Geschichte der Blackfoot




Einwanderungsgeschichte in den USA, Kanada, Mittel- und Südamerika und allgemeine indianische Geschichte
USA, Canada, Central, and South America: Immigration history and general history of Native Americans

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Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Tosque » Di 12. Sep 2023, 16:01

Die Stämme der Blackfoot-Konföderation (Piegan, Kainah und Siksika) gehören zu den frühesten Bewohnern der nördlichen Plains. Noch heute, können sich die Blackfoot sehr gut an die Dog Days (Hundetage) erinnern, als sie noch zu Fuß, hinter dem Bison herjagden, der sie mit allem versorgte, was die Blackfoot zum Leben brauchten. Ihre Existenz auf den Plains, zu diesen frühen Zeiten, ist auch archäologisch nachweisbar. Aber die Blackfoot, bewohnten die Northern Plains nicht alleine. Die Shoshone waren ihre unmittelbaren Nachbarn. Nachdem die Shoshone, zu den ersten Stämmen in den Northern Plains gehörten, die sich das Pferd als Reittier zulegten, machten die Shoshone den Blackfoot die Herrschaft über die Northern Plains streitig. Waren die Shoshone, doch nun gegenüber den Blackfoot militärisch im Vorteil. Die Blackfoot, hatten also unter den Überfällen der nunmehr berittenen Shoshone sehr zu leiden. Nachdem sich die Blackfoot in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, sowohl über die Cree und Assininoine, als auch von der Hudson Bay Company ihre ersten Gewehre eingehandelt hatten verloren die Shoshone langsam ihre Vormachtstellung auf den Norhern Plains. Als die Blackfoot-Stämme zudem durch den Handel mit anderen Stämmen und durch Kämpfe mit den Spaniern über einen gewissen Pferdereichtum verfügten, gelang es ihnen die Shoshone zu besiegen und aus den Northern Plains zu vertreiben. Natürlich setzten sich die Auseinandersetzungen zwischen diesen 2 Stämmen, noch bis ins 19. Jahrhundert fort. Kam es doch immer wieder vor, dass Shoshone-Gruppen zur Bisonjagd, oder zum Kriegszug in das nunmehrige Land der Blackfoot-Konföderation vordrangen. Auch die Ethnien der Kootenais und Flatheads wurden auf diese Weise von Blackfoot besiegt, und in die Rockies getrieben. Aber die Small Robes (der zahlreichste Unterstamm der Piegan-Blackfeet) bewahrte sich ein freundschaftliches Verhältnis zu diesen Stämmen.

Zu den Alliierten der Blackfoot-Konföderation gehörten die Ethnien der Atsina und Sarcee. Die Atsina verbündeten sich mit den Blackfoot, nachdem sie von den Cree und Assiniboines (die von der Hudson Bay Company mit Gewehren ausgerüstet waren) aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Diese, verließen sie aber erst, nachdem sie 2 Handelsposten der Hudson Bay Company niedergebrannt hatten. Die Sarcee, lebten anfangs (nach ihrer Trennung von den Beaver) in freundschaftlichen Verhältnis zu den Cree. Als die Sarcee in Kämpfe mit den Cree gerieten und fliehen mussten, wurden sie von den Blackfoot in ihre Konföderation integriert.

Obwohl die mit den Blackfoot verbündeten Stämme sehr schlechte Erfahrungen mit der Hudson Bay Company hinter sich hatten, sollte es die mächtige Konföderation der Blackfoot Händlern dieser Company erlauben Handelsposten in ihrem Territorium zu errichten. Die Hudson-Bay-Händler Peter Fidler und David Thompson, gehörten mithin zu den ersten Europäern, die einen freundschaftlichen Kontakt zu den Blackfoot und ihren Verbündeten herstellten. Die Hudson Bay Company, sollte aber für lange Zeit, die einzige Handelsgesellschaft bleiben, die von den Blackfoot in ihrem Land geduldet wurde. Es war übrigens David Thompson, dem aus dem Süden zurückkehrende Blackfoot 1786 von Kämpfen mit den Spaniern berichteten.

1806, begegneten Blackfoot und Atsina der Lewis & Clark Expedition. Da Lewis & Clark u.a. auch Handel mit ihren Stammesfeinden treiben wollten, und zudem genügend Pferde und Gewehre mit sich führten, beschlossen die Blackfoot und Atsina bei günstiger Gelegenheit, diese zu stehlen. Die US-Amerikaner töteten bei diesem Ereignis 2 Blackfoot.

Lewis & Clark, sollten noch viele US-Amerikaner in das Territorium der Blackfoot folgen. Weil das Land der Blackfoot, über eine zahlreiche Population an Bibern verfügt haben soll. Sowohl freie Trapper, wie US-Handelsgesellschaften zog es deswegen immer wieder in die Jagdgründe der Blackfoot, in denen sie folglich als Eindringlinge und Wilderer. Gestatteten die Blackfoot, doch selbst ihren Handelspartnern von der Hudson Bay Bay Company keine Biberjagd in ihrem Land. Stattdessen erlegten die Blackfoot die Biber selbst, um mit deren Fellen Handel mit der Hudson Bay Company zu treiben. Indem sich die US-Trapper mit den Stammesfeinden der Blackfoot (Crow, Shoshone, Nez Perce, Kootenai und Flatheads) verbündeten, verschlimmerten sie nur die Situation. Nur wenigen Trappern gelang es das Vertrauen der Blackfoot zu gewinnen. Bei ihnen - Jakob Berger und Hugh Monroe (den man auch Rising Wolf, den weißen Blackfoot nannte) handelte es sich um ehemalige Angestellte der Hudson Bay Company.

Durch die Vermittlung von Jakob Berger, kam auch 1830 zu einem Friedenschluss zwischen den Piegan-Blackfoot und der American Fur Company. Nach diesem Stamm wurde denn auch Fort Piegan benannt. Nachdem dieses Fort 1831 von Kainah-Blackfoot und Atsina niedergebrannt wurde, errichtete man Fort Mc Kenzie um den Handel mit den Blackfoot wiederzubeleben. Dies gelang Mc Kenzie und David Mitchell auch. Wurden doch, die Blackfoot-Stämme der Kainah und Siksika 1833 in den Friedensschluss mit der American Fur Fur Company einzubinden. Dies galt natürlich auch für die Atsina und Sarcee. In diesem Jahr, weilte auch George Catlin in Fort Mc Kenzie, und war zugegen, als der bedeutende Chief Buffalo Bull‘s Back Fat ebenfalls seinen Frieden mit der American Fur Company schloss. Als George Catlin, sein bekanntes Bild von ihm malte, soll er nicht nur von seinen eigenen Kriegern, sondern auch von Stammesfeinden (Assiniboine und Plains Cree) umgeben gewesen sein. Dies war wohl nur dem Umstand zu verdanken, dass Jakob Berger, auch einen Friedensschluss zwischen den Blackfoot und den Assiniboine erwirken konnte. Dennoch sprechen die Umstände, die zu dem Bild von Buffalo Bull‘s Back Fat führten, für seinen persönlichen Mut.

Korrektur: Nachdem die Blackfoot die US-Handelsgesellschaften und freien Trapper wie Eindringlinge Wilderer empfingen, schloss die American Fur Company durch Vermittlung von Jakob Berger Frieden mit den Piegan Blackfoot. Als dieser Friedensschluss im Jahr 1833 in Fort Mc Kenzie erneuert wurde, waren allerdings Prinz Maximilian zu Wied und Karl Bodmer zugegen, als der Kainai-Blackfoot Chief Buffalo Bull‘s Back Fat diesem Abkommen seine Zustimmung erteilte. Bei dieser Gelegenheit malte ihn Karl Bodmer. George Catlin ferigte sein Bildnis von Buffalo Bull‘s Back Fat, genau ein Jahr zuvor (1832) in Fort Union an. Dort war er allerdings von Stammesfeinden umgeben. Unter ihnen befanden sich nicht nur Cree und Assiniboines, sondern auch Ojibwas und Crows. George Catlin war tief beeindruckt von Buffalo Bull‘s Back Fat. Er sollte übrigens die verheerende Pockenepidemie von 1837 überleben. Buffalo Bull‘s Back Fat unterzeichnete 1855 auch den Lame Bull Treaty (den ersten Friedensvertrag mit den USA) für die Kainai-Blackfoot.

Während des Sommers des Jahres 1833, schlugen Piegan-Blackfoot unter der Führung von Lame Bull, vor Fort Mc Kenzie ihr Lager auf, um Handel mit der American Fur Company zu treiben. Diese Piegans wurden unvermittelt von den Cree und Assiniboines angegriffen. Als die US-Amerikaner den Piegans, gegen die Assiniboines und Crees beistanden, ritt ein Chief der Assiniboines, in Rufweite des Handelspostens heran, und machte den US-Amerikanern klar, dass der Angriff nicht ihnen, sondern nur den Piegan-Blackfoot gelte. Folglich, stellten die US-Amerikaner - trotz der Proteste der Blackfoot - ihre militärische Unterstützung ein. Aber die Piegans unter Lame Bull sendeten Boten zu anderen Blackfoot-Lagern. Bald trafen nicht nur Piegans, sondern auch Krieger der anderen 2 Blackfootstämme am Ort des Geschehens ein. Dies sollte die bedrohliche Situation der Piegans unter Lame Bull merklich verändern. Gelang es doch nun den vereinten Kräften der Blackfoot, die Cree und Assiniboines zum Rückzug zu zwingen. Die über die eingestellte Waffenhilfe der US-Amerikaner empörten Blackfoot, wollten daraufhin zwar auch noch Fort Mc Kenzie stürmen, aber angespannte Situation sollte sich beruhigen. Zumal einflussreiche Blackfoot-Chiefs an der Fortsetzung des Handels mit den US-Amerikanern interessiert waren. Prinz Maximilian zu Wied und Karl Bodmer waren noch zugegen, als sich dieser Überfall auf die Piegans ereignete und ersterer verfasste einen ausführlichen Bericht darüber.

Die Fortführung ihrer Geschäfte mit den US-Amerikanern, sollte sich für die Blackfoot-Konföderation als profitabel herausstellen. Erhielten die Blackfoot, für die von ihnen erlegten Bisonfelle, von der American Fur Company auch Gewehre. Mit diesen eingetauschten Waffen, sollte sich natürlich ein militärischer Vorteil der Blackfoot gegenüber ihren Feinden herauskristallisieren. Einer ihrer Gegner - der Crow-Chief Rotten Belly - beschloss diesen Waffenhandel der American Fur Company mit den Blackfoot zu unterbinden. Deshalb belagerte Rotten Belly mit 1000 Kriegern der Crow Fort Mc Kenzie 1834, um die Besatzung des Forts auszuhungern. Diesmal lagerten zwar keine Blackfoot vor dem Fort, aber als die Nahrungsmittelvorräte tatsächlich zur Neige gingen, sendete man Kuriere zu den Blackfoot aus, um sie zur Hilfe zu holen. Die militärische Unterstützung der Blackfoot ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem die Blackfoot mit 2000 Kriegern bei Fort Mc Kenzie eintrafen, musste sich selbst der stolze Crow-Chief Rotten Belly seine erste militärische Niederlage eingestehen, und zog sich mit seinen 1000 Crow-Kriegern zurück. Während dieses Rückzugs, stießen die Crow auf eine kleinere Gruppe von Blackfoot-Kriegern, die sich jedoch gut verschanzt hatte. Als die Krieger von Rotten Belly nicht dazu bereit waren, diese Blackfoot anzugreifen, griff Rotten Belly, diese ihm feindlichen Krieger alleine an. Als ihr berühmter Chief in diesem tollkühnen Angriff den Tod fand, kam es nun doch zu dem von Rotten Belly zuvor ersehnten Kampf. Unter erheblichen eigenen Verlusten, wurde diese kleinere Blackfootgruppe natürlich besiegt.

Man sollte sich dessen bewusst sein, dass der ausgehandelte Friedensvertrag zwischen der Blackfoot-Konföderation und der American Fur Fur Company keinerlei Auswirkungen, auf das Verhältnis zwischen den Blackfoot-Stämmen und den anderen Handelsgesellschaften aus den Vereinigten Staaten, wie z.B. der Rocky Mountain Fur Company, hatten. Gegen diese Companys und die freien Trapper, setzte die Konföderation der Blackfoot, ihren inoffiziellen Krieg gegen die US-Amerikaner unvermindert fort. Seit ihrer Begegnung mit der Lewis & Clark Expedition (1806), befanden sich die Blackfoot im Kriegszustand mit den US-Amerikanern. Schon 1807, plünderten die Bloods Fort Augustus und brannten es nieder. Die Fronten verhärteten sich die folgenden Jahre weil die US-Amerikaner, die Flatheads und andere Stammesfeinde mit Gewehren versorgten. Als die gut bewaffneten Flatheads, nunmehr eine unmittelbare Bedrohung für die Blackfoot darstellten, bekämpften die Blackfoot natürlich nicht nur diesen Stamm, sondern natürlich auch die US-Amerikaner. Dieser Krieg erreichte ein solches Ausmaß, dass sich die US-Handelsgesellschaften und die freien Trapper darauf verständigten, das Trapper-Rendevous außerhalb des Territoriums der Blackfoot, in Utah abzuhalten. Aber selbst dort, waren die US-Amerikaner nicht vor den Blackfoot sicher. Mehrmals wurden diese Handelstreffen von den Blackfoot überfallen. 1832, kam es schließlich zur Schlacht von Pierre‘s Hole. Damals kehrten die Atsina von einem Besuch bei ihren Arapaho-Verwandten zurück. Bei ihnen waren natürlich auch ihre Verbündeten von der Blackfoot-Konföderation. Der Atsina-Chief näherte sich den Trappern in friedlicher Absicht. Als Verhandlungspartner näherten sich Antoine Godin (ein Irokese) und ein Flathead. Im Laufe der Verhandlung entschloss sich Antoine Godin dazu, den Atsina-Chief zu erschießen. Bald darauf, begann die Schlacht. Waren doch die Atsina und Blackfoot aufgrund dieser Tat sehr aufgebracht. Nach mehreren Stunden des Kampfes, zogen sich die Blackfoot und Atsina zurück. Der Kampfgeist der Blackfoot und ihrer Verbündeten ist also durch die verheerende Pockenepidemie von 1780-1781 keineswegs gebrochen worden. Diese Epidemie zogen sich die Blackfoot bei einem Überfall auf ein schon infiziertes Shoshone-Dorf zu. Die Hälfte aller Blackfoot soll damals an den Pocken gestorben sein.
Dies berichteten David Thompson Gewährsmänner der Piegans, als dieser 1787 bei ihnen zu Besuch weilte.

Es war also in einer Zeit anhaltender Kämpfe mit den US-Amerikanern, in der der Friedensvertrag mit der American Fur Company 1831 abgeschlossen wurde. Auch wenn dieser Frieden 1833 erneuert werden musste, kommt man nicht umhin zuzugestehen, dass die Blackfoot und ihre Alliierten sich an ihr einmal gegebenes Wort hielten. 1837, sollten die Blackfoot allerdings erneut von einer Pockenepidemie heimgesucht werden, der 6 000 Blackfoot zum Opfer fallen sollten. Der Händler Alexander Culbertson machte sich nach dem Ausbleiben seiner Handelspartner Sorgen. Als er ihre Sommercamps aufsuchte, musste er dass für die Blackfoot verheerende Ausmaß der Epidemie feststellen. Nachdem sich die Konföderation der Blackfoot von der Epidemie erholt hatte, fanden die Geschäfte mit der American Fur Company ihren Fortgang. Nachdem Natawista (die Tochter des Blood-Chiefs Two Suns) Alexander Culbertson 1840 heiratete, verbesserte sich das Verhältnis zur American Fur Company zusehends. Denn nicht nur Natawista und Alexander Culbertson, sondern auch Natawistas Bruder - der mächtige Blood-Chief Peemaquim (auch unter dem Namen Seen-from-Afar bekannt) sorgten künftig dafür, dass es friedlich blieb.

Da die Auseinandersetzungen der Blackfoot mit den US-Amerikanern, bis in die 50er Jahre des 19. Jahrhunderts kein Ende fanden, waren führende Kräfte auf beiden Seiten daran interessiert, diesen Konflikt beizulegen. Gouverneur Stevens (Washington-Territorium) beauftragte Alexander Culbertson damit, die Blackfoot an den Verhandlungstisch zu bringen. Natawista bestand darauf, ihren Mann bei der Vollendung dieses Vorhabens zu begleiten. Ohne die tatkräftige Hilfestellung, durch Natawista und ihren Bruder Peemaquin, wäre es Alexander Culbertson wohl nicht gelungen, die Blackfoot dazu zu bewegen, mit Gouverneur Stevens in Fort Benton 1853 über einen Friedensschluss zu beratschlagen. Während dieses Treffens, vereinbarte man, dass sich die Blackfoot-Chiefs 1855 am Judith River, zu offiziellen Friedensverhandlungen mit Vertretern der US-Regierung treffen würden.

Als sich 1855, Vertreter aller 3 Blackfoot-Stämme, mit Gouverneur Stevens und anderen US-Gesandten am Judith River trafen, waren die Blackfoot darüber beunruhigt, dass keine Crows anwesend waren um mit ihnen die Pfeife des Friedens zu rauchen. Die Friedensverhandlungen, fanden dennoch ihren Fortgang. Folglich, wurde mit den Chiefs der Blackfoot, Flathead, Nez Perce und Cree über ein gemeinsames Jagdgebiet verhandelt. Obwohl nur ein Cree-Chief namens Broken Arm dabei war, um für die Cree und Assiniboines zu sprechen. Den US-Vertretern war diese Angelegenheit deshalb so wichtig, weil auch die Stammeskriege der Besiedlung Nordamerikas im Wege standen. Zudem wurde den Blackfoot-Stämmen ihr Land garantiert. Glaubten sie zumindest. Als Lame Bull Treaty, ging dieser Vertrag in die Geschichte ein.

Schon in den Jahren 1862 und 1863, wurde aber dass den Blackfoot garantierte Land von Goldsuchern und Bergwerksleuten heimgesucht. Und schon 1865 trafen sich einige Blackfoot-Chiefs erneut mit Vertretern der US-Regierung. Bei diesen Verhandlungen ging es im wesentlichen um die Abtretung der Landstriche, in denen das Gold im jetzigen Montana gefunden wurde. Aber dieser Vertrag wurde niemals ratifiziert. Als auch noch Siedler ins Blackfoot-Land kamen um zu bleiben, war für viele Blackfoot das Maß voll. Der Ausbruch des Blackfoot-War ließ nicht lange auf sich warten. Als Crows, der Stadt Ophir ein paar Pferde entwendeten, verdächtigten die US-Amerikaner die Bloods des Pferdediebstahls. Als daraufhin von den US-Amerikanern 2 Chiefs der Bloods ermordet wurden, machte der Blood-Chief Calf Shirt die Stadt Ophir dem Erdboden gleich. An diesem Krieg war auch Red Crow beteiligt. Dieser Konflikt, sollte bis 1870 andauern. Auch bei den Piegans beiderseits der Grenze, regte sich Widerstand. Folglich befanden sich die Southern Piegans unter der Führung von Mountain Chief und Owl Child und Northern Peigans unter der Führung von Bull‘s Head im Kriegszustand mit den USA. Eine Strafexpedition gegen die kriegführenden Blackfoot wurde allerdings erst nach der Ermordung von Malcolm Clarke in Gang gesetzt. Viele wissen aber nicht, dass Malcolm Clarke die Frau von Owl Child vergewaltigt hatte. Aber für die US-Amerikaner zählte die Ermordung eines Native American damals nichts. Keiner wurde deswegen belangt. Deshalb interessierte die US-Amerikaner die Vergewaltigung dieser Blackfoot-Frau überhaupt nicht. Obwohl Baker den strikten Befehl erhielt, gegen die Piegans unter Moutain Chief zu kämpfen, massakrierte er stattdessen lieber das Dorf der friedlichen Small Robes-Band der Piegan-Blackfeet unter ihrem Chief Heavy Runner. Als der Chief die Truppen unter Baker heranrücken sah, rannte Heavy Runner mit seinem Empfehlungsschreiben und seinen Orden (die er in Washington erhalten hatte) in Richtung der US-Truppen, um sich als freundlicher Blackfeet auszuweisen. Er wurde leider das erste Opfer von Bakers Truppen. Unmittelbar danach schlachteten die US-Truppen jeden ab, der das Pech hatte ihnen über den Weg zu laufen. Bei den dahingeschlachteten 173 Blackfeet handelte es sich bei den meisten um Frauen und Kinder. Zudem war das Dorf von den Pocken infiziert (2 000 Blackfoot sind in diesem Jahr an der Epidemie gestorben). Nachdem Baker während des Transportes der gefangenen Piegans davon erfuhr, ließ er diese von ihm inhaftierten Piegans ebenfalls abschlachten. Von diesem Schicksalschlag, sollte sich die Small Robes Band nicht mehr erholen.

Mountain Chief und Owl Child, zogen daraufhin mit ihren Piegans nach Kanada.
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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Elk Woman » Di 12. Sep 2023, 21:17

Verwirrend ist sicher manchmal die Bezeichnung
"Blackfoot" und "Blackfeet".

Oftmals machen sich Internetauskünfte das leicht mit der Erklärung :

" Blackfeet= USA" und "Blackfoot = Kanada'.

Aber ist es wirklich so eindeutig ?

Ich glaube, es ist wie bei allen 'verzweigten Stämmen und Nationen' .. ähnlich, eben etwas komplizierter:

https://blackfeetnation.com

https://tunlog.com/ein-leitfaden-fuer-den-blackfeet-stamm-standort-bevoelkerung-und-mehr/
(Hinweis: Die Autorin hat nur mit mir eine Namens-und Schreibweise , d.h. 'elke' - Übereinstimmung.)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Blackfoot#Namensgebung_und_Bezeichnung

https://wilder-westen-web.de/is003.htm

e.
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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Tosque » Mi 13. Sep 2023, 21:56

Natürlich verhält es sich etwas komplexer mit der Bezeichnung der US-Amerikaner und Kanadier für diese mächtige Konföderation. Waren doch die Siksika (Blackfoot) nur ein Stamm dieser Konföderation, die sich selbst Niitsitapi nannte, während die Piegans, und Kainais die anderen Stämme der Niitsatapi ausmachten. Die Piegans wiederum, teilen sich in die Southern Piegans und die Northern Peigans auf. Das Blackfeet Reservat in Montana, wird übrigens mehrheitlich von den South Piegans bewohnt, von denen die Small Robes einst die größte Gruppe waren. Im Unterschied zu den anderen Niitsitapi pflegten die Small Robes freundliche Beziehungen zu den Flatheads und Kootenais. Auch Hugh Monroe, lebte mit den Small Robes jahrelang zusammen. Verschiedene Schicksalsschläge, ließen die Small Robes zu einer sehr kleinen Gruppe werden, und die Überlebenden, schlossen sich den übrigen South Piegans auf der Blackfeet-Reservation in Montana an. Aber nun möchte ich auf den Ursprung deiner Frage zurückkommen. Obwohl nur ein Stamm der Niitsitapi-Konförderation tatsächlich Blackfoot (Siksika) hieß, benannten die Kanadier und die US-Amerikaner irrtümlicherweise die ganze Konföderation nach diesem Stamm.

Eine gute empfehlenswerte Seite über und von den Niitsitapi, habe ich übrigens auch entdeckt:

https://www.glenbow.org/blackfoot/teach ... /index.htm
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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Tosque » Mo 25. Mär 2024, 17:08

Nachdem sich die South Piegans unter Mountain Chief und Owl Child 1870 nach Kanada zurückgezogen hatten, lagerten sie zusammen mit den Northern Peigans und Bloods am Belly River im heutigen Alberta in der Nähe des berüchtigten Fort Whoop Up.

Die Crees planten in diesem Jahr ein waghalsiges Unternehmen zur militärischen Unterwerfung der Blackfoot. Denn die noch vorhandenen Bisonbestände, hielten sich immer mehr im Land der Blackfoot-Konföderation auf. Da die Blackfoot zudem 1869 von einer erneuten Epidemie heimgesucht worden waren, und die Blackfoot auch unter dem Whiskeyhandel zu leiden hatten, wollten die Cree diese für sie günstige Situation, für sich nutzen und einen eindeutigen Sieg über die Blackfoot-Konföderation erringen, um sich danach deren Land anzueignen. Diese Streitmacht der Cree, die sich nun auf dem Weg ins Land der Blackfoot befand wurde u.a. von solch berühmten Chiefs wie Big Bear und Piapot angeführt.

Die Späher der Crees, machten in der Nähe von Fort Whoop Up ein Lager der Bloods ausfindig, dass die Crees mit ihrer überwältigenden Streitmacht leicht zu überwinden hofften. Aber Chief Piapot hatte hingegen eine dunkle Vorahnung von der bevorstehenden militärischen Niederlage der Cree und in der Tat hatten die Crees, die Lager der South Piegans und Norhern Peigans nicht lokalisieren können.

Nachdem sich Chief Piapot und seine Krieger von den restlichen Crees getrennt hatten, überfielen die zurückbleibenden Crees das Lager der Bloods. Leider wurden auch keine Frauen und Kinder geschont. Überlebende dieses Lagers, alamierten die Bloods und Piegans in den anderen Lagern. Unter den gegen die Crees kämpfenden Blackfoot befanden sich solch berühmte Chiefs wie Calf Shirt, Bull's Back Fat und natürlich auch der von mir schon erwähnte Mountain Chief. Die South Piegans unter diesem Chief, waren für die Bloods allerdings eine willkommene Verstärkung. Denn die Krieger von Mountain Chief waren mit modernen Gewehren ausgerüstet. Bald schon, mussten sich die einst siegessicheren Crees dessen bewusst werden, dass sie gegen diese überwältigende Streitmacht der Blackfoot nicht viel ausrichten konnten. Als dennoch der berühmte Piegan-Chief Many Horses im Kampf fiel, war es um die Wut der Blackfoot geschehen. Von dieser Schlacht am Belly River gibt es auch den Augenzeugenbericht des berühmten Blackfoot-Halbbluts Jerry Potts. In diesem bestätigt er, dass an diesem Tag sehr viele Crees getötet wurden. Die genaue Anzahl der gefallenen Crees ist unbekannt, aber es waren 200-300 Krieger, die damals ihr Leben verloren, als die Blackfoot sich und ihre Frauen und Kinder verteidigten. Die Verluste der Blackfoot, beliefen sich auf ca. 60 Krieger. Wobei nicht ganz klar ist wie viele Frauen und Kinder an diesem Tag ums Leben kamen. Auf jeden Fall war die Schlacht ein überwältigender Sieg für die Blackfoot.

1871, also ein Jahr nach der Schlacht am Belly River, sollten die Crees ihren Frieden mit den Blackfoot schließen. Auch wenn es danach noch zu vereinzelten Kämpfen kam, sollte dies die letzte große Schlacht zwischen den Cree und Blackfoot bleiben.
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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Tosque » Mi 27. Mär 2024, 16:49

1873, überfielen die Crèe das Dorf der Siksika-Blackfoot unter Chief Crowfoot und töteten seinen Sohn. Chief Crowfoot rüstete zum Rachefeldzug.. Bei dem nun folgenden Überfall auf das Dorf der Cree, wurde ein. Krieger getötet und ein weiterer gefangen genommen. Dieser Krieger hatte eine verblüffende Ähnlichkeit, mit Chief Crowfoots getöteten Sohn und aus diesem Grund adoptierte ihn Chief Crowfoot als seinen Sohn. Dieser Cree sollte in Zukunft als Chief Poundmaker auf sich aufmerksam machen. Nach der vollzogenen Adoption, schloss Chief Crowfoot Frieden mit den Cree, und auch nachdem Poundmaker Chief seines Stammes wurde, sollte er noch viele Male Chief Crowfoot besuchen.

1874, kam auch die Northwest Mounted Police unter Commisioner Macleod in das Land der Blackfoot-Konföderation. Die Northwest Mounted Police sollte dem Whiskeyhandel, dem die Blackfoot zum Opfer fielen ein Ende bereiten. Der berühmte halblütige Blackfoot Jerry Potts, sollte die Northwest Mounted Police bei Expedition gegen die Forts der Whiskeyhändler als Scout anführen. Jerry Potts stellte auch den ersten Kontakt zwischen den Blackfoot und der Northwest Mounted Police her. Es war dem Einfluss von Jerry Potts auf die Chiefs der Blackfoot-Konföderation zuzuschreiben, dass sich Crowfoot (Siksika) Red Crow (Blood) und Bull's Head ( North Peigans) mit Commisioner Macleod getroffen haben. Auf Chief Bull's Head, machte Commisioner Macleod einen großen Eindruck. Chief Bull's Head verlieh Commisioner Macleod deshalb seinen eigenen Namen, unter dem Macleod bei den indigenen Stämmen Kanadas bekannt werden sollte. Auch Chief Red Crow und Crowfoot freundet sich mit Commisioner Macleod an und in der Tat, war es der Freundschaft Macleods zu diesen Blackfoot-Chiefs zu verdanken, dass der Frieden auf den kanadischen Plains anhielt. Darüber hinaus waren die Blackfoot sehr froh darüber, dass die Northwest Mounted Police dem Whiskeyhandel im Land der Blackfoot-Konföderation sein Ende herbeigeführt hat.

Aber nun sollte ich noch ein paar Worte darüber verlieren, warum sich die Blackfoot, unmittelbar nach dem US-Bürgerkrieg auf den Whiskeyhandel eingelassen haben. War doch das von mir bereits erwähnte Fort Whoop Up der berüchtigten Whiskeyhändlerposten. Ein Blackfoot-Chief zeigte den damaligen Händlern, gar den Ort wo sie das Fort errichten sollten. Dies tat dieser Chief aus einem sehr guten Grund. Außer Alkohol verkauften diese Whiskeyhändler auch noch Gewehre an die Blackfoot. Diese Gewehre konnten die Blackfoot im Kamof gegen die US-Amerikaner und gegen ihre indigenen Stammesfeinde gut gebrauchen. Auch deshalb waren die South Piegans unter Mountain Chief während der Schlacht am Belly River sehr gut mit Gewehren ausgerüstet. Aber der Whiskeyhandel brachte es natürlich auch mit sich, dass zum Beispiel berühmte Chiefs wie Calf Shirt alkoholabhängig wurden. Als Chief Calf Shirt von. dem Whiskeyhändler James Kipp mehr Alkohol wollte, wurde Calf Shirt 1873 von diesem Whiskeyhändler ermordet. Calf Shirt bekam nur deswegen keinen Alkohol mehr, weil er sich bei James Kipp verschuldet hatte.
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