Anmerkung des Forenteams (27.06.2017):
Ein Forum wie dieses hier lebt vom möglichst regen Austausch über unterschiedliche - im Falle dieses Forums hier indianerbezogenen - Themen. Dabei ist es keinesfalls von Nöten, immer gleicher Meinung zu sein, auch kontroverse Meinungen sind uns hier im Forum durchaus willkommen, zumindest, wenn sich die kontroversen Posts dann auch an die hier gültigen Forenregeln halten.
Der hier vorliegende Thread hat sich im Laufe der Zeit leider so entwickelt, dass verschiedene Posts nachträglich vom Posteinsteller selbst gelöscht wurden, wodurch es nun schwierig ist, dem eigentlichen Verlauf zu folgen. Wir vom Forenteam haben uns trotzdem entschlossen, diesen Thread für alle sichtbar stehen zu lassen. Das ursprüngliche Thema - also der angedachte "Buchtipp" ist zwar nicht mehr erkennbar, was sich daraus ergeben hat, möchten wir aber durchaus erkennbar lassen.
Zunächst hat das hier als "Desperado" gemeldete Foren-Mitglied ein selbst verfasstes Buch vorgestellt und dazu Links zur Verfügung gestellt, die auf Seiten verweisen, wo das Buch kostenfrei heruntergeladen und gelesen werden kann.
Wer hier in diesem Forum ein bisschen rumstöbert wird schnell feststellen, dass wir vom Forenteam durchaus kritisch Büchern gegenüber stehen, die von Europäern verfasst wurden und als Thema Indianer und ihr kulturelles Umfeld haben. Aber selbstverständlich ist uns durchaus bewußt, dass unsere diesbezügliche Meinung nicht von jedem geteilt wird und es sehr wohl Leser für solche Bücher gibt.
Angepriesen wurde besagtes Buch allerdings mit "Und es ist sehr viel Wissenswertes drin gesammelt über indianische Kultur und über ihre Geschichte vor allem im Neunzehnten Jahrhundert. Es ist ein interessantes Buch (nicht nur) für alle, die sich für Indianer interessieren". Unter dieser Prämisse erwarten wir dann allerdings eben WISSEN, also FAKTEN zu Kultur und historischen Gegebenheiten.
Nach einer groben Inhaltsangabe befragt, gab der Buchautor an, das Buch beschreibe den Lebensweg eines Hauptakteurs, den es im Umfeld des 19. Jahrhunderts in die unterschiedlichen Lebensräume der verschiedenen Indianernationen verschlägt, wodurch er nicht nur mit den Indianern in Kontakt kommt, sondern eben auch die unterscheidlichsten Auseinandersetzungen zwischen europäischen Einwanderern und Indianern und die Auswirkungen dieser Auseinandersetzungen miterlebt.
Ein solches Projekt mit dem Ziel, dann eben auch - wie angepriesen - "viel Wissenswertes [...] über indianische Kultur" zu vermitteln, ist allerdings keine leichte Aufgabe und bedingt sehr viel Recherche-Arbeit. An der Stelle fielen jedoch sowohl Elk, als auch Bärbel bereits in den wenigen Zeilen, die der Autor des Buches hier im Forum schrieb als auch auf den Seiten, die durch folgen der angegebenen Links gefunden wurden, bereits derart viele Fehler bezüglich kultureller Dinge auf, die nicht wirklich auf gute Recherchearbeit schließen ließen sondern vielmehr auf oberflächliche Betrachtung und Durcheinandergemenge nach Gutdünken eines Autors, der zwar mit seinem Projekt gute Absichten verfolgt haben mag, bezüglich der Kultur der verschiedenen angesprochenen Indianernationen aber eben leider an Fachkompetenz zu wünschen übrig ließ.
Solche Unkenntnis kultureller Eigenarten für jemanden, der nicht der entsprechenden Kultur angehört, ist ja durchaus verständlich, aber genau dann bedarf es in unseren Augen eben gründlicher und tiefgehender Recherche, ansonsten mögen die Ziele eines solchen Buchprojektes ja durchaus lobenswert sein, das tatsächliche Ergebnis aber eben leider nicht.
Ob solche - durch Unkenntnis und mangelhafte Recherche hervorgerufene - Falschdarstellung für den Leser eines Buches Bedeutung hat oder nicht, liegt wohl im Auge des Betrachters. Dies hier ist jedoch ein Forum, bei dem wir uns eben darum bemühen, Indianer, ihre Kultur, ihre Lebensumstände und ihre Geschichte möglichst authentisch darzustellen und landläufige Klischees und Mythen aufzuzeigen und nach Möglichkeit richtig zu stellen, denn eben diese leider sehr verbreiteten Falschdarstellungen, Klischees und Mythen werden von betroffenen Indianern oftmals als respektlos und beleidigend empfunden. Bücher, die dagegen verstoßen möchten wir hier im Forum nicht bewerben oder gar empfehlen, egal, wie groß die Fangemeinde eines solchen Buches auch sein mag. Ziel dieses Forums ist Aufklärung GEGEN Klischees und Falschdarstellung und nicht Förderung von noch mehr Falschdarstellungen. Es steht jedem Buchautor frei, sein Werk hier in diesem Forum vorzustellen und somit unserer Kritik auszusetzen oder eben nicht. Wir empfehlen jedoch, auch hier lieber erst ein bisschen "Recherchearbeit" zu leisten und zumindest oberflächlich hier im Forum etwas rumzustöbern, bevor man sein Buch unserer möglicher Kritik aussetzt. Dann lassen sich solche "Verwirrungen" und "Verblüffungen", die Desperado angibt, empfunden zu haben, nämlich durchaus vermeiden.
Desperado: