Erinnerungen an die Jugend im Reservat *




Geschichte, Kultur und Sprachen der Stämme in den USA und Kanada
Tribal history, culture, and languages in the USA and Canada

Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

Erinnerungen an die Jugend im Reservat *

Beitragvon Bärbel » Mo 9. Apr 2012, 10:07

.
http://indiancountrytodaymedianetwork.com/ict_sbc/in-the-midst-of-a-warm-spring-remembering-winter-on-the-rez#ixzz1rHUBFRbM

Übersetzung:
Indian Country Today, 6. April 2012, Herald Monteau

In der Mitte eines warmen Frühlings, Erinnerungen an die Winter auf der Rez

Aufzuwachsen in der Rocky Boy Reservation in Nord-Zentral Montana war, glaube ich, ein Charakter bildender Umstand. Niemand genießt einen Great Plains Winter nicht so sehr wie die Tatsache ihn zu überleben. Dennoch war Winter eine Zeit der Abenteuer für Reservats-Kinder. Zumindest war es so in den 1960er und 1970er Jahren. Natürlich, damals waren die Winter kälter, es gab viel mehr Schnee und Entfernungen waren viel länger. Okay, der letzte Teil ist ein wenig übertrieben. Aber von Armut, Not und Erwachsenen-Drama abgesehen, bedeutetenen die Winter Spaß.

Die Winter auf Rocky Boy konzentrierten sich auf ein paar gebräuchliche Aktivitäten. Zunächst war da das Spielen im Schnee und auf dem Eis und natürlich die Aktivitäten, die eigentlich Arbeit waren, wie zum Beispiel Holz sammeln, Wasser schleppen und Schnee schaufeln. (Mein Vater pflegte zu sagen, dass wir härter im Schnee "spielten", als wenn wir ihn jemals für einen wirklichen Zweck von A nach B bewegten.) Wir haben uns wohl darüber beschwert, an einem verschneiten, kalten Winterabend, als es schon dunkel war rausgehen zu müssen, um Holz zu beschaffen, welches unsere einzige Wärmequelle war, solange bis dass mein Vater in der Lage war, den Gasofen in Gang zu setzen und überhaupt Gas zu kaufen. Mein Vater zerschnitt auch alte Reifen, um sie im Holzofen zu verbrennen. Wir sammelten Holz im Dunkeln, weil es schon dunkel war, wenn wir von unseren nachschulichen Aktivitäten, wie z.B. Basketball (die größte Indoor-Aktivität) nach Hause kamen. Holz sammeln war ein "täglicher" Kampf und nur äußerst selten brachte uns jemand eine Ladung bereits gesägten Holzes, welches nur noch gehackt werden musste. Falls wir jedoch solch eine Ladung erhielten, war das Holz in "handlicher" Länge einer Pick-up-Ladefläche und musste zunächst zersägt werden. Diese Holzstämme wurden zunächst vertikal gelagert, um sie vor Tau-Nässe zu schützen. Das sah dann aus wie Holz-Tipis. Wir mussten ebenfalls Wasser ranschleppen. Das bedeutete einen schnellen 75 Yard Sprint zur Quelle, um dort die Eimer zu füllen.

Wenn wir Wasser (oder Holz) holten für unsere Großeltern, war es sogar noch beschwerlicher, weil sie ihre Blockhaus auf einem Hügel, hoch über dem Bach hatten. Ihr Brunnen war etwa 150 Meter den Hügel hinunter. Ich hasste es, in der Dunkelheit das Wasser allein zu schleppen, weil unsere Quelle im Gebüsch lag und ich mir vorstellte, dass alle möglichen Kreaturen Nacht dort hinten im Dunkeln sein würden. Mehr als einmal rutschte ich aus und verschüttete beide Eimer, manchmal auch auf mich selbst, so dass ich nochmal zurück zur Quelle musste. Manchmal denke ich, meine langen Arme kommen vom jeweils zwei Fünf-Gallonen-Kanister Wasser schleppen über all die Jahre hinweg.

Es ist heute schwer vorstellbar, aber nur eine kleine Anzahl von Häusern auf dem Reservat hatte fließendes Wasser, geschweige denn Kanalisation. Es gab nicht ein Haus in demr Bezirk, in dem wir lebten, dass ein funtionierendes Bad im Haus hatte. Nicht eines. Dies war vor-HUD. Ich war ein Junior in der High School, bevor wir ein Haus mit eingebauten Wasser-und Sanitäranlagen hatten. Duschen in der Schule waren ein Luxus. Zu Hause wurde in einer verzinkten Stahlwanne mit Wasser, welches auf dem elektrischen Kochherd erhitzt worden war (Wir hatten Strom! Wir waren nicht komplette Hinterwäldler.) gebadet Die Kinder, die das Glück hatten, in Häusern der Regierung in der Agentur (wie z.B. der BIA-Agentur) zu leben, hatten fließendes Wasser und ein Badezimmer. Die BIA-Schulen, die in einem halben Dutzend Gebiete im Reservat gelegen waren, hatten auch eingebaute Sanitäranlagen ebenso wie der Indian Health Service und BIA-Büros und die Gebäude von deren Angestellten. Die lutherische Mission ebenfalls. In einer der Planungsunterlagen aus den 1960er Jahren habe ich gesehen, dass schätzungsweise mehr als 60% der Häuser auf dem Reservat keine eingebauten Sanitäranlagen hatte. Ich erinnere mich an einige Häuser, die nicht mal Elektrizität hatten. Manche von ihnen hatten auch nur gestampfte Böden. Nicht viele, aber einige, vor allem auf der Ostseite des Reservates, die in meiner Jugend als "Vollblut"-Seite galt. Bis in die Mitte der 1960er Jahre gab es keine befestigten Straßen und in den späten 1960er Jahren hatte nur die Hauptstraße von der Agentur zum Montana Highway 87 eine Asphaltdecke, die Box Elder Creek Road, wo wir wohnten, folgte kurz danach. Ich weiß es ist schwer vorstellbar, aber dies war die Art wie wir gelebt haben. In den späten 1960er Jahren landete die Amerikaner auf dem Mond und einige indianische Leute bekamen Wassereinbauten.

Zeit zum Spielen hieß vor allem Rodeln, besonders in mondhellen Nächten. Wir bauten eine "Sprungschanze", in der Regelnur eine altes Motorhaube, die bergab zeigte und auf die wir oben drauf Schnee aufgetürmt hatten. Wir hackten dann Holz und bauten ein kleines Feuer auf der Talseite und fuhren mit unseren Schlitten, Stücke aus Wellblech (umgangssprachlich: tintaboggans) oder alte Motorhauben, über die Sprungschanze. Ja, es gab ein paar Unfälle, aber nicht viele, und unsere Eltern oder Großeltern haben in der Regel nur von ihnen gehört, wenn irgendwas genäht werden musste. Wenn Du noch nie mit einer altes Motorhaube einen schneebedeckten Hügel runtergerutscht bist, hattest Du eine schwere Jugend. Wir mochten auch das Eis auf den Bächen. Es war unsere "Autobahn" und wir zogen die kleinen Kinder auf und ab und hatten imaginäre Garagen und Parkplätze bei unseren imaginären Häusern. Wir spielten Hockey mit einem Stück Eis und Stöcken. Als wir älter wurden und das Glück hatten, Schlittschuhe zu Weihnachten bekommen, wurden die Eishockey-Spiele ein wenig härterer. Soweit ich mich erinnere, hatte nicht jeder einen richtigen-Hockeyschläger und Strafboxen gab es auch nicht. Es gab nicht mal Strafen.

Einen Schlitten oder Tobbogan hinter ein Pferd zu binden war der Knaller. In vollem Galopp bloß mit einem Seil, welches am Sattelhorn festgebunden war, wurden entweder alle Knochen völlig durchgerüttelt oder es gab im Endeffekt einen Totalschaden. Ab und zu durften wir unseren Schlitten an einer Auto-Stoßstange einhaken und uns langsam die Strasse von der Einfahrt vom Haus unserer Großeltern langziehen lassen bis dort, wo meine Eltern wohnten. Dies wurde in der Regel von einem der älteren Geschwister oder anderen Verwandten gemacht, der damit den Zorn unserer Mutter oder Großmutter riskierte. Einige unserer Aktivitäten,waren geradezu gefährlich wie z.B. eine Schneehöhle in einer großen Schneewehe zu graben und tatsächlich darin zu spielen. Wir gingen auch Eisangeln auf dem lokalen Wasserreservoir, aber das war in der Regel mit einem älteren Verwandten. Es ist beängstigend, das "Krachen" zu hören, wenn sich das Eis ausdehnt oder zusammenzieht. Übrigens, Birken und Espen "krachen" auch ziemlich laut, wenn sie sich ausdehnen, vor allem nach extremer Kälte. Dieses Krachen wurden in der Regel von herabfallendem Schnee von den Ästen begleitet. Einer unserer kulturellen Geschichten handelt von einem Krieger, der umher läuft und mit seinem Kriegsbeil gegen die Bäume schlägt. Ich weiss nicht mehr, warum er es tat, ich kann mich nur noch an diese Stelle erinnern. Ich glaube, er war wegen irgendetwas wütend. Macht Sinn, oder?

Meine Familie lebte in einem der größten Häuser auf dem Reservat. Es war Teil eines Bauernhofes aus der Zeit der Jahrhundertwende und war Teil einer Reihe von Bauernhöfen in der Auenlandschaft des Box Elder Creeks. Möglicherweise waren sie Teil des Weidelandes und zur Heubeschaffung damals als in Ft Assiniboine die schwarzen Regimenter (Buffalo Soldiers) stationiert waren unter dem Kommando von General "Blackjack" Pershing, der sich später im Ersten Weltkrieg hervortat. Es gab ein Wasserreservoir und eine Reihe von Bewässerungsgräben aus irdenen Abflussrohren, welche etwa 7 Meilen entlang dem Box Elder Creek liefen. Die Überreste dieses Systems sind heute noch sichtbar. Es gab meines Wissens nach vielleicht ein halbes Dutzend dieser Häuser einschließlich dem Haupthaus, das in der Nähe von Box Elder in einem Bereich, den wir als "Hay-Projekt" bezeichneten, befand. Als dieses Land irgendwann um die Mitte der 1930er Jahre aufgekauft wurde, um Bestandteil des Reservates zu werden, wurden einige dieser Häuser Teil des "Land-Zuweisungen", etwa 160 Hektar große Parzellen für einen Haushaltsvorstand. Solche Land-Zuweisungen sind wie ein Pachtvertrag, der auf ein Familienmitglied vererbt werden kann.

Dies ist, wie unsere Familie zu diesem großen alten Bauernhaus kam. (Rocky Boy war nie ein "allotted" Reservat und steht bis zum heutigen Tag ausschließlich in Stammeseigentum mit Ausnahme von ein paar Bereichen, die der Schule gehören.) Das große weiße Bauernhaus, in dem wir lebten, war vielleicht das größte Haus im ganzen Reservat. Es war im "Victorianischen" Stil erbaut mit einer großen Veranda entlang der gesamten Ostseite. Früher einmal hatte diese Veranda auch ein Geländer, aber das meiste davon war bereits verrottet und verschwunden. Das Haus war alt und während der Zeit, an die ich mich erinnere, auch nie gestrichen worden und wenn wir auf dem Dachboden rumkletterten, konnten wir das Tageslicht durch die unterschiedlichsten Risse sehen. Es gab vier Schlafzimmer im Obergeschoss, aber zwei waren im Winter unbrauchbar, weil sie auf der (nördlichen) Wetterseite des Hauses lagen. Das Schlafzimmer meiner Eltern war einst der Speisesaal. Das ursprüngliche Haupt-Schlafzimmer im Erdgeschoss diente als Speisekammer und Kühlraum, weil es im Winter so schlecht zu beheizen war. Das Obergeschoss hatte eine große zentrale Diele und Treppenabsatz, wo wir viel spielten. Die oberen Stockwerke hatten Holzfussböden und nach jahrzehntelangem Einsatz ohne Neulackierung oder Anstrich konnten sie schon ein paar Splitter haben. Die untere Etage "hatte" eine Eingangshalle, welche früher einmal die Küche vom Rest des Hauses trennte. Zur besseren Wärmeverteilung entfernte mein Vater diese Eingangshalle. Im Sommer wurden alle Schlafzimmer benutzt.

Meine Eltern hatten 12 Kinder und zusätzliche lebten noch verschiedene Cousinen bei uns, besonders, wenn die älteren Kinder von den Indian Boarding Schools zurückkamen. Es gab tatsächlich Sanitärinstallationen in diesem Haus, aber sie funktionierte nie, so weit ich mich erinnern kann. Mein Vater sagte, dass sie einst durch "Gravitation" von der Quelle in den Büschen funktionierten. Diese Quelle speiste eine Zisterne, die im Fundament dessen lag, was wir "Milch-Haus" nannten, weil es einen Milch-Anscheider enthielt, der fest mit dem Boden verschraubt war. Dieser Schuppen war schon, als ich ein Kind war, in einem ziemlich baufälligen Zustand. Ich wünschte immer, mein Vater hätte das Bad wieder reparieren können, da die Wege zum Plumpsklo in der Mitte einer Winternacht eiskalt waren und, wenn es mal wieder 30 Grad unter Null war, konnte man leicht wesentliche Teile der Anatomie abfrieren. Gelegentlich mussten wir Kraftstoff oder Diesel aus den BIA-Straßen-Maschinen "borgen", die im Winter an irgendeinem entfernten Ort geparkt waren. Ich kann mich erinnern, in einem Schneesturm mit meinem Vater und meinen Brüdern rausgegangen zu sein, um etwas BIA-Kraftstoff zu "borgen". Ich, als der kleinste, war verantwortlich dafür, meinen Fuß auf dem Gas zu halten, damit das Auto nicht ausging. Die anderen würden zurückkommen mit ein paar 5-Gallonen-Kanistern Diesel, die sie in den Kofferraum legten, der dann nach Treibstoff roch. Ich nehme an, dass dieser Gebrauch von Diesel dazu führte, dass der Ofen Fehlfunktionen hatte, die schließlich zu dem Brand in unserem Haus führte, welcher es einen Herbst komplett niederbrannte. Es geschah während des Tages, so dass zum Glück niemand zu hause war, aber wir haben in diesem Feuer alles, was wir nicht auf dem Leib trugen, verloren. Unser neues HUD Haus wurde in der Nähe gebaut und die freiwilligen Feuerwehrleute und BIA-Crew schützten es vor neuerlichen Bräden. Es dauerte noch 4 Monate, dieses Haus fertigzustellen. Es war das erste Haus, in dem ich in Rocky Boy lebte, welches ein Innen-WC, eine Waschmaschine und Trockner, ein Spülbecken und - das Beste von allem - einen Naturgas-Umluft-Ofen hatte .

Im Gegensatz dazu wurde das Obergeschoss in unserem alten Haus von ein paar "Heizungen" erwärmt, die gerade mal aus offenen Rosten in der Decke zwischen dem Erdgeschoss und dem Obergeschoss bestanden, wo die im Untergeschoss erwärmte Luft durchströmte und so die oberen Räume beheizte. Es gab 3 von Heizgittern in verschiedenen Teilen des Hauses. Sie bestanden aus schwerem eher dekorativ gestaltetem Gusseisen und konnten geöffnet und geschlossen werden. Das Fehlens einer echten Wärmequelle im Obergeschoss bedeutete vor dem Schlafengehen einen ziemlich schnellen Spurt nach oben und unter die Decken und wer als letzter im Bett war, musste nochmal aufstehen und das Licht ausschalten. Ich erinnere mich noch daran, dass wir gebrauchte Steppdecken von der Armee (TAN) und Air Force (blau) erhielten. Junge, waren wir froh, die zu haben. Wir bekamen auch blaue Parkas mit Kapuze von der Malmstrom Air Base und kniehoch geschnürte militärische "mukluks".

Termopänfenster gab es nicht, so dass sich Frost an den Fenstern bildete - manchmal etwa einen halben Zentimeter dick und an manchen Stellen sogar mit Mustern - und das Sonnenlicht für einen Teil des Tages blockierte. In dem Zimmer, welches sich die Jungs über den Winter teilten, gab es am meisten Frostbildung. Vielleicht lag es an der Kondensation, denn der Frost war auf der Innenseite. Der morgendliche Sprint is Erdgeschoss war schnell, besonders wenn wir wussten, es gab warme Semmeln oder Haferflocken. Morgens waren eine ruhige Zeit mit nur wenigen gedämpften Gesprächen, nur das Radio liefert Hintergrundgeräusche, vor allem die morgendlichen Ernte- und Lagerpreisberichte.

Einer der absoluten Höhepunkte des Winters im Rocky Boy Reservats war der jährliche Ausflug zur lutherische Mission, um unserer Weihnachtsgeschenke zu bekommen. Diese waren meist in schlichtem braunen Papier eingewickelt, manchmal mit Klebebandl und manchmal nur mit einer Schnur gesichert. Erst später verwendete "Die Mission" auch reguläre Weihnachtspapier. Die Mission sortierte die Geschenke in Stapeln nach Geschlecht und Alter und jeder, der bei deinem Namen gerufen wurde, trat vor und akzeptierte das Geschenk mit einem "Dankeschön". Die gestrickten Strumpfmützen, Handschuhe und Winterschals waren stets willkommen, ebenso wie die "Big Chief" Tafeln, Malbücher und Buntstifte. Die gelegentlichen Wollsocken, Wollhemden oder Pullover galten als etwas Besonderes. Das andere Highlight waren die jährliche Weihnachts-Programme an den Schulen. Diese drehten sich in der Regel rund um die Geburt Christi, da die ACLU noch nicht angefangen hatte, Schulen zu verklagen, die religiöse Themen im weihnachtlichen Lehrplan hatten. Die Heimfahrt war ruhig, weil jeder auf Bonbons, Erdnüssen und Orangen aus den braunen Säcken heumkaute, die vom Weihnachtsmann, der verdächtig nach dem Hausmeister der Schule Hausmeister aussah, verteilt worden waren.

Wahrscheinlich übertreibe ich nicht wirklich, wenn ich sage, die Winter waren damals kälter. Das könnte eine wissenschaftliche Tatsache zu sein. Ich erinnere mich, wenn wochenlang die Temperatur nicht über -18°C stieg, morgens die gefrorenen Reifen schon unrund waren und mein Vater an manchen Tagen tatsächlich ein Feuer unter der Ölwanne des Autos anzündete, damit er überhaupt starten konnte. Sogar Öl hat einen Gefrierpunkt. Tankheizungen waren auch nicht besonders gut und meist unwirksam bei Temperaturen von -34 °C und Wind, bei dem sich alles anfühlt wie - 45 bis -57 °C. Kraftstoffleitungen froren schnell ein bei diesen Temperaturen und auf Landstraßen liegenzubleiben war ziemlich gefährlich. Ketten waren die meiste Zeit ein Muss. Wenn wir draußen spielten, hörten wir schon mehrere Minuten bevor ein Auto in Sicht kam, wie diegerissenen Ketten gegen die Kotflügelwand schlugen. Schneepflüge gab es nur sporadisch und ländliche Einfahrten wurden fast nie von diesen Schneepflügen geräumt, so dass wir selber schaufelten. Ich bin mir nicht sicher, ob es nur eine nostalgische Sichtweise ist, aber Schneeschaufeln macht mir bis zum heutigen Tag nichts aus. Man hat die besten Einfälle beim Schneeschaufeln.
Benutzeravatar
Bärbel
Forenteam
Forenteam
 
Beiträge: 382
Registriert: Mo 13. Jun 2011, 06:22

von Anzeige » Mo 9. Apr 2012, 10:07

Anzeige
 

Re: Erinnerungen an die Jugend im Reservat

Beitragvon Elk Woman » Mo 9. Apr 2012, 11:09

Hi, Bärbel,

ein Beitrag der das Erinnern an den Spaß der Kinderzeit wieder aufleben läßt, mit selbsterdachten Abenteuern in der Natur bzw. im Wohnumfeld und einfachen, aber gemeinsamen Spielen,
d.h. als mancher auch hier in Old Germany noch kein eingebautes Bad und Spühltoilette in der Wohnung hatte (jedenfalls in dem Teil Deutschlands wo ich herkomme).
Vielleicht auch eine "Charakterbildende Sache" für einen selber gewesen ? :D

LG,

elk
"No man is an Iland, intire of itselfe
(John Donne)
Benutzeravatar
Elk Woman
Forenteam
Forenteam
 
Beiträge: 5284
Registriert: So 2. Nov 2008, 18:54
Wohnort: Kiel ( Schleswig-Holstein)

Re: Erinnerungen an die Jugend im Reservat

Beitragvon Rob » Mo 9. Apr 2012, 21:25

Eine interessante Geschichte, danke Bärbel.

Ja, ein paar eigene Kindheits-Erinnerungen kommen da zu Tage durchaus. Natürlich ging es uns viel besser als den Leuten im Reservat.
Aber in den 1970ern auf dem Land aufgewachsen, da gab es ein paar kleine Parallelen.
Eine gute Geschichte, die uns zeigt wie gut es uns heute eigentlich geht.

Grüße

Rob
Rob
 
Beiträge: 251
Registriert: Mi 3. Dez 2008, 19:14

Re: Erinnerungen an die Jugend im Reservat

Beitragvon Bärbel » Di 10. Apr 2012, 05:58

Hallo Ihr,

Rob hat geschrieben:Eine gute Geschichte, die uns zeigt wie gut es uns heute eigentlich geht.


Ja, ne? Aber sie zeigt nicht nur, wie gut es uns heute geht, sie zeigt auch, dass wir hier zwar oft fürchterlich bestürzt sind über die Zustände im Reservat, die tatsächlichen Bewohner dies aber durchaus mit anderen Augen sehen. Klar ist es doof, wenn man die Bude nicht warm bekommt, aber wirklich in die Erinnerung eingeprägt hat sich offensichtlich etwas ganz anderes.

Gruss
Bärbel
Benutzeravatar
Bärbel
Forenteam
Forenteam
 
Beiträge: 382
Registriert: Mo 13. Jun 2011, 06:22



Ähnliche Beiträge


Zurück zu Die Stämme Nordamerikas/North American Tribes

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron