Geschichte der Blackfoot




Einwanderungsgeschichte in den USA, Kanada, Mittel- und Südamerika und allgemeine indianische Geschichte
USA, Canada, Central, and South America: Immigration history and general history of Native Americans

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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Elk Woman » Sa 11. Mai 2024, 17:57

big_rofl1

big_hello
Hi @J.,

Du bist ein Schlaumeier (meine ich lustig :froehlich_7df2a96e31c42494bdc08009e208a10b: ),
ja klar haben die Trapper einen Haupterwerb in der Biberjagd gehabt,
besonders als in Europa die schicken Biberhaut-Zylinder in Mode waren.

Aber, ich spreche von "Blackfeet-Jägern" und das es ( siehe meine Verlinkungen..)
dazu aus der Historie auch anderweitige Aussagen gibt,
als das die 'nie'...(!) Biber jagden.
(Hat ja weniger was mit der Hudson Bay Comp. zu tun..)


Schönen Sonntag Dir
und Danke für die interessanten Beiträge !

MfG,

e.
"No man is an Iland, intire of itselfe
(John Donne)
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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Tosque » So 12. Mai 2024, 15:37

Hallo elk,

deine Verlinkungen habe ich schon gelesen, aber ich bin dennoch gegenteiliger Ansicht. Denn als die Cree 1740 für die Hudson Bayern im Blackfoot - Land auf die Jagd gingen, wurden sie von den Blackfoot und ihren Verbündeten getötet, weil die Blackfoot eben ihre ihnen heiligen Biber schützen wollten. Was auch weiter unten belegt wird.

Genauso, verfuhren die Blackfoot später mit den US-Trappern, oder Irokesen die für die Northwest Company auf die BiberJagd gingen.


Beneath the Backbone of the World
Blackfoot People and the North American Borderlands, 1720–1877

Ryan Hall

„Although the rivers and streams in and around the northwest plains hosted significant beaver populations, Blackfoot people maintained an aversion to hunting or eating them because, as First Rider later explained, “We consider them holy.”

From the beginning, Blackfoot people anxiously guarded their access to Eu ro pean trade goods. For example, in August 1740, HBC traders learned that a large party of warriors from the western plains— probably Blackfoot, but perhaps Gros Ventres or Shoshones— had attacked and killed several Cree “trading Indians” while they trapped beavers the previous winter. The attack likely served as a warning to the frightened Crees, who kept more than two hundred of their most prominent warriors on full alert throughout the winter and spring. Because the Blackfoot relied exclusively upon the middlemen traders for European goods, the prospect of the Crees trapping furs themselves threatened to choke of demand for Blackfoot goods. The lesson stuck, for in subsequent years Cree and Assiniboine travelers carefully avoided trapping for furs in Blackfoot lands. In 1754, Henday’s Cree guides told him that the Blackfoot would “kill them, if they trapped in their country,” but would be perfectly welcoming if they came to trade. Vio lence and intimidation formed efective tools for maintaining stability.

https://dokumen.pub/beneath-the-backbon ... 55144.html

Zum Schluss vielleicht noch folgender Gedanke: Die Biberpopulationen im Gebiet der Blackfoot wären deshalb so hoch, weil die Blackfoot keine Biber jagden. Dies war aber für alle anderen (die Hudson Bay Company, Northwest Company und für die US-Amerikaner) Grund genug, im Land der Blackfoot auf den dort so zahlreich vorkommenden Biber die Jagd zu eröffnen, um ihre Bedürfnisse nach Biberfellen zu befriedigen. Und nach der Erlaubnis der Blackfoot würde in der Regel gar nicht gefragt. Die anhaltende Feindseligkeit der Blackfoot gegenüber den US-AmerikanernAmerikanern, war also nicht nur das Resultat des Konflikts mit der Lewis & Clark-Expedition im Jahr 1806 zurückzuführen, sondern auf den von mir eben geschilderten Sachverhalt. Und da die Blackfoot jeden töteten, der ihre heiligen Biber jagdte, sollte dies noch zu vielen Konflikten führen.

Dies sollte sich erst ändern, als sich die American Fur Company bei ihrem Handelsabkommen mit den Blackfoot im Jahr 1831 auf den Handel mit Bisonfellen einließ.

Gruß – Tosque
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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Tosque » So 19. Mai 2024, 17:51

1875 hatten die Blackfoot-Chiefs Angst um die Zukunft ihres Volkes. Denn es kamen immer mehr Siedler in ihr Land. Aber die Chiefs der Blackfoot-Konföderation wollten keinen verlustreichen Krieg um ihr Land führen, um es am Ende zu verlieren. Stattdessen wandten sich die Chiefs an die Northwest Mounted Police. Hatten die Blackfoot doch schon ein Vertrauensverhältnis zu den Offizieren der North West Mounted Police aufgebaut, seitdem die Blackfoot in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Militär, die Whiskeyhändler aus ihrem Land vertrieben hatten. Die Blackfoot teilten den Offizieren der Northwest Mounted Police mit, dass es ihr Wunsch sei, ihre Landesgrenzen vertraglich absichern zu lassen und das man aus diesem Grund eine große Konferenz anberaumen sollte, zu der die Chiefs aller Blackfoot-Stämme eingeladen werden sollten.

Zu diesen Vorgesprächen erschienen nicht nur der Siksika-Chief Crowfoot und der Kainai-Chief Red Crow, sondern auch Chief Bulls Back Fat. Wobei ich erwähnen muss, dass dieser Bulls Back Fat zwar auch in der Schlacht am Belly River gegen die Crees teilgenommen hat, aber nicht derselbe Chief ist, der 1831 das Handelsabkommen mit der American Fur Company abgeschlossen hatte. Letztgenannter Chief, war der Vater des Chiefs Bull Back Fat, der nun zusammen mit den anderen Chiefs der Blackfoot-Konföderation mit den Kanadiern über einen großen Friedensvertrag verhandeln wollten.
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Re: Geschichte der Blackfoot

Beitragvon Tosque » Mo 20. Mai 2024, 20:25

Diese für die Blackfoot wichtigen Vorgespräche fanden übrigens in den Hand Hills von Alberta statt und die Blackfoot-Chiefs fertigten mit der Hilfe eines von ihnen ausgesuchten Dolmetschers eine Petition an, um die kanadischen Regierungsstellen in schriftlicher Form über ihren Friedenswunsch zu informieren. Diese Petition wurde natürlich von allen anwesenden Chiefs unterzeichnet, einschließlich des Kainai-Blackfoot Chiefs Many Spottet Horses.

An dieser Stelle, muss festgehalten werden, dass während Schlacht am Belly River kein Chief namens Many Horses fiel, wie von mir angegeben wurde, sondern der Piegan-Blackfoot Chief Many Horses starb im Kampf gegen die Crow und die mit ihnen verbündeten Atsina im Jahr 1867. In diesem Jahr glaubten die Atsina und die gegen die Piegan-Blackfoot einen leichten Sieg davontragen zu können. Aber die von ihnen überfallenen Piegans bekamen militärische Unterstützung von vielen anderen Blackfoot-Kriegern, deren Lager sich in der Nähe befanden. Die angreifenden Crow und Atsina verloren viele Krieger und die Blackfoot errangen einen großen Sieg. Damit bewahrheitete sich auch die Vorahnung von dem Crow-Chief Rotten Tail über eine ihnen bevorstehende Niederlage.

Die Atsina beendeten 1861, aufgrund eines Missverständnises über ihnen gestohlene Pferde, ihr Bündnis mit den Blackfoot. Gaben die Atsina doch den Piegan-Blackfoot die Schuld an diesem Pferderaubzug. Sehr wahrscheinlich war es wohl aber ein Kriegstrupp der Shoshone der die Atsina um ein paar Pferde erleichterte.

Zurück in das Jahr 1875! Der von den Blackfoot-Chiefs, in den von mir geschilderten Gesprächsrunden, geäußerte Wunsch nach Frieden sollte leider erst 1877 entsprochen werden. In der Zwischenzeit wurden die Jagdgründe der Blackfoot-Konföderation nicht nur von Siedler heimgesucht, sondern auch von Metis, Assiniboines, Stoneys und Lakota. Es war eine unruhige Zeit für die Blackfoot, dennoch hielt die Konföderation an ihrem Friedenswunsch fest, daran konnte auch der Lakota-Chief Sitting Bull nichts ändern, als er mit Chief Crowfoot während einer Bisonjagd der Blackfoot in Montana konferierte. Während dieser Konferenz versuchte Chief Sitting Bull die Blackfoot als Verbündete im Kampf gegen die US-Amerikaner und Crows zu gewinnen. Würden die Lakota doch darauf anschließend auch zusammen mit den Blackfoot gegen die Northwest Mounted Police kämpfen. Aber die Blackfoot wollten in Kanada unbedingt vermeiden, dass die Beziehungen zu den weißen Kanadiern zu einem Krieg ausarteten, hatten die Blackfoot doch noch gut in Erinnerung, wie vor Jahren ihr Konflikt mit dem US-Militär endete, nämlich mit dem Massaker am Marias River. Da auch Chief Crowfoot kein Interesse an einem Krieg gegen das kanadische Militär hatte erteilte er Sitting Bull eine Absage und warnte vielmehr die Royal Mounted Police vor den Lakota unter Chief Sitting Bull und setzte sie davon in Kenntnis, dass die Lakota eventuell gegen die Royal Mounted Police kämpfen würden. Als aber nach der Schlacht am Little Big Horn im Jahr 1876, die Lakota unter Sitting Bull nach Kanada flüchteten wären die Blackfoot unter Chief Crowfoot sehr wohl dazu bereit mit den Lakota Frieden zu schließen. Chief Sitting Bull war während dieser Friedensverhandlungen derart von Chief Crowfoot beeindruckt, dass er daraufhin seinen Sohn nach ihm benannte.

Nun endlich, nachdem die Lakota unter Sitting Bull in Kanada waren, setzte sich auch die kanadische Regierung in Bewegung und rief 1877 die Stämme der Blackfoot-Konföderation, Tsuut Ina (Sarsis) und Stoneys zu einer Friedenskonferenz in Blackfoot Crossing zusammen, zu der 6.000 Indianer der genannten Völker erscheinen sollten.
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