Klingt richtig; "wäre es nur sooo einfach"... :
Auch dieses zu überschauen bedeutet mehr als nur ein erweitertes Fachwissen.
Daher ist auch hier eine entsprechende Rückhaltung persönlicher Ansichten angebracht,
weshalb dieser Themenkomplex aus den allgemeinen NEWS herausgenommen und dafür dieses Unterforum entstand.
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Geschichtliche Entwicklung :
Das Land der Indianer war Gemeinschaftsbesitz und trotz langer Zeiten, in der früheren Geschichte, der Wanderung von Stämmen
und damit verbundenen Vertreibung anderer Stämme, bildeten sich in den letzten Jahrhunderten vor der Entdeckung und Kolonialisierung in Amerika
für die einzelnen Stämme "ihr Homeland" heraus, was sie auch entsprechend verteidigten.
Auch entwickelten sich große und weit verzweigte Handelswege zwischen den Stämmen und ihren einzelnen Lebensräumen ( die z.T. dann auch noch
mit durch einzelne weiße Händler die ihre Geschäfte mit den Stämmen machten genutzt wurden).
In der Zeit des engl.- franz. Kolonialkrieges und des amerikan. Unabhängigkeitskrieges ließen sich leider die in den umkämpften Gebieten
ansässigen Stämme für die eine oder andere Seite der kämpfenden Interessengruppen vereinnahmen, was am Ende zu ihrer eigenen Schwächung und Vertreibung führte.
"1830 verabschiedete der Kongress der jungen Vereinigten Staaten von Amerika ein Umsiedlungsgesetz (Indian Removal Act), um dem Ansturm neuer Siedler Herr zu werden.
Mit militärischer Gewalt wurden 100.000 Ureinwohner aus ihrer Heimat im Osten und Süden in Reservate vertrieben, Tausende starben während der langen Märsche. Aufstände,
zum Beispiel der Navajos, scheiterten. Nur wenige Völker wie die Sioux oder die Seminolen konnten sich kurzfristig in ihrer Heimat behaupten.
Als 1869 die transkontinentale Eisenbahn vollendet wurde, kam es auch im Westen des Kontinents zu einer massiven Zunahme von Siedlern und Abenteurern.
Und dann wurde zu allem Übel auch noch Gold im Indianerland gefunden..
In fast 400 Verträgen versuchte die US-Regierung, die Indianer-Völker zur Abtretung ihres Landes zu bewegen. Teilweise kam dadurch kurzfristig Frieden zustande,
allerdings brach die Regierung immer wieder ihre eigenen Verträge.
Um die schwelenden Konflikte zwischen Weißen und Indianern in den Reservaten zu beenden, bemühte sich die US-Regierung ab 1880 die traditionelle Lebensweise
der Indianer weiter zu durchbrechen.
Sie löste den gemeinschaftlichen Landbesitz der Stämme auf und verteilte das Land an einzelne indianische Familien.
Große oder ertragreichere Gebiete der Reservate fielen bei dieser Umverteilung allerdings an Weiße.
Anmerkung :
Und dann haben dubioser Weise gerade diese großen Ranches ( und durch ihren bestehenden Familienbesitz über Generationen)
im ganzen Staatenverbund, das Land vor einer weiteren Zerstückelung bewahrt (es ist schon verrückt...).
Nach dem Einsatz von indianischen Soldaten auf Seiten der USA im Ersten Weltkrieg erhielten die Ureinwohner 1924 die amerikanische Staatsbürgerschaft.
1934 stand man ihnen im Indian Reorganisation Act das Recht auf Ausübung ihrer Kultur zu.
Trotzdem versuchte die US-Regierung immer wieder dann, wenn wirtschaftliche Interessen anstanden, die Rechte der Indianer zu beschneiden,
zum Beispiel durch Landenteignungen."(Quelle : z.T. ´ Planet Wissen´)
Beispiel :
Kalenderblatt / Beitrag vom 22.04.2014
Vor 125 Jahren verschenkte die US-Regierung Land der Indianer :
http://www.deutschlandfunk.de/vor-125-jahren-us-regierung-verschenkte-land-der-indianer.871.de.html?dram:article_id=283282
WICHTIGER HINWEIS :
Hier gibt es eine sehr umfassende, wahnsinnig interessante Seite,
mit einmaligen Kartenmaterial und Historischen Fakten
(auch zu den weltpoltischen Einflüssen, Staatenbildungen und den Indianerkriegen)
Die „Verdrängung der Ureinwohner Nordamerikas " :
http://www.indianer-nordamerikas.keepfree.de/nordamerika.htm
(auf die Karten klickend, kommt ihr zu den geschichtl. Untermenüs)
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Empfehlung dazu :
Die Indianerreservationen in den USA: Aspekte der territorialen Entwicklung ...
von Klaus Frantz
Link dazu, siehe :
http://www.books.google.de/books?isbn=3515062173
Zitat daraus / USA :
"Rund 80% des Reservationslandes sind um 1900, trotz der Parzellierungspolitik, im Besitz der Stammesregierung. Der jeweilige Stamm vergibt seinen Mitgliedern Nutzungsrechte. Diese Handhabung repräsentiert das traditionelle Kollektivsystem der Indianer. Je nach Reservation gibt es jedoch recht hohen Individualbesitz so zum Beispiel in der Pine Ridge Reservation der Lakota oder der Crow -Reservation wo der Individualbesitz zwischen 60 und 85% liegt. In der Osage-Reservation liegt er sogar beinahe bei hundert Prozent. Das meiste Land wird treuhändlerisch vom BIA verwaltet.
Da die Parzellen zu klein für Selbstversorgung sind und ohnehin oft wenig Interesse an der Landwirtschaft besteht bedeutet die Verpachtung die einzige Ertragsmöglichkeit. 1984 waren 136% des Reservationslandes verpachtet. Heute ist ein großer Teil des Reservationslandes in weißen Händen. In der Crow-Reservation beispielsweise ist ein Viertel des Landes in weißem Besitz sowie 65% an weiße Agrarunternehmen verpachtet.
Siehe auch : Indianerpolitik in der USA
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Indianerpolitik_der_USA.html
http://www.asnai.de/themen/indpolitik.htm
„Die indianische Bevölkerung Amerikas ist sehr ungleichmäßig verteilt, wobei mehrere tausend Reservate bestehen.
Dabei leben die meisten Indios in Mittel- und Südamerika nicht in Reservaten.“
„Während in Kanada 2006 knapp 700.000 Menschen (2,1 % der Bevölkerung) als Indianer galten, und 615 Stämme in rund 3000 Reservaten anerkannt waren,
existierten in den USA 562 von der Bundesregierung anerkannte Stämme in knapp 250 Reservationen, die 0,97 % der Bevölkerung darstellten
und rund 245 nicht anerkannte Stämme.
Innerhalb der Staaten lassen sich dabei gleichfalls Schwerpunkte erkennen.
So lebt der überwiegende Teil der US-Indianer oder Native Americans in Kalifornien, Arizona, New Mexico und Oklahoma.
Der überwiegende Teil von ihnen lebt heute außerhalb der Reservationen. Insgesamt leben in Nordamerika rund 3,5 bis 4 Millionen Indianer.“
http://www.geschichte-kanadas.de/Canada_ethnic/_indianer.html
zu Kanada :
„In dem Besitz der Stämme in Kanada fallen mehrere Reservate, es gibt um die 3.000 Reservate in Kanada ,
wobei mehr als die Hälfte hiervon wiederum in British Columbia liegen.
Die meisten Angehörigen der First Nations leben in Kanada mittlerweile nicht mehr auf dem Gebiet der Reservate.“
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Heutiger Stand :
Heute kommt es neben persönlichen Engpässen und Notwendigkeiten der privaten Landbesitzer die zu erneuten Landverkauf zwingen,
auch zu vermehrter Anstrengung der Regierung ihre Verwaltungs - und Unterhaltskosten für die Ländereien zu minimieren.
Daneben hat die Kleinparzellerung und damit verbundenen unterschiedlichsten Eigentümer auf kleinsten Raum einen ungeheurer Verwaltungsaufwand
und Kostenberg verursacht, wenn gemeinnützige Projekte ( wie Straßenbau u.a. Sachen der Infrastruktur und Wirtschaft) anstanden.
Daher entstand seitens der Regierung das Buy Back Programm :
45302369nx28228/landrechtsfragen-f52/programm-zum-rueckkauf-von-geteilten-stammesgebieten-t1515.html
siehe auch dort mit zu :
Was ist Land in Vertrauen? (Land Into Trust)
bzw.:
http://www.landtrustalliance.org/land-trusts
In jüngster Zeit, der erhöhten Energie-Rohstoff- Engpässe und wirtschaftlichen Krisen, haben die Indianer mit einem massiven
und sogar globalen Problem zu tun bekommen, der Förderung von Oel und Gas sowie deren "Transport" quer durchs Land und von Küste zu Küste",
mit all den fragwürdigen Fördertechnologien der heutigen Zeit ( die alles andere als Umweltfreundlich sind..; wie Fracking, Sandauswaschungen, etc.),
der schweren Transportlogistik und sonstigen Bau- und Begleiterscheinungen.
Bedenkt man, das solche Massnahmen schlecht in bebauten und urbanem Gebiet geplant werden können, so wird einen schnell klar,
dass dafür die weiten Brachflächen in den ländlichen Gegenden herhalten müssen und das ist oftmals eben Reserevatsgebiet...
Aber hier beißt sich die Katze wieder in den eignen Schwanz, denn gerade durch die externe Nutzung oder indem eben der Natur nicht reingepfuscht wurde,
entstanden hier wahre Naturresservate mit Artenreichtum, Artenschutz von Tieren und Pflanzen,reichlich Jagdwild- und Fischressourcen, sowie sauberen Wasserläufen und Seen.
Das solche Vorhaben dann auf den massiven Widerstand aller davon Betroffenen oder in der Nachbarschaft lebenden Menschen stößt,
ist eine völlig nachvollziehende Sache, zumal es eben auch nachgewiesen zu Schadstoffanreicherungen und - Freigaben,
neben den große Wunden solcher Eingriff in die Umwelt, dabei kommt !