Mal wieder in letzter Minute:
Heute, 20.15 Uhr bis 22.10 Uhr, Das Vierte:
Die Söhne der großen Bärin
(Indianer-Abenteuer mit Gojko Mitic, Wiederholung um 3.30 Uhr)
Nach der verlorenen Schlacht um seine Jagdgründe zieht Dakota-Häuptling Tokei-Ihto (Gojko Mitic) mit seinem Stamm Richtung Kanada. Die Weißen nehmen die Verfolgung auf...
Mit diesem Film etablierte sich Mitic als führender Filmindianer der DDR. Die Vorlage stammt von Liselotte Welskopf-Henrich, einer Kennerin der Historie der amerikanischen Ureinwohner.
Fazit: Bärig gut: Karl May trifft Karl Marx
Quelle: TV Today 06/10 S. 49 (leicht abgewandelt)
Persönlicher Nachsatz:
Den letzten Satz der TV Today-Redaktion finde ich ein wenig oberflächlich, denn wer die Indianerfilme der DEFA kennt und schätzt, wird sie wohl kaum mit den Karl-May-Verfilmungen der damaligen BRD vergleichen. Sie liefern eine weitaus realistischere Darstellung des historischen Umfeldes, in dem die Handlung angesiedelt ist. Die Kulissen und Kostüme sind besser und detaillierter recherchiert. "Die Söhne der Großen Bärin" ist der Titel des sechsbändigen Werkes von Liselotte Welskopf-Henrich, das von der Lebens- und Leidensgeschichte des Indianerjungen Harka und späteren Häuptlings Tokei-Ihto handelt. In der gleichnamigen Verfilmung werden die letzten beiden Bände "Der junge Häuptling" und "Über den Missouri" sehr straff, manchmal recht szenenhaft, agbehandelt. Wenn man die Vorlage nicht kennt, könnte man gelegentlich den Anschluss und den Überblick verlieren, weil die Protagonisten manchmal ohne großes Vorgeplänkel in die Handlung geworfen werden und kaum Zeit finden, ihre Charaktere zu vertiefen. Trotzdem ist der Film sehr sehenswert und eine echte Alternative zu den klischeehaften und verklärenden Winnetou-Filmen. Das Vierte zeigt in den kommenden Wochen am gleichen Sendeplatz weitere DEFA-Indianerfilme.