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(A / ELK)
Da will ich mal mit dem interessanten Thread beginnen und gleich gehts ganz indianisch.. "im Osten " der USA los
DIE NARRAGANSET
"Die Narraganset (auch Narragansett) sind ein Indianer-Stamm aus der Algonkin-Sprachfamilie. Zur Zeit des ersten Kontaktes mit den Weißen waren sie hauptsächlich auf Inseln in der Narragansett Bay, im Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Rhode Island und im östlichen Massachusetts beheimatet.
Die Narraganset sind mit den traditionell benachbarten Massachusett, Wampanoag und den Östlichen Niantic verwandt.
Narraganset ist eine englische Form des Algonkin-Worts Nanhigganeuck und bedeutet Volk am kleinen Ort. Die Holländer nannten sie Nahican. Dieser Name erschien erstmals auf Adriaen Blocks Karte von 1614. Weitere Synonyme sind Nahigonsick, Nahiggonike, Nahigonset und Narriganset.
Die Narraganset sprachen Östliches Algonkin, das mit den Idiomen der Pequot, Mohegan, Niantic und Montauk eng verwandt ist.
Einige Stammesmitglieder sprechen noch heute die originale Algonkin-Sprache, obwohl sie schon ausgestorben war und nur zum Teil aus Büchern des frühen 20. Jahrhunderts wieder erlernt werden konnte. Roger Williams, der Mitbegründer Rhode Islands, beherrschte die Sprache und beschrieb sie in einer 1643 erschienenen Dokumentation A Key into the Language of America (dt.: Schlüssel zur Sprache Amerikas). Williams gab den Stammesnamen mit Nanhigganeuck an. Eine Anzahl englischer Begriffe stammen aus der Narraganset-Sprache, zum Beispiel quahog (Muschelart), papoose (indianischer Säugling), powwow (indianisches Fest), squash (Kürbisart) und succotash (Gericht aus Bohnen und Mais)
Die Narraganset bildeten im 17. Jahrhundert eine Konföderation, die aus den Herrschaftsbereichen mehrerer Sachems (engl. Sachemdom) bestand. Ein Sachemdom war das begrenzte erbliche Gebiet eines bestimmten Stammes, wie den Narraganset, Coweset oder Östlichen Niantic. Diese wurden jeweils von Angehörigen einer dominanten patrilinearen Familie beherrscht und waren wiederum in kleinere Sachemdoms unterteilt, die von weniger mächtigen Sachems geführt wurden. Das Narraganset-Sachemdom umfasste den südlichen Teil des heutigen Kent-Countys, außerdem Dutch und Conanicut Island und fast das gesamte Washington County.
Das Wohngebiet der Narraganset im 17. Jahrhundert bestand aus vier verschiedenen Landschaftsformen: Meeresküsten, Wälder, Flussläufe und Teiche. Das westliche Ufer der Narragansett-Bay und die angrenzende Küste des Block-Island-Sunds bestanden aus Meeresarmen, Marschland und flachen Stränden, wo es Krabben, Hummer, Muscheln, Austern, Fische und Wassergeflügel im Überfluss gab. Im angrenzende Mischwald fand man Kastanien, Eichen, Hickory-Bäumen, Ahorn, Birken und Kiefern und er war unterbrochen von Bachläufen, Sümpfen, klaren Quellen, niedrigen Hügeln und Felsgruppen. Hier konnten Hirsche, Elche, Bären, Wölfe, Füchse und Eichhörnchen gejagt oder in Fallen gefangen werden. In den Flüssen und Bachläufen, wie dem Pawtuxet, Blackstone, Queens, Pawcatuck und Pocasset River, fingen die Narraganset Fische und Biber, während die Ufer der Süßwasser-Teiche als Siedlungsplätze dienten, an denen es Fische und Wassergefügel gab.
Als die Engländer im Jahr 1620 ihre erste Kolonie in Neuengland gründeten, gehörten die Narraganset zu den mächtigsten und gefürchtetsten Stämmen der Region. Die erste bekannte Beschreibung der Narragansett kommt allerdings von Giovanni da Verrazano, der die Narraganset Bay im Frühling 1524 besuchte:
"Das sind die bestaussehendsten Leute mit den zivilisiertesten Umgangsformen, denen wir auf dieser Reise begegnet sind. Sie sind größer als wir gewachsen ... mit fein geschnittenen Gesichtern ... ihre Augen sind schwarz und klar und sie sind von vornehmer Art, sehr ähnlich der Leute aus dem klassischen Altertum."
Von den verheerenden Epidemien, ausgelöst durch europäische Krankheiten, die Neuengland und die maritimen Provinzen Kanadas zwischen 1614 und 1620 heimsuchten, wurden die Narraganset weitgehend verschont, weil ihre Dörfer auf den Inseln in der Narraganset-Bay isoliert vom Festland waren.
Ihre Bevölkerungszahl blieb relativ stabil, während benachbarte Stämme 50 Prozent oder mehr ihrer Angehörigen verloren.
So konnten sich die Narraganset, auch durch Zuwanderung Überlebender anderer Stämme, zum mächtigsten Volk im südlichen Neuengland entwickeln. Sie unterwarfen einige ihrer Nachbarn und verpflichteten sie zu Tributzahlungen, die gewöhnlich in Wampum geleistet wurden. Um 1620 hatten die Narraganset schon einige Erfahrungen mit Europäern gesammelt und trieben mit den Holländern aus Neuamsterdam regen Handel.
(Die Wampanoag gehörten zu den unterworfenen Nachbarn und wohnten im südöstlichen Massachusetts, genau zwischen den Narraganset in Rhode Island und den gerade in Plymouth angekommenen Pilgervätern. Sie begrüßten die neue Siedlung und bemühten sich um eine Allianz mit den Engländern, ein Vorgang, der von den Narraganset mit Misstrauen beobachtet wurde.)"
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Narraganset
Offizielle Internetseiten der Narragansett:
http://www.narragansett-tribe.org/
http://www.narragansettri.gov/
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(A / Robert)
Die Narragansett waren einst ein bedeutendes Volk, sind aber heute bei vielen Menschen gar nicht bekannt. Als sie sich King Philip/Metacomet im sogenannten King Philip Krieg (1675/76) anschloßen wurden viele ihrer Menschen Opfer, als sie in ihrem Palisadendorf in einem Sumpf angegriffen wurden und mehrere Hundert von Ihnen getötet wurden (Great Swamp Fight). Die Überlebenden schlossen sich anderen Narragansett und den Wampanoags an, wurden aber während des Krieges erbarmungslos und brutal niedergehetzt und getötet wo sie anzutreffen waren. Auf diese Weise wurde der Aufstand der Neu England - Stämme niedergeschlagen. Von den einst 15000 Indianern des Gebietes haben nach Ende des Krieges nur 4000 überlebt. Die Wampanoag und Narragansett schmolzen zu kleinen Gruppen zusammen und bezogen kleine Gebiete. Die Narragansett und Niantic bildeten bald eine gemeinsame Gruppe auf einem Reservat. Diese sind die Vorfahren des heutigen Narragansett- Stammes. Trotz aller schwierigen Umständen haben es diese Leute geschafft bis heute ihre indianische Identität am Leben zu erhalten und wieder zu verstärken. Teile ihres alten Landes konnten sie sich wieder zurückerstreiten und bestimmte kulturelle Elemente führen sie bis zum heutigen Tage weiter.
(Quellen: Chelsea House, Schlessinger Prod.: The Wampanoags, The Narragansett; Time Life : The Algonquin of the East Coast. )
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(A / Wasicun win)
Die Wampanoag
Die Wampanoag waren Algonkin sprechende Indianer des östlichen Nordamerikas, die früher Teile der US-Bundesstaaten Rhode Island und Massachusetts sowie die Inseln Martha’s Vineyard, Nantucket und Elizabeth Island bewohnten.
Die Wampanoag wurden 1616 von John Smith als Pokanoket bezeichnet, nach dem Dorf ihres Obersachems Massasoit nahe der heutigen Stadt Bristol in Rhode Island.
Das Wort 'Wampanoag' bedeutet wörtlich 'Die Kinder (Leute) des ersten Lichts', was sich auf den rituell erlebten Sonnenaufgang über der östlichen See (dem Atlantik) bezieht.
Kultur
Wie die anderen Algonkin des südlichen Neuenglands betrieben die Wampanoag Feldbau, vorwiegend Mais, Bohnen und Squash, der mit Fisch und Fleisch ergänzt wurde.
Sie waren halbsesshaft und ihre saisonalen Wanderungen führten sie im Sommer in die Nähe der Meeresküste, wo Felder angelegt, Fische gefangen und Meeresfrüchte gesammelt wurden.
Nach der Ernte im Herbst zog man zurück in die Winterdörfer und die Männer suchten ihre Jagdgebiete auf.
Da das südliche Neuengland um 1600 relativ dicht bevölkert war, waren die Grenzen der Jagdreviere genau definiert, um Konflikte zu vermeiden.
Sie wurden vom Vater zum Sohn vererbt.
Der runde oder ovale Wampanoag-Wigwam hieß Wetu.
Beim Bau wurden mehrere Pfosten in den Boden gesteckt, über einem Feuer nach innen gebogen und oben zusammengebunden.
Das Wetu wurde außen mit Gras, Rinde oder Matten bedeckt, innen mit Matten ausgelegt und an der höchsten Stelle befand sich ein Rauchabzug.
Ein derartiges Sommerhaus konnte man in wenigen Stunden abbauen und transportieren
Heutige Situation
Es gibt zurzeit fünf organisierte Gruppen der Wampanoag:
Assonet, Gay Head, Herring Pond, Mashpee und Namasket.
Alle haben die staatliche und bundesstaatliche Anerkennung beantragt, doch nur die Wampanoag in Gay Head besitzen noch heute eine Reservation auf Martha's Vineyard und erhielten 1987 die bundesstaatliche Anerkennung vom Bureau of Indian Affairs.
Sie haben zurzeit 1.000 eingetragene Stammesmitglieder.
Ihre Reservation ist 485 Acres (ca. 2 km²) groß und liegt im äußersten Südwesten der Insel.
Der offizielle Name lautet Wampanoag Tribe of Gay Head.
Der Mashpee Wampanoag Tribe besitzt 1.200 eingetragene Mitglieder und betreibt mehrere Geschäfte und ein Museum.
Seit 1924 wird jährlich Anfang Juli ein Powwow gefeiert.
Die Reservation liegt in der Nähe von Mashpee auf Cape Cod. Nach jahrzehntelangem Rechtsstreit erreichten im April 2006 auch die Mashpee Wampanoag eine vorläufige offizielle Anerkennung als Indianerstamm durch das Bureau of Indian Affairs.
Eine endgültige Entscheidung wird für den Oktober dieses Jahres erwartet."
(Quelle wickipetia)
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(A / Robert)
Infos u. Neuigkeiten von der indianischen Ostküste :
http://www.mashpeewampanoagtribe.com
Auf der rechten Seite (ca. Mitte) ein Video Link
(Video Player: Recognition - People of the first Light)
Interesante Bio´s unter History & Culture,
- Link : traditional Leaders.
Zum obigen Thema eine deutsche Info:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wampanoag
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(A / Elk)
Hi, Rob,hatten wir das Thema "Wampanoag" nicht irgendwo schon mal, denn ioch erinnere mich an ein Video was mir damals sehr stimmig vorkam ( und das ich bis dahin kaum diesen Stamm wahrgenommen hatte...)
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(A / Robert)
stimmt das Thema hatten wir schon mal letztes Jahr als der Stamm nach zähem, langem Kampf endlich seine Anerkennung bekam. Der kurze Film hier ist allerdings ein anderer und zeigt einen kleinen Überblick und wie es weiterging mit dem Stamm.Auch die Homepage wurde geändert. Die Wampanoag sind nicht so in der Öffentlichkeit gewesen, zumindest sind nicht allzuviel Infos über sie bis zu uns gedrungen wie mir scheint. Doch sie sind noch immer da in den Neu-England Staaten, die Wampanoag, die Narragansett, die Mohegan,Pequot,Penobscott,Micmac, Passamaquoddy, Maliseet, Abenaki.Im Norden nicht zu vergessen diverse Irokesenvölker. Weiter südlich finden sich noch immer Nachkommen der Nanticoke, und der Powhatan-Stämme (Mattaponi,Pamunky,Rappahannok,Chickahominy,Nansemond).Dann wären noch die Sioux-Stämme der Catawba und Saponi und natürlich die bekannten östlichen Cherokee und die Seminole und Miccosukee in Florida. In Louisianna leben immer noch die Tunica-Biloxi und Alabama/Coushatta, in Missisippi die Choctaw.Der "indianische Osten" ist oft nicht bekannt, aber noch immer da und am Erstarken. Ein Thema das ich sehr interessant finde.Grüße
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(A / Elk)
Das mit den östlichen Stämmen find ich auch interessant (obgleich ich als Nicht-Linguist da immer 2 x hinschauen muß wie manches Völkchen geschrieben/gesprochen wird..., wie "Passamaquoddy", hmmm, fast so kompliziert wie bei den Azteken.)
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(A / Robert)
Die Wampanoag haben in den 90er Jahren ein Sprachwiederbelebungs-Projekt gestartet. Allerdings bin ich mit denen nicht in Kontakt. Der Stamm, bzw. die verschiedenen Gruppen Mashpee, Aquinnah, Hering Pond, Nemasket u. Assonet, betreiben das Projekt vorerst unter Ausschluß von Nicht-Wampanoag. Ich habe gelesen das sie später das natürlich teilen wollen, vorerst aber nur Stammesangehörige unterrichten. Hintergrund ist das sie vermeiden wollen das vereinzelte übereifrige Nicht-Indianer mit Sprachkenntnissen protzen evtl. und den Indianern womöglich noch vorwerfen würden weniger als sie zu wissen. Leider gibt es solche Typen manchmal. Dabei muß man verstehen das diesen Indianern soviel genommen wurde kulturell, die Sprache schließlich im 19. Jahrhundert fast ganz verloren ging. In den 1960ern soll es noch einen Sprecher gegeben haben (wie fließend er sprechen konnte kann ich nicht beurteilen, vermutlich nicht komplett).
Daher wäre es nicht fair die Indianer zu konfrontieren das nicht jeder Kenntnis in seiner Native Sprache hat, in welchem Umfang auch immer.
Das ist im Wiederbeleben und evtl. haben sie einen gewissen Erfolg damit. Mittlerweile sind bereits zwei Frauen der Wampanoag Linguisten geworden, haben gute Kenntnisse ihrer Sprache, um das Projekt voranzubringen und die Sprache wieder in den Alltag zurückzubringen, so gut u. viel als möglich.
Sei ihnen größtmöglicher Erfolg beschieden !
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