Empfehlung zur Uni Schrift (Universität Luzern)
"Die Native Americans und der Memory-Boom in den USA"
von Prof. Dr. Aram Mattioli
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«The past is never d e a d. - It’s not even past.» -
«Die Vergangenheit ist niemals tot. Sie ist nicht einmal vergangen.»
"Diese Einsicht des amerikanischen Romanciers William Faulkner (1897–1962) war nie zutreffender als im letzten Vierteljahrhundert. "
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So beginnt der Festvortrag von Prof. Dr. phil. Aram Mattioli, Professor für Geschichte, mit Schwerpunkt Neueste Zeit,
an der Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Luzer«Dies Academicus» , am 8. November 2012.
Mit seinem hier im www als pdf zur Verfügung stehenden Werk , " um den laufenden Prozess der Aufarbeitung Indianischer Geschichte,
Beginn in Einsichten zur geschichtlichen Schuld in der westlichen Welt und das zunehmende Gehörverschaffen der Indianer selber",
ist dem Autor ein ganz umfassendes und sehr interessantes Werk zur Indianerpolitik und zur Aufarbeitung geschichtlicher Erinnerung gelungen .
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Beispiele /Text-Auszüge:
Seite 16:
"Fehlende Empathie für die Besiegten ging im weissen Amerika Jahrzehnte lang mit Desinteresse für indianische Belange Hand in Hand. Bis weit in den Kalten Krieg hinein lebten die meisten US-Bürger in einer Welt, in der sich – von zahlreichen Orts- und Flussnamen (wie Omaha,Milwaukee, Illinois, Massachusetts, Iroquois River, Mississippi etc.) abgesehen – kaum Hinweise auf das erste Amerika finden liessen. "
Seite 24:
"Bezeichnenderweise gelang es den Nachfahren der indianischen Eroberungsopfer am Vorabend der 500-Jahrfeierlichkeiten erstmals, sich mit ihrer kritischen Sicht auf Kolumbus Gehör in der nationalen Öffentlichkeit zu verschaffen."
Seite 19 - 20 (u.a. zum " NAGPRA" in den USA)
"Mit Händen zu greifen war der Wandel auch in der offiziellen Geschichtspolitik.Alten Forderungen indianischer Organisationen entsprechend, stimmte der Kongress 1989 und 1990 mehreren Gesetzen zu, die den an den Rand gedrückten Indianern eine neuartige Form des Respekts zollten.
Die wichtigsten unter diesen Vorlagen waren der «Native American Grave Protection and Repatriation Act» und der Gründungsbeschluss für ein «National Museum of the American Indian», das in Washington D.C. errichtet werden sollte.
Der «Native American Grave Protection and Repatriation Act» veränderte die Bundespolitik imUmgang mit indianischen Kulturgütern und sterblichen Überresten von Native Americansgrundlegend.
Das Gesetz forderte alle durch die Union subventionierten Museen, Universitätsinstitute und Archive auf, ihre Sammlungen zu durchforsten, um menschliche Überreste, heilige Objekte, Grabbeilagen und andere «Gegenstände des Kulturerbes» zurückzuerstatten, wenn diese von direkten Nachfahren oder indianischen Gemeinschaften der gleichen kulturellen Zugehörigkeit zurück verlangt werden."
Bis heute wurden auf dieser Grundlage die sterblchen Überreste von 38.671 Menschen, 4.303 heilige Objekte und weit über eine Million kleinere oder grössere Grabbeilagen restituiert.
Mit dem Gesetz wollte der Kongress einen Schlussstrich unter mehr als zweihundert Jahre stossender Ungleichbehandlung ziehen. Denn die Grabstätten weisser Amerikaner waren seit jeher gesetzlich geschützt."
Bitte lest selber weiter unter :
http://www.unilu.ch/files/unireden_24_rz_web.pdf
(ab Seite 11)
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