Beispiele der Landzusprechung und Rückführung




Hier geht es um die heutige Situation ehemaligen " Indianlands", geschichtliche - und aktuelle Vorgänge.

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Beispiele der Landzusprechung und Rückführung

Beitragvon Elk Woman » Di 11. Jan 2011, 14:52

Zu dem ganzen Komplex bitte auch die anderen Unterthemen beachten, siehe :

viewforum.php?nxu=45302369nx28228&f=52



Jemez Pueblo, Santa Fe National Forest

Ein historischen Pakt :
Abkommen erkennt den rechtlichen Entscheidungsprozess über das Land der Pueblo, den Ureinwohnern an !

(Von Gale Courey Toensing, Indian Country Today)

Story Veröffentlicht: 7. Januar 2011

Jemez Pueblo, NM -
"Nur wenige Tage nachdem Präsident Barack Obama die US-Unterstützung für die UN-Erklärung über die Rechte der indigenen Völker im Weißen Haus auf der Tribal-Konferenz am 16. Dezember ankündigte,
traf das Pueblo von Jemez und der Santa Fe National Forest eine historische Vereinbarung :
Der Jemez Nation wurde Entscheidungsbefugnisse über sein Land zugesprochen und bietet so ein Modell der Umsetzung der indigenen Menschenrechte !

Ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet am 20. Dezember 2010 im Jemez Pueblo Jugendzentrum von Pueblo vom Jemez Gouverneur Joshua Madalena und Forest Supervisor der Santa Fe National Forest Erin Connelly, setzt einen wichtigen Artikel der UN-Erklärung um ( UNDRIP's Artikel 32), der besagt:

"Indigene Völker haben das Recht, zu bestimmen und Prioritäten und Strategien für die Entwicklung oder Nutzung ihrer Ländereien oder Gebieten und anderen Ressourcen zu entwickeln. "

Zur geschichtlichen Info:
Die Jemez kam in Kontakt mit der europäischen Kultur im Jahre 1541, als spanische Eroberer eindrangen und ihr Land beanspruchten und besetzten, im Namen des Königs von Spanien.

Die Jemez führten einen erbitterten Widerstand gegen die Spanier.
Die Spanier vertrieben die Menschen der Jemez aus dem Gebiet der 8.000-Fuß hohe Tafelberge in die unterliegenden Wüsten, wo sie heute noch leben. Die Jemez Menschen wurden versklavt und gezwungen den Eroberern deren Kirchen zu bauen. Später, als diese Länder von den Amerikanern übernommen wurden, hat der Kongress Im Jahre 1891 Waldreservaten geschaffen, um Waldflächen für Holz-und andere öffentliche Zwecke zu erhalten, aber ohne Kooperationen mit den indianischen Stämmen in New Mexico. Das führte zu einer Beeinträchtigung der Pueblo von Jemez in ihrer Kultur und Religion.

Ungeachtet der leidvollen Geschichte welche die Jemez Menschen erlebten, haben sie ihre traditionelle Kultur, Religion und Wissen der alten traditionellen Weisen, einschließlich ihrer komplexen Towa Sprache ( die von 95 Prozent der Bevölkerung gesprochen wird ) erhalten !
Jemez ist die einzige Kulturnation , die diese Sprache spricht -
und ihre traditionellen Gesetze verbietet die Übersetzung der Sprache in Schriftform, um so einer Ausbeutung von Außerhalb zu verhindern ( so sagt es deren Nationen Website).
------

Dieses Abkommen in nun vorliegender Absichtserklärung wird weitere Verbesserungen der Schutzmechanismen der Jemez Traditionen mit sich bringen, sagte Jemez Gouverneur Joshua Madalena.

"Es gibt keine Worte, die den Geist der Zusammenarbeit, die ich in der Arbeit mit dem Santa Fe National Forest erlebt haben , ausdrücken können.
Für unsere religiösen Zwecke bedeutet dies auch ein verbesserten Zugang und ein besserer Schutz für unsere heiligen Stätten. Das ist etwas, wovon mein Volk für eine lange Zeit geträumt hat. "

P.S: Die Unterzeichnung des MOU beschloss auch Madalena Amtszeit als Gouverneur. Er bleibt aber aktiv im Jemez Rat.

http://www.indiancountrytoday.com/home/content/Jemez-Pueblo-Santa-Fe-National-Forest-sign-historic-pact-113075064.html
--------
Hinweis :
Siehe zum Thema auch Ellens Beitrag : http://cherokeewigwam.iphpbb3.com/forum/45302369nx28228/news-aus-nordamerika-usa-und-kanada-north-american-news-f22/un-erklaerung-ueber-die-rechte-der-ureinwohner-t710.html
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von Anzeige » Di 11. Jan 2011, 14:52

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Re: Landrückführung

Beitragvon Elk Woman » Do 13. Jan 2011, 12:21

Und hier noch eine hoffnungsvolle Nachricht :
------------------------------------------------------
Indian Land Conservancy - Tribes of Oregon

Indian Land Conservancy will Stammesland in Oregon wiederherstellen

Story Veröffentlicht: 7. Januar 2011

PORTLAND, Oregon - das Land der Indianer Conservancy hat drei Zuschüsse in Höhe von fast 150.000 $ von führenden Stiftungen in Oregon erhalten.

Chuck Sams (Cocopah, Cayuse und Sioux), ICC-Präsident und CEO, sagte:
ICC ist dankbar für großzügige Förderung aus dem Meyer Memorial Trust, Spirit Mountain Community Fund und der Collins-Stiftung.

"Diese Zuschüsse werden es uns ermöglichen, mit den Stämmen von Oregon an Landerhaltungungs-Strategien zu arbeiten."

Die Conservancy's Mission ist , die Erhaltungung von Kulturlandschaften in Stammes-Schutz und die Hilfe beim Wiederaufbau der Native Nations in Oregon zur Rückerwerbung, sagte Sams.

Es handelt sich vorrangig um ein 210-Hektar großen kulturelles Paket in Oregon Eastern Columbia Gorge, was wichtig für die Wyam Menschen ist, bzw. ein 90.000 Hektar Waldland im südlichen Oregon bis zum Klamath River, was an die Oregon Tribes zurückgegeben werden soll. "

Info zum ICC:
"Die ICC Mitarbeiter haben mehr als 50 Jahren kombinierter Erfahrung auf dem Gebiet, sagte Bowen Blair, ICC-Chef.
Blair hat selber mehr als 27 Jahre Erfahrung im Bereich der Naturerhaltung in Oregon.
ICC arbeitet mit Stämmen in der ganzen Nation zusammen, mit einem Schwergewicht in Oregon.
ICC ist eine gemeinnützige Organisation und arbeitet mit den ursprünglichen Grundbesitzern zusammen, die bereit sind das Land und die Ökosysteme auf das Vertrauen ihrer Ureinwohner zurückzugeben. "

http://www.indiancountrytoday.com/home/ ... 74449.html


P.S: " Die Nature "Conservancy's" Mission ist : Die Pflanzen, Tieren und natürlichen Gemeinschaften, welche die Vielfalt des Lebens auf der Erde vertreten , durch den Schutz der Gewässer und Ländereien die sie benötigen um zu überleben, zu bewahren."
(http://www.nature.org/ )
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Re: Landrückführung

Beitragvon Ellen » Do 13. Jan 2011, 16:18

Positive Nachrichten sind immer willkommen, Elk! :-)

Ich habe allerdings irgendwie keinen direkten Zusammenhang zu nature.org gesehen. Im Artikel ist doch von der Indian Country Conservancy die Rede.
The Indian Country Conservancy

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Re: ANERKENNUNGSPROZESS und historische Augenblicke

Beitragvon Elk Woman » Do 13. Jan 2011, 17:53

O.k.; hast Recht Ellen,

natürlich ist das nicht die gleiche Organisation ( irgendwie fand ich den direkten Link zur Indan Land Conservancy nicht und wie immer : Ellen hilft ! DANKE !)

Aber die Ziele sind analog , also zum Schutz von Lebensraum - Land unter Schutz stellen.
Erweitert bei der Indan Land Conservancy natürlich "in den Schutz der Stämme stellen" !

Die andere Organisation ( Nature "Conservancy's" ) ist ähnlich einer größeren Umweltorg. und gibts in USA in mehreren Staaten und auf Hawaii, wie ich sah :

Also in Oregon auch :
"In Oregon, besitzt oder verwaltet die Nature Conservancy die 49 Naturschutzgebiete
und hat dazu beigetragen über 505.000 Hektar wichtiger Lebensraum zu schützen ."
(Quelle : http://www.nature.org/oregon/)

Aber für den Bericht war maßgeblich der Link von Ellen zur HP der Indan Land Conservancy !



So, nun hoffe ich, ist es klarer :mrgreen:

LG,
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Fort Sill Apache erhalten Recht auf New Mexico Reservation

Beitragvon Rob » Mi 8. Feb 2012, 10:08

Der Fort Sill Apache Stamm in Oklahoma, die Nachkommen der Chiricahua und Warm Springs Apachen die mit Geronimo dorthin angesiedelt wurden, erhielten das Recht zugesprochen eine Reservation in New Mexicon zu erhalten u. einzurichten. New Mexico war Teil ihres alten Stammesgebietes um das sie im 19. Jahrhundert verbissen kämpften, bis sie schließlich aufgeben mußten. Die Chiricahuas mußten nach der Kapitulation in die Kriegsgefangenschaft, zuerst nach Florida, danach nach Alabama bis ihnen schließlich eine endgültige Bleibe in Oklahoma bei Fort Sill gegeben wurde. Wiederholte Appelle der Apachen doch in ihr Heimatland zurückkehren zu dürfen wurden forwährend ignoriert. Erst 1913 wurde der Kriegsgefangenstatus für diese Indianer offiziell aufgehoben und den Menschen freigestellt entweder zu bleiben oder in die Mescalero-Reservation überzusiedeln.
Zu diesem Zeitpunkt war Geronimo bereits gestorben, im Jahre 1909 als betagter Mann. Ein Teil der Apachen ging nach Mescalero, der andere blieb in Oklahoma. Nun scheint ein lange ersehnter Traum des Stammes war zu werden und endlich eine eigene Landbasis in der alten Heimat Realität zu werden. Möge dieser Traum in Erfüllung gehen.

http://www.nativetimes.com/news/tribal/6429-fort-sill-apaches-win-reservation-in-new-mexico

Grüße

Rob
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Re: Fort Sill Apache erhalten Recht auf New Mexico Reservati

Beitragvon Bärbel » Mi 8. Feb 2012, 11:02

Hallo Rob,

hey, da ging es mit 4 Jahren ja "relativ flott" mit der Überführung zunächst in trust land und jetzt in reservation land. Was ich jedoch noch nicht richtig verstanden habe ist ... bauen die jetzt dort bei Demming ein Casino oder soll es doch als Jagdgebiet genutzt werden?

Gruss
Bärbel
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Re: Fort Sill Apache erhalten Recht auf New Mexico Reservati

Beitragvon Rob » Mi 8. Feb 2012, 17:54

Hallo Bärbel,

da blicke ich auch nicht ganz duch. So wie ich es verstehe wird geprüft ob sie dort ein Casino betreiben können.
Wie Jeff Houser, Chairman des Stammes sagt, Ziel ist es den Stamm wieder in das angestammte Land zurückzubringen. Wie ich dem Text entnehme nicht nötigerweise alle zur Zeit rund 685 Stammesmitglieder, aber er würde es gerne sehen das Stammeshauptquartier dorthin zu verlegen. Sicher würde das bedeuten dass auch ein Teil des Stammes dort dann leben würde denke ich. Vermutlich würde es aber aus praktischen Gründen schon gar nicht möglich sein alle Mitglieder dorthin umzusiedeln, man denke nur einmal an Arbeitsplätze der Leute die sich in Oklahoma befinden mögen. Und sie haben auch eine Basis in Oklahoma die weiterhin die betrieben werden muß, sie werden ja die Zelte nicht komplett abbrechen dort. Wir werden wohl noch in Zukunft davon hören denke ich.

Viele Grüße

Rob
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Re: Fort Sill Apache erhalten Recht auf New Mexico Reservati

Beitragvon Bärbel » Mi 8. Feb 2012, 18:49

Hallo Rob,

Rob hat geschrieben:Wie Jeff Houser, Chairman des Stammes sagt, Ziel ist es den Stamm wieder in das angestammte Land zurückzubringen.


Ja genau. So habe ich es auch verstanden. Ich habe auch so gerüchteweise gehört, das es verschiedene Bestrebungen gibt, unterschiedliche kleinere Areale zunächst in "trust land" umzuwandeln bzw. ehemaliges "Indian deeded land" wieder under Stammesaufsicht zu bekommen. Aber leider sind das alles noch ziemlich verworrene Gerüchte für mich (hatte gehofft, Du wüsstest vielleicht schon mehr). Wie auch immer, ich versuche zumindest die Ohren offen zu halten.

Liebe Grüße
Bärbel
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Re: Fort Sill Apache erhalten Recht auf New Mexico Reservati

Beitragvon Elk Woman » Do 9. Feb 2012, 13:14

Ich denke mal das hängt auch damit zusammen ?
( Wobei ich diesen Artikel mit diesen Aussagen "zu New Mexiko Interessen"...und das schon im Vorfeld, also schon im Sept. 2011..) ehrlich nicht ganz verstehe...?)


http://www.fortsillapache-nsn.gov/index.php?option=com_content&view=article&id=65:survey-shows-new-mexicans-want-jobs-and-the-fort-sill-apache-tribe&catid=7:tribal-news&Itemid=13



e.
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Re: Fort Sill Apache erhalten Recht auf New Mexico Reservati

Beitragvon Rob » Fr 10. Feb 2012, 10:40

Hi Bärbel und Elk !

Danke Elk, diesen Artikel kannte ich noch nicht. Das wirft natürlich ein anderes, oder zusätzliches Licht auf das Ganze. Was natürlich nicht den Erfolg und die Wichtigkeit für den Stamm in Frage stellen soll, einen Teil ihres alten Landes zurück zu erhalten. Ich finde es toll das dies geschehen soll. Wenn es mit zusätzlichen Jobs und wirtschaftlichen Verbesserungen für den Staat New Mexico einhergehen soll, dann ist das auch zu begrüßen und um so besser. Gut wenn die Indianer mittlerweile von der dominierenden Gesellschat oder von Regierungen sogar als Chance verstanden werden für das Gemeinwohl. Erst kürzlich sprachen wir darüber, dass indianische Casinos durchaus als positiv verstanden werden können, und auch verstanden werden. Es gibt einige Beispiele dafür, dass Regionen und Gemeinden davon profitieren, seien es Arbeitsplätze oder finanzielle Zuwendungen die daraus enstehen.

Grüße

Rob
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