Geschichte der Yavapai- und Tonto-Apachen
Die Yavapai und die Tonto Apache schlossen in vielen Lokalgruppen zusammen und vermischten sich zu einem Volk. In der Regel wuchsen alle Stammesmitglieder zweisprachig auf. Nur die Tolkepaya (Yavapai) sind davon ausgenommen, sie vermengten sich mit den Mojaves und den Quechan.
Wann die Yavapai zum ersten Mal auf die Vorfahren der Tonto-Apache trafen, weiß heute keiner mehr. Dies hängt nicht nur damit zusammen dass beide Völker nur eine mündliche Überlieferung kannten, sondern damit dass dies den Spaniern, Mexikanern und US-Amerikanern relativ egal war. Sie nannten lieber aus der Bequemlichkeit heraus alle Stämme gegen die sie in Zentral-Arizona kämpfen mussten "Apaches". Ob es sich bei diesen "Apaches" in Wirklichkeit um Yavapai oder gar um Hualapai handelte war ihnen gleichgültig. Dabei waren die Yavapai mit den Hualapai meistens verfeindet. Die Hualapai gehören allerdings wie die Yavapais der Yuma-Sprachfamilie an, während die Tonto-Apache der Athabascan-Sprachfamilie angehörten.
Die Vermutung liegt aber nahe, dass die Yavapais den Tonto Aoache dass erste Mal bei deren Einwanderung in den Südwesten um heutigen Tonto Basin begegnet sind. Auch wenn die Spanier gerne alle westlichen Apache als Gilenenos bezeichneten, verstanden sich die Tonto-Apache, die sich gerade für ein Zusammenleben mit den Yavapai entschlossen hatten als einen unabhängigen Stamm, der mit den anderen westlichen Apache-Stämmen nichts zu tun hatte. Da Spanier ihre Eroberungsgelüste nur bis zu den Jagdgründen der Chiricahua erstrecken konnten, die sie zum Teil in Reservaten ansiedelten, hatten die Spanier (außer ein paar ergebnisloser Kämpfe) keinen engeren Kontakt zu den Apache-Ethnien, die westlich der Chiricahua lebten. Daher blieben die Yavapais und Tonto Apache bis zum Zusammentreffen mit den US-Amerikanern ein unbesiegtes Volk.
Ihre ersten Begegnungen mit den US-Amerikanern sollten die Yavapai und Tonto Apache in den 20er Jahren des 19.Jahrhunderts haben. Es handelte sich zwar nur um einzelne Trapper, aber sie legten keinen Wert auf friedliche Beziehungen zu den Yavapai und Tonto Apache. Erweckten doch die von den mexikanischen Behörden ausgezahlten Skalpprämien ihr lebhaftes Interesse. Diese Trapper machten folglich Jagd auf Männer, Frauen und Kinder der Yavapai um sie zu töten. Auch gegen solche bekannte Trapper wie James O. Pattie und Kit Carson mussten die Yavapai und die Tonto Apache in diesen Jahren kämpfen.
Einer der berüchtigsten Skalpjäger mit denen die Apache und Yavapai Bekanntschaft machten, war wohl Glanton. Als es für Glanton immer schwieriger wurde Männer, Frauen und Kinder der Apachen aufzufinden um sie zu ermorden um mit deren Skalpen Geld zu verdienen, verlegte er sich auf die Ermordung von Indianern anderer Stämme. Dabei pflegte er keine Rücksicht darauf zu nehmen ob diese Ethnien mit den US-Amerikanern oder den mexikanischen Behörden gerade in Frieden lebten. Oft genug tötete Glanton mit seinen Skalpjägern auch bedauernswerte Mexikaner und US-Amerikaner und gab bei den Mexikanern, bei denen er deren Kopfhäute ablieferte, an dass es sich hierbei um Apachenskalpe handeln würde. Einem mexikanischen Gouverneur namens Trias war diese Schurkerei gar nicht recht, und er setzte auf Glanton ein Kopfgeld aus.
1850 ermordeten und skalpierten Glanton und seine Skalpjäger einige Quechans. Die Quechans, wollten sich rächen. Den Quechans schlossen sich auch einige Tolkepaya an. Am 23. April 1850, fielen die Quechans und Tolkepayas über Glanton‘s Skalpjäger her und töteten sie allesamt. Damit hatte dieser Schurke - Glanton - seine gerechte Strafe erhalten.
Leider dachten die US-Militärbehörden darüber ganz anders. War für sie doch der Überfall der Quechans und Tolkepayas auf Glanton‘s Bande ein "Massaker", dass gesühnt werden müsste. Deswegen begann das US-Militär gegen die Quechans eine Strafexpedition in die Wege zu leiten. Diese Gila-Expedition mündete in den Yuma-War, der bis 1853 andauern sollte.
Als die Tolkepayas 1850 der Gila-Expefition im Land der Quechans begegneten, gaben sie vor auf dem Weg in ihre Heimat zu sein. Die Tolkepayas wollten eine Auseinandersetzung mit dem US-Militär auf ihrem Land vermeiden.
Anmerkung: Werde daher den 3jährigen Yuma-War (1850-1853) in einem anderen Thread noch ausführlicher behandeln.
Die Yavapai und Tonto-Apachen
Bei den Yavapai und den Tonto-Apachen, handelte es sich in der Tat um sehr enge Verbündete, die sich mit der Zeit miteinander vermischten. Die Spanier und Mexikaner verirrten sich relativ selten in ihr Gebiet im Tonto-Becken.
Als in den 60er Jahren des 19.Jahrhunderts, allerdings Wertmetalle in ihrem Land im heutigen Zentral-Arizona entdeckt wurden, war es mit dem unberührten Leben der Yavapai und Dilze‘e-Apache, fernab der Zivilisation vorbei. Es drangen nicht nur Goldsucher in ihr Gebiet ein, die sich einen Spaß daraus machten Yavapai und Dilze‘e-Apache unterschiedslos zu töten, sondern es wurden ganze Städte im Land der Yavapai und Dilze‘e-Apache gegründet. Sowohl Phönix, Precscott, als auch Wickenburg lagen auf dem Hoheitsgebiet der Yavapai und Dilze‘e-Apache. Über den Verkauf dieses Landes wurde aber niemals ein Vertrag abgeschlossen. Deshalb sollte es nicht mehr lange dauern, bis man von einem Krieg der Yavapai und Dilze‘e-Apache gegen die US-Amerikaner reden konnte. Bei der Verteidigung ihres Landes machte sich zu dieser Zeit vor allem der Yavapai-Chief Paramucka verdient.
Die US-Amerikaner wussten sich nicht mehr anders zu helfen, als unter der Führung solcher fragwürdigen Gestalten wie King Woolsey sogenannte "Rangereinheiten" zu gründen. In der Regel lud dieser "Indianerkämpfer" King Woolsey die Yavapai und Dilzhe‘e-Apache zu Friedensverhandlungen ein und servierte ihnen während der "Verhandlungen" mit Strychnyn vergiftetes Essen. Als würde dies nicht schon genügen, wurden sie daraufhin auch noch erschossen.
Auch der Yavapai-Chief Paramucka sollte 1864 King Woolsey begegnen. Zuerst war er misstrauisch. Aber Indianer die King Woolsey begleiteten, überredeten Paramucka mit der Schenkung von Tabak, an den daraufhin folgenden "Verhandlungen" mit King Woolsey teilzunehmen. Bei dem folgenden Massaker an den bereits vergifteten Yavapai wurden 30 getötet.
Trotz des Verlustes dieses großen Chiefs, setzten die Yavapai und die Dilze‘e-Apache ihren Krieg gegen die US-Amerikaner fort. Hatten die Yavapai und Dilzhe‘e-Apache doch noch viele andere Chiefs, die in Zukunft auf sich aufmerksam machen sollten. Zu diesen gehörten u.a., Delshay (Delshe), Chalipun, Ascastovil und Cochinay. Die genannten Chiefs sollten auch nicht mehr auf die geplanten "Friedenspalaver" eines King Woolsey hereinfallen.
Nachdem während des anhaltenden Krieges, der US-Offizier DuBois seine Pima- und Maricopa-Scouts daran hinderte gefangenommene Yavapai und Dilze‘e-Apache zu töten, sollte Delshay davon erfahren. Anschließend ritt Chief Delshay mit weißen Fahne in das Lager von DuBois. Delshay lud den Offizier zu sich in die Rancheria der Yavapai und Dilze‘e-Apache ein. DuBois nahm die Einladung an. In der Rancheria angekommen, setzten sich Chief Delshay, Ascastovil und DuBois zusammen um über einen zukünftigen Frieden zu beratschlagen. Nachdem Delshay Chief Ascastovil erzählt hatte, was DuBois für die gefangengenommenen Yavapai und Dilze‘e-Apache getan hatte, schaute Ascastovil DuBois tief in die Augen und holte anschließend die Friedenspfeife hervor. Dies ist besonders bei diesem Chief ungewöhnlich. Stand Ascastovil den US-Amerikanern doch genauso feindselig gegenüber, wie Delshay selbst. Aus den anschließenden Verhandlungen ergab sich, dass die Yavapai und Dilze‘e-Apache unter ihren Chiefs Delshay und Ascastovil vor Camp Reno leben dürften, dass 1867 errichtet wurde. Solange DuBois die Befehlsgewalt hatte, gab es keinerlei Schwierigkeiten. Die Yavapai und Dilze‘e-Apache unter Delshay und Ascastovil wurden während dieser Zeitspanne sogar von mehreren glaubwürdigen Quellen als friedfertig bezeichnet. Leider sollte DuBois nicht mehr lange bleiben. Er wurde versetzt. Sein Nachfolger, als Kommandant von Camp Reno war eine absolute Fehlbesetzung. Er forderte von den Yavapai und den Dilze‘e-Apache den Dienst als Scouts, ansonsten würde man sie als Feinde behandeln. Weil die Chiefs Delshay und Ascastovil zu keinem Augenblick daran dachten dieser Aufforderung nachzukommen, sollte es bald wieder zum Krieg gegen die US-Amerikaner kommen. DuBois sollte der einzige US-Amerikaner bleiben, dem Delshay volles Vertrauen entgegenbrachte.
Die Yavapai und die Dilze‘e-Apache setzten daraufhin ihren Krieg gegen die US-Amerikaner bis 1871 fort. In diesem Jahr schickte Washington Kommissar Colyer in den Südwesten um mit den verschiedenen Apachen-Stämmen Frieden zu schließen. Für die Yavapai und Dilze‘e-Apache endeten die Friedensbemühungen von Colyer allerdings ergebnislos. Colyer legte zwar das Rio Verde-Reservat, als zukünftige Heimat der Yavapai und Dilze‘e-Apache fest, nach er sich mit mehreren Chiefs getroffen hatte. Aber er verstand keineswegs, dass andere Yavapai-Stämme wie die Tolkepaya diesen Standort wiederum ablehnten. Diese Yavapai-Gruppe hätte wohl weiterhin lieber bei den Colorado-River-Stämmen gelebt, aber Colyer bestand darauf dass das Rio Verde-Reservat die zukünftige Agentur für alle Yavapai und Dilze‘e-Apache zu sein hatte. Wie es nicht anders zu erwarten war, ließen sich nur die Indianer in dieser Agentur nieder, die dies auch wollten. Als 1872 General Howard Frieden mit den verschiedenen Apachestämme schließen wollte, sollten auch seine Bemühungen zu keinen positiven Resultaten für die Yavapai und Dilze‘e-Apache führen. Während andere Apachenstämme, wie die Aravaipa und die Chiricahua, sich erfolgreich mit General Oliver Otis Howard einigen konnten, ging der Krieg der Yavapai und Dilze‘e-Apache gegen die US-Amerikaner weiter.
1872 und 1873, führte General Crook gnadenlose Feldzüge gegen die Yavapai und Dilze‘e-Apache durch. 1872 (im Jahr von General Howards Friedensmission) fand das besonders abscheuliche Skeleton Cave-Massacre statt. 100 Yavapai wurden während dieses Massakers abgeschlachtet, viele davon waren Frauen und Kinder. General Crook versicherte sich bei seiner "Kriegsführung" gegen die Yavapai und Dilze‘e-Apache der Hilfe von Scouts aus verschiedenen Stämmen. Dieser brutale "Krieg" zog sich noch ein ganzes Jahr hin. Waren doch die Chiefs Chalipun und Delshay noch immer nicht besiegt. Erst am 6. April 1873 sollte Chalipun mit seinen Kriegern vor General Crook kapitulieren. Am 26. April 1873 konnte Crook auch die Kapitulation von Chief Delshay entgegennehmen. Damit, war der Krieg gegen die Yavapai und Dilze‘e-Apache vorerst beendet.
Viele Yavapai und Dilzhe‘e-Apache kamen nach ihrer Kapitulation in die Rio Verde Reservation, aber manch andere wie Delshay auch nach San Carlos. Die Yavapai und Dilze‘e-Apache hielten es nicht lange in San Carlos aus. Pocken und Maleria forderten unter ihnen ihre Opfer. Während des Sommers 1873 brach Chief Delshay mit seinen Anhängern unter den Yavapai und Dilze‘e-Apache aus San Carlos aus. Nach diesem Ausbruch war es Chief Delshay zwar vergönnt, einige Zeit unbehelligt auf der Rio Verde Reservation leben zu können, aber auch in dieser Reservation bestand urplötzlich auf seiner Festnahme. Nach er sich auch aus dieser Reservation mit seinen Anhängern unter den Yavapai und Dilze‘e-Apache entfernte, sollte er bis zu seinem Tod im Jahr 1875 weiterkämpfen. General Crook ist es allerdings nie gelungen Chief Delshay zu besiegen oder gar zu töten. Erst als er 1875 ein Kopfgeld auf Chief Delshay aussetzte, gelang es wohl einigen Scouts ihn zu ermorden.
Aber warum, ließ sich Chief Delshay überhaupt auf der Rio Verde Reservation, nach seinem Ausbruch aus San Carlos nieder? - Seit einiger Zeit gab es auf dieser Reservation gewaltige Fortschritte zu verzeichnen. Die Yavapai und Dilze‘e-Apache beschäftigten sich erfolgreich mit der Landwirtschaft. Sie waren auf dem besten Weg, Selbstversorger zu werden. Nach dem Bau eines Bewässerungskanals war auch der für sie zuständige Agent, voll des Lobes für die Yavapai und Dilze‘e-Apache. Bei diesem Agenten - Shuyler - handelt es sich leider um dieselbe Person, die auf der Festnahme von Chief Delshay bestanden hat. Aber selbst ein Verwandter von Chief Delshay, vertrat den Standpunkt, dass man im Rio Verde Reservat, hätte für immer in Frieden leben können. Auch er wirkte bei den landwirtschaftlichen Erfolgen mit. Werde später noch auf ihn zurückkommen.
Es war leider gegen die Geschäftsinteressen des Tucson-Rings, dass sich die Yavapai und Dilze‘e-Apache zu Selbstversorgern entwickelten. Ihnen kam es mehr entgegen abhängige Indianer zu ernähren und vom Abhängigkeitsverhältnis der Apachenstämme geschäftlich zu profitieren. Außerdem waren die Siedler für die Öffnung der Reservation, damit sie von US-Amerikanern besiedelt werden konnte.
Also beschloss man im Februar 1875 die Zwangsumsiedlung der Yavapai und Dilze‘e-Apache nach San Carlos. Auf dem Marsch nach San Carlos sollten 100 Yavapai und Dilze‘e-Apache sterben.
The Yavapai and Tonto-Apaches
https://www.nps.gov/tont/learn/historyc ... apache.htmAls der berühmte Tonto-Apache Chief Delshay sich 1871 mi Vincent Colyer zu Friedensgesprächen getroffen hat, war es Delshays eigener Wunsch, sich in Camp Verde für immer niederlassen zu dürfen. Leider war Delshay noch kein Frieden gegönnt, denn General Crook machte weiterhin Jagd auf ihn. Trotzdem wurde die Camp Verde-Reservation eingerichtet und viele Yavapai und Tonto-Apache nahmen die Gelegenheit wahr, sich in dieser Reservation niederzulassen. Diese Stämme bevorzugten diese Reservation aus dem Grund, weil es sich in ihrer Heimat, also innerhalb ihres Stammesterritoriums lag. Und auch Delshay (Delshe) und seinen Anhängern unter den Tonto-Apache und Yavapai sollte es für kurze Zeit vergönnt sein, im Camp Verde-Resevat zu leben. Allerdings brach zur selben Zeit ein Aufstand in San Carlos aus, indem Leutnant Almy getötet wurde. Irrigerweise, wurde Delshay dessen verdächtigt in den Aufstand verwickelt gewesen zu sein. Deshalb sollte er festgenommen werden. Zum Glück erfuhr ein Anhänger von Delshay (der zufälligerweise der Dolmetscher des für die Inhaftierung zuständigen Indianeragenten Schuyler war) davon, und berichtete dies umgehend seinem Chief. Zudem entlud er vorsichtshalber das Gewehr von Schuyler. Dieser musste einige Zeit später feststellen, dass er praktisch unbewaffnet war. Nur dem Eintreten einiger Indianer für Schulyer, hatte er wohl sein Leben zu verdanken. Aber in der folgenden Auseinandersetzung konnten Delshay und seine Anhänger entkommen. General Crook begab sich natürlich wieder auf die Jagd nach Delshay und anderen rebellischen Chiefs der Tonto-Apache und Yavapai im Tonto-Becken. 2 Yavapai namens Mike Burns und Carlos Montezuma erlebten diesen Ausrottungskrieg allerdings hautnah. Crook und seine Soldaten schonten für gewöhnlich keine Frauen und Kinder. Aber General Crook konnte trotz aller Anstrengungen Delshay nicht besiegen. Er setzte schließlich ein Kopfgeld auf ihn aus. Nach einiger Zeit, wurden Crook 2 Köpfe abgeliefert, von denen die Killer hartnäckig behaupteten, es war Delshay‘s Kopf. Crook zählte das Kopfgeld schließlich an beide Mörder aus. Dieser hartnäckige Widerstand, der von den Stämmen der Yavapai und Tonto-Apache ausging, blieb bisher im Vergleich zu dem Widerstand der Chiricahua-Apache unbeachtet. Dabei war Delshay bei seinen Leuten (den Tonto-Apache und Yavapai) ein ebenso großer und verehrter Chief, wie Cochise bei den Chiricahua-Apache.