitig verständlich sind, unterteilt. Der nördliche Dialekt wird hauptsächlich in der Region Süden der Bucht Lituya bis Frederick Sound gesprochen. Vom Süden des Frederick Sound bis zur Grenze Alaska Kanada wird der südliche Dialekt gesprochen, ausgenommen hiervon ist Annette Island, der Reservation der Tsimshian, und das südliche Ende des Prince-of-Wales-Insel, dem Land der Kaigani Haida. Ein weiterer Dialekt, dem Inland Tlingit, findet sich in Kanada um den Atlin Lake und den Teslin Lake. Ein Weiterer ist im Bereich Saxman nahe Ketchikan, benannt als Tongass (Taanta K̲wáan) Tlingit. Vermutlich handelt es sich bei diesem um ein Relikt einer Zwischensprache zwischen Tlingit und Tsimshian."

Da das Haida heute allgemein nicht mehr zum Na-Dené gerechnet wird, ergibt sich folgende Klassifikation, wobei allerdings auch nicht völlig ausgeschlossen ist, dass das Tlingit eine isolierte Sprache ist.
Verbreitung Sprachfamilie Na-Dené
· Na-Dené-Sprachen
Tlingit
Eyak-Athapaskisch
Eyak
Athapaskisch

[url]Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tlingit_[/url](Sprache)
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ERGÄNZUNG ( zu Tlingit):

Das ist das heutige Datum in Tlingit:

"Jinkaat ka daxádooshú yaawaxee yáa yagiyee yá Xáat Dísi " (2008-07-19)

Siehe auch:
http://www.youtube.com/watch?v=i1nPCGpQ86w

http://www.tlingitart.com
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(A / Robert)

Tlingit - Link:

http://www.indiancountry.com/content/cfm?id=1096417647

über die Tlingit und Tlingit Canoe, Canoe-Foto

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(A / ELK)

Nordwestküste

Die "HAIDA"

"Ihr traditionelles Siedlungsgebiet erstreckt sich über einige Küstenregionen Britisch-Kolumbiens und des südöstlichen Alaskas.
Ihre Sprache, das Haida, die heute nur noch von wenigen hundert Menschen gesprochen wird, gehört "eingeschränkt" zur Na-Dené-Sprachgruppe.

Die Haida-Krieger waren gefürchtet; durch ihre hochseetüchtigen Kanus waren sie vor allem auf dem Meer sehr dominant (eine Legende der Haida lässt vermuten, dass sie es schon bis nach Hawaii mit ihren Booten geschafft haben.)

Sie lebten in Langhäusern welche aber nicht mit denen der Irokesen zu verwechseln sind.

Sehr berühmt ist auch der Potlatch (Chinook geben)
Ende des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der Haida von 8.000 auf heute ca. 2.000 zurück. In Folge des dramatischen Bevölkerungsrückganges wurde die traditionelle Siedlungsweise in Dörfern je eines Matriklans zugunsten Dörfern mit mehreren Klans aufgegeben.

Die Haida sind bekannt für ihre imposanten Totempfähle (und Masken).

Am Ende der letzten Eiszeit war die Hecate Strait, die heute das Haida Gwaii vom Festland trennt, trocken. Erst um 8000 v. Chr. stieg der Meeresspiegel und die heutigen Queen-Charlotte-Inseln wurden vom Festland getrennt.
Von ihrer nördlichen Inselfestung aus trieben die Haida aber nicht nur Handel, sondern auch Krieg. Als die ersten Europäer Ende des 18. Jahrhunderts die Region erreichten, galten sie bereits seit langem als gefürchtete Krieger von Alaska bis Kalifornien.

Die Haida bestanden aus zwei Gesellschaftsgruppen, Moieties, die Rabe und Adler hießen.
Die Raben-Moiety setzte sich aus 22 Lineages zusammen,
die Adler-Moiety aus 23 dieser Familien.
In einer älteren Phase lebte wohl jede Familie in einem eigenen Dorf, doch haben sich diese Grenzen wohl aufgelöst, so dass viele Lineages in jedem Dorf repräsentiert waren.
Heiraten waren nur zwischen den Moieties möglich, nicht innerhalb der eigenen Moiety, wobei die Kinder zur Moiety der Mutter gehörten.
Von dieser Zugehörigkeit hingen die Zugriffsrechte auf Ressourcen, wie Fischgründe, Jagd- und Sammelgebiete, aber auch Hausstellen ab. Dazu kamen Legenden, Tänze, Gesänge und Namen, die zugleich eine klare Hierarchie signalisierten und nur dem Inhaber gehörten, bzw. ihn zur Ausübung eines Rituals berechtigten.
In jedem Haus lebten 30 bis 40 Menschen, bis zu zehn Familien und mehr. Große Häuptlingshäuser konnten sogar über 100 Menschen beherbergen. Jede Lineage konnte sich der Autorität eines Häuptlings unterstellen, der auch im Kriegsfall führte.

Das Oberhaupt eines Ortes (town chief) stand der vermögendsten und anerkanntesten Lineage vor. Doch konnte ein mit noch größerem Respekt ausgestatteter Krieger ihm auch den Rang ablaufen.
So gab es eine heftige Rivalität zwischen Häuptling Ninsingwas und Häuptling Skidegate, wobei es auch zu tödlichen Auseinandersetzungen kam. Die Erblichkeit der Linien, entlang der weiblichen Seite, setzte sich jedoch weitgehend durch. So folgte meistens der Sohn der ältesten Schwester des Häuptlings in seinem Amt.
Erblichkeit bestimmte auch das öffentliche Auftreten, z.B. Festen und Potlatches. Wer nie ein Potlatch gegeben hatte, galt als einfacher Stammesangehöriger, dazu kamen Sklaven, die meist Kriegsgefangene oder ihre Nachkommen waren.
Schon aus diesem Grund war der Potlatch das wichtigste Fest. Sie machten öffentlich die wichtigsten Ereignisse, wie Heirat, Namensverleihung oder Todesfälle sichtbar, oder aber die Errichtung eines Totempfahls oder eines Hauses, sie dienten aber auch der Verteilung des Reichtums der oberen Klasse an die, die begrenzten Zugang zu ihren Ressourcen hatten."

Sprache:
Haida besitzt vier Dialekte, die sich in eine Nord- und eine Südgruppe gliedern:
· Haida
Süd-Haida
Ninstints †
Skidegate
Nord-Haida
Masset
Kaigani
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine genetische Sprachverwandtschaft zwischen Haida, Tlingit, Eyak und den athapaskischen Sprachen gefunden.

Aber trotzdem sollte man nach neusten Erkenntnissen die Haida vorläufig als isolierte Sprache und nicht als Na-Dené-Sprache betrachten.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Haida

Siehe auch:
http://www.haidaheritagecentre.com/
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(John Donne)
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von Anzeige » Sa 13. Dez 2008, 22:45

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Re: Die Nördlichen Völker und ihre Sprachzugehörigkeiten

Beitragvon Jana » Sa 10. Jan 2009, 12:31

Nachtrag zur Datenrückführung:
Hier noch ein Link zu einer deutschen Seite über die Inuit aus dem alten Forum

http://www.inuit-kultur.de/

LG Jana
Jana
 



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