Apachen History




Einwanderungsgeschichte in den USA, Kanada, Mittel- und Südamerika und allgemeine indianische Geschichte
USA, Canada, Central, and South America: Immigration history and general history of Native Americans

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Re: Apachen History

Beitragvon Tosque » Fr 4. Aug 2023, 09:39

Die Aravaipa-Apache intensivierten 1849 (nach dem Vertag von Guadalupe Hidalgo) wie andere Apachenstämme ihre Raubzüge nach Mexiko. Die Aravaipa-Apachen beglückten mit ihren Überfällen meistens den Bundesstaat Sonora. Bei einem dieser Kriegszüge wurde Victor Beto 1849 in Sonora von den Aravaipa-Apache entführt. So erinnerte sich auf jeden Fall Victor Beto selbst Jahre später an dieses Ereignis. Victor Beto wurde total in die Gesellschaft der Aravaipa-Apache integriert. Als er zu einem Krieger ausgebildet wurde, beteiligte er sich natürlich auch an den Auseinandersetzungen der Aravaipa-Apachen gegen die Mexikaner und US-Amerikaner. Da Victor Beto bei dem Überfall auf die Ward-Ranch 1861 schon ein Kriegschief war, muss er schon ein paar erfolgreiche Überfälle hinter sich gebracht haben. Bei dem Überfall auf die Ward-Ranch, war Victor Beto zwar selbst erst 20 Jahre alt, aber bei den ersten Kriegszügen, war es Kriegsanwärtern, z.B. nur gestattet mal eben auf die Pferde aufzupassen. Victor Beto hatte in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts allerdings nur noch ein Auge zur Verfügung, deshalb trug er über dem verlorengegangenen Auge eine Augenklappe. Nach der Entführung von Mickey Free wird es einige Zeit still um ihn. Vielleicht hat dies auch damit zu tun, dass Victor Beto nie den Bekanntheitsgrad eines Chiefs wie Eskiminzin erreichte, zu dessen Leuten er aber zweifelsohne gehörte. Deshalb ist es anzunehmen, dass Chief Victor Beto zusammen mit den anderen Aravaipa-Apachen unter Chief Eskiminzin, sich nach den Friedensverhandlungen mit General Howard 1872 in der San Carlos Reservation niederließ. Das nächste Mal hören wir von ihm im Jahr 1877. Damals war Victor Beto Mitglied der San Carlos Apache Polizei unter dem Agenten Clum und Beauford. Nur in Begleitung von 40 Apache-Polizisten, unter ihnen Chief Eskiminzin und Chief Victor Beto) gelang es ihnen Geronimo und Victorio mit ihren Anhängern gefangenzunehmen und nach San Carlos bringen. Für diese tapfere Leistung wurden manche der Apache-Polizisten später ausgezeichnet, waren sie doch gegenüber den Chiricahua-Apachen unter Geronimo und Victorio in der Minderheit.

Siehe auch:
Victor Beto - Chief of the Aravaipa-Apache

https://www.jstor.org/stable/43865416?r ... b_contents

Einige interessante Informationen über Mickey Free und seinen Entführer Victor Beto könnt ihr auch hier finden:

Allen Radbourne - Mickey Free
https://www.jstor.org/stable/41696915

Nach verlustreichen Kämpfen in denen die Aravaipa-Apachen zahlenmäßig reduziert wurden, fand es Chief Eskiminzin für angebracht zu halten Frieden zu schließen. Von gesundem Misstrauen geprägt, schickte er 5 Aravaipa-Apache-Frauen mit einer Parlemtärsflagge vor, um die etwaigen Bedingungen für ein solches Friedensabkommen auszuhandeln. Als die 5 Apache-Frauen Camp Grant 1871 erreichten, und diese Lieutnant Whiteman den Wunsch nach Frieden von Chief Eskiminzins Aravaipa-Apache vortragen, stand Lieutenant Whitman vor einem Dilemma. Er hatte keine Anweisungen, wie man mit friedfertigen Apachen zu verfahren hatte. Es bestand eigentlich nur der Befehl Apachen zu töten, wo immer man ihnen auch begegnete. Trotzdem erklärte sich Lieuntnant Whiteman dazu bereit eine Friedensdelegation unter dem Aravaipa-Apache Chief Eskiminzin zu empfangen. Während der Verhandlungen versuchte Lieutnant Whiteman Eskiminzin zuerst dazu zu überreden, sich bei den White-Mountain-Apachen in deren Reservat niederzulassen. Eskiminzin erklärte ihm, dass sie diesem Volk nicht besonders nahe stünden, und er es vorziehen würde, sich mit seinen Aravaipa-Apache vor Camp Grant niederzulassen. Lieutnant Whiteman, gab hierzu schließlich seine Einwilligung, obwohl er auch keine Befugnis dazu hatte, eine neue Reservation einzurichten. Bald ließen sich vor Camp Grant nicht nur die Aravaipa-Apache unter ihren Chiefs Eskiminzin und Captain Chiquito nieder, sondern auch Pinal-Apaches. Lieutenant Whiteman versuchte unterdessen bei seinen unmittelbaren Vorgesètzten (wie z.B. General Stoneman und General Kautz) weitere Instruktionen dafür einzuholen, wie er mit diesen friedfertigen Apachen umzugehen hatte. Auf alle seine Briefe, erhielt Lieutnant Whiteman aber niemals eine Antwort. Also handelte er nach eigenem Ermessen. Entwickelte sich doch das Zusammenleben mit den Aravaipa- und Pinal-Apachen unter ihren Chiefs Eskiminzin und Captain Chiquito sehr gut. Denn die Apachen vor Camp Grant entwickelten sich zu einer vollkommen starken Gemeinschaft, die dazu imstande war sich selbst zu versorgen. Diesen wirtschaftlichen Erfolg, wurde den Aravaipa-und Pinal-Apachen aber nicht von allen gegönnt. Vor allem einflussreiche Geschäftsleute aus Tucson - auch Tuscon Ring genannt - hatten kein Interesse daran, dass die Erfolge dieses wirtschaftlichen Projekts auch noch zunahmen. Machten diese doch ihren Hauptgewinn bei Geschäften mit den Militärs während der Apachenkriege. Als Kriegsgewinnler hatten diese Geschäftsleute kein Interesse an längeren Friedenszeiten mit den Apachen. Brachte ein solcher Frieden doch nur geschäftliche Verluste für den Tucson Ring mit sich. Noch enormer gestaltete sich der Verlust des Tuscon Rings bei der Existenz autarke Apachegemeinschaften. Sollten doch die einzelnen Apache-Gruppen vollkommen abhängig von den Lebensmittellieferungen des Tucson Rings sein. Dies ist der wahre Hintergrund der zum Camp Grant-Massaker führen sollte.

Als einige feindselige Apachen in der Nähe von Tucson Überfälle begingen, hatten die Geschäftsleute in Tucson ihren willkommenen Vorwand um gegen die Aravaipa-Apache und Pinal-Apache unter ihren Chiefs Eskiminzin und Captain Chiquito vorzugehen. Sofort wurden diesen Apachen die Überfälle zur Last gelegt, weil man die wirtschaftliche Konkurrenz der Apachen vor Camp Grant aus dem Weg räumen wollte. Lieutenant Whiteman nahm zwar die Aravaipa- und Pinal-Apache vor diesen Kriegstreibern in Schutz, und bewies dass die Apachen vor Camp Grant unmöglich die ihnen zur Last gelegten Überfälle begangen haben könnten, aber er stieß bei den Geschäftsleuten von Tucson auf taube Ohren. Forderten diese doch schon seit längerem seine Abberufung. Dass auch andere Apachen, wie die Dilze‘e-Apache oder die Chiricahuas, oder gar die Yavapai diese Überfälle begangen haben könnten, interessierte den Tucson Ring relativ wenig. Organisierten sie doch schon längst einen Überfall auf Camp Grant. William S. Quray, war ziemlich enttäuscht, als letztendlich sich nur 6 Anglo-Amerikaner dazu bereiterklärten gegen die Apachen vor Camp Grant zu kämpfen. Aber immerhin kamen noch 46 Mexikaner unter Elias und 92 bis 100 Tohono O‘dham unter Chief Francisco Galerita mit hinzu. Es war nicht schwer, die Tohono O‘dham für diesen Überfall zu gewinnen. Sie hassten die Aravaipa-Apachen schon seit langer Zeit. Da die meisten Männer der Aravaipa- und Pinal-Apache auf der Jagd waren, entwickelte sich dieser Überfall auf die Apachen vor Camp Grant zu einem regelrechten Massaker, bei dem 124 Frauen und Kinder der Aravaipa-und Pinal-Apache getötet wurden. Die "Hauptarbeit" erledigten die Tohono O‘dham und die Mexikaner und die 6 Anglo-Amerikaner massakrierten diejenigen die flüchteten.

Somit hatte der Tucson Ring sein Ziel erreicht und auf eine sehr brutale Weise seine Geschäftskonkurrenz beseitigt.
 
Meine Ausführungen lassen sich zum größten Teil in folgenden Büchern nachlesen:

Dee Brown: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses

und

Donald E. Worcester: Apachen - Die Adler des Südwestens

Falls ihr mehr über den Aravaipa-Apache Chief Chiquito in Erfahrung bringen wollt, empfehle ich euch diese Webseite:

Apache Land
https://aravaiparanch.com/apache-history

Das Land um Camp Grant, ist jetzt allerdings wieder im Besitz der direkten Nachkommen von Chief Chiquito.   
Tosque
 
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Re: Apachen History

Beitragvon Tosque » So 17. Sep 2023, 17:27

Die San Carlos Apachen, zu denen die Aravaipa-Apache gehören, haben auch eine interessante Homepage,

San Carlos Apache Tribe - Our history
https://www.scat-nsn.gov/our-history/

auf der sie ihre Geschichte, wie folgt wiedergeben:

SCAT - San Carlos Apache tribe
Our History

"Once our people roamed freely over a land as large as Texas where we were free to hunt, raid, and gather plants for food, medicine, and religious purposes. This was a period of great pride, a period in which our spirits soared, and our medicine was strong. Great medicine men led the people in their traditional religion. In war, we were almost undefeatable and our successes were many.
The region we have lived in for centuries is one of great diversity. From the low desert grasslands to the pine animals which were around us was extensive, and we moved as the land and seasons best directed us. Everything we made and used – our tools, clothing, food, and shelter – was taken directly from this land. In the spring, we left our winter camps in the river valleys and travelled to the high country to prepare our fields for the planting of squash, corn, and beans. Groups went out from these sites to collect Mescal, a type of agave central to our traditional diet.

As the crops ripened during the summer months, groups of women collected other important foods such as Mesquite beans, fruit of the yucca, and Emory’s oak acorns. Acorns still remain an important staple in the diet of the Apache people. After the crops were harvested in the fall, our men went out to hunt deer and antelope; the women and children collected juniper berries and the buts of the pinon pine. The coming of winter signaled our return to our camps in the river valleys. It was during these months that our men most frequently went out on raiding parties if the supply of our foods stored from our hunting and gathering during the rest of the year ran low.

Tensions quickly rose in the 1870s as settlers demanded more and more of Apache territory. We were increasingly unable to carry on our traditional movements with the seasons to hunt, gather, and collect those things that kept us clothed, fed, sheltered and happy. We resisted by increasing raids on their farms, ranches, and towns. This was a course of action taken out of necessity by countless other American Indian cultures across North America, but led to increased conflict…and bloodshed.

This rising tide of violence and hatred resulted in the Camp Grant Massacre. In the early morning hours of April 30th, 1871, a group of Anglo-Americans, Mexicans and Tohono O’Odham from Tucson slaughtered over 140 unarmed Aravaipa Apaches living peacefully five miles outside of Camp Grant, a military establishment north of Tucson. Many Americans were appalled by the vigilante actions at Camp Grant. Its Army commander, Lt. Royal E. Whitman, rushed to help the Apache victims as soon as he learned of the atrocity. Shortly afterwards he described the scene:

The camp was burning, and the ground strewed with the dead and mutilated women and children. I immediately mounted a party of about twenty soldiers and citizens, and sent them with the post surgeon, with a wagon to bring in the wounded, if any could be found. The party returned to the late P.M., having found no wounded and without having been able to communicate with any of the survivors. Early the next morning I took a similar party, with spades and shovels, and went out and buried all the dead in and immediately about the camp.
That evening they began to come from all directions, singly and in small parties, so changed in forty-eight hours as to be hardly recognizable, during which time they had neither eaten nor slept. Many of the men whose families had all been killed, when I spoke to them and expressed sympathy, were obliged to turn away, unable to speak, and too proud to show their grief. The women whose children had been killed or stolen were convulsed with grief… Children who two days before had been full of fun and frolic, kept at a distance, expressing wondering horror.
The tragedy illustrated the lack of an organized federal policy to protect Indians against vigilant groups and led directly to the creation of the reservation. Our ancestors were finally forced to accept the demands of the U.S. Government and confined to reservations. In 1872, the United States created Camp San Carlos for the purpose of concentrating and detaining thousands of Yavapai, Chiricahuas and Western Apaches from around the state. Many of these were our traditional enemies and there was much tension and suspicion. Cut off from our traditional lives, we starved physically, emotionally, and spiritually. Our freedom had been taken away.

With the establishment of the San Carlos Indian Agency in 1872, the Western Apache people witnessed a rapid and dramatic change from our traditional lifestyles. Under the reservation system the Federal government adopted a policy of assimilation to force our people to adopt Western values and institutions, such as private ownership of land, cash-based agriculture, and Christianity.
Education was a major part of the policy of acculturation. The schools forbade us to speak in our own language, wear traditional clothing, practice rituals, or for boys to have long hair. Children were separated from their own families to prevent parents to educate them in traditional ways. Boarding schools practiced harsh discipline and punished resistant students with solitary confinement with only bread and water to eat, whipping, or shackling with ball and chain. School curriculums were aimed only at teaching basic technical skills to boys and home economics to girls; there was little attempt to provide them with advanced literature or scientific knowledge.

As part of life on the reservation, we became dependent upon the handouts issued to us by the government of the United States. Often these rations failed to meet our basic needs; during the early reservation years, food and supplies promised by the government were often sold off by dishonest Indian Agents, leaving us with shortages of food, cloth, or wood for cooking and warming our homes. In desperation our people left the reservation to hunt, gather plants, and raid in traditional ways. These forays to relieve our poverty were commonly referred to as “outbreaks” in the local press. We were branded criminals in the struggle to maintain our dignity.

The arrival of outsiders into the region brought hostilities and change. The newcomers had little regard for our aboriginal ties to the land. In an effort to protect our traditions and culture, our ancestors fought and won many battles against the soldiers and citizens of Spain, Mexico, and the United States. But overwhelmed by superior numbers and modern technology, our grandfathers and great-grandfathers were forced to finally accept the demands of the U.S. Government. We were forced to give up our life of the wind and live on reservations.

Archaeologist began to systematically excavate sites such as Point of Pines in the San Carlos area in the 1940s. For the next 15 years, teams of archaeologists from the University of Arizona uncovered the material legacy of the early inhabitants. Their findings revealed a culture that possessed sophisticated knowledge of architecture, pottery, and agriculture. Layers revealed almost continual occupation of the region since 2000 BC.
Apaches still honor spiritual traditions. Today, the Ga’an are called upon to evoke blessings and to ward off illness and evil at ceremonies, such as the Changing Woman and Ga’an ceremonies.
The Ga’an is performed by selected men who represent the mountain spirits. Typically, four dancers representing the four directions participate in the ceremony. Their bodies are painted in black, white and with designs which have special meanings. They are accompanied by a fifth dancer, or Lebaye, painted gray and twirling a bull-roarer."

Vor allem die Schilderung um die Vorgänge des Camp Grant-Massakers an den Aravaipa-Apache fand ich sehr interessant. Viel Spaß noch mit der Webseite.
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Re: Apachen History

Beitragvon Tosque » So 17. Sep 2023, 23:11

Tucsons Bürger empfanden wegen dieses Massakers an hilflosen Frauen und Kindern der Aravaipa-Apache keine Reue, sondern feierten die Täter als Helden, was man auch bei

Donald E. Worcester: The Apaches
https://books.google.de/books?id=UP3EfV ... &q&f=false

nachlesen kann:

„In Tucon hörte man in den Wochen nach dem Massaker kein Wort der Reue. Statt dessen versuchte jeder, die Tat zu rechtfetigen und nachträglich zu beweisen, daß einige de Camp-Grant-Apachen an den vorhergehenden Überfällen und Moden beteiligt waren. Es wurde zum Beispiel behauptet, daß dem beim Überfall auf San Xavier getöteten Apachen ein Vorderzahn fehlte, und die Männer schworen, sie hätten denselben Indianer im Camp Grant gesehen. Wenn das kein eindeutiger Beweis war! -

Nachdem die toten Indianer begraben waren, ging Esiminzin auf ein paar Tage in die Berge. Dann begannen die Apachen ihre Wickiups wiederaufzubauen. Einige Zeit später, gegen Ende Mai, ritt eine Kavallerieabteilung vom Fort Apache durch das Arivaipa-Tal und traf unvermutet auf Eskiminzin und einige weitere Apachen. Erschreckt eröffneten die Kavalleristen das Feuer, aber die Apachen zerstreuten sich rasch, und niemand wurde verwundet.

Eskiminzin war nun sicher, daß es keine Hoffnung auf Frieden mit den Angloamerikanern gab. Er verabschiedete sich von Whitman mit den Worten: „Wer den Frieden stört, der ist schuld.“

Auf seinem Weg in die Berge besuchte er seinen langjährigen Freund Charles McKinney, der eine Farm in der Nähe von Camp Grant hatte. Sie aßen und rauchten zusammen. Als es Zeit war zu gehen, zog Eskiminzin seine Pistole und tötete McKinney. Später, als er wegen des Mordes vernommen wurde, sagte er, er habe es getan, um sein Volk zu überzeugen, daß eine Freundschaft mit Angloamerikanern nicht möglich sei. „Jeder Feigling kann seinen Feind töten“, sagte er, aber man muß ein mutiger Mann sein um seinen Freund zu töten.“

Quelle: Donald E Worcester: Die Apachen – Adler des Südwestens, Seite 132

Eskiminzins kriegerische Ambitionen waren aber spätestens um 1874 beendet, als Clum zum neuen Agenten von San Carlos ernannt wurde. Setzte sich Clum doch für die Haftentlassung von Eskiminzin ein. Später verband Eskiminzin und Clum gar eine enge Freundschaft, die letztendlich dazu führen sollte, dass von diesen beiden die Apache-Polizei gegründet wurde. Jahre später, kam er also nicht wegen des Mordes an Charles McKinney in Kriegsgefangenschaft,sondern weil er dessen beschuldigt wurde, seinen Schwiegersohn Apache Kid zu unterstützen, der wie der Chiricahua-Apache Apache Massai selbst nach der Kapitulation Geronimos noch einen Ein-Mann-Krieg gegen die US-Armee führte. Zeitweise sollen sich Apache Kid und Massai auch zusammengetan haben.

Aber die Vermutung, dass Eskiminzin mit den Taten von Apache Kid in Verbindung stände, sollte sich nachträglich als falsch erweisen. U.a., sollten auch bekannte Persönlichkeiten wie General Crook und Clum seine Freilassung wiederum erwirken, und Eskiminzin konnte nach San Carlos zurückkehren.
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Re: Apachen History

Beitragvon Tosque » Sa 4. Nov 2023, 12:47

Aus der leidvollen Geschichte der Aravaipa-Apache unter Eskiminzin, kann man schlussfolgern, dass nicht gegen die US-Truppen kämpfende Apachen, sondern autarke Apachenstämme die größte Bedrohung für das Geschäftsmodell des Tucson Rings darstellten. Deswegen trachteten diese einflussreichen Geschäftsleute aus Tucson danach, die Aravaipa-Apache vor Camp Grant mit samt ihren Frauen und Kindern zu vernichten. Aus dem gleichen Grund wurden auch die autarken White-Mountain-Apachen vom Tucson Ring in Angriff genommen. Letztendlich setzten sich diese Geschäftsleute durch, und die White-Mountain-Apachen wurden gegen ihren Willen in die San Carlos Reservation zwangsumgesiedelt und dort konzentriert. Dass die White-Mountain-Apachen sich vor ihrer Umsiedlung zu Selbstversorgern entwickelt hatten, war ihnen letztendlich zum Verhängnis geworden. Denn, für den Tucson Ring waren von Lebensmittellieferungen abhängige Apachen und korrupte Indianeragenten überlebensnotwendig. Auf diesen Grundlagen beruhte ihr Geschäftsmodell. Deswegen war auch den Tonto-Apachen und den Yavapai, keine Ruhe gegönnt, als sie im Rio Verde-Reservat in großen Stil Landwirtschaft betrieben. Die Tonto-Apachen und Yavapai konnten sich nicht nur selbst versorgen, sondern lebte auch von dem Verkauf ihrer Erzeugnisse an die Armee. Dies ließ den Tucson natürlich aufhorchen. Diese Geschäftskonkurrenz, wollte der Tucson Ring nun natürlich im Keim ersticken, und sie forderten die Zwangsumsiedlung der Tonto-Apachen und Yavapai nach San Carlos, damit das fruchtbare Verde-Tal zur Besiedlung freigegeben werden konnte. Der Forderung des Tucson Rings, wurde leider stattgegeben und 1875 hatten die Tonto-Apachen und Yavapai ihren "Weg der Tränen" nach San Carlos, der ihnen viele Opfer abverlangen sollte.

Über die Geschäftspraktiken des Tucson Rings, kann man sich unter diesem Link noch eingehender informieren:

Tucson Ring
https://southernarizonaguide.com/tucson ... -part-iii/
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Re: Apachen History

Beitragvon Tosque » Sa 4. Nov 2023, 13:13

Geschichte der Yavapai- und Tonto-Apachen

Die Yavapai und die Tonto Apache schlossen in vielen Lokalgruppen zusammen und vermischten sich zu einem Volk. In der Regel wuchsen alle Stammesmitglieder zweisprachig auf. Nur die Tolkepaya (Yavapai) sind davon ausgenommen, sie vermengten sich mit den Mojaves und den Quechan.

Wann die Yavapai zum ersten Mal auf die Vorfahren der Tonto-Apache trafen, weiß heute keiner mehr. Dies hängt nicht nur damit zusammen dass beide Völker nur eine mündliche Überlieferung kannten, sondern damit dass dies den Spaniern, Mexikanern und US-Amerikanern relativ egal war. Sie nannten lieber aus der Bequemlichkeit heraus alle Stämme gegen die sie in Zentral-Arizona kämpfen mussten "Apaches". Ob es sich bei diesen "Apaches" in Wirklichkeit um Yavapai oder gar um Hualapai handelte war ihnen gleichgültig. Dabei waren die Yavapai mit den Hualapai meistens verfeindet. Die Hualapai gehören allerdings wie die Yavapais der Yuma-Sprachfamilie an, während die Tonto-Apache der Athabascan-Sprachfamilie angehörten.

Die Vermutung liegt aber nahe, dass die Yavapais den Tonto Aoache dass erste Mal bei deren Einwanderung in den Südwesten um heutigen Tonto Basin begegnet sind. Auch wenn die Spanier gerne alle westlichen Apache als Gilenenos bezeichneten, verstanden sich die Tonto-Apache, die sich gerade für ein Zusammenleben mit den Yavapai entschlossen hatten als einen unabhängigen Stamm, der mit den anderen westlichen Apache-Stämmen nichts zu tun hatte. Da Spanier ihre Eroberungsgelüste nur bis zu den Jagdgründen der Chiricahua erstrecken konnten, die sie zum Teil in Reservaten ansiedelten, hatten die Spanier (außer ein paar ergebnisloser Kämpfe) keinen engeren Kontakt zu den Apache-Ethnien, die westlich der Chiricahua lebten. Daher blieben die Yavapais und Tonto Apache bis zum Zusammentreffen mit den US-Amerikanern ein unbesiegtes Volk.

Ihre ersten Begegnungen mit den US-Amerikanern sollten die Yavapai und Tonto Apache in den 20er Jahren des 19.Jahrhunderts haben. Es handelte sich zwar nur um einzelne Trapper, aber sie legten keinen Wert auf friedliche Beziehungen zu den Yavapai und Tonto Apache. Erweckten doch die von den mexikanischen Behörden ausgezahlten Skalpprämien ihr lebhaftes Interesse. Diese Trapper machten folglich Jagd auf Männer, Frauen und Kinder der Yavapai um sie zu töten. Auch gegen solche bekannte Trapper wie James O. Pattie und Kit Carson mussten die Yavapai und die Tonto Apache in diesen Jahren kämpfen.

Einer der berüchtigsten Skalpjäger mit denen die Apache und Yavapai Bekanntschaft machten, war wohl Glanton. Als es für Glanton immer schwieriger wurde Männer, Frauen und Kinder der Apachen aufzufinden um sie zu ermorden um mit deren Skalpen Geld zu verdienen, verlegte er sich auf die Ermordung von Indianern anderer Stämme. Dabei pflegte er keine Rücksicht darauf zu nehmen ob diese Ethnien mit den US-Amerikanern oder den mexikanischen Behörden gerade in Frieden lebten. Oft genug tötete Glanton mit seinen Skalpjägern auch bedauernswerte Mexikaner und US-Amerikaner und gab bei den Mexikanern, bei denen er deren Kopfhäute ablieferte, an dass es sich hierbei um Apachenskalpe handeln würde. Einem mexikanischen Gouverneur namens Trias war diese Schurkerei gar nicht recht, und er setzte auf Glanton ein Kopfgeld aus.

1850 ermordeten und skalpierten Glanton und seine Skalpjäger einige Quechans. Die Quechans, wollten sich rächen. Den Quechans schlossen sich auch einige Tolkepaya an. Am 23. April 1850, fielen die Quechans und Tolkepayas über Glanton‘s Skalpjäger her und töteten sie allesamt. Damit hatte dieser Schurke - Glanton - seine gerechte Strafe erhalten.

Leider dachten die US-Militärbehörden darüber ganz anders. War für sie doch der Überfall der Quechans und Tolkepayas auf Glanton‘s Bande ein "Massaker", dass gesühnt werden müsste. Deswegen begann das US-Militär gegen die Quechans eine Strafexpedition in die Wege zu leiten. Diese Gila-Expedition mündete in den Yuma-War, der bis 1853 andauern sollte.

Als die Tolkepayas 1850 der Gila-Expefition im Land der Quechans begegneten, gaben sie vor auf dem Weg in ihre Heimat zu sein. Die Tolkepayas wollten eine Auseinandersetzung mit dem US-Militär auf ihrem Land vermeiden.


Anmerkung: Werde daher den 3jährigen Yuma-War (1850-1853) in einem anderen Thread noch ausführlicher behandeln.

Die Yavapai und Tonto-Apachen

Bei den Yavapai und den Tonto-Apachen, handelte es sich in der Tat um sehr enge Verbündete, die sich mit der Zeit miteinander vermischten. Die Spanier und Mexikaner verirrten sich relativ selten in ihr Gebiet im Tonto-Becken.

Als in den 60er Jahren des 19.Jahrhunderts, allerdings Wertmetalle in ihrem Land im heutigen Zentral-Arizona entdeckt wurden, war es mit dem unberührten Leben der Yavapai und Dilze‘e-Apache, fernab der Zivilisation vorbei. Es drangen nicht nur Goldsucher in ihr Gebiet ein, die sich einen Spaß daraus machten Yavapai und Dilze‘e-Apache unterschiedslos zu töten, sondern es wurden ganze Städte im Land der Yavapai und Dilze‘e-Apache gegründet. Sowohl Phönix, Precscott, als auch Wickenburg lagen auf dem Hoheitsgebiet der Yavapai und Dilze‘e-Apache. Über den Verkauf dieses Landes wurde aber niemals ein Vertrag abgeschlossen. Deshalb sollte es nicht mehr lange dauern, bis man von einem Krieg der Yavapai und Dilze‘e-Apache gegen die US-Amerikaner reden konnte. Bei der Verteidigung ihres Landes machte sich zu dieser Zeit vor allem der Yavapai-Chief Paramucka verdient.

Die US-Amerikaner wussten sich nicht mehr anders zu helfen, als unter der Führung solcher fragwürdigen Gestalten wie King Woolsey sogenannte "Rangereinheiten" zu gründen. In der Regel lud dieser "Indianerkämpfer" King Woolsey die Yavapai und Dilzhe‘e-Apache zu Friedensverhandlungen ein und servierte ihnen während der "Verhandlungen" mit Strychnyn vergiftetes Essen. Als würde dies nicht schon genügen, wurden sie daraufhin auch noch erschossen.

Auch der Yavapai-Chief Paramucka sollte 1864 King Woolsey begegnen. Zuerst war er misstrauisch. Aber Indianer die King Woolsey begleiteten, überredeten Paramucka mit der Schenkung von Tabak, an den daraufhin folgenden "Verhandlungen" mit King Woolsey teilzunehmen. Bei dem folgenden Massaker an den bereits vergifteten Yavapai wurden 30 getötet.

Trotz des Verlustes dieses großen Chiefs, setzten die Yavapai und die Dilze‘e-Apache ihren Krieg gegen die US-Amerikaner fort. Hatten die Yavapai und Dilzhe‘e-Apache doch noch viele andere Chiefs, die in Zukunft auf sich aufmerksam machen sollten. Zu diesen gehörten u.a., Delshay (Delshe), Chalipun, Ascastovil und Cochinay. Die genannten Chiefs sollten auch nicht mehr auf die geplanten "Friedenspalaver" eines King Woolsey hereinfallen.

Nachdem während des anhaltenden Krieges, der US-Offizier DuBois seine Pima- und Maricopa-Scouts daran hinderte gefangenommene Yavapai und Dilze‘e-Apache zu töten, sollte Delshay davon erfahren. Anschließend ritt Chief Delshay mit weißen Fahne in das Lager von DuBois. Delshay lud den Offizier zu sich in die Rancheria der Yavapai und Dilze‘e-Apache ein. DuBois nahm die Einladung an. In der Rancheria angekommen, setzten sich Chief Delshay, Ascastovil und DuBois zusammen um über einen zukünftigen Frieden zu beratschlagen. Nachdem Delshay Chief Ascastovil erzählt hatte, was DuBois für die gefangengenommenen Yavapai und Dilze‘e-Apache getan hatte, schaute Ascastovil DuBois tief in die Augen und holte anschließend die Friedenspfeife hervor. Dies ist besonders bei diesem Chief ungewöhnlich. Stand Ascastovil den US-Amerikanern doch genauso feindselig gegenüber, wie Delshay selbst. Aus den anschließenden Verhandlungen ergab sich, dass die Yavapai und Dilze‘e-Apache unter ihren Chiefs Delshay und Ascastovil vor Camp Reno leben dürften, dass 1867 errichtet wurde. Solange DuBois die Befehlsgewalt hatte, gab es keinerlei Schwierigkeiten. Die Yavapai und Dilze‘e-Apache unter Delshay und Ascastovil wurden während dieser Zeitspanne sogar von mehreren glaubwürdigen Quellen als friedfertig bezeichnet. Leider sollte DuBois nicht mehr lange bleiben. Er wurde versetzt. Sein Nachfolger, als Kommandant von Camp Reno war eine absolute Fehlbesetzung. Er forderte von den Yavapai und den Dilze‘e-Apache den Dienst als Scouts, ansonsten würde man sie als Feinde behandeln. Weil die Chiefs Delshay und Ascastovil zu keinem Augenblick daran dachten dieser Aufforderung nachzukommen, sollte es bald wieder zum Krieg gegen die US-Amerikaner kommen. DuBois sollte der einzige US-Amerikaner bleiben, dem Delshay volles Vertrauen entgegenbrachte.

Die Yavapai und die Dilze‘e-Apache setzten daraufhin ihren Krieg gegen die US-Amerikaner bis 1871 fort. In diesem Jahr schickte Washington Kommissar Colyer in den Südwesten um mit den verschiedenen Apachen-Stämmen Frieden zu schließen. Für die Yavapai und Dilze‘e-Apache endeten die Friedensbemühungen von Colyer allerdings ergebnislos. Colyer legte zwar das Rio Verde-Reservat, als zukünftige Heimat der Yavapai und Dilze‘e-Apache fest, nach er sich mit mehreren Chiefs getroffen hatte. Aber er verstand keineswegs, dass andere Yavapai-Stämme wie die Tolkepaya diesen Standort wiederum ablehnten. Diese Yavapai-Gruppe hätte wohl weiterhin lieber bei den Colorado-River-Stämmen gelebt, aber Colyer bestand darauf dass das Rio Verde-Reservat die zukünftige Agentur für alle Yavapai und Dilze‘e-Apache zu sein hatte. Wie es nicht anders zu erwarten war, ließen sich nur die Indianer in dieser Agentur nieder, die dies auch wollten. Als 1872 General Howard Frieden mit den verschiedenen Apachestämme schließen wollte, sollten auch seine Bemühungen zu keinen positiven Resultaten für die Yavapai und Dilze‘e-Apache führen. Während andere Apachenstämme, wie die Aravaipa und die Chiricahua, sich erfolgreich mit General Oliver Otis Howard einigen konnten, ging der Krieg der Yavapai und Dilze‘e-Apache gegen die US-Amerikaner weiter.

1872 und 1873, führte General Crook gnadenlose Feldzüge gegen die Yavapai und Dilze‘e-Apache durch. 1872 (im Jahr von General Howards Friedensmission) fand das besonders abscheuliche Skeleton Cave-Massacre statt. 100 Yavapai wurden während dieses Massakers abgeschlachtet, viele davon waren Frauen und Kinder. General Crook versicherte sich bei seiner "Kriegsführung" gegen die Yavapai und Dilze‘e-Apache der Hilfe von Scouts aus verschiedenen Stämmen. Dieser brutale "Krieg" zog sich noch ein ganzes Jahr hin. Waren doch die Chiefs Chalipun und Delshay noch immer nicht besiegt. Erst am 6. April 1873 sollte Chalipun mit seinen Kriegern vor General Crook kapitulieren. Am 26. April 1873 konnte Crook auch die Kapitulation von Chief Delshay entgegennehmen. Damit, war der Krieg gegen die Yavapai und Dilze‘e-Apache vorerst beendet.

Viele Yavapai und Dilzhe‘e-Apache kamen nach ihrer Kapitulation in die Rio Verde Reservation, aber manch andere wie Delshay auch nach San Carlos. Die Yavapai und Dilze‘e-Apache hielten es nicht lange in San Carlos aus. Pocken und Maleria forderten unter ihnen ihre Opfer. Während des Sommers 1873 brach Chief Delshay mit seinen Anhängern unter den Yavapai und Dilze‘e-Apache aus San Carlos aus. Nach diesem Ausbruch war es Chief Delshay zwar vergönnt, einige Zeit unbehelligt auf der Rio Verde Reservation leben zu können, aber auch in dieser Reservation bestand urplötzlich auf seiner Festnahme. Nach er sich auch aus dieser Reservation mit seinen Anhängern unter den Yavapai und Dilze‘e-Apache entfernte, sollte er bis zu seinem Tod im Jahr 1875 weiterkämpfen. General Crook ist es allerdings nie gelungen Chief Delshay zu besiegen oder gar zu töten. Erst als er 1875 ein Kopfgeld auf Chief Delshay aussetzte, gelang es wohl einigen Scouts ihn zu ermorden.

Aber warum, ließ sich Chief Delshay überhaupt auf der Rio Verde Reservation, nach seinem Ausbruch aus San Carlos nieder? - Seit einiger Zeit gab es auf dieser Reservation gewaltige Fortschritte zu verzeichnen. Die Yavapai und Dilze‘e-Apache beschäftigten sich erfolgreich mit der Landwirtschaft. Sie waren auf dem besten Weg, Selbstversorger zu werden. Nach dem Bau eines Bewässerungskanals war auch der für sie zuständige Agent, voll des Lobes für die Yavapai und Dilze‘e-Apache. Bei diesem Agenten - Shuyler - handelt es sich leider um dieselbe Person, die auf der Festnahme von Chief Delshay bestanden hat. Aber selbst ein Verwandter von Chief Delshay, vertrat den Standpunkt, dass man im Rio Verde Reservat, hätte für immer in Frieden leben können. Auch er wirkte bei den landwirtschaftlichen Erfolgen mit. Werde später noch auf ihn zurückkommen.

Es war leider gegen die Geschäftsinteressen des Tucson-Rings, dass sich die Yavapai und Dilze‘e-Apache zu Selbstversorgern entwickelten. Ihnen kam es mehr entgegen abhängige Indianer zu ernähren und vom Abhängigkeitsverhältnis der Apachenstämme geschäftlich zu profitieren. Außerdem waren die Siedler für die Öffnung der Reservation, damit sie von US-Amerikanern besiedelt werden konnte.

Also beschloss man im Februar 1875 die Zwangsumsiedlung der Yavapai und Dilze‘e-Apache nach San Carlos. Auf dem Marsch nach San Carlos sollten 100 Yavapai und Dilze‘e-Apache sterben.

The Yavapai and Tonto-Apaches
https://www.nps.gov/tont/learn/historyc ... apache.htm

Als der berühmte Tonto-Apache Chief Delshay sich 1871 mi Vincent Colyer zu Friedensgesprächen getroffen hat, war es Delshays eigener Wunsch, sich in Camp Verde für immer niederlassen zu dürfen. Leider war Delshay noch kein Frieden gegönnt, denn General Crook machte weiterhin Jagd auf ihn. Trotzdem wurde die Camp Verde-Reservation eingerichtet und viele Yavapai und Tonto-Apache nahmen die Gelegenheit wahr, sich in dieser Reservation niederzulassen. Diese Stämme bevorzugten diese Reservation aus dem Grund, weil es sich in ihrer Heimat, also innerhalb ihres Stammesterritoriums lag. Und auch Delshay (Delshe) und seinen Anhängern unter den Tonto-Apache und Yavapai sollte es für kurze Zeit vergönnt sein, im Camp Verde-Resevat zu leben. Allerdings brach zur selben Zeit ein Aufstand in San Carlos aus, indem Leutnant Almy getötet wurde. Irrigerweise, wurde Delshay dessen verdächtigt in den Aufstand verwickelt gewesen zu sein. Deshalb sollte er festgenommen werden. Zum Glück erfuhr ein Anhänger von Delshay (der zufälligerweise der Dolmetscher des für die Inhaftierung zuständigen Indianeragenten Schuyler war) davon, und berichtete dies umgehend seinem Chief. Zudem entlud er vorsichtshalber das Gewehr von Schuyler. Dieser musste einige Zeit später feststellen, dass er praktisch unbewaffnet war. Nur dem Eintreten einiger Indianer für Schulyer, hatte er wohl sein Leben zu verdanken. Aber in der folgenden Auseinandersetzung konnten Delshay und seine Anhänger entkommen. General Crook begab sich natürlich wieder auf die Jagd nach Delshay und anderen rebellischen Chiefs der Tonto-Apache und Yavapai im Tonto-Becken. 2 Yavapai namens Mike Burns und Carlos Montezuma erlebten diesen Ausrottungskrieg allerdings hautnah. Crook und seine Soldaten schonten für gewöhnlich keine Frauen und Kinder. Aber General Crook konnte trotz aller Anstrengungen Delshay nicht besiegen. Er setzte schließlich ein Kopfgeld auf ihn aus. Nach einiger Zeit, wurden Crook 2 Köpfe abgeliefert, von denen die Killer hartnäckig behaupteten, es war Delshay‘s Kopf. Crook zählte das Kopfgeld schließlich an beide Mörder aus. Dieser hartnäckige Widerstand, der von den Stämmen der Yavapai und Tonto-Apache ausging, blieb bisher im Vergleich zu dem Widerstand der Chiricahua-Apache unbeachtet. Dabei war Delshay bei seinen Leuten (den Tonto-Apache und Yavapai) ein ebenso großer und verehrter Chief, wie Cochise bei den Chiricahua-Apache.  
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Re: Apachen History

Beitragvon Tosque » Sa 4. Nov 2023, 17:02

Vieles über den berühmten Tonto-Apache Chief Delshay (Delshe) gibt es bei

Dee Brown: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses

und

Donald E Worcester: Die Apachen -Adler des Südwestens

nachzulesen.

Hier sind noch einige andere gute Quellen zu erwähnen, deren ich mich entweder bedient habe oder weiterzuempfehlen sind:

Stanley C. Brown: History of the Tonto Apaches
https://www.amazon.de/-/en/gp/aw/d/0990 ... 574&sr=8-1

Mike Burns: A Autobiography of a Yavapai Indian
https://books.google.de/books?id=Dzj71e ... ai&f=false
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