Amazonas-Museum in Balatonfüred




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Amazonas-Museum in Balatonfüred

Beitragvon El Mocho » Mi 11. Jun 2014, 11:24

In der Kisfaludy utca von Balatonfüred wurde kürzlich ein ethnografisches Museum zur Kultur der Indianer des Amazonastieflandes und der östlichen Anden, der Shuar, eröffnet. Der Gründer des Museums, Richárd Pál, hat die sehenswerte Ausstellung über diese, in Ungarn kaum bekannte Kultur mit großer Faszination nach jahrelanger Forschungs- und Sammelarbeit installiert.

Die Inspiration für die Idee des Museums bekam Richárd Pál in Italien, als er dort eine Familie kennen lernte, die für ein Schulprojekt im Amazonas Geld sammelte. In langen intensiven Gesprächen erfuhr er viel von den Shuar Indianern und ihren uralten Bräuchen.

Vielen Europäern ist meist nur die Praxis der bekannt, aus den Köpfen von im Kampf getöteten Gegnern Schrumpfköpfe zu machen, um ihren Geist einzuschließen. Doch die Shuar Indianer sind viel mehr. Das will die Ausstellung in drei Räumen mit rund einhundert authentischen Ausstellungsstücken zeigen. Zu sehen sind Gebrauchsgegenstände, Kopfschmuck, Waffen, Kleidung und originale Fotos, aber auch Kopien von elf Tsantsas. Die Ausstellung wird fortlaufend erweitert.

Vom Stamm der Shuar leben heute noch zwischen 40-110 Tausend Menschen in Peru und Ecuador. Ein Film zeigt ihr Leben und ihre Gewohnheiten in der modernen Zeit. Das Museum ist täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Einwohner von Balatonfüred erhalten 50% Rabatt auf die Eintrittskarte.

http://www.balaton-zeitung.info/6099/am ... uered.html

Folgende Informationen über die Shuar möchte ich euch keineswegs vorenthalten:

Die Shuar

Das Volk der Shuar lebt im Grenzgebiet zwischen Südecuador und Peru. Als einziges Volk der Welt haben sich die Shuar erfolgreich gegen die europäische Eroberung ihres Gebietes durchgesetzt. Das schwer zu erreichende Gebiet, aber auch der eigenwillige Charakter der Shuar sind Gründe, warum sie lange Zeit vor äußeren Einflüssen verschont blieben. Auf der Suche nach Gold drangen im 16. Jahrhundert Spanier in das Gebiet der Shuar ein. Sie errichteten kleine Orte und ihre afrikanischen Sklaven suchten in den Minen nach Gold. Als die Spanier jedoch versuchten auch die Shuar zur Arbeit heranzuziehen, tolerierten diese ihre ungebetenen Gäste nicht länger in ihrem Territorium. Im Jahre 1599 führten sie eine Revolte gegen die Eindringlinge durch, bei der sie 25.000 Spanier samt Sklaven aus ihrem Territorium vertrieben oder töteten. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wagten sich erneut Abenteurer in das Gebiet der Shuar. Sie hatten es hauptsächlich auf Chinin abgesehen, das aus der Rinde des Chinarindenbaumes gewonnen wird.

Die Öl- und Bergbauindustrie sowie die Rodung von Regenwaldgebieten für die Landwirtschaft hatte verheerende ökologische Folgen. So wurde 1964 die “Shuar Federation” gegründet, die erste einflussreiche, ethnische Organisation in Ecuador, die ein Modell für andere indigene Völker Ecuadors wurde. Ziel ist der Schutz ihres Landes gegen die Interessen von anderen Siedlern, der Bergbauindustrie und der Regierung sowie der Erhalt ihrer eigenen Kultur. Heute gehören den Shuar rund 80 Prozentes ihres angestammten Landes. Sie verfügen über eigene Printmedien und ein
Radioprogramm.

http://www.inka-ev.de/deutsch/inhalte/voelker/shuar.htm

Und hier kann man sich bei den Shuar selbst über ihr Volk informieren:

Die Shuar sind eine kulturelle Gruppierung mit einer Bevölkerung von etwa 110.000 Ureinwohnern, die im Süden Ecuadors im tropischen Regenwald Amazoniens leben. Sie sind ihrer Tradition nach Waldbewohner, die im Dschungel verstreut in kleinen Dörfern leben. Ihre Existenzgrundlage sind die Jagd, die Forstwirtschaft, der Fischfang, der Ackerbau und die Viehzucht. Die Shuar haben eine reiche Kultur, angepasst an den Regenwald, die es ihnen erlaubt hat, Wissen um die Geheimnisse des Waldes zu erlangen, für ein Leben in Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Die Lebensbedingungen in den Shuar Dörfer haben sich verändert. Die Kolonialisierung eines Teiles ihres ursprünglichen Gebietes durch Immigranten aus Nordecuador, vor allem durch Mestizen, brachte ein anderes Wirtschaftssystem mit sich. Je nach Lage der Dörfer sind sie in unterschiedlichem Grade von äußeren Einflüssen betroffen. Trotz allem sind die Sprache und Kultur der Shuar noch relativ intakt und stabil, im Vergleich zu anderen Kulturen der Amazonasregion. Alle Frauen und Männer der Shuar sind sich bewußt, dass ihre Kultur in vielen Bereichen sehr reich ist und haben sie deswegen von Generation zu Generation zu bewahren versucht.

Jedoch ist die heutige Welt bekanntlich in vielen Bereichen von Konkurrenzdenken gekennzeichnet. Eine Kultur, die sich nicht in allen Gebieten weiterentwickelt, läuft Gefahr, zu verschwinden. Deswegen haben wir schon seit einiger Zeit die Idee, die höhere Bildung zu fördern... Wir sind uns bewusst, dass nur die Ausbildung in allen Bereichen den Fortbestand der Shuar auf längere Sicht sichert.

http://shuar.de/?p=proj_de#situation_un ... _der_shuar
El Mocho
 

von Anzeige » Mi 11. Jun 2014, 11:24

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