Sieg der Indianer am Little Big Horn




Einwanderungsgeschichte in den USA, Kanada, Mittel- und Südamerika und allgemeine indianische Geschichte
USA, Canada, Central, and South America: Immigration history and general history of Native Americans

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Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Elk Woman » Sa 10. Jan 2009, 21:59

Beitrag: von Wasincun-win

Dieser Beitrag und die schon erfolgte Antwort von Hans wurde hier nachträglich in das Forum von mir eingefügt, da es irrtümlich zuerst im Forum " Storyteller " gepostet wurde.
Bitte nochmals an Alle: Zuvor die Themenauswahl bzw. dazugehörige schon erstellte Foren ansehen, damit geschichtliches eben zu geschichtlichem "etc." kommt und wir nicht nachherein umsortieren müssen. DANKE aber für die Beiträge- und jetzt darf hier auch gerne so fleißig weitergepostet werden. :P
(elk)


von wasicun-win » Sa 10. Jan 2009, 10:27
Sieg der Indianer am Little Big Horn 1876

Die Schlacht am Fluss Little Big Horn ist kriegsgeschichtlich nur ein wenig bedeutendes Vorhutgefecht, ausgetragen von allenfalls 2500 Kombattanten.
Das Geschehen am 25. Juni 1876 änderte weder die politische noch die militärische Situation entscheidend.
Aber als erster und einziger Sieg der nordamerikanischen Indianer in offener Feldschlacht besitzt dieser Kampf ebenso nationale Symbolkraft wie die Gestalt des Siegers „Sitting Bull".

Die Indianerstämme, immer weiter von ihren Siedlungsgebieten im Osten verdrängt, standen vor dem Untergang.
Im Friedensvertrag von Laramie erfolgte 1868 ein vorläufiger Aufschub.
Die Regierung in Washington verbürgte den Indianern ein eigenes unantastbares Territorium westlich des Missouri-Flusses.

Die scheußliche Unsitte des Skalpierens

Als 1874 in den Black Hills, mitten im Indianerterritorium zwischen Süddakota und Wyoming, Gold gefunden wurde, drangen immer mehr Glücksritter ins Land ein und verletzten den Vertrag von Laramie. Die Prärie-Indianer wehrten sich gegen diese Eindringlinge. Sie massakrierten Männer, Frauen und Kinder; die scheußliche Unsitte des Skalpierens nahm überhand.

1875 bot die Regierung den Indianerstämmen an, das Black-Hills-Gebiet für sechs Millionen Dollar zu kaufen, was die Häuptlinge empört ablehnten. Ihr Wortführer war ein Mann vom Hunkpapa-Stamm der westlichen Dakotas: Tatanka Yotanka (Sitzender Büffelstier) besser bekannt unter seinem englischen Namen „Sitting Bull“. Er wurde schon im Alter von 17 Jahren Medizinmann und sechs Jahre später Häuptling. Sorgfältig studierte er die Kriegführung der US-Army. Als charismatische Führerpersönlichkeit einte er viele Stämme der Prärie-Indianer, es gelang ihm sogar, eigensinnige Häuptlinge wie den berühmten „Regen im Gesicht“ ein Mindestmaß an Disziplin einzuflößen.

Als Reaktion auf die Ablehnung ihrer Offerte ordnete die Regierung Ende 1875 an, sämtliche Indianer im Norden hätten sich in ghettoähnliche „Reservationen“ zu begeben. Weder Sitting Bull, noch seine Verbündeten wie der Oglala-Häuptling „Wildes Pferd“ folgten diesem Befehl. Im Frühjahr 1876 stießen deshalb mehrere Regimenter aus drei Richtungen nach Montana vor. Von Osten näherte sich General Alfred Terry. Seine Vorhut bildete das 7. US-Kavallerieregiment unter General George A. Custer.

USA Little Big Horn Indianer Sitting Bull George A. Custer Der 36-jährige war ebenso talentiert wie überheblich und ehrgeizig. Man munkelte, er wolle sich als Präsidentschaftskandidat aufstellen lassen und benötige dafür einen spektakulären kriegerischen Erfolg. „General“ titulierten ihn seine Soldaten aus reiner Höflichkeit, tatsächlich bekleidete er nur den Rang eines Oberstleutnants. Im Bürgerkrieg 1861-1865 war er zwar zum Brigadegeneral befördert worden, wurde aber, wie in der US-Army üblich, nach Kriegsende wieder zurückgestuft. Custer, den die Indianer wegen seiner blonden Locken „Generals Langhaar“ tauften, besaß für die Rothäute nur Verachtung.

Als am 22. Juni 1876 am Fluss Little Big Horn ein großes Indianerbiwak entdeckt wurde, rückte Custer sofort den Rosebud River entlang, um den Feind zu stellen. Den Rat seines Vorgesetzten: „Seien Sie nicht allzu gierig, sondern warten Sie auf uns“ schlug er ebenso aus, wie die Warnung seines einheimischen Kundschafters, dem Krähenindianer Curley, der mahnte das verdächtige Terrain um das Lager vorher zu sondieren.

Am 25. Juni beging er auch noch den taktischen Fehler, seine geringe Streitmacht von kaum 600 Mann im Angesicht des Gegners zu teilen. Drei Schwadronen unter Major Marcus Reno sollten flussabwärts reiten und das Indianerlager von Süden angreifen, während Custer mit fünf Schwadronen aus der Gegenrichtung anrücken würde.

Die List: ein vorgetäuschter Rückzug

Diesem Vormarsch stellte Sitting Bull eine klassische Kriegslist entgegen: den vorgetäuschten Rückzug. Während ein Teil seiner ungefähr 2500 Indianer Renos Truppe am Flussufer unter Dauerbeschuss festnagelte, ergriffen seine berittenen Krieger in einer langgezogenen dünnen Linie die Flucht, als Custer auftauchte.

Voll Kampfbegier setzten die Kavalleristen zur Verfolgung an und merkten nicht, wie die Flanken der indianischen Linie immer weiter zurückhingen. Plötzlich ließ Sitting Bull kehrtmachen und von drei Seiten stürmten seine Männer gegen Custers überraschte Truppe. Binnen weniger Minuten waren diese 225 Mann eingekesselt und rettungslos verloren. Keiner kam mit dem Leben davon. General Custer fiel nach einem Schläfenschuss tot zu Boden. Einziges überlebendes Wesen war das Pferd des Majors Myles Keogh, welches den sinnigen Namen „Comanche“ trug.

Am Little Big Horn waren insgesamt 273 Mann gefallen und 60 verwundet worden. Die US-Army machte nun gnadenlos Jagd auf die Indianer, deren Einheit rasch zerfiel, Sitting Bull floh nach Kanada und kehrte Jahre später in eine Reservation zurück. 1890 wurde er ermordet, bezeichnenderweise von einem Indianer in Polizeiuniform
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Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Elk Woman » Sa 10. Jan 2009, 22:00

Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn
von Hans » Sa 10. Jan 2009, 22:44

Hallo zusammen,
eine Rekonstruktion der Schlacht am Little Big Horn gibts bei YouTube unter
http://www.youtube.com/watch?v=QoM7rXWg2HM.
Ist aber alles in Englisch !!
Insgesamt sind es 5 Videos mit dem Titel: Battle of the Little Big Horn,
von 1 - 5 !
Ich hoffe, daß es mit dem Link klappt.
Alles Gute wünscht euch Hans
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Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Bruno » So 11. Jan 2009, 11:34

Hallo Wasi,

"Die scheußliche Unsitte des Skalpierens

Als 1874 in den Black Hills, mitten im Indianerterritorium zwischen Süddakota und Wyoming, Gold gefunden wurde, drangen immer mehr Glücksritter ins Land ein und verletzten den Vertrag von Laramie. Die Prärie-Indianer wehrten sich gegen diese Eindringlinge. Sie massakrierten Männer, Frauen und Kinder; die scheußliche Unsitte des Skalpierens nahm überhand."

Darf ich fragen von welcher Quelle Du diese Aussage beziehst?

Ebenso würde mich interessieren, auf welche Quelle du Deine Darstellung der Schlacht am Little Big Horn beziehst?

Viele Grüße

Bruno
Bruno
 

Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon wasicun-win » So 11. Jan 2009, 14:15

Hallo Bruno

Diese Seite fand ich hier ----------> :o

http://www.welt.de/wissenschaft/history ... _Horn.html

l.g.

wasi
wasicun-win
 

Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Bruno » So 11. Jan 2009, 14:55

Ich habe mir erlaubt an die welt folgenden Kommentar zu senden, ob er dann auch veröffentlicht wird werden wirs sehen...

Na Welt Online:

"Erschreckend, dass in der Welt ein solch rassistischer und volksverhetzender Artikel gegen ein Volk geschrieben wird, das Opfer eines Völkermordes wurde.

Der Autor schein aus der deutschen Geschichte nichts gelernt zu haben!

Was die "Unsitte des Skalpierens" anbelangt, so wurde sie durch die Weißen über den Kontinent verbreitet, die Skalpprämien für jedes Indianerskapl "Männer, Frauen und Kinder zahlten. Dies führte dazu, dass bedeutend mehr Indianer von Weißen als Weiße von Indianern skalpiert wurden!

Dass das Skalpiern von weißen Männern, Frauen und Kindern nach der illegalen Besetzung der Black Hills überhand nahm, ist Unsinn. Es wurden einige Goldsucher zwar getötet, ihre Zahl war aber sehr gering. Crazy Horse selbst nahm nie einen Skalp. Dafür wurden in der Goldgräberstadt Deadwood "Tanzpartys" veranstaltet, bei denen unter erbeuteten Indainerskalps getanzt wurde...

Die Geschichte mit den "grausam skalpierenden Indianern" war nichts anderes als eine rechtfertigung für die Ausrottungspolitik de Weißen.

Sitting Bull war weder der Stratege der Schlacht am Little Big Horn, noch hatten die Indianer eine Strategie, sie wurden vielmehr überrascht. Der Sieg der Indianer war ausschließlich Custers Arroganz und Unfähigkeit zu verdanken.

Bevor der Autor seine Inkompetenz zum Besten gibt, sollte er sich doch mal den neusten Stand der Wissenschaft zum Little Big Horn lesen.

Zur Einführung empfehle ich z.B. die archeologische Untersuchung des Schalchtfeldes, oder "Lakota Noon" von Gregory Michino oder Prof. Dr. Jeffrey Ostler "The Plains Sioux and the US Colonialism from Lewis and Clark to Wounded Knee.

Ich hoffe solch unapetitliche Artikel hier nichtmehr zu sehen."

Bruno
Bruno
 

Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Bruno » So 11. Jan 2009, 15:50

Hallo,

nach meiner zielmlich emotionalen Antwoert auf den Artikel "Der Welt§ hier ein paar Fakten zum Thema Saklpieren:

Das „Council of Virignia“ verabschiedete einen Erlass, demnach alle Indianer auf ihrem Territorium auszurotten seien und der dazu führte, dass es bereits 1645 keine Indianer in Virginia mehr gab. In der Siedlung Hatfield wurde 1675 der Befehl gegeben, gefangene indianische Frauen von Hunden zerfleischen zu lassen. Die Kolonie South Carolina entwickelte sich sehr schnell zum Zentrum des Handels mit indianischen Sklaven. 1708 befanden sich 1400 Indianer im Besitz weißer Sklavenhalter und im gleichen Jahr wurden über 10 000 Indianer gefangen als Sklaven auf die Karibischen Inseln verkauft, wo die meisten binnen kurzer Zeit an Krankheiten starben

Den Brauch des Skalpierens eines getöteten Feindes hatte es zwar schon vereinzelt vor dem Erscheinen der Weißen gegeben, aber es waren die weißen Einwanderer, die diesen Brauch zu einem Instrument der Ausrottung machten. Am 12. September 1694 beschloss die Legislative von Massachusetts, 12,-- Pfund für jeden getöteten feindlichen Indianer zu bezahlen. Als Beweis ließ sie sich den Skalp des getöteten Indianers vorlegen. Die gefangenen indianischen Kinder wurden als Sklaven verkauft. Im Jahre 1722 war der Preis auf 100,-- Pfund für den Skalp eines Mannes oder Jugendlichen über 12 Jahren gestiegen, der Skalp einer Frau oder eines Kindes wurde mit 50,-- Pfund belohnt! Am 25. Februar 1745 erließen die vier New England Staaten ein Gesetz, das eine Bezahlung für jeden vorgelegten Indianerskalp versprach, 1768 erließ auch der Gouverneur von Pennsylvania John Penn eine Proklamation, worin er eine hohe Belohnung für jeden abgelieferten Indianerskalp garantierte. Dies war der Aufruf an die weiße Gesellschaft Indianer für Geld zu ermorden, gleichgültig ob sie feindlich oder friedlich waren, gleichgültig ob es Männer, Frauen oder Kinder waren. Geld für die Ermordung von Menschen ausschließlich wegen ihrer Hautfarbe und Ethnie zu bezahlen war eine neue Dimension bei der Ausrottung von Menschen.
Auch der Gouverneur von Neu Holland, William Kieft, hat den fragwürdigen Ruhm, als einer der Ersten Skalpprämien für die Ermordung von Indianern bezahlt zu haben, gleichgültig ob es sich um einen Mann, eine Frau oder ein Kind handelte. Mit dieser Methode gelang es den Holländern, in kurzer Zeit fast alle Indianer südlich von New York und New Jersey auszurotten."

Auch US-Staaten gingen nach der Unabhängigkeit dazu über Skaplprämien auszusetzen. Dies führte dazu, dass bedeutend mehr Indianer von Weißen als Weiße von Indianern skalpiert worden waren, zumal der Brauch des Skalpierens nur bei einer begrezten Zahl von Indianerstämmen vorhanden war. Bei den Lakota und Assiniboin galt ein Skalp als hohe Trophäe, bei den Blackfeet weniger und die Crow nahmen selten einen Skalp. (Quelle: Plenty Coup, Häuptling der Crow, siehe auch Ewers, Blackfeet - Riders of the Northern Plains)

Eine Legende ist auch die Geschichte der Skalphemden mit Menschenhaar. Es ist richtig, dass viele Lakota Hemden mit Menschenhaar verziert waren. Dabei handelte es sich aber nicht um Skalps, sonder um das abgeschnittene Haar von Verwandten, die den Träger des Shirts daran erinnern sollten, dass er für sein Volk kämpft.

In Europa kam es übriges bis ins 18. Jahrhundert vor, dass Feinden die Köpfe abgeschlagen und als Trophäen behalten wurde. Dies wird von den englischen Truppe in Irland ebenso berichtet wie von den ungarischen Hssaren und Panduren der christlichen kaiserin von Öterreich Maria-Thresia und von Truppen des Sonnenkönigs. Die Säbeltaschen der Hussaren waren ursprünglich Beutel in denen die Köpfe aufbewahrt wurden..

Die Verluste der ca. 3000 weißen Goldgräber in den Black Hills war eher gering. Vermutlich wurden kaum mehr als 50 von ihnen getötet. Dageben machten Skalpjäger im Auftrag der Goldgräber Jadg auf Indianer. Die Skalppartys der Weißen sind durch Augenzeugen belegt, z.B. Josephine Waggoner und Susann Bordeaux berichten dies aus Fort Laremie.

Viele Grüße

Bruno

Quellen:
Siegfried von Nostitz, Die Vernichtung des roten Mannes
James Axtell, The European and the Indian
James W. Loewen, Lies my teacher told me
Peter Farb, , Die Indianer, Entwicklung und Vernichtung eines Volkes
Persönliche Auskunft von Chief Leonard Littel Finger
Bruno
 

Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Rob » So 11. Jan 2009, 18:03

Hallo zusammen,

ich will mich Brunos Ausführungen anschließen, der Autor des Berichtes hat anscheinend keine sorgfältigen Nachforschungen betrieben über das Thema. Besonders die Aussage "die Indianer massakrierten Männer, Frauen und Kinder und die Unsitte des Skalpierens nahm Überhand" finde ich als üble, klischeehafte Verunglimpfung der Indianer. Indianische Kriegsführung und Agression in Kampfhandlungen richtete sich nicht gegen Frauen des Gegners oder deren Kinder und wurden nicht vorsätzlich getötet. Frauen und Kinder wurden als Gefangene mitgenommen und in der Regel adoptiert, in anderen Fällen wurden sie schlichtweg wieder zu ihren eigenen Leuten zurückgeschickt, bedacht mit Geschenken um die Großzügigkeit zu veranschaulichen. Gerade von Sitting Bull gibt es Beispiele.
Custer hat es rein seiner überheblichen Selbsteinschätzung und Arroganz zu verdanken das er und seine Männer getötet wurden. Die Indianer versammelten sich in einem rießigen Dorf lediglich um ihre Sommerjagenden, Zeremonien und Verwandtenbesuche durchzuführen. Sie rechneten gar nicht mit einem Angriff, und hatten deshalb auch keine Strategie. Sitting Bull hatte eben den Sundance durchgestanden und war wohl kaum körperlich fit Krieger in den Kampf zu führen. Zudem ist bekannt das er nicht in das Kampfgeschehen verwickelt war, sondern die Frauen und Kinder beim verlaßen des Lagers deckte und behilflich war. Gall, Crazy Horse, Rain-in-the-Face, Two Moons u. andere führten die Krieger. Daher kann also Sitting Bull nicht "der Macher" gewesen sein. Custer hat einen Alleingang gestartet ohne mögliche Folgen zu bedenken, alleine ein rießiges Dorf anzugreifen, obwohl er das ganze Ausmaß des Lagers wahrscheinlich nicht erwartet hatte, zu seiner Verteidigung. Trotzdem war es seine maßlose Selbstüberschätzung welche seinen Männern das Leben kostete. Wer will es den Indianern übel nehmen das sie sich verteidigt hatten, ihre Frauen und Kinder in direkter Gefahr ? Nicht zum ersten Mal wurden ihre Lager überfallen, - und ihre Frauen und Kinder wurden wirklich ! getötet. Custer hätte auf die Warnungen seiner Crow-Scouts hören sollen.
Was das skalpiern anbelangt hat Bruno sehr gute Quellen und Berichte angegeben, - es waren die Weißen die diesen Brauch noch forcierten und zur Verbreitung beitrugen. Die Pigrims selbst hatten Metacomets Kopf vom Körper abgeschlagen und jahrelang auf einem Pfahl aufgespießt zur Abschreckung für andere Indianer in NeuEngland. Black Hawks, des Sauks-Häuptlings, Körper wurde einbalsamiert, genauso wie der von Captain Jack, des Modocs, und ihre Leichen für Eintrittsgelder ausgestellt. Wer waren hier die Wilden und Barbaren ?
Danke an Bruno für seine Ausführungen, die ein differenziertes Bild beschreiben.
Grüße

Rob
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Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon wasicun-win » So 11. Jan 2009, 18:14

:o Danke Bruno für diesen ausführlichen Beitrag und der Richtigstellung --

ich muss gestehen über >>SO >> ein fundiertes Wissen verfüge ich leider nicht -
vieles fällt einem selbst erst ein - wenn man es bei anderen Artikeln (wie den deinen) liest -

danke auch dir lieber Rob:)

l.g.

wasi
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Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Rob » So 11. Jan 2009, 19:47

Hallo liebe Wasi,

Bruno und ich haben uns mit solchen negativen Aussagen zu Indianern, wie beschrieben, intensiv beschäftigt und diverse Fakten zu kulturellen Verhaltensweisen, Aussagen und Zeitzeugenberichte studiert. Da ergibt sich ein ganz anderes Bild, ein gänzlicher Gegensatz zu den - mordlustigen Wilden die Männer, Frauen und Kinder massakrieren- . Sie waren schlichtweg nur Menschen, mit Stärken und Fehlern wie andere auch. Im Gegensatz zu den weißen Eindringlingen scheinen die Ureinwohner Amerikas nach alten Aussagen jedoch bei weitem weniger Agressiv gewesen zu sein. Im Gegenteil ihre Gutmütigkeit wurde immer und immer wieder ausgenutzt, das hat die Geschichte oft genug gezeigt. Die ersten Siedler wären einfach verhungert, hätten die Indianer ihnen nicht geholfen. Das war in Neu England so bei den Wampanoag, in Virginia bei den Powhatan oder bei den Delawaren wo in einer Legende erwähnt wird das sie den Weißen mit Nahrungsmitteln halfen. Es gäbe noch mehrere Beispiele. Die Lewis und Clark Expeditioin z.B. wäre ohne die Hilfe der Indianer vermutlich niemals durchgekommen. Im Gegenzug zeigten sich die Europäer oft brutal den Indianern gegenüber oder versuchten sie zu übervorteilen und zu betrügen. Oft um ganze Ländereien für einen Spottpreis. War die Geduld der Indianer einmal ausgeschöpft und pochten sie auf ihr Recht, war das immer ein Verbrechen aus sicht der Weißen, was nicht selten mit Vertreibung, Mord und Totschlag als Konsequenz für die Indianer endete. Zogen die Indianer in den Kampf, mit gutem Recht, galt dies meist als unberechtigte Überfälle oder Massaker die gerne überschwenglich ausgeschmückt wurden oder unwahrheiten erzählt wurden - natürlich zu lasten der Indianer. Es ist mir ein anliegen auch diese Seite zu erzählen, nur allzuoft hört man nur die schlechten Berichte, die sich zudem meist als unwahr herausstellen wenn man näher nachforscht und evtl. diverse Quellen zur Verfügung hat.
Viele Grüße

Rob
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Re: Sieg der Indianer am Little Big Horn

Beitragvon Elk Woman » So 11. Jan 2009, 22:21

Hi,
Bruno und Robert,

eigentlich sollte ein Moderator nur darauf achten das alles moderat verläuft.
Aber ich muß wohl Wasi da bissel weibliche Schützenhilfe geben, gegen so geballte männliche Diskussions- und Wissens-Hoheit ( das sie sich schon ganz klein und unwissend vorkommt).
Sicher hätte Wasi unbedingt gleich den Autor der Zeilen mit benennen müssen
( Hi, WASI: Aus medienrechtlichen Gründen,d.h. immer Link setzen für Quelle bzw. Quellenangabe! )

Aber zu meiner Verwunderung sehe ich auch hier wieder "wie ein Thema hier vom Thema abweicht",
weil `eine Aussage `hier wieder als primärer Aufhänger dafür genommen wird.
Natürlich sollte Jeder dazu seine eigene Meinung posten, besonders wenn er denkt maßgebliche eine Falschaussage zurechtzurücken. Aber in der Form , das sich das bewußte Thema fast in jedem 3. Forum widerfindet mit dem überzeugenden Argument was für Erkenntnisse man selber an Hand von intensiven Quellenstudium erlangte ?
Ich möchte hier dazu nicht inhaltlich wieder mit in ein Gespräch eintreten, da ich eben nicht ganz 100 % "allen" eurer obigen Meinungen zustimmen kann ( auch aus eigenen Quellenstudien).

Ich möchte euch nur bitten, auch in Hinsicht darauf das sich andere Mitglieder hier überhaupt noch wagen zu geschichtl. Dingen zu schreiben, bitte solche Hinweise und Meinungen künftig "weniger massiv" anzubringen. (Wir wollen hier miteinander sprechen und uns nicht sprachlos machen..)
Danke !

big_bye
elk
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