Apachen History




Einwanderungsgeschichte in den USA, Kanada, Mittel- und Südamerika und allgemeine indianische Geschichte
USA, Canada, Central, and South America: Immigration history and general history of Native Americans

Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

Apachen History

Beitragvon Elk Woman » Sa 10. Aug 2013, 22:22

"Apachen", eine kleine historische Betrachtung..

Bild

(in Zusammenfassung genannter Quellen und eigener Ergänzung dazu )

"Der Historie vollkommen gerecht zu werden, dazu fehlen uns wohl (bei aller Hochachtung vor Schreibenden,die es ernsthaft versucht haben) einfach die Aufzeichnungen unabhängiger Zeitzeugen und betroffener Akteure in den ganz frühen Epochen der Menschheitsgeschichte.

Selten haben sich soviel Leute "berufen gefühlt", wie über das "unbekannte Wesen" der Ureinwohner
Nord-Amerikas zu schreiben, aber muß man nicht davon ausgehen, dass Keinem davon eine absolute Wahrheitsfindung gelang ( selbst wenn es da qualitive Unterschiede gäbe, von "völlig daneben", "teilweise daneben" bis " wahrscheinlich sehr nahe daran"..)

Was Wunder, wenn so manches Volk dem Schreiber und Leser so geheimnisvoll und widersprüchlich vorkam, dass nicht nur Phantasien Luftkringel schossen, auch die Aussagen des zur Verfügung stehenden "sprechenden Papiers" der unterschiedlichsten Zeitzeugen ( mit unterschiedlichsten Beobachtungen, Bewertungen, Beweggründen) nicht nur einfach übernommen wurden, sondern auch noch zusätzlich verallgemeinert oder ausgeschmückt wurden."

In Bezugnahme auf diese Erkenntnis erlaube ich mir den historischen Hintergrund des sogenannten "Apachen"-Volkes etwas aufzuzeigen, ohne auf dessen komplizierte Stammesformen, Details, Zuordnungen, einzelne Geschehen und Ereignisse , sowie auf bestimmte Angehörige dieses Volkes einzugehen.
Es geht mir dabei lediglich darum, ein gewisses "Feingefühl" einzubringen, um vielleicht doch etwas Urteils- und Vorurteilsfreier mit dem Thema umzugehen.
Da dies ein Gesprächsforum ist, werde ich versuchen.. mich möglichst kurz ...zu fassen ( ca. 3-4 Kapitel)
und bitte dies beim lesen zu berücksichtigen.

( elk)


----------------------------------------

1. Kapitel: " Ein Volk - viele Wege"

"Wer kennt sie nun wirklich, die - von denen die einen als "Wildeste aller wilden Völker" und die anderen
von "einem genügsamen, selbstbeherrschten Volk" sprachen.
Laut letzten Erkenntnissen der Anthropologen, gab es bereits vor ca. 5000 Jahren vor den errechneten letzten Einwanderungsschüben auf den nordamerikan. Kontinent in Gebieten des heutigen westlichen Kanadas eine Tundra- und Waldlandkultur, die man an Hand von Funden und Untersuchungen der "Djuchtai"-Kultur Nordasiens zuordnet.
( Wenn man diese Zeitrechnung annimmt, stimmt es doch eigentlich, wenn heutige Vertreter der frühen Kulturen mit Bestimmtheit sagen " Wir waren schon immer hier", da es ja durch die Eisverbindungen überhaupt keine Abspaltung von Kontinenten für die frühen Menschen gab.)

Eine dieser "Na-Dene" Sprachuntergruppen nannte man dann " Athapasken" ( Fischer und Jäger aus dem Gebiet des Yukon und Mackenzie)

Man nimmt an, dass sich bedingt durch die karge Ausbeute an einem Ort zahlreiche Kleingruppen bildeten,
die ihren eigenen Dialekt entwickelten.
Etwa um 100 nach Christi setzt man für eine Spaltung der Athapasken in zwei Großgruppen an,
wobei die eine Gruppe in den Gebieten blieb , während die andere Gruppe ( relativ spät)nach Süden
aufbrach. Es gab damit nun geographische Trennungen, aber es blieb ein kultureller Zusammenhang.

- Die nach Süden Vordringen mußten ( wie alle wandernden Völker) am Rande dem Verlauf der Rocky Mountains folgen, bis abermals eine Teilung der Gruppe erfolgte.
-- Die eine Route verlief danach durch den östlichen Teil des Great Basin ( in Utah entstand unter Einfluß der Anasazi- und Hohokam-Kultur eine Mischkultur; vorwiegend Jäger und schwach entwickelte Landwirtschaft).
-- Die andere Route verlief in den westlichen Bereich der nördlichen Plains von Montana mit weitere südlicher Ausbreitung bis östlich Colorado und westl. Kansas ( Bisonjäger).

Der Zeitpunkt ihrer Vertreibung aus den Prärien und noch weiter südliche Abdrängung durch andere nomadisierende Jäger, zuletzt massiert durch die Comanchen, war verhältnismäßig spät.

Ihre Ankunft und Ansiedlung im Norden des Südwestens Nordamerikas ist einfach nicht genau bestimmbar,
da es keinerlei Aufzeichnungen davon gibt. Man weiß nur, das diese Gebiete bei ihrer Ankunft schon besiedelt waren , von Vertretern einer vorzeitigen Hohokam-Kultur ( Sprachgruppenzuordnung: Uto-Aztekisch), die heterogen lebten (d.h. zwar mobil aber vorrangig als seßhafte Völker mit wirtschaftl. Hintergrund von Nahrungserwerbsanbau), der PUEBLO.
Die ersten Aufzeichnungen über Apachen lieferten die Spanier , die Mitte des 16.Jhdt`s ihre erste Begegnung mit Bisonjagenden Apachen hatten, was für beide Völker eine äußerst langanhaltende, "schicksalhafte" Begegnung werden sollte."
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Re: Apachen History

Beitragvon Elk Woman » Sa 10. Aug 2013, 22:25

(FORTSETZUNG von Teil 1)

Vorworte:

Vornweg muss noch einmal erwähnt werden, dass durch ihre Wanderungen und Abspaltungen es inzwischen 6 große Gruppierungen ( Zweige), mit vielen völlig unabhängigen Untergruppen (und darin Einzelverbänden) gab, die eigentlich gar nichts mehr miteinander gemeinsam ( oder recht selten) hatten.

Auf jeden Fall gab es keine gemeinsamen Kriegszüge oder Überfälle, ja manche Gruppierungen sahen überhaupt keinen Sinn in Gemeinsamkeiten (es kam lediglich vor, dass sich einzelne Personen oder kleine Gruppen für einen Read zur Nahrungsbeschaffung in New Mexiko etc. anschlossen, danach ging jeder wieder einzelne Wege).


"Ihre Anpassungsfähigkeit, Zähigkeit und Vitalität ist wohl den Erfahrungen mit den Unbilden ihres Herkunftsgebietes, der Anpassung an unterschiedlichste Gegebenheiten ihrer langen Wanderungen und den späteren Erfahrungen in den Gebieten ihrer endgültigen Ansiedlung zuzuschreiben.

Dabei suchten sie sich von den westlichen Great Plains kommend im Süd-westlicheren Teil dann Gebiete mit bewaldeten hohen Bergmassiven, üppigen Tälern und auch mit nahegelegenen Wüstengebieten aus. Wenngleich sie mehr Bergvölker waren, so gab es zu bestimmten Jahreszeiten auch in den Wüstengebieten bestimmte Nahrungsquellen die sie sich zunutze machten.

Da sie je nach Gebiet weder vorwiegend Jäger, noch Sammler oder Bauern waren, war eine ihrer Haupteinnahmequellen die sogenannten Beute-Reads, wo sie immer nur die notwendige Masse entwendeten um ihre Nahrungsquelle nicht austrocknen zu lassen. War einmal Überfülle da, wurde dementsprechend geprasst und war wieder wenig da mussten neue Beutezüge folgen oder man teilte sich in überlebensfähige noch kleinere Gruppen und schränkte sich ein. Dadurch kann man ersehen, dass es unmöglich ist, die Apachen als homogene Einheit zu betrachten.

Eines noch sei erwähnt, da das Leben der Familiengrüppchen vom Gelingen und Überleben der Krieger abhing, wurden diese von Kind an nicht nur auf Zähigkeit, sondern auch auf "Beute machen ohne viel eigene Verluste" trainiert. Diese überlebenswichtigen Fähigkeiten wurden später als Feigheiten ( z.B. Rückzug in Blitzesschnelle), Verschlagenheiten (Angriff aus Hinterhalt oder falsche Fährte legen, sowie Schwächung des Gegners durch Wegfangen von Einzelopfern) ausgelegt.

So erzogen achteten die Apachenkrieger zwar hohe Tapferkeit des Gegners sehr, aber konnten in ihren Augen dann "übermäßigen Widerstand" (der auf beiden Seiten unnütz.. Opfer kostet) nicht nachvollziehen. Feigheit wurde sofort bestraft (man war hart erzogen und Feiglinge waren keine ebenbürtigen Gegner), sowie man einmal
ein Versprechen gegeben nicht davon abrückte ( siehe Apachenscouts, die einen Treueschwur auch dann nicht brachen wenn es gegen Apachen ging) bis der Andere dieses Versprechen von sich aus brach ( siehe Ausbrüche aus den Reservationen und Vergeltungen)."
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Re: Apachen History

Beitragvon Elk Woman » Sa 10. Aug 2013, 22:33

2. - Die Apachen in den Wirren der Landansprüche an New Mexiko und Kalifornien
durch Spanien, Frankreich, Mexiko und den Vereinigten Staaten


1. Teil

"Beginnend mit der Ansiedlung im Gebiet der Pueblos, entwickelten sich diese Apachengruppierungen vorwiegend zu Waren- und Rohmaterial-Zwischenhändlern zwischen den Pueblo-Völkern und den nomadischen Plainsvölkern, sowie den sesshaften Völkern der Plainsanrainer.
Sie hatten auch das Monopol über die bedeutensten Steinbrüche im Gebiet des heutigen Pecos (damaliges großes Handelszentrum). Auch ihre Beteiligung am damaligen schwunghaften Sklavenhandel und ihre spätere maßgebende Vermarktung der den Spaniern entlaufenen oder entwendeten Pferde bis in die Plains seien nicht unerwähnt."

(Der 3. Teil meiner Ausarbeitung wird sich dann mit dem
unter Pkt.2 gewähltem Hauptthema befassen.)



(FORTSETZUNG von Punkt 2)
2. Teil


"Es gab gegen 1500 gen Osten eine Kulturgrenze der Pueblogebiete zu den südlichen Plains, in die wandernde- und kampferprobte Bisonjäger aus den Plains auf die Kultur der Pueblo mit ihren Begehrlichkeit erweckenden Produkten stießen. So erklären sich die zunehmenden Überfälle in "Dürrezeiten" der Jagd- und des Handelns. Apachen Gruppen waren außerdem unabhängig voneinander und so verhielten sie sich auch den Pueblo gegenüber, kurz gesagt:
Es gab Friedens- und Kriegszeiten. So konnten Überfällen in Dürrezeiten auf die Pueblos auch wieder Handel danach bedeuten.
Im nordöstlichen Arizona galten sie wohl aus feindliche Eindringlinge und standen besonders mit den Zuni als auch mit der 1680 gegründeten Laguna im Kampf ( daher das bis heute aus der Zuni-Sprache überlieferte Name :"Apachu" , was bei ihnen "Feind " hieß. Leider hat sich dieser Name bis heute verbreitet, obgleich die Apachen selber sich nach dem Wort "Tinneh" für "Volk", dann "N`de", "Inde", "Tinde" bezeichnen."

Ich werde der Einfachheit halber weiter bei dem Begriff "Apache" bleiben, obgleich ich es bedauere, dass man hier einen fremdgesteuerten Namen aus einer alten Zeit weiterverwendet. Aber die "Apachen" tun dies selber auch, wohl wegen der allgemeinen Bekanntheit unter diesem Namen.)

"Mitte des 16.Jhdts. treffen also Spanier, die aus ihren Kolonien in Mexiko (auch "Neuspanien" von ihnen genannt) auf der Suche nach Expansionsmöglichkeiten (und Gold) nach Norden vordringen auf Bisonjagende Apachen am oberen Rio Grande.

Die Spanier hatten sich folgende Gebiete zueigen gemacht und nannten sie die "nördlichen Provinzen Neuspaniens":
"Nieder Kalifornien" (Baja California), "Neu-Mexiko" ( Nuevo Mèxiko)/ Gebiet von Sonora ( heute N/W Mexiko bis Grenze Arizona), "Nueva Viscaya" ( Gebiet Chihuahua, Durango bis Sierra Madre), "Coahuil" ( heute N/O Mexiko bis Grenze Texas u. östliche Sierra Madre), "Nueva Santander" (N/O Gebiet Mexiko, Golf v. M.., ca. Gebiet zwischen Corpus Christi und Tampico bis östl. Sierra Madre), "Nueva Leon" ( N/O Gebiet um Monterrey bis östl. Sierra Madre, ca. El-Salado / El-Salvador), "Nueva Galicia" ( heutiges zentrales Mittel-Mexiko, Gebiet von Zacatecas u. San Luis Potosi / westl. Sierra Madre bis Golf von Mexiko/ Höhe Tampico)

Größer als der Unterschied zwischen den Spaniern ( zentralisierter Verwaltungsstatt aus weltlicher Hierarchie und starker Kirchendynastie, mit der Zielstellung "Land- und Besitzeroberung, Ausbeutung der Bodenschätze mit Hilfe von Zwangsarbeit der unterworfenen und Missionierten Ureinwohner) und den Apachen (Naturvolk aus einer sehr frühen Epoche, dass stark aufgespalten in ihren Strukturen sich nun durch nachfolgende Einwanderschübe bis an das äußerste südliche Genzgebiet verdrängt sahen und sich hier in einem Keil zwischen "Anwohnern" und "Kolonialisten" befanden... Es ging für sie also um "Leben oder Exitus"...) konnte es nicht kommen.

Als die Spanier mit ihrem Vordringen in das Innere Nordamerikas keinen rechten Erfolg hatten, mussten sie die Nordgrenze ihrer Kolonien als Bastion ausbauen, besonders auch gegen den Vorstoß französischer Kolonialisten aus deren Besitzungen am Mississippi und auch englischer Kolonialisten. Da ihnen aber die Leute zur Verteidigung dieser Gebiete fehlten, begannen sie Ende des 16.Jhdts. dort verstärkt zu missionieren, um diese als Verteidiger der Bedrohung aus Nord und Ost einzusetzen. Es entstanden hunderte von "Missionsstationen" in New Mexiko, Arizona und Texas ( wie z.B. das spätere "Fort Alamo")
Hierbei "bedienten" sich die Spanier der Uneinigkeit der Apachen und gewannen diese als Informationsträger über den Vorstoß der Franzosen, wie auch zu Zwecken der Kolonisierung der Pueblogebiete. Da es aber auch mit den Pueblos sympatisierende Apachen gab, die gerade diese Absichten der Spanier be-und verhinderten, kam es zu Verschärfungen der Konflikte zwischen Spanien und den Apachen, sowie einer Verschärfung der Spaltungen zwischen den Apachen."


(FORTSETZUNG von Punkt 2)
3. Teil

"Wie schon im Teil 2 erwähnt, fürchteten die Spanier den Vorstoß der Franzosen , so dass Spanien dringend das Gebiet Texas als "Bastion" benötigte. Der Knackpunkt war, dieses Gebiet lag im Wandergebiet der Ost-Apachen., so dass diese unweigerlich zwischen die Expansionsfronten dieser Kolonialisten und den in dieses Gebiet vorrückenden Comanchen gerieten.
Sie mussten sich nun nach mehreren Seiten schützen und benötigten auch die notwendigen Waffen dazu. Diese bezogen sie über die Franzosen. So gab es plötzlich "missionierte" Apachen auf der spanischen Seite und kämpfende Apachen auf französischer Seite.

Zu Zeiten des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges waren dann die spanischen Militärkräfte anderweitig gebunden, was von den kämpfenden Apachen als eine Chance angesehen wurde um ihre "Aktivitäten" zu erhöhen. Das weitete sich dann auch auf die "neuen Herren" im späteren unabhängigen Mexiko aus, so dass die Apachen plötzlich auch für diese zu einem echten Problem wurden.

Danach folgte geschichtlich der Unabhängigkeitskrieg von Texas gegen Mexiko , anschließend der Krieg zwischen Mexiko und USA. Nach Letzterem fiel ein großer Teil des Apachengebietes im späteren New Mexiko und Arizona an die USA. Damit wurde "das Apachenproblem" eine Sache der US-Armee (dieses Zeit ist ja allen aus zahlreichen Western etc. bis ca. 1886 hinreichend bekannt)

Aber in dieser bewegenden Zeit, wo die Apachen förmlich eingekeilt im Interessenstreit der angrenzenden Staaten sich befanden und um ihre eigene Existenz einen verzweifelten Kampf führten (manchmal vergleichbar vielleicht mit einem in die Enge getriebenen Tier), kamen noch ein Problem auf sie zu: In Kalifornien wurde am 24.01.1848 Gold gefunden ! ( Genau eine Woche, bevor Kalifornien offiziell ein Bundesstaat der USA wurde.)

Es folgte über 20 Jahre eine Westwärtsbewegung von zahlreichen Goldsuchern (die den Landweg wählten) und ganzen Siedlerströmen. Alle Routen führten durch das Gebiet des Westens wo auch z.B. die letzten freien nomadisierenden Bisonkulturen (eben auch die der Apachen) lebten (die letztlich dann auch diesem Ansturm dann zum Opfer fielen.)

Das diese Trecks mit zunehmender Anzahl auch dann eine wachsende Besorgnis, ja dann schließlich eine Bedrohung für die Apachen darstellte, woraus sich ein unvermeidbarer Konflikt mit dementsprechenden Übergriffen ergab, kann vielleicht mancher heute nachvollziehen.

Betrachtet man einmal die Einwandererrouten geografisch. Die Hauptrouten gingen meist von Independence westwärts.
1.- Der "Oregon-Trail" ( nordwestlich bis Portland)
2.- Der "California Trail" (Abzweigung des Oregon Trails ging ab Utha über die Sierra Nevada bis nach Sacramento)
3.- Der sogenannte "Mormonen Trail" (von Illinois bis Utha)
4.- Die Hauptverbindung in den Südwesten, der "Santa Fe` Trail", (Santa Fe`in New Mexiko) der zwei Wege nach Südkalifornien miteinander verband ,
a) den "Gila Trail" ( dem Lauf des Gila-Flußes folgend) bis San Diego,
b) den "Camino Real" ( die alte spanische Königsstraße) über Utha hinaus
nach Los Angelos
Anhand dieser großen Einwandererrouten kann man sich vielleicht ein Bild von der Anzahl der Trecks und Einzeleinwanderer machen ...

In all diesen Begehrlichkeiten um Land und Gold waren die Apachen besonders im Endkampf ( 1848 - 1886) um ihre Freiheit und Eigenständigkeit an vorderster Front im Südwesten und somit im ständiger "aktiven" Konfrontation mit den USA, was dann zum allseits bekannten Verbreitungsbild über die Apachen führte.

Aber sie sind viel, viel mehr , was nicht allein ihre Überlebenskunst, ihr Durchhaltevermögen und ihre Anpassungsfähigkeit zeigt, sondern sich besonders in komplizierten, traditionellen Zeremonien widerspiegelt die sie sich bis heute erhalten haben."


Nachsatz: Und sollte vielleicht als Beispiel mal ein White Mountains Apache von den Chiricahuas sagen: "Ohne deren ständige offenen Auseinandersetzungen mit der US Armee wäre ihnen auch viel Leid erspart wurden.."-.. Dann würde vielleicht ein Chiricahua antworten: "Wäre es bei euch um den völligen Exitus gegangen, dann hättet ihr auch so gehandelt..." - ODER SO ÄHNLICH, eben frei nach dem Zitat einem unbekannten Apachen zugeschrieben: " Man kann erst einen Menschen beurteilen, wenn man viele Meilen in dessen Mokassins gelaufen ist".

Persönliche Anmerkung:
Apachen sind eben nicht gleich Apachen.
Aber ich denke man sollte sie alle besser kennenlernen,
als bisherige Film- und Fernsehproduktionen es überhaupt versuchten)


Quellen :
Nikolaus Baumhauer, Thomas E. Mails, Piero Piero
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Re: Apachen History

Beitragvon Bärbel » So 11. Aug 2013, 04:43

wow!



ich bin sprachlos!


toll geschrieben, Elk!
big_super

ein kleiner Nachtrag von mir:
Apachen gehen übrigens im Gegensatz zu den üblichen Lehrbüchern davon aus, dass sie nicht von Norden nach Süden zogen, sondern dass sie in der Gegend des Gila River erschaffen wurden, einige nach Norden zogen und von denen einige dort blieben und andere (nämlich die heutigen Navajo) wieder zurückkamen. Sie machen das vor allem an den überlieferten Geschichten fest, denn die Geschichten der Chiricahua z.B kennen keine Tiere und Pflanzen aus den Gebieten der nördlich lebenden Athapaskenstämmen, die Navajos wohl und die nördlichen Athapaskenstämme, die ja angeblich immer dort im Norden waren, kennen trotzdem Tiere und Pfanzen aus dem Süden.

So wurde es mir zumindest von einem Nachfahren der Chiricahua berichtet.

Gruss
BBärbel
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Re: Apachen History

Beitragvon Elk Woman » So 11. Aug 2013, 13:23

Hi Bärbel,

da würde ich Jon aber auch nicht verärgern wollen :D , obgleich das mit der Mythologie und heutigen Wissens zu ersten Auftreten auf dem amerikan. Kontinent ...
Naja, da kann man wohl net parteiisch sein ..( Zeitzeugen gibts leider nicht mehr..und Pflanzenkenntnis ist sehr individuell...; oftmals weitergegeben durch direkte Kontakte, weniger genetisch... oder ?) - "Mir persönlich " kommt z.B. die Form des Wickiups gerade bei den Chiricahua doch sehr dem Wigwam (bzw. eher dem WETU derWampanoag) nahe.. und die damaligen Apachen sahen eben doch bissel anders aus wie heutige; zumal die Gesichtsform, Größe, Statur und Augen "mir" auch eher auf eine Zuwanderung durch die Behringstraße deuten... Alles SPEKULATION !!! ( ES GAB KEINE ZEITZEUGEN, DIE DAS SCHRIFTLICH HINTERLIESSEN...und Geschichten wurden mündlich weitergegeben und veränderten sich dadurch.)

Archeolog. Funde können zwar heute zeitlich und in vielem mehr zugeordet werden, aber durch das ständige Hin- und Her der Geschichte, der Wanderungen hin und her, der Expansionsvertreibung aus einstigen oder zwischenzeitlichen Gebieten, der Vermischung mit anderen Stämmen etc., sind selbst diese Daten zu Funden nicht ausschlaggebend dafür "wer-wo- zuerst war.." :

Lassen wir also den Apachen ihre Mythologie, die ähnlich den der Lakota mit den Wind Caves Höhlen in South Dakota sind...!

Ich glaube, deshalb brauchen aber keine Bücher umgeschrieben werden :P
Aber interessant ist es auch, auf jeden Fall.


elk
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Re: Apachen History

Beitragvon Bärbel » So 11. Aug 2013, 13:49

Hihi, falsch geraten ... war nicht Jon, war Joe. Dem mag ich da aber auch nicht reinreden :mrgreen: ... aber ansonsten gebe ich Dir durchaus Recht. Was ist Mythologie, was ist heutzutage wissenschaftlich nachweisbar? Keine Ahnung. Deshalb lasse ich beide Sichtweisen gerne einfach so nebeneinander stehen.

Gruss
Bärbel
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Re: Apachen History

Beitragvon Bärbel » Mo 12. Aug 2013, 05:04

so, hier die Fortsetzung darüber, ob Apachen nun aus Südamerika kommen oder nicht aus dem Thread
http://cherokeewigwam.iphpbb3.com/forum/45302369nx28228/willkommen-welcome-f1/ein-us-kavallerist-stellt-sich-vor-t1315.html

Auch ich höre hier zum ersten Mal, dass Apachen aus Südamerika gekommen sein sollen. Versuchen wir also mal herauszufinden, worin sich diese These begründen könnte, schließlich spielen gerade bei den Apachen meiner Meinung nach sowieso sehr viele Faktoren mit rein bei der Betrachtung, welche Motivation eine Quelle hat, genau die Angaben zu machen, die nunmal gemacht werden.

Was es gibt sind z.B. die Hoichol aus dem heutigen Mexico, aber diese Grenze zwischen USA und Mexico ist in den Augen der Apachen ja sowieso Quatsch, schließlich ging "Apacheria" in südlicher Richtung bis in die Wüste von Sonora und jemand ist nicht plötzlich Mexikaner, nur weil er/sie auf der einen oder anderen Seite eines "Striches in der Landschaft" wohnt. Ausserdem ist Mexico zwar südlich der USA, aber trotz allem noch nicht Südamerika.

Wie Elk bereits schrieb, waren die Apachen noch nie ein einheitliches Volk und nicht selten gönnte die eine Untergruppe der anderen nicht das "Schwarze unterm Fingernagel". Auch heute hat sich daran leider nicht viel geändert. Und dabei geht es dann eben intensiv um Landrechte und finanzielle/wirtschaftliche Vorteile. So gibt es einige "federal", also bundestaatlich, anerkannte "Stämme", wie z.B. die von Mescallero, San Carlos oder White Mountain, die Lipan aus Texas sind meines Wissens nach nicht "federal" sondern "nur" "state recognized" oder aber die sog. Ft. Sill Apaches von Oklahoma. Wer von jemandem, der zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einer dieser dazugehörigen Reservate lebte und somit auf einer bestimmten Liste registriert wurde, abstammt, wird von der US-Regierung als Apache anerkannt und kann nach Vorgaben der einzelnen Stämme dann auch "enrolled" werden. Diese und nur diese "enrollten" Apaches kommen dann auch in den Genuss von entsprechenden Fördermitteln und Programmen. Je mehr Personen jedoch für den Erhalt solcher Fördermassnahmen berechtigt sind, desto weniger bleibt für den einzelnen übrig und somit gibt es immer wieder heftigen Streit darüber, wer sich nun Apache nennen darf und wer nicht (auch bei anderen Nationen gibt es das natürlich, ich beschränke mich hier aber eben auf die Apaches, denn in diesem Thread geht es eben um sie und nicht um andere Nationen). Und da ist es dann natürlich ganz einfach, z.B. die Hoichol gar nicht erst zu den Apachen sondern eben den Mexikanern hinzuzuzählen, denn für sie ist ja aufgrund der irgendwann eingeführten "Grenze" nicht die US-Regierung zuständig. Damit sind sie aber trotzdem noch lange keine Mexikaner sondern immer noch Leute vom Volke der Apachen.

Und gerade bei der Betrachtung, woher die Apachen nun wirklich kommen, geht es oftmals nicht nur um rein wissenschaftliche Erkenntnisse sondern es geht um die Rechtfertigung von Landrechten. Bezogen auf die Apachen heisst dies, dass es u.a. darum geht, ob sie bereits vor der Ankunft von Columbus in Gebiet des heutigen New Mexico/Arizona gelebt haben oder nicht. Und somit geht das Gerücht um, dass US-Regierungs-Beauftragte, wie z.B. der Forest Service, archäologische Funde, die die Anwesenheit von Apachen in diesem Gebiet beweisen könnten, bewusst unter Verschluss hält. Des weiteren ist die Tatsache, dass es ja nur derart wenig archäologische Funde gibt, die den Apachen zuzuordnen sind, ja auch eben in ihrer Lebensweise begründet, die darauf ausgerichtet ist, möglichst wenig Spuren zu hinterlassen. Und wenn dann tatsächlich irgendwo z.B. zerbrochene Töpferwaren irgendwo liegengelassen wurden, so stammen die dann nicht selten von Beutezügen gegen die umliegenden Pueblo-Stämme. Die Archäologen, die diese Relikte dann später finden, werden sie also den Pueblos zuordnen und nicht den Apachen.

Ich selbst war damals nicht dabei. Deshalb möchte ich mir auch kein Urteil erlauben, ob nun die Lehrbücher Recht haben, die sagen, auch die heute als Apachen bekannten Menschen wären von Norden her nach Süden gezogen, oder ob die Version der Apachen zutrifft, die sagt, dass sie dort im heutigen New Mexico erschaffen wurden. Dass sie aber nun sogar von SÜD-Amerika, also von jenseits des Panama-Kanals (den es zugegebener Massen ja archäologisch betrachtet noch nicht so lange gibt) stammen sollen, fällt mir EXTREM schwer zu glauben.

Und was diesen Punkt "Native Americans" oder nicht angeht, DAS ist ganz bestimmt nur darauf zurückzuführen, dass es um die Frage der Fördermassnahmen-Berechtigung geht. "Native" sind sie unbestritten. Ob "Americans" oder "Mexicans", da scheiden sich in einigen Fällen die Geister, aber DIESE Unterscheidung liegt an einem "Strich in der Landschaft" und nicht an der DNA.

Gruss
Bärbel
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Re: Apachen History

Beitragvon Elk Woman » Mo 12. Aug 2013, 10:55

respekt_2 Bärbel,

da zahlen sich Deine "Wilderness Days" unter Apachen aber aus ! :D

Danke ! Besser kann man es nicht sagen. knuffel

elk

Apachen Girl , Hattie Tom, 1899.jpg
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Re: Apachen History

Beitragvon Tosque » Mi 2. Aug 2023, 11:34

Die Geschichte der Aravaipa-Apache

Die Aravaipa-Apache gehörten zu den Stämmen der westlichen Apachen. Heute bilden sie mit vielen anderen Gruppen der westlichen Apachen den Stamm der San Carlos-Apachen. Zu diesen Gruppen gehörten unter anderem die San Carlos Apache Band, die Apache Peaks Band, die Pinaleno-Apache und die Aravaipa-Apache. Die Yavapais, die Dilzhe'e-Apache, die White-Mountain-Apache und die Chiricahuas wurden unter Zwang im 19. Jahrhundert nach San Carlos umgesiedelt. Die meisten Yavapais und Dilzhe'e-Apache leben nun wieder in ihren eigenen Reservaten. Auch die meisten White-Mountain-Apachen sind zur Zeit im gleichnamigen Reservat vorzufinden.

Die Aravaipa-Apache hingegen bezog das San Carlos-Reservat direkt nach seiner Gründung im Jahr 1872 unter der Führung von Chief Eskiminzin. Auch die Pinalenos gesellten sich zu ihnen. Nach den Friedensverhandlungen mit General Howard suchten Howard und Eskiminzin persönlich diesen Standort heraus, indem Chief Eskiminzin künftig mit seinem Volk leben sollte. Dieses Reservat, sollte die Aravaipas und andere Apachen, ursprünglich davor bewahren, künftig massakriert werden. Eskiminzin beharrte bei den erwähnten Friedensverhandlungen auf der Herausgabe der bei dem Camp-Grant-Massaker gefangengenommenen Apachen, die als Sklaven gehalten wurden. Die Freilassung dieser Apache-Sklaven gestaltete sich als schwierig, da ihre „Pflegefamilien“ ihre Sklaven nicht mehr hergeben wollten. Über dieses Thema debattierten Chief Eskiminzin und General Howard mehrere Tage, bis Chief Eskiminzin die Zusicherung bekam, dass alle Apache-Sklaven wieder ihre Freiheit erlangen und zu ihrem Volk zurückkehren würden. Als sie sich zum letzten Mal trafen, fragte Howard Chief Eskiminzin, ob er alleine, ohne irgendeine Gefahr dabei einzugehen, eine Rancheria der Aravaipa-Apache betreten konnte. Chief Eskiminzin verneinte dies ohne Umschweife, und meinte, dass nur ein weißer Mann sich dies erlauben könnte. Der hieß aber Lieutenant Whiteman. Soviel mal zu der jüngeren Geschichte der Aravaipa-Apache.

Die Geschichte der Aravaipa-Apache vor ihrer Reservierungsperiode ist nicht weniger interessant. Warf man zu den unterschiedlichsten Zeiten entweder den Chiricahua-Apachen unter Cochise oder gar den White-Mountain-Apachen vor, den Jungen Felix Ward (Mickey Free) 1861 entführt zu haben, so waren es in Wirklichkeit die Aravaipa-Apachen unter Chief Victor Beto.

Chief Victor Beto, der 1861 mit seinen Aravaipa-Apachen Mickey Free beim Überfall auf die Ward-Ranch entführte, hat ebenfalls einen schillernden und interessanten Lebenslauf. Da über den Chief Victor Beto so gut wie nichts bekannt ist, möchte ich ihn der Vergessenheit entreißen. Denn er ist es wert! Chief Victor Beto selbst, war kein gebürtiger Apache, sondern ein Mexikaner, der selbst bei einem Apache-Überfall von den Aravaipa-Apache im Jahr 1849 in Sonora, Mexiko geraubt wurde.

https://apacheria.es/western-apaches/
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Re: Apachen History

Beitragvon Elk Woman » Mi 2. Aug 2023, 15:49

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