Re: Elouise Cobell, Blackfeet
von Hetane » So 23. Okt 2011, 17:15
Das Ableben von Elouise Cobell ist sehr bedauerlich, sie wäre bestimmt noch gern ein Stück des Weges mit ihrer Familie und ihrer Nation gemeinsam gegangen. Ihr Lebenswerk und auch sie selbst bleiben jedoch unvergessen.
Am 16. Oktober verstarb Elouise Cobell, eine Angehörige der Blackfeet – Nation, infolge ihrer Erkrankung an einem Krebsleiden. Elouise Cobell wurde am 5. November in 1945 auf der Blackfeet – Reservation in Montana geboren, wo sie zusammen mit ihren sieben Geschwistern die Kindheit verbrachte. Yellow Bird Woman, so ihr indianischer Name, war eine Ur – Enkelin von Chief Mountain Chief. Elouise absolvierte eine Ausbildung am Great Falls Business College und besuchte die Montana State University. Nach einer Zeitspanne in Seattle, wo sie als Buchhalter arbeitete, kehrte sie nach ihrer Hochzeit mit ihrem Ehemann auf die Reservation zurück. Dort bewirtschaftete das Ehepaar eine Ranch. Durch ihre Fähigkeiten als Buchhalter wurde sie in 1976 zur Kassenhalterin ( Schatzmeister ) der Blackfeet. Schnell erkannte sie das Missmanagement der Treuhandgelder bezüglich des Dawes Act aus dem Jahre 1887 ( Landaufteilungsgesetz ) Die Treuhandgelder , durch das BIA verwaltet, waren nicht im Interesse der Indianer, sondern als „schwarze Kassen“ benutzt worden. Nach einem jahrelangen Kampf kam es schließlich in 1996 zum Beginn eines Rechtstreites, welcher unter der Bezeichnung > Cobell v.Salazar < populär wurde. Nach nahezu fünfzehn Jahren gewann Elouise Cobell diesen Rechtsstreit zum Ende des Jahres 2010. Elouise war eine Mitbegründerin der ersten Bank, welche sich im Besitz einer indianischen Nation befindet, in 1987 wurde die Blackfeet National Bank gegründet. Sie wirkte in mehreren Vorständen für das Wohl ihrer Nation, u. a. war sie ein Treuhänder des National Museum of the American Indian. Im vergangenem Jahr wurde sie einmal gefragt, welches Vermächtnis sie ihrer Nachwelt gern hinterlassen würde. Elouise antwortete darauf, dass ihre Hoffnung darin läge, eine neue Generation von Native Americans zu inspirieren, die bereit ist, für das Recht anderer zu kämpfen und ihre jeweiligen Gemeinschaften aus der Armut zu führen. Für ihren Kampf um Gerechtigkeit wurde Elouise Cobell in 2000 die Kriegerehre erteilt, eine Ehre, welche in der Blackfeet Nation gewöhnlich nur Kriegsveteranen gewährt wird.
Grüße Hetane