Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas




Einwanderungsgeschichte in den USA, Kanada, Mittel- und Südamerika und allgemeine indianische Geschichte
USA, Canada, Central, and South America: Immigration history and general history of Native Americans

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Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Bärbel » Di 21. Jan 2014, 21:21

Sagen die meisten Lehrbücher, die Besiedelung Amerikas hätte über die Beringstrasse von Nord nach Süd stattgefunden, so sind einige Indianerstämme ja diesbezüglich völlig anderer Meinung. Aber selbst, wenn man von dieser ursprünglichen Besiedelung absieht und neuere Zeiten betrachtet, gehen Lehrbuchmeinung und die Meinung einiger Indianerstämme weit auseinander. So sagten die Lehrbücher z.B. bisher immer, dass Apachen im heutigen Südwesten der USA nicht bereits vor Columbus gelebt hätten, was im Endeffekt dann Auswirkungen auf heutige Landrechte u.ä. hat. Neueste archäologische Funde zeigen jedoch, dass die Meinung der Apachen, sie hätten diese Gebiete schon viel früher bewohnt, durchaus ihre Berechtigung haben.

[url]
http://westerndigs.org/long-hidden-site ... igrations/[/url]

Lang verborgene Stätten, die jetzt im Südwesten entdeckt wurden, könnten die Sichtweise bezüglich historischer Migrationen verändern

Stätten von einer Art und Weise, wie sie bisher nie von Archäologen beschrieben wurden, werfen ein neues Licht auf die Vorgeschichte des Amerikanischen Südwestens und könnten die allgemeine Denkweise bezüglich historischer Migration, die die Region geformt hat, verändern.

Die Stätten, die in den südlichen Bergen Arizonas und New Mexicos entdeckt wurden, sind abgeschieden gelegene Lager der Apachen mit oftmals getarnten Charakteristika, die den Archäologen jahrhundertelang verborgen geblieben sind.

Und ihre Entdeckung ist nicht nur überraschend bezüglich ihrer Abgeschiedenheit sondern auch wegen ihres Alters, denn einige Stätten datieren hunderte von Jahren zurück bevor Apachen überhaupt als in diese Gegend eingewandert vermutet wurden.

„Die Daten deuten darauf hin, dass Apachen-Gruppen im südlichsten Südwesten bereits im 14. Jahrhundert anwesend waren, lange vor Ankunft der Europäer, ganz im Gegensatz zur landläufigen Meinung, die Apachen wären Spätankommer aus den Plains“, schreibt Dr. Deni Seymour, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Now Mexico´s Jornada Research Institute und der Universität des Colorado Museum.

Die Stätten werden als Plattform-Höhlen-Speicher bezeichnet, wo kleine, einzigartig konstruierte Plattformen in Felsnischen gebaut wurden, als Geheimversteck für Güter für den späteren Gebrauch, so Seymour im Journal of Field Archaeology, wo sie die Funde beschreibt.

Die Bauten wurden manchmal hinter Felsen oder anderen Gegebenheiten in den Höhlen versteckt und beinhalteten typischer Weise einen Ring aus Steinen, auf denen künstliche Felsbänke, die aus ortsüblichen Wüstenpflanzen wie Ocotillo oder Yucca bestanden, geschichtet und an der Oberfläche mit Hilfe von Gras, Ästen und Steinen befestigt waren.

Die Praxis der Apachen, Güter in Höhlen zu lagern - wie z.B. Töpferware, Korbwaren, Nahrungsmittel und in späteren Jahren auch Waffen und Munition - wurde zwar von indianischen Quellen und Siedlern des 19ten Jahrhunderts erwähnt, jedoch wurden bisher keine Beweise für diese Verfahrensweise gefunden.

Seymour schreibt, dass solch geheime Lagerstätten für umherziehende Menschen wie die Vorfahren der Apachen notwendig waren, die ihren Lebensunterhalt oftmals dadurch bestritten, dass sie andere Gruppen ausraubten oder in Gegenden umherstreiften, die unter der Kontrolle anderer Gruppen waren.

Das mag erklären, warum die neugefundenen Lagerstätten nur an sehr abgelegenen, bergigen Plätzen und in Gegenden weit ausserhalb der Grenzen anderer, mehr ortsgebunden Ackerbau betreibender Gruppen wie den Mogollon, Mimbres oder Hohokam gefunden wurden.

Aber, so die Autorin, die Stätten fallen in die historische Periode bestimmter Apachen-Gruppen wie den Mescalero des südlichen New Mexicos und den Chiricahua in Arizona, welche einen der letzten und längsten Widerstände gegen europäisch-amerikanische Kontrolle leisteten.

Der schlagendste Beweis für die Herkunft der Stätten jedoch ist die Tatsache, dass viele eindeutig den Apachen zuzuordnende Artefakte wie z.B. Töpferware und Felsenkunst dort gefunden wurden.

Einer der besterhaltenen Plattform-Lagerstätten, die Seymour in Arizonas Peloncillo Mountains fand, enthielten Fragmente eines zeremoniellen Kopfschmucks, einen rituellen Stock oder „Stab“ und vier Pictografien, die die „Mountain Spirit Masken“ der Apachen darstellen und mit Kohle gemalt waren.

„Die eindeutige Apache Symbolik zeigt eine gewisse Kontinuität im symbolischen Ausdruck im Laufe der Jahre und dient als Hilfsmittel für Archäologen, um definitiv einen kulturellen Zusammenhang zu entsprechenden Kulturgütern, in diesem Fall den Plattform-Lagerstätten, zuzuordnen“, schreibt sie.

Im Falle der Peloncillo-Stätte zeigte die Radio-Carbon-Datierung von Yucca-Fasern, die zum Bau der Lagerstätte verwendet worden waren, dass die Lagerstätte auf etwa 1600 zu datieren ist.

Aber Grasproben einer anderen Plattform-Lagerstätte nur wenige Kilometer entfernt, der sogenannten Whitlock Mountain Lagerstätte, ergaben Daten Mitte des 15ten Jahrhunderts - mehr als 200 Jahre bevor die Vorfahren der Apachen gemäss landläufiger Meinung von den Plains in den Südwesten gewandert sein sollen.

Diese neuen Plattform-Lagerstätten kommen zu den Forschungen hinzu, die Seymour in den Dragoon Mountains in Arizona betrieb, wo ein anderes Apachen-Lager - dieses jedoch ohne Lagerstätte - auf das 14te und 15te Jahrhundert datiert wurde.

Und somit haben Experten aufgrund historischer Quellen zwar vermutet, dass Apachen nach den 1680ern in den Südwesten gewandert sind, so ihre Schlussfolgerung, „aber solche Interpretationen sind nicht haltbar, wenn man die neuen archäologischen Beweise bedenkt.“

Die neuen Daten „eröffnen ganz neue Möglichkeiten bezüglich dem Ende der Vorgeschichte.“ schreibt Seymour, und weist darauf hin, dass die Jahre vor europäischem Kontakt geprägt gewesen sein können von Interaktionen - sowohl friedlich als auch nicht friedlich - zwischen den umherstreifenden Apachen und mehr ortsgebundenen Gruppen, und dass solche Beziehungen schon lange existiert haben können bevor die Spanier auftauchten.

Nimmt man das alles zusammen, so sagt sie, so bilden die neuen Ergebnisse aufgrund der Plattform-Lagerstätten eine Basis für eine Neubewertung langgehegter Ansichten bezüglich dem Ende der Vorgeschichte und der Ankunft der Vorfahren der Apachen im Herzen des amerikanischen Südwestens.
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Elk Woman » Do 13. Feb 2014, 14:25

Cloviskultur-, Paläoindianer und Kennewick Man… …?

Es ist immer noch spannend, wann und woher die ersten Bewohner des amerikanischen Kontigents kamen :

Die Überreste eines kleinen Jungen, feierlich vor etwa 12.600 Jahre in Montana begraben, haben die „wahrscheinliche..“ Abstammung von einer noch früheren Bevölkerung in Amerika als die Clovis-Kultur, enthüllt.
Die DNA Untersuchungen zeigt in der Genomsequenz des Jungen eine Bestätigung der These auf, dass heutige indigenen Gruppen (übergreifend von Nord-und Südamerika) alle aus einer einzigen Population, die über die Bering-Landbrücke von Asien sehr früh zog, stammen - und es zu einer sehr frühen Trennung zwischen den Vorfahren der Clovis-Menschen und einer zweite Gruppe, deren DNA in der Bevölkerung in Kanada und Grönland vorkommt, kam.

Aber die Forschung unterstreicht auch das „ ethischen Minenfeld“ beim Studium antiker Überreste amerikanischen Ureinwohner und es beschwört Erinnerungen an den Rechtsstreit über ein anderes menschliches Skelett in den 1990er Jahren (den Kennewick Man).

Um erneut solche Kontroversen zu vermeiden, hat Eske Willerslev (Paläobiologe an der Universität von Kopenhagen, die diese neuesten Studien leiten), amerikanische Ureinwohner-Gemeinschaften besucht, um ihre Arbeit zu erklären und deren Unterstützung zu suchen…“

http://www.scientificamerican.com/article/ancient-genome-suggests-native-americans-really-did-descend-from-the-first-americans/

http://blogs.discovermagazine.com/d-brief/2014/02/12/earliest-american-genome-proves-siberian-origins-for-native-peoples/

http://news.sciencemag.org/archaeology/2014/02/native-americans-descend-ancient-montana-boy

Hier noch eine Zusammenfassung :

„Die Ergebnisse und Ockerzeichnungen bzw. Grabbeigaben zeigten, dass alle Indianer effektiv direkte Nachkommen der Menschen die Clovis-Werkzeuge gefertigt haben sind. Die Studie stützt auch die Theorie, dass eine ostasiatische und eine sibirische Gruppe nach Nordamerika gelangen, widerlegt aber die Hypothese, dass die Cloviskultur auch mit europ. Frühmenschen vermischt entstanden."

"Diese Entdeckung bestätigt im Grunde das, woran die Stämme nie wirklich gezweifelt haben, daß wir auch hier waren seit jeher, und dass alle Artefakte und Gegenstände in der Erde Reste von unseren direkten Vorfahren sind ",
sagt Shane Doyle , ein Koautor der Studie und ein Mitglied des Stammes der Crow Montana.

Interessanterweise teilte der Junge weniger genetisches Material mit Gruppen aus Nord-Kanada und der Arktis, und mehr mit Gruppen aus Mittel-und Südamerika.
Verschiedene Theorien könnten dies erklären, aber Willerslev glaubt, darin eine frühe Aufteilung dieser Menschen in zwei Gruppen zu erkennen.
D.h. eine "Familien"- Gruppe ging nach Süden und entwickelte die Kultur die wir als Clovis-Tools kennen. Über die Gruppe, die im Norden blieb, wissen wir nichts - bis einmal noch mehr Skelette oder Artefakte entdeckt werden. Diese Theorie könnten jedoch die Speerspitzen und versteinerten menschlichen Exkremente, die man in den Paisley-Höhlen in Oregon fand, sich schon mit erklären, die eben eindeutig vor den Clovis Zeiten stammten.“

http://www.thestar.com/news/world/2014/02/12/what_a_12500yearold_toddler_says_about_the_mystery_surrounding_native_american_origins.html
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Ellen » Do 13. Feb 2014, 17:03

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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Bärbel » Fr 14. Feb 2014, 05:40

oh wie praktisch, gestern hatte ich nämlich diesen ARtikel gefunden
http://www.usatoday.com/story/tech/2014/02/12/native-americans-origins/5259985/
und wollte ihn eigentlich übersetzen, aber das kann ich mir ja dann jetzt sparen

Gruss
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Elk Woman » Sa 1. Mär 2014, 00:12

Rätsel um bisher nicht nachweisbare Jahre der Einwanderung auf dem Amerikanischeh Kontinent scheinbar gelöst;
d.h. man spricht nun von :


„Das verlorene Land“,
wo die ersten Amerikaner ca. 10.000 Jahre lebten, vor der Besiedlung des Kontinents


Bis jetzt hatte niemand eine Ahnung, wo die Vorfahren der Indianer die Zeit verbrachten, bevor sie in Alaska und dem Rest von Nordamerika angekommen sind.

Experten an der Royal Holloway, University of London und den Universitäten von Colorado und Utah sagen nun :

"Die Menschen müssen auf der Bering-Landbrücke (die jetzt unter dem Wasser der Bering- und Tschuktschen See liegt) gelebt haben.

Dieser damalige Landteil (zwischen dem heutigen Asien und Amerika), war von Zwergweiden und Birken Sträuchern, Moosen und Flechten dominiert, war also eine Art Tundra.
Es wird daher angenommen, dass die Vorfahren der Indianer das Holz aus der Strauch-Tundra nutzten um Feuer zu machen, um sich zu wärmen ( denn dieser Landkeil war feuchter als andere von der Eiszeit überzogene Gebiete, aber auch nicht viel wärmer).

Professor Elias sagte: "Wir glauben, dass diese Vorfahren auf der Strauch Tundra der Bering-Landbrücke überlebten, denn das war die einzige Region in der Arktis wo holzige Pflanzen wachsen."
Man war über das Analysiert von Fossilieneinlagen zu diesem Schluss gekommen."

http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2569469/Mystery-Native-Americans-missing-10-000-years-solved.html

Hier unter dem Link auch eine Karte, welche die Bering-Landbrücke um die Zeit am Ende der letzten Eiszeit zeigt, eine Periode die von 28.000 bis vor 18.000 Jahren dauerte,
wo der Meeresspiegel niedrig war und die Eisbarrieren sich Richtung Süden auftürmten.
Man nimmt an, die Vorfahren der Indianer wanderten aus Asien auf die Bering-Landbrücke ( Beringia) vor etwa 25.000 Jahre und verbrachte dort 10.000 Jahre, bevor sie sich weiter in Bewegung in Richtung Nord-und Südamerika setzen konnten (ca. vor 15.000 Jahren), d.h. da dann erst die Eismassen geschmolzen waren.

Und auch ein Foto als Vergleich:
Der zentrale Teil des Beringia, wo die Indianer vermutlich gelebt haben, wurde von Strauch Tundra bedeckt, was die häufigste Vegetation der Arctic Alaskas (im Bild) ist.
Die Landschaft wird von Zwergweide und Birken Sträucher, Moose und Flechten dominiert.
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Bärbel » Sa 1. Mär 2014, 06:48

Hallo Elk,

das ist EINE Theorie und die, die am besten zu den bisher so gerne gedruckten Lehrbüchern passt. Die Geschichten der Indianer selber und die nun jüngst gefundenen archäoligischen Funde (siehe Berichte über die Funde zu den Clovis und im Südwesten der USA) sprechen da eine andere Sprache.

Gruss
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Elk Woman » Sa 1. Mär 2014, 15:09

Steh ich da wohlmöglich auf den Schlauch? big_denken

Natürlich ist das noch kein „Beweis“; sondern eine Deutung der Untersuchungsergebnisse von einschlägigen Fosilien, die nur .. 10.000 Jahre eines bisher unbekanntem Lebensraumes „einer“ frühen Einwanderungsgruppe nach Amerika erklärbar machen würde.

Die in den letzten Jahren umstrittene Bering Straßen-Theorie ist aber als „ eine“ wichtige Einwanderungsstrecke inzwischen doch nun nicht mehr soooo umstritten, denn sie war wahrscheinlich die einzige eisfreie Strecke von Asien nach Europa, innerhalb eines nachweisbaren Zeitraumes.

http://www.travelworldonline.de/beringialandbridge.html

-----------------------------------

Der Artikel über den Fund des kleinen Jungen in Montana, der ca. vor 12.600 Jahren lebte, sehe ich auch nicht im Widerspruch zu dem letzten Artikel.
D.h., wenn ca. um 15.000 Jahre die Eismassen zurückgebildet waren, sind es immerhin 2.400 Jahre nach unserer Zeitrechnung dazwischen und
da können die Vorfahren des Jungen schon von Nord nach Süd und zurück gewandert sein…., zumal sein genetischer Fingerabdruck eben mehr DNA
mit Südamerikan. Völkern aufweist ; sprich :

“The sequencing of Anzick-1′s genome, however, revealed the child was part of a line that was directly ancestral to 80 percent of all American native peoples, and close cousins to the remaining 20 percent.”

http://blogs.discovermagazine.com/d-brief/2014/02/12/earliest-american-genome-proves-siberian-origins-for-native-peoples/

( Hier bei dessen Untersuchung kam man also auch auf die Verhärtung der Vermutung, dass alle indigenen Völker Nord-und Südamerika von Vorfahren, die über Landbrücken aus Ostasien kam, möglicherweise in einer einzigen Migrations abstammen…., sich geteilt haben und so verschiendene Anteile von unterschiedl. DNA entwickelten)

Das bedeutet doch kein Widerspruch dazu, dass „die Indianer“ eine andere Meinung und Überlieferung haben !

Sie waren unumstritten die ersten Einwanderer, also die Ureinwohner auf dem Kontinent !
( Wenn man Afrika als unsere gemeinsame Wiege der Menschheitsgeschichte sieht; o.k. die afrikanische Großmutter ist nicht nur... für die Natives american gewöhnungsbedürftig.. :mrgreen: )

Es gab halt eben mehrerer Einwanderungsschübe.., über einen langen …Zeitraum von Jahren und eine hielt immer über einen langen …Zeitraum an .
Und wir sprechen hier sogar nur von der „letzten Eiszeit“; d.h. die nachweislich so verlief :

„Die letzte Eiszeit hatte ihren Höhepunkt vor etwa 21.000 Jahren und ging vor etwa 15.000 - 10.000 Jahren zu Ende. Es gab bis zu drei Kilometer mächtige Eisschilde.
Da so viel Wasser als Eis gebunden war, lag der Meeresspiegel etwa 130 Meter unter dem heutigen Niveau.
Die globale Durchschnittstemperatur war fünf bis sechs Grad Celsius niedriger. Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit waren 32 Prozent der Erdoberfläche von Eis bedeckt.
In Eiszeiten breiteten sich innerhalb weniger hundert Jahre die Eismassen von der Arktis, Antarktis und den Gebirgen stark aus und bedeckten große Teile Europas, Asiens, Japans und Nordamerikas.“

http://www.planet-wissen.de/natur_technik/klima/eiszeit/


--------------------------------------------------

„Die Ausbreitung des Menschen (des Homo sapiens) über die Erde begann den heute vorliegenden wissenschaftlichen Befunden zufolge in Afrika.
Zuerst wanderten die Menschen in den Nahen Osten, dann nach Südasien und vermutlich vor etwa 50.000 bis 60.000 Jahren nach Australien.
Dabei folgten sie, wie schon in Afrika, dem Verlauf der Küsten. Erst später wurden Zentral- und Ostasien, beide Teile Amerikas und Europa besiedelt.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Ausbreitung_des_Menschen

-------------------------------------------------

Die „ganz frühen Einwanderer“ wanderten sicher ständig… (logischerweise, also den Nahrungsmitteln hinterher oder wurden verdrängt oder suchten klimatisch bessere Lebensräume etc.) und das über einen so „riesigen“ Zeitraum von Jahren….( vor unserer heutigen Zeitrechnung) !

So das wohl auch nicht einmal die heutigen Indianer sagen könnten, wo zu welchem Zeitpunkt ihre Vorfahren dort oder dort waren…
( andernfalls käme ich aus dem Staunen nicht mehr raus.. :o )


Da der Fundjunge von Montana zu den frühen Einwandergruppen gerechnet wird, können seine Vorfahren also durchaus sehr früh im südlicheren Teil Amerikas gewesen sein....

D.h. : Es gab vor 4 Millionen Jahren sogar eine Landbrücke zwischen Süd- und Nordamerika ( bei Panama), bevor dann die Klimaänderungen mit ihren Kaltzeit-Eiszeit-Zyklen begannen…, wann die also sich zur Meeresstrecke entwickelte … ?
Und dann im Raum heutiger Golf von Mexiko; die Entwicklung der Hochkulturen der Azteken und Maya Kulturen… Erste den Maya zugerechnete archäologische Funde aus Cuello (Belize) werden auf etwa 2000 v. Chr. datiert. Von diesem Ursprungsort aus wird eine Aufspaltung und Bewegung nach Norden (Golf von Mexiko) angenommen. Man schätzt eine Besiedlungszeit von etwa 3000 Jahren zu den am längsten genutzten Mayastädten..


-------------------------------------------

Persönl. Anmerkung : Wobei mir wieder mit Erschrecken einfällt, dass dieser Golfstrom wahrscheinlich auch unsere „Lebensader“ hier ist, d.h. uns vor erneuten Eiszeiten,
naja wenigstens „Dauerwinter“, bisher …schützte…)
------------------------------------------

Mein persönliches Fazit :

Ich denke, wir tun uns ( bzw. auch die Indianer) alle so schwer mit der Vorstellung, dass wir eigentlich „nur“ eine Zeitrechnung von Zweitausend und vierzehn Jahren erfassen –
und das die Erdgeschichte wesentlich umfassender ist bzw. die Menschheitsgeschichte eben auch; mit all ihren wandernden Stämmen …
(Die Gattung Homo hat sich nach dem gegenwärtigen Forschungsstand – in Afrika – vor etwa zwei Millionen Jahren entwickelt.
In mehreren, lang andauernden Wanderungen haben sich zunächst Homo erectus und danach Homo sapiens unabhängig voneinander über die Kontinente ausgebreitet.- )


Und auch nach meiner Überzeugung / Überlegung :
Ist es eben immer ein existenzieller Zank-Apfel zwischen Archäologie, Anthropologie, Geologie , etc. ( also speziell den Frühzeiterkenntnissen der Wissenschaft)
und den traditionellen Überlieferungen von Ureinwohnern eines Kontinents.

Vielleicht auch verbunden mit kulturellen- und politischen Ängsten, es könne Jemand an ihren Ansprüchen zweifeln.-
Was natürlich Blödsinn wäre, wenn das Jemand so von den wissenschaftl. Früherkenntnissen ableiten würde !

Also, verstehe ich nicht ganz, was gegen solche „Vermutungen“ der Wissenschaftler entsprechend ihrer Untersuchungsergebnisse dann wirklich spricht
(bzw. was eigentlich "dagegen gesetzt werden kann"…?)


LG,
elk
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Bärbel » Sa 1. Mär 2014, 15:53

Hallo Elk,

soweit ich weiss, gehen die unterscheidlichsten Indianernationen gemäß ihrer eigenen Überlieferung davon aus, irgendwo auf dem heutigen nordamerikanischen Kontinent erschaffen worden zu sein. DORT ist ihr Ursprung, DAS ist ihre ursprüngliche Heimat. Eine "Einwanderung" über die Beringstrasse steht dem durchaus entgegen, denn dann läge ihr Ursprung, ihre ursprüngliche Heimat ja irgendwo in Europa, Asien oder sonst wo. Und bloss weil es langsam eine schier unzählbare Anzahl Veröffentlichungen gibt, die diese These der Einwanderung über die Beringstrasse stützen oder sich darauf berufen, so vergleichen Indianer dies oft mit der Zeit, als man noch glaubte, die Erde sei eine Scheibe. Auch damals wollte einfach kaum einer wahr haben, dass diese weit verbreitete Theorie falsch sein könnte. Aber trotzdem, so wissen wir heute, ist die Erde eben doch keine Scheibe.

ICH weiss nicht, welche Version die richtige ist. Ich möchte aber eben auch nicht ausschließen, dass Gegner dieser "Einwanderung über die Beringstrasse"n-Theorie nicht eventuell doch recht haben.

Und noch einen Punkt sollte man bei dieser Diskussion nicht ausser Acht lassen: Ich drücke es jetzt mal sehr provokant aus ... Wie oft führen sich "Weisse" gegenüber Indianern auf als "Herrenrasse", als etwas Besseres, werten die Indianer ab und versuchen ihre Dominanz auszuspielen? Wenn jetzt auch noch die Indianer gar nicht eigenständig sein sollen sondern ihren Ursprung "jenseits des grossen Wassers", also in der Heimat der Unterdrücker haben sollen ... also ICH kann verstehen, wenn Indianer sich gegen diesen Gedanken wehren und es höchstens als Ausdruck der Arroganz dieser "dominierenden Gesellschaft" werten, die einfach nicht wahrhaben will, dass sie eben NICHT der Mittelpunkt der Welt ist. ... Und VIELLEICHT gibt es ja wirklich irgendwann (höchstwahrscheinlich nicht mehr zu MEINEN Lebzeiten) ähnlich wie damals, als man entdeckte, dass die Erde eben doch keine Scheibe ist, auch Beweise dafür, dass diese Theorie der Einwanderung über die Beringstrasse auch nicht die absolute Wahrheit ist

Gruss
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Elk Woman » So 2. Mär 2014, 00:12

Hallo Bärbel,

verstehe Deinen Standpunkt die "Überlieferungen" der Indianer zu untermauern durchaus, ehrlich !

Aber irgendwie kommen wir da nicht auf einen Nenner ; d.h. braucht auch nicht zu sein, jeder kann anderer Meinung sein.
Und wir wollen sicher auch daraus kein Streitthema entwickeln.- Naja , wirklich guten Diskussionsstreit finde ich eigentlich gut,
aber dafür haben wir Beide keine fundamentierten Argumente... :P


Beweisen kann es eben keiner von uns Beiden, was nun wirlich vor `zig Tausend Jahren geschah.
Und, sicher, Glaubenssachen sollte man nicht anfechten!
( Und so glaubt eben jedes Volk ehrlich daran, dass allein es von seinem Schöpfer das jeweilige Land (woran sich seine Vorfahren erinnern) bekam
und das sie allein dort von Anbeginn der Menschheit waren.

Ist o.k., aber man kann ( wenn man möchte, auch das ist eine freihe Entscheidung) durchaus daneben sich wissenschaftlichen Ergebnissen in so fern öffnen,
dass man sagt:
"O.k., ist spannend und erscheint mir logisch, auch wenn es selbst für diese Untersuchungen keine endültigen Festlegungen, eben nur vermutende Zuordnungen gibt."

Und die Menschheitsentwicklung sehe ich daher eben ganz PERSÖNLICH (wie ich schon sagte) über einen weit größeren Zeitraum mit der Erdentwicklung verbunden,
( Und das hat keinesfalls damit zu tun, dass ich auch als Angehörige einer von "Arroganz dominierenden Gesellschaft" dann mich betrachten müsste... :o :roll: :mrgreen: ).

Also woher kamen alle ...Menschenvorfahren ( als die Kontinente noch zusammenhingen, es also die späteren Kontinente in heutiger Form noch gar nicht gab..) :?:

Das bleibt doch die wirklich spannende Frage :

"Sind sie gewandert oder sind alle Rassen genau auf dem Fleck / d.h. heutigen Erdtteil von ihrem jeweiligen ...(?) Schöpfer zu einem bestimmten Zeitpunkt "erschaffen" wurden ?"
( Dann, gemäß archäolog. Funde, aber zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten... ! - Und woher kommen ähnliche DNA Sachen auf unterschiedlichsten jetzigen Erdteilen..? )

Wir werden das Rätsel der Menschheitsgeschichte bestimmt nicht endgültig klären können ( wir hier sowieso nicht :P )
(Bestimmt nicht vor der nächsten Eiszeit, die ja irgendwann eigentlich wieder kommen müßte, wenn man vorherige Zyklen der Erde betrachtet...? ...;
es sei denn wir vernichten unseren Planeten schon vorher... :evil: . - Danach gibt es vielleicht... wieder andere Lebewesen, die sich eventuell wiederum fragen woher sie kamen....)


Also, was solls !?


Liebe Grüße,
elk


P.S:

O.k., nur noch mal zur abschließenden Erklärung zu meinem vorherigen Antwort auf Deine Worte :

das ist EINE Theorie und die, die am besten zu den bisher so gerne gedruckten Lehrbüchern passt. Die Geschichten der Indianer selber und die nun jüngst gefundenen archäoligischen Funde (siehe Berichte über die Funde zu den Clovis und im Südwesten der USA) sprechen da eine andere Sprache.


Ich persönlich habe nur versucht, den Ausgangsartikel von einer anderer Warte zu sehen, wie auch schon ausgiebig beschrieben; d.h. nicht endgültig, nicht einseitig ,
sondern wie ein Puzlespiel betrachtend.- Und so etwas finde ich ist eigentlich auch o.k. und zudem es auch nicht andere Überzeugungen so gänzlich ab Akta legt, sondern halt auch nicht die ganze Wissenschaft als Blödsinn oder Vorbelastet betrachtet.- Das es zu Kontroversen kommt, ist vorprogramiert, aber so ist das halt schon seit Anbeginn der Menschheit; der Mensch ist auch eben ein Forscher und Denker...- und wäre es anders, wer weiß wo wir dann heute angekommen wären...
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Re: Neue Erkenntnisse zur Besiedelung Amerikas

Beitragvon Elk Woman » So 2. Mär 2014, 12:47

Nachtrag von mir, allgemein zur Geschichte :

In der Frühgeschichte spricht man in Europa „von Völkern“ eigentlich erst ab der Bronzezeit.
(3000 - 800 v. Chr. / in Mitteleuropa um 2200 v. Chr. und in Nordeuropa um 1800 v. Chr)
und davor war die Vor- und Urgeschichte, Mittelsteinzeit und Jungsteinzeit; wo es eigentlich in dem Sinne noch keine Völker gab, nur Menschengruppierungen
( Gruppen, Horden, Sippen, Stämme o.ä. )

Also auch interessant ob es irgendwann einmal wirklich annähernd ...nachweisbar sein kann,
wann die ersten Stämme in Amerika ( hier speziell in Nordamerika) auftraten
und wann sich die Völker und Nationen bildeten…


--------------------------------
Hier aber zum Abschluß "meiner ganz persönlichen" Betrachtungen kommend, will ich (ganz wichtig !)
aber noch einmal darauf hinweisen:

Auch wenn hier verschiedene eigene Meinungen zu solch einem Thema vertreten werden, sehe ich das als legitim- und sogar wichtig für ein Forum an,
schon alleinum Denkanstöße verschiedenster Art weiter zu geben.
Aber es bedeutet KEINESWEGS das wir uns hier persönlich in die Wolle bekommen !
( Naja, wird auch keiner denken, denke ich mal. - Wollts nur noch mal erwähnen. :D )

----------------------------------

Und wer vorerst , bis das dann mit Nordamerika mehr erklärbar ist ;), etwas über Europa wissen möchte;
der findet z.B. hier was :

http://www.kas.de/upload/dokumente/verlagspublikationen/Kulturelle_Eigenart/kulturelle_eigenart_maier.pdf

Auszug:

Was ist Europa?

„Europa war nie ein eigener Kontinent aufgrund geographischer Gegebenheiten. Seine Einheit verdankt es der Geschichte.
Die Abgrenzung nach Osten und Süden hin war immer unscharf: räumlich ist Europa eine Halbinsel Asiens, geomorphologisch ist es eng mit Afrika verbunden.

Üblicherweise zieht man die Grenze nach Osten vom Südfuss des Uralgebirges entlang der Nordküste des Kaspischen und der Ostküste des Asowschen Meeres bis zur Straße von Kertsch am Schwarzen Meer. Mit der Türkei und Russland ragen Staaten nach Europa hinein, deren Landmasse zum größeren Teil in Asien liegen."

„Die Spaltung der Oikumene in die als Inseln vorgestellten Teile Asiens und Europas findet sich schon in der jonischen Kartographie des 6. Jahrhunderts vor Christus.“


O.k., kleiner Abstecher, d.h. die eigene Geschichte ist ja auch mal interessant ;
d.h. "die eigene Herkunft auch im Trüben..";spätestens seit die Hunneneinfälle die Völkerwanderung ausgelöst haben…


-------------------------------

Hier geht’s sicher irgendwann mal weiter mit „News aus Amerika“

Auch dazu, „so als Übergang“, noch einmal eine Jahreszeitliche Auflistung :

15000 - 13000 = Zeit des Rückgangs der Eiszeit
( und „angenommenen Einwanderung“… über die damalige Landbrücke der Beringia .
Das Gletschereis hatte das Wasser gebunden, weshalb der Meeresspiegel mehr als 100 Meter tiefer als heute lag.)


zwischen 12.000 und 9.000 v. Chr = Cloviskultur
(Es ist immer noch umstritten, ob die Clovis-Kultur die erste in Amerika war. - Einige Relikte konnten mithilfe der Radiocarbon-Methode auf eine Vor-Clovis datiert werden.)
--------------------------------------

Hier auch ein umfangreicher Artikel über die Prähistorischen Ureinwohner in Nordamerika :
http://thomaslegion.net/prehistoricnativepeoplesnativeamericansamericanindians.html

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Kulturen nach Clovis

3000 v. Chr. bis 15.. n. Chr. = Mayakultur
( dazwischen lag nach christl. Glauben dann erst Christi Geburt, also Beginn unserer heutigen Zeitrechnung "nach Christi" = "Anno Domini" )

von 700 bis 1300 n. Chr. = Anasazikultur

von 800 bis 1500 = Mississippi-Kultur

vom 13. bis 16. Jahrhundert = Inkakultur

vom 14. bis Anfang 16. Jahrhundert = Aztekenkultur
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