PERU - Indigene Nachrichten




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Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Elk Woman » Fr 12. Jun 2009, 22:11

Hi, Jana,

danke für Deine Mühe der Übersetzung des Augenzeugenberichtes von Ben Powless.

Mich fröstelte richtig beim lesen, denn es klingt wirklich als wäre er dabei "mitten im Auge des Hurrikans ".
Hoffentlich ist dieser tapfere Mensch wieder unbeschadet da rausgekommen !

Da zeigt sich wiedermal was diktatorische Militärstaaten anrichten können; der einzelne Mensch zählt kaum für sie ( und erst recht nicht die Ärmsten unter den Armen..) und sie ziehen alle Register um ihre korrupte Macht und Interessen zu erhalten. Aber sie kommen nicht damit durch ; no, never !!!

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Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Sandra » Di 16. Jun 2009, 10:15

Ich glaube das passt ganz gut hierher... Im Halbschlaf hab ich dies aus 2 Videotextseiten abgeschrieben... :oops: :oops:


Perus Regierung will den Massenprotesten peruanischer Indios gegen neue Gesetze zur Ausbeutung des Amazonas-Urwaldes nachgeben. Die werde im Parlament die Aufhebung der Umstrittenen Gesetze beantragen, sagte Ministerpräsident Yehude Simon. Das Parlament hatte die gesetzlichen Bestimmungen schon am vergangenen Mittwoch für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Indio-Verbände haben damit ihre Hauptforderung durchgesetzt. Bei den Protesten kamen mindestens 34 Menschen ums Leben.

Quelle: Kabel1-Videotext

Peru: Regierung gibt Indios nach

Mehr als 2 Monate nach dem Beginn von Massenprotesten peruanischer Indios gegen neue Gesetze zur Ausbeutung des Amazonas-Urwaldes und mindestens 34 Toten bei Unruhen hat die Regierung eingelenkt. Sie werde an diesem Dienstag im Parlament die Aufhebung der umstrittenen Gesetze beantragen, sagte Ministerpräsident Yehude Simon nach Gesprächen mit Indio-Vertretern zu. Das Parlament hatte die gesetzlichen Bestimmungen schon am vergangenen Mittwoch für unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Quelle: Pro7-Videotext
Sandra
 

Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon wasicun-win » Mo 29. Jun 2009, 20:41

Hab heute von Ronald Momogeeshick Peters

dies gepostet gefunden..

http://www.facebook.com/ext/share.php?sid=94352568714&h=Ma-kz&u=yC1Y2&ref=nf


Action Update: Peru Indigenous Rights : Russell Means Freedom
Quelle: http://www.russellmeansfreedom.com
After 70 days of indigenous protests, culminating in the deadly events of June 5th and 6th, the tensions appear to be subsiding as the government concedes to indigenous demands. Crucially, last week the ...
wasicun-win
 

Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon wasicun-win » Mo 29. Jun 2009, 20:43

Action Update: Peru Indigenous Rights
June 28, 2009 by admin1
Filed under Featured, Genocide, News
Leave a Comment


We still have to massively support the Peruvian Indians.
~Russell Means

The following message is from Amazonwatch.org


June 27th, 2009

After 70 days of indigenous protests, culminating in the 'deadly events of June 5th and 6th, the tensions appear to be subsiding as the government concedes to indigenous demands. Crucially, last week the Peruvian Congress repealed Decrees 1090 and 1064, two of the nine “free trade” decrees opposed by indigenous peoples.

President Alan Garcia has also reversed his racist discourse against Amazonian indigenous peoples, admitting “errors and exaggerations.” Garcia’s already dismal public approval rating has recently slid from 30 to 21 percent. More than 90 percent of those surveyed said Garcia should have consulted indigenous peoples before instituting decrees that affect their rights, with more than 85 percent disapproved of his handling of the conflict. Just today, the Government lifted the State of Emergency that had been in effect since May 9.

While these milestones are significant, there is still a long road ahead. AIDESEP (the Inter-Ethnic Association for Development in the Peruvian Rain Forest) continues to demand that the government drop all outstanding legal charges against their leaders and representatives.
http://cts.vresp.com/c/?AmazonWatch/9ee ... b7/id=1875

In the coming days and weeks, we will continue to call for an independent investigation into the violence in both Bagua and Station 6; for the repeal or significant reform of the remaining 7 controversial decrees, and for a guarantee that the government not try to put in play similar executive decrees or legislative initiatives.

In this continuing struggle for justice and indigenous self-determination in the Peruvian Amazon, your acts of solidarity are of utmost importance.

Below are the listing of Legislative Decrees opposed by AIDESEP, including the repealed 1090 & 1064, and the corresponding concerns of AIDESEP. Taken cumulatively, the decrees represent an assault on the rights of indigenous small landholders, as well as individual and communal rights.

Controversial Legislative Decrees:
Decree
Concerns of AIDESEP

994: Promotes private investment to expand the agricultural frontier
Risk that it increases the sale of community lands to private businesses

995: Re-launches the Agricultural Bank
Authorizing a larger portion of private investors, it shifts from being a bank for small farmers

1020: Consolidation of rural property for agrarian credit
Favors large land owners vs. interests of small land owners

1060: Regulates the National System of Agrarian Innovation
Stimulating biotechnology, it favors the importation of transgenic foods into the agricultural market

1064: Approves the judicial regime for use of agrarian lands
Eliminates previous consultation procedure with indigenous communities, which threatens their rights

1081: Creation of National System of Hydrological Resources
Allows for privatization of water resources

1083: Promotion of efficient use of water resources and the need for efficiency certificates
Favors farmers who use technological watering techniques

1089: Establishes extraordinary temporary regime for formalization and titling of rural lands
Threatens community rights because it promotes the sale of lands to third-parties for extraction of oil and mining resources, amongst other activities

1090: Establishes a National Plan of Forest Development
Sells the forest to private companies for commercial exploitation





Tags: AIDESEP, Alan, Garcia, globalization, indigenous, Peru


der Link ging nicht.. sorry DAS hier steht dort..
wasicun-win
 

Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Elk Woman » Mo 29. Jun 2009, 20:59

Danke, Wasi,

das Du auch so emsig mit an den News arbeitest und für die Chronologie der geschichtl. Entwicklung !

NACHTRAG und Hinweis:
( damit wir hier nicht völlig zum englischsprachigen Forum werden.. :oops: )

Nachfolgenden Link
www.amazonwatch.org/newsroom/
kopieren und in Google Suche eingeben und dann automatisch übersetzen lassen, dann sieht man dort die aktuellen fortlaufenden Nachrichten zu den überstürzenden brandheißen Ereignissen in Peru.

LG,
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Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Jana » Di 30. Jun 2009, 13:07

Hallo Wasi,

auch von mir vielen Dank für diesen aktuellen Beitrag. Vor allem finde ich die Auflistung der Freihandelsabkommen, die von der Regierung zur "Entwicklung" der Region forciert werden, und der Befürchtungen der Protestierenden unter Führung der AIDESEP sehr aufschlussreich. Alles läuft darauf hinaus, dass Großbauern und Großinvestoren gegenüber den kleinen bevorzugt werden, dass das frühere Mitspracherecht der indigenen Völker gekippt wird, dass Ressourcen industriell ausgebeutet werden können und dass die Biotechnologie - also genveränderte Pflanzen, Monokulturen und die agrarindustrielle Bewirtschaftung der Flächen - in die Landwirtschaft Einzug hält.
Ich verstehe schon, dass Peru sich wirtschaftlich entwickeln und seine Ressourcen nutzen und vermarkten möchte, vor allem in Zeiten globaler Verknappung. Aber warum wollen die ausgerechnet die selben Fehler machen, die schon andere südamerikanische Staaten an den Tropf der multinationalen Konzerne gebracht und deren einst reichhaltige Landschaften ökologisch ruiniert haben? Während in Europa, Asien und inzwischen sogar in Nordamerika ein Umdenken zugunsten eines schonenderen und nachhaltigen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen stattfindet, setzt Peru auf diese umstrittenen Methoden, anstatt die Fehler der westlichen Zivilisationen von vornherein zu vermeiden. Die Regierung sollte wirklich auf die Indigenen hören und ihr überliefertes Wissen zum Aufbau einer ökologischen Land- und Holzwirtschaft nutzen.
Auf jeden Fall hat der Protest der Indigenen, der erstmals weltweites Aufsehen erregte, dafür gesorgt, dass zumindest eine Verhandlungsbasis geschaffen wurde. Aber Russell Means hat schon Recht. Die Unterstützung darf gerade jetzt nicht nachlassen, sonst sind die kleinen Erfolge schnell wieder zunichte gemacht.

LG Jana
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Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Elk Woman » Do 16. Jul 2009, 12:11

Bericht über die Glaubwürdigkeit des Ombudsmann für Indigene in Peru
Von Renzo Pipoli, Heute-Korrespondent

Story vom: 16 Juli 2009


Der peruanische Ombudsmann, ein öffentliches Amt in der Mitte der 90er Jahre eingerichtet, um die Schwächsten in diesem armen Land Lateinamerikas zu unterstützen, stellte am 2. Juli im Zusammenhang mit den blutigen Zusammenstößen zwischen Einheimischen und peruanischen AKM-Streitkräfte Polizei fest:

"Aus den Informationen aus 39 Missionen und der Reise mit den Behörden in 16 Gemeinden können wir ableiten, dass in allen Fällen Behörden die Freilassung der indigenen Bevölkerung, mit Ausnahme der Personen die im Krankenhaus bleiben oder (in Haft) veranlassen" . Das Büro fügte hinzu, dass Kirche und auch UNICEF dazu beigetragen, mit ihren Bemühungen um die Richtigkeit der Berichte die angaben das eine massive beschrieben Native Tötung stattfand.

Leider scheint es bei dem Wahrheitsgehalt der Aussagen des Büros etliche Ungereimtheiten zu geben, zumal es "sehr wahrscheinlich" sehr hohe Dunkelziffern gibt wieviel Indigene überhaupt getötet und wo sie hingebracht wurden bzw. verschwanden. Auch ein Polizist ist spurlos verschwunden.
Erschwert wird die Sache durch die territorial weit auseinanderliegenden Gemeinden woraus die Indigenen stammen und man kaum nachvollziehen kann wer - wann wieder zurückkam und das außer der erwähnten 39 Gemeinden, ganze 142 Gemeinden in der Region eben nicht von der Behörde besucht wurden..

Der Bericht des Büros wird als unzureichend von der Native-Organisation, AIDESEP, erklärt.
Die Organisation erklärte Anfang Juli, dass wesentlich mehr Menschen fehlen, und etwa 300 Indigene nicht zurück in ihre Gemeinden kamen, die allerdings oft sehr weit auseinander liegen. (Reisen zwischen den Gemeinschaften kann Tage dauern)


"Die Richtigkeit der Interviews mit den Gemeinden ist auch fraglich, angesichts der Tatsache, dass die Menschen in einem erhöhten Zustand der Angst sind."

http://www.indiancountrytoday.com/home/content/50468822.html

Report on Natives tests Peru ombudsman credibility
By Renzo Pipoli, Today correspondent

Story Published: Jul 16, 2009

The Peruvian ombudsman, a public office created in the mid-90s to help the weakest in this poor Latin American country, took heat in mid-July over a report that ruled out body disappearances resulting from June 5 clashes between Natives and Peruvian AKM-armed police.

“From the information received in the 39 traveling missions made with authorities from 16 communities we can infer that in all cases authorities reported the return of the indigenous people with the exception of the people that remain hospitalized or (in detention),” the Peruvian ombudsman’s office said July 2.

The office added that church officials as well as UNICEF contributed to its efforts to check the accuracy of reports that described a massive Native killing.

In the report, the ombudsman acknowledged that the communities it visited only represented 22 percent of the total. Yet, it said the choice was not random, but those communities visited were the ones most likely to have missing people based on witness testimony or rumors of corpse disappearances to media.

The ombudsman office even listed names of tribal leaders it contacted across the region, which was the center of violence June 5 when several hundred Natives who had blocked a road in protest clashed with police. The office said it checked, along with other authorities, the soil around the area of the fight to investigate charges of speedy burials.
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Ureinwohner im Parlament von Peru

Beitragvon Ellen » Sa 23. Apr 2011, 14:08

Der Soziologe, Theologe und protestantische Pastor Eduardo Nayap Kinin vom Volk der Awajun ist als erster Ureinwohner aus dem Amazonasgebiet ins Parlament von Peru gewählt worden.

Nachricht von Radio Basel:
Parlament von Peru erstmals mit Ureinwohner

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Größtes Massengrab auf dem Land der Ashankina entdeckt

Beitragvon El Mocho » Mo 30. Jun 2014, 19:39

Das Grab enthielt 800 Leichen, von denen man vermutet, dass es sich bei der Mehrheit um Angehörige der Ashankina oder Matsigenka handelt. - Diese Indigenen wurden auf jeden Fall, während der gewaltätigen Auseinandersetzungen der Sendo Lumpinoso (Leuchtender Pfad) mit dem peruanischen Miltär massakriert.
Es wird vermutet, dass etwa 70.000 Menschen, während dieses Aufstandes starben oder verschwanden. Leichen aus anderen Massengräbern, werden zur Zeit exhumiert.

Dabei können die Ashankina auf eine glorreiche Vergangenheit zurückblicken. Besiegten sie doch die spanische Kolonialmacht 1742 in einer erfolgreichen Revolte. Danach verwehrten sie nicht nur den Spaniern für ein Jahrhundert jeglichen Zugriff auf ihre Territorien, sondern auch jeder anderen Kolonialmacht.

Aber auch in in unser heutigen Epoche, scheint ihr Widerstandgeist nicht im mindesten nachgelassen zu haben, obwohl Ihr Land von Öl -und Erdgasprojekten, als auch durch Staudämme und die Abholzung ihrer Gebiete bedroht ist. - Wurde doch der Bau des Pakitzapango-Staudamms erfolgreich verhindert.

http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10315
El Mocho
 

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