ALLGEMEINE Nachrichten aus Mittel- u. Südamerika




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ALLGEMEINE Nachrichten aus Mittel- u. Südamerika

Beitragvon Jana » So 14. Dez 2008, 14:21

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Mexiko: Streit um Montezumas Federkrone
(Moctezuma II. , eigentlich Motēcuhzōma Xōcoyōtzin )


(A/Elk Woman)

Hi, Ihr Lieben,

Ich bin soeben aus "Panonien" zurück (Oesterreich-Ungar.-Slowakisches Donaugebiet),
wo ich "unter brütend heißer Sonne meine Sandalen wund auf den Spuren der Römer lief",
aber schau an, auch da laufen einen heut zu Tage eher die "Indianer" über den Weg...

Ich staunte nicht schlecht, als ich am Fuße des "Steffel" (Stefansdom in Wien) auf diese Nachkommen der Azteken stieß:

(Hinweis: Die Bilder sind beim Abspeichern der Daten leider auf der Strecke geblieben.)

Dazu auch gleich mal im Anschluß die Hintergrundinfo:

Mexiko fordert von Österreich wieder Montezumas Federkrone zurück

Mexiko-Stadt (Mexiko) / Wien (Österreich), 11.01.2006 – Eine aus dem frühen 16. Jahrhundert stammende, mit über 450 Queztzalfedern und Goldplättchen verzierte aztekische Federkrone könnte für Spannungen im diplomatischen Verhältnis zwischen Mexiko und Österreich sorgen. Seit Jahren fordert der mexikanische Staat die Rückgabe des Kunstwerks. 1996 hatte der 2004 verstorbene Bundespräsident Thomas Klestil eine Rückgabe von Kulturgütern, darunter auch dieses so genannten „penacho“, an den mexikanischen Staat in Aussicht gestellt. Zuletzt hatte im Mai 2005 der mexikanische Präsident Vicente Fox um die Herausgabe des Schmucks gebeten; seinerzeit hatte Österreich mit der Begründung abgelehnt, eine solche Forderung könne nur vom mexikanischen Parlament gestellt werden. Am 10.01.2006 forderte das Parlament in Mexiko-Stadt die Aushändigung der in Wien befindlichen „Krone Montezumas“.

Das "Problem"ist ein aus über 450 leuchtend grünen Schwanzfedern des Quetzal - Vogels gefertigter und als Krone des letzten Aztekenherrschers Montezuma bekannter Kopfschmuck. Für die Mexikaner ist das Stück eines der wichtigsten Zeugnisse ihrer präkolumbianischen Geschichte, das sich außerhalb ihres Landes befindet. Denn ausgestellt ist der Federschmuck im Völkerkundemuseum in Wien - ein "Erbe aus dem Hause Habsburg" und das Paradestück der dortigen altmexikanischen Sammlung.
Seit Jahrzehnten fordern die Nachfahren der Azteken in Mexiko vergeblich die Rückgabe der in ihrer Sprache als "Kopilli Ketzalli" bekannten heiligen Federkrone, die ihrer Ansicht nach im Zuge der Eroberung Mexikos geraubt und unrechtmäßig nach Europa gebracht wurde. Damit ist sie nicht nur ein Zeugnis der Blütezeit, sondern auch des Unterganges ihrer Kultur. Für Xokonoschtletel Gomora, Vorsitzender der Gesellschaft Yanuikanahuak, welche sich für die Rückgabe kultureller Güter - speziell des Penacho - einsetzt, hätte die Rückgabe des Federschmuckes vor allem großen symbolischen Wert. "Wenn die Federkrone nach Mexiko zurückkehrt, kehrt mit ihr auch unser Herr zurück, damit wäre auch der Geist des Herrn, der sie getragen hat, wieder bei uns. Wir wollen Gerechtigkeit für das, was man uns in den letzten 500 Jahren angetan hat. Wir sind überzeugt, dass mit der Rückführung der Federkrone, die für uns so viel symbolisiert, uns unsere Identität wiedergegeben werden könnte."

(Fortsetzung folgt)

Fortsetzung 2:

"Ein passender Anlass wäre das "Kolumbus-Jahr" 1992 gewesen. Damals organisierte der Verein eine Demonstration mit rund 100 Vertretern der indigenen Bevölkerung Mexikos und sammelte fast 100.000 Unterschriften für die Rückgabe der Federkrone. Der Direktor des Wiener Museums für Völkerkunde, Hofrat Professor Dr. Hans Manndorf zeigte sich damals wenig beeindruckt. Auf die Aktivitäten angesprochen bat er, man möge ihn mit dem "Springböcken" und "Heuschrecken" vor seiner Tür in Ruhe lassen. Als ein Jahr später der Menschenrechtsgipfel der UNO in Wien stattfand und sich erneut eine kleine Gruppe von Demonstranten vor dem Museum für Völkerkunde versammelte, wurde die Veranstaltung von der Polizei gewaltsam beendet.
Auch zahlreiche mexikanische Politiker haben immer wieder die Rückgabe der Federkrone gefordert, so zuletzt der damalige Präsident Vicente Fox am Rand des EU-Lateinamerika/Karibik-Gipfels, der im Mai 2006 in Wien stattfand.

Von Seiten des Völkerkundemuseums in Wien gibt es zahlreiche Bemühungen, den Federschmuck und seine Bedeutung zu entmystifizieren. Betont wird vor allem, was das Stück nicht sei: Demnach ist es keines der Gastgeschenke des Montezuma an Hernán Cortés, welche ihm bei seiner Ankunft 1519 überbracht wurden, noch ein Sammlerstück aus den Schatzkammern des Montezuma, deren sich der spanische Eroberer auf seiner Suche nach Gold und exotischen Schätzen bemächtigt hatte. So schrieb er 1520 in einem Brief an seinen Kaiser auch unverblümt: "Nachdem ich so den Palast all seiner Schätze beraubt hatte, verließ ich ihn in aller Heimlichkeit."

Ob es sich überhaupt um eine Herrschaftsinsignie des letzten Souveräns der Azteken handelt, ist umstritten. Eine von der österreichischen Regierung eingesetzte Expertenkommission deutete die Krone als Bestandteil einer Priestertracht, die im Rahmen von Ritualen getragen wurde. Im 16. Jahrhundert sollen Hunderte vergleichbare Stücke nach Europa gekommen sein, aber nur der in Wien ausgestellte "Federbusch" - spanisch "Penacho" - ist erhalten geblieben. Zusammen mit vier weiteren mexikanischen Federmosaikarbeiten ist er eines der letzten Zeugnisse präkolumbianischer Federkunst überhaupt.
Selbst aller Mystifizierungen entbunden, schätzt der Leiter des Völkerkundemuseums Christian Feest den Federschmuck daher als eines der "(...) für den heutigen Betrachter einzigartigen Dokumente sowohl des alten Amerika als auch des neuen Europa des 16. Jahrhunderts, das die eingeborenen Kulturen von der Herrschaft über die Neue Welt in die rare Welt der Wunderkammern verdrängte" ein.

In diese Welt der Wunderkammern lässt sich auch die Geschichte des Penacho zurückverfolgen. Als Bestandteil der bedeutenden Kunstsammlungen des Erzherzog Ferdinand II wurde der Federschmuck in einer Inventarliste von 1596 noch als "ain mörischer Huet" - ein Kopfschmuck von maurischer Herkunft - missgedeutet.
Das Haus Habsburg kaufte einen Teil der als "Ambraser Sammlung" bekannt gewordenen Kabinette und auch der Penacho gelangte so in habsburgischen Besitz. Der Kustos der ethnografischen Abteilung des k.k. naturhistorischen Museums in Wien fand bei einer Sichtung der Sammlung 1878 den Hauptschmuck, zusammengefaltet und von Motten zerfressen, in der Ecke eines Wandkastens.

Dass das Objekt völlig legal erworben ist, wird in Österreich nicht in Frage gestellt und eine Rückgabe aus diesem Grunde bisher abgelehnt. Und so sieht auch Christian Feest den Besitz der altmexikanischen Stücke unanfechtbar: "Heute ist die Republik Österreich Verwalterin dieses unverzichtbaren österreichischen Kulturerbes, das als solches zum Weltkulturbesitz gehört. Dieses gilt es zu hüten und zu pflegen." Der rein politisch gesinnten Debatte in Mexiko gelte es "den langen Atem der Geschichte" entgegenzuhalten, sagte Feest vor dem außenpolitischen Ausschuss das österreichischen Parlamentes. Und so begründet auch die offizielle Museumsseite ihren Anspruch auf die Federkrone: "Sie ist länger in Österreich als sie es in Mexiko je war, sie ist ebenso ein Artefakt europäischer Tradition."
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Dennoch mehren sich in Österreich die kritischen Stimmen, die eine Rückgabe der Federkrone an Mexiko aus moralischen Gründen befürworten. Um den rechtlichen Anspruch nicht in Frage zu stellen, gab es zu verschiedensten Anlässen immer wieder Bestrebungen, das symbolträchtige Federkunstwerk als ein Geschenk zurückzugeben.

"Für Mexiko bedeutet diese Gabe unendlich viel, für uns nur das Opfer von ein paar Federn" sagte Rudolf Burger, Rektor der Wiener Kunstakademie, bereits 1996. Im selben Jahr hatte der damalige Bundespräsident Thomas Klestil anlässlich des österreichischen Milleniums die Rückgabe von allen widerrechtlich erworbenen Kulturgütern aus österreichischen Museen angeregt. In diesem Zusammenhang plante er auch, den Federschmuck als Zeichen der Dankbarkeit zu überreichen - dafür, dass Mexiko als erstes Land 1938 im Völkerbund gegen die Annektion Österreichs durch das NS-Regime protestiert hatte. Von Seiten der Politiker und Museumsdirektoren hagelte es Kritik: "Wenn wir damit anfangen würden - was stellen die Österreicher nachher aus? Kuhglocken?" bemerkte Elisabeth Gehrer, damals Ministerin für Bildung und kulturelle Angelegenheiten, auf den Vorschlag des Bundespräsidenten angesprochen. Und teilte damit die Sorge der Museumsfachwelt, dass mit der Rückgabe ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte.
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Im Jubiläumsjahr 2005 wurde im österreichischen Parlament offiziell ein Antrag betreffend der Rückgabe der Federkrone gestellt - und auf unbestimmte Zeit vertagt. Seit März 2007 liegt nun ein erneuter Entschließungsantrag vor. "Es handelt sich dabei um keine Rückgabe im rechtlichen Sinn, denn die Federkrone dürfte nach allen uns zur Verfügung stehenden Unterlagen völlig rechtmäßig in österreichischen Besitz gekommen sein, sondern um einen Akt der Freundschaft und der Dankbarkeit" betont Wolfgang Zinggl, parlamentarischer Abgeordneter der Grünen. Er befürworte eine Rückgabe, da ein mythologisch derart aufgeladenes Stück im eigenen Land mehr Aufgaben erfüllen könne als in Österreich, "wo es lediglich als ein ethnologischer Schatz unter vielen dahintümpelt."
Einen passenden Anlass gäbe es zumindest schon, denn 2008 jährt sich das Ereignis von 1938 erneut."
Anne Dellemann
(quelle:
http://www.nofretete-geht-auf-reisen.de/penacho.htm

Siehe auch:
http://homepage.univie.ac.at/gottfried. ... krone.html
http://www.wienerzeitung.at/Desktop

(A/Manyhorse)

Hallo Elk,

schön, dass Du wieder da bist. Deine Geschichte hier ist ein langwieriger Prozess. In den 80-ern hatten die Indianer bereits versucht, diese Federkrone zurückzuerhalten. Die Indianergruppe versicherte, dass diese Federkrone ihnen gestohlen wurde und nicht wir es in Österreich gesagt wurde, ihnen geschenkt wurde. Wenn ich mich recht erinnere, wurde diese Indianergruppe damals aus Österreich ausgewiesen. Dann versuchten die Indianer, von Dutschland aus, zu demonstrieren. Ich selber sah diese Indianergruppe in Deutschland während einer Zugfahrt. Sie waren in einem VW-Bully, ich war im Zug. Über diese Indianergruppe, ob sie heute noch so besteht, weiß ich nicht, wurde im 1. Programm beim WWF Club berichtet (Mareike Amado, Jürgen von der Lippe). Vielleicht kann sich jemand noch an den WWF-Club erinnern. Der Sprecher dieser Indianergruppe sprach hervorragend Deutsch und konnte daher eine große Zuschauermenge ansprechen. Aber man sieht, dass sie bisher keinen Erfolg hatten, die Federkrone zurückzuerhalten. Schade.
LG
many

(A/Elk Woman)

Hi,

irgendwie klappten die Links nicht.

http://homepage.univie.ac.at/gottfried. ... krone.html
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... cob=214541

http://de.wikinews.org/wiki/Streit_um_M ... opfschmuck

P.S: Ach ja, bevor ich es vergesse:

Bald mehr von mir,muß erst mal eure "Fleißarbeiten" durchackern...
Ihr wart ja so fleißig ohne mich , "klasse"!
Bin mächtig stolz auf euch!!!!

LG,
elk

(A/Jana)

Hallo Elk,
auch von mir ein herzliches Willkommen zurück, und die Fotos sind wirklich toll!

Also für mich spielt es keine Rolle, ob diese Federkrone ein Begrüßungsgeschenk Montezumas an die Eroberer, eine Kriegsbeute oder "nur" Teil einer Priestertracht war. Wenn sie für die Mexikaner heilig und wichtig ist, sollte Österreich sie zurück geben. Das gehört, finde ich, einfach zum guten Ton. Zumal sie ja für Österreich nicht so wahnsinnig wichtig ist. Dass sie von Österreich "rechtmäßig" erworben wurde, spielt meiner Meinung nach auch nicht wirklich eine Rolle.

Sagt mal, war Xokonoschtletl Gomora mit seiner Tanzgruppe nicht für dieses Jahr in Radebeul angekündigt und ist dann nicht gekommen, weshalb das ganze Programm durcheinander geraten ist? Oder irre ich mich da?...

Ja Elk, lies mal schön unsere Fleißarbeiten! Und wir möchten gerne zu jeder einen Kommentar von dir haben!

LG Jana

(A/Robert)

Hallo Elk,

danke für den interessanten Bericht und willkommen zurück!
Prima Fotos. Jana hat es auf den Punkt gebracht finde ich.
Wäre eine große Geste der Österreicher wenn sie den Kopfschmuck zurückgeben würden. Hoffen wir es.

Rob
Jana
 

von Anzeige » So 14. Dez 2008, 14:21

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Re: Mexiko: Streit um Montezumas Federkrone

Beitragvon Jana » So 14. Dez 2008, 14:26

(A/Elk Woman)

Hi, Jana,

mach ich glatt, d.h. auf eure Fleißarbeiten eingehen, aber "verschieben wir`s auf morgen" ( altes spanische Weisheit)

Das Du sogar den unaussprechlichen Namen : Xokonoschtletl Gomora weißt; alle Achtung ! Natürlich habt ihr Recht, es spielt keine rolle wie die Federkrone nach Oestrreich kam, wichtig wäre nun die Geste guten Willens...Ich würde mir das auch wünschen, denn Many hat ganz Recht, dass geht schon zulange und kein Einlenken im Sinne der Wichtigkeit für die damit verbundene Hoffnung dieses alten, von den Spaniern arg gebeutelten Volkes...

Hab das noch gefunden:

"Xokonoschtletl Gomora
ist ein traditioneller Azteke aus Mexiko, staatlich geprüfter Fremdenführer und Leiter einer aztekischen Tanzgruppe. Er spricht 7 Sprachen, darunter auch Deutsch, hält Vorträge, Seminare und Workshops in Universitäten, Museen, Schulen vieler Länder und bemüht sich um die Rückgabe der seit Anfang des 16.Jh. im Wiener Völkerkunde-Museum ausgestellten Federkrone des Aztekenherrschers Motekuhzoma."
LG,
elk

DANKE ALLEN, die mich so herzlich wieder in ihren Reihen aufgenommen haben !!!

(A/wasicun-win)

Hab hier noch eine sehr Interessant Geschichte dazu gefunden

http://www.humanistische-aktion.de/indianer.htm#xok

l.g.

wasi

Diese Meldung gefunden ---

Montazumas" Federkrone bleibt vorerst in Wien

Wien (PK) - Der Außenpolitische Ausschuss befasste sich heute neuerlich mit der Frage des präkolumbianischen Kopfschmucks, der im Museum für Völkerkunde aufbewahrt wird und gemeinhin "Montezumas Federkrone" genannt wird.
Zu diesem Thema wurde die Meinung zweier Experten gehört, des Wiener Universitätsdozenten Ferdinand Anders und des Direktors des Völkerkundemuseums Christian Feest.
Letzterer hielt in seinen Ausführungen fest, dass die Behauptung, es handle sich um die Krone des Aztekenherrschers, schon seit Jahrzehnten widerlegt und damit nicht aufrechtzuerhalten sei.
Zudem könne kein Zweifel daran bestehen, dass dieses Exponat rechtmäßig in österreichischen Besitz gelangt sei.
Feest warnte auch vor den Folgen, die ein solches Präjudiz, wie es mit der Übergabe des Kunstwerkes an Mexiko gesetzt werden würde, für die gesamte Museums- und Kunstwelt haben würde. Zudem sei die diesbezügliche Debatte in Mexiko eine rein politische, der man den "langen Atem der Geschichte" entgegenhalten müsse.
Dieses Kunstwerk sei als Teil des Weltkulturerbes in Österreich gut aufgehoben, zeigte sich Feest überzeugt, der zudem darauf hinwies, dass sich das Exponat in einem Zustand befinde, der aus konservatorischen Gründen von einem Transport abraten lasse.
Dies sei auch einer der Gründe, weshalb die "Federkrone" bei der gemeinsamen Ausstellung im Herbst 2007 in Mexiko nicht gezeigt werden könne.
Die Abgeordneten Peter Schieder (S), Ulrike Lunacek und Wolfgang Zinggl (beide G) plädierten für die Übereignung der Federkrone an Mexiko, um sich auf diese Weise für die Haltung Mexikos 1938 zu bedanken.
Für die Mexikaner habe das Stück eine ganz besondere Bedeutung, was bei den Österreichern nicht der Fall wäre, weshalb man ruhig die Exponate tauschen und sich in Österreich mit der bislang in Ciudad de Mexico gezeigten Kopie begnügen könne.
Die Abgeordneten Michael Spindelegger (V) und Herbert Scheibner (F) hielten dem entgegen, dass die Aussagen der Experten klar belegt hätten, dass es in dieser Hinsicht österreichischerseits keinen Handlungsbedarf gebe.
Auf Vorschlag Spindeleggers wurde die Materie sodann vertagt.
Die SPÖ meinte, das Jubiläumsjahr 2005 wäre ein guter Anlass, die so genannte Federkrone Montezumas, die für die Ureinwohner Mexikos eine tiefe spirituelle Bedeutung habe, Mexiko zu retournieren, zumal Mexiko 1938 als erstes Land gegen die Okkupation Österreichs durch Nazideutschland protestiert habe.

Einfach mal wieder andere Themen ins Auge fassen im Wigwam

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Jana
Jana
 

Westliches Amazonasgebiet: Ölbosse bedrohen Indianerstämme

Beitragvon Jana » So 14. Dez 2008, 14:56

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(A/wasicun-win)

Hab mal wieder was Aktuelles gefunden zum Kampf der Indianer
<<heute<< ums überleben

dpa/MSN
Mittwoch, 13 August 2008

Öl-Bosse bedrohen Indianer-Stämme

Die Erdöl- und Gasförderung im Nordwesten und Westen Südamerikas zerstört einer Studie zufolge den Amazonas-Regenwald und bedroht zahlreiche Indio-Stämme.

Ein etwa 688 000 Quadratkilometer großes Gebiet soll aktuell der Förderung von Öl und Gas zum Opfer fallen.
Auf dem Gebiet sollen 180 Förderungsprojekte betrieben werden, heißt es im Online-Journal «PLoS ONE».

Die Region ist fast doppelt so groß wie Deutschland.
Das westliche Amazonas-Gebiet, das den weltweit intaktesten und artenreichsten Regenwald beherberge, werde in Brasilien, Bolivien, Peru, Kolumbien und Ecuador bald ganz von Förderanlagen und Pipelines bedeckt sein.
Erst vor wenigen Wochen war im brasilianischen Regenwald ein noch völlig unbekannter Indio-Stamm entdeckt worden, der fernab von unserer Zivilisation lebt.

Wegen der Erdöl-Gewinnung sind nun verschiedene Indio-Stämme bedroht, aber auch die seltenen Tiere und Pflanzen.
Viele Förderungsgebiete reichten nicht nur in Peru in Indioschutzgebiete hinein oder bedrohten isoliert lebende Indiostämme, heißt es.
«Die Art und Weise, wie die Ölprojekte im West-Amazonas durchgeführt werden, stellt eine grobe Verletzung der Rechte der indigenen Bevölkerung in der Region dar», klagt Brian Keane von Land is Life.
Die Ausbeutung von Ressourcen ohne Einverständnis der Ureinwohner werde von internationalen Abkommen und den interamerikanischen Menschenrechtsgesetzen ausdrücklich verboten.

Zusatzgefahr für die ohnehin schon bedrohten Wirbeltiere

Die Studie der US-amerikanischen Umweltschutzorganisationen Save Americas Forests und Land Is Life sowie der Duke University in Durham dauerte den Angaben zufolge drei Jahre. Die Wissenschaftler seien dabei zu alarmierenden Ergebnissen gekommen. «Wir haben ermittelt, dass die Öl- und Gasanlagen sich mit den Gebieten mit der größten Arten-Vielfalt der Vögel, Säugetiere und Amphibien genau überdecken», erklärt Studien-Koautor Clinton Jenkins von der Duke University. Sorgen lösten vor allem die Gefahren für die Amphibien aus, da diese die weltweit am stärksten bedrohten Wirbeltiere seien. Besonders beliebt sind Urwälder bei den Wissenschaftlern:
Dort entdecken sie regelmäßig neue Tierarten und nicht selten Pflanzen, aus denen später Arzneimittel entwickelt werden.
So wie die Aspirin:
Das Schmerzmittel hat seinen Ursprung in der Weidenrinde.

Weltweit erhöhter Energiebedarf verstärkt die Gefahr
Sogar in Naturschutzparks wie dem Yasuní in Ecuador oder dem Madidi in Bolivien werde gebohrt, heißt es.
Am stärksten bedroht sei allerdings der peruanische Teil des Amazonas-Regenwaldes, meinen die Wissenschaftler.
Dort bedecken laut Studie 64 Energieprojekte rund 72 Prozent des gesamten Urwalds.
Die meisten «Blocks» stammten aus der Zeit nach 2003, als die Regierung in Lima ein großes Entwicklungsprogramm für das Amazonasgebiet gestartet habe.
Der mit den Energieprojekten verbundene Straßenbau führe daneben zu Entwaldung, illegalen Ansiedlungen und exzessiven Jagdaktivitäten.

Verantwortlich sind allerdings nach Meinung der Wissenschaftler nicht nur die Behörden und Unternehmen der betroffenen südamerikanische Länder.
Die weltweit zunehmende Energienachfrage nähre die Suche nach immer mehr Öl und Gas im Amazonasgebiet, die unter anderem von Unternehmen aus den USA, Kanada, Europa und China betrieben werde.

Ich denke ;wenn man diesen Text nur zwei mal liest, kommen schon trübe Gedanken
<<wie der Mensch doch eigendlich sich selbst und alles um ihn herum << von ganz allein zerstört...

wasi

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Jana
Jana
 

Machu Picchu endangered - Machu Picchu in Gefahr

Beitragvon Jana » Mi 7. Okt 2009, 13:58

Weltberühmtes Machu Picchu ist in Gefahr

Lt. einer heute erschienen Pressemeldung der dpa ist die gut erhaltene Inka-Stadt Machu Picchu in Peru bedroht. Das geht aus einem Bericht der internationalen Schutzorganisation Wold Monument Fund (WMF) hervor. Sie veröffentlichte eine Liste der am meisten gefährdeten Kulturdenkmäler der Erde, auf der 93 Orte in 47 Ländern verzeichnet sind. Sie sind vor allem durch Vandalismus, Vernachlässigung oder Krieg in ihrer Existenz bedroht. Machu Picchu leidet demzufolge besonders unter den enormen Massen von Besuchern, die zu Perus größter Touristenattraktion strömen.

Quelle: T-Online Nachrichten
Jana
 

Brasilien: Indianer finden vermissten Militärtransporter

Beitragvon Jana » Sa 31. Okt 2009, 11:50

Indianer vom Stamm der Matis haben im Amazonasgebiet eine Cessna gefunden, die seit Donnerstag vermisst wurde. An Bord des Flugzeugs befanden sich neben Angehörigen des Militärs auch Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums, die eine Impfaktion bei den Indianern durchführen sollten. Neun Insassen haben überlebt, einer ist vermutlich tot, und einer wird noch vermisst.

Weitere Infos:
http://nachrichten.t-online.de/brasilie ... 7982/index
Jana
 

finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon many » Fr 27. Nov 2009, 10:58

gerade gelesen:

Die Amazonas-Staaten haben die Industrieländer aufgefordert, für den Schutz des Regenwaldes zu bezahlen. Sie seien entschlossen, den Amazonas zu schützen und dessen Ressourcen nachhaltig zu nutzen, erklärten die Anrainer-Länder am Donnerstag (Ortszeit) im brasilianischen Manaus in einer gemeinsamen Erklärung. Dazu brauche es aber eine angemessene finanzielle und technische Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Die Länder stimmten zudem ihre Position vor der UN-Weltklimakonferenz in Kopenhagen ab und forderten die Industriestaaten auf, die armen Länder mit 0,5 bis einem Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen

Als ich diesen Bericht gelesen habe, habe ich etwas Bauchzwicken bekommen. Die Amazonas-Staaten sind bekannt für Korruption (man denke nur an den Drogenhandel). Ich befürchte, dass diese Staaten eventuelle finanzielle Unterstützung zur Erhaltung des Regenwaldes das Geld zwecklentfremdden könnten.
Aber das ist nur meine Meinung oder eher Befürchtung und mich stören die Wörter "aufgefordert" und "fordern"

LG an alle
many
many
 

Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon Jana » Fr 27. Nov 2009, 15:07

Hallo many,

auch wenn ich deine Befürchtungen teile, dass das Geld der internationalen Staatengemeinschaft in dunklen Kanälen versickern könnte, finde ich die Idee, die Industriestaaten für den Urwaldschutz bezahlen zu lassen, durchaus sinnvoll. Der Amazonas-Regenwald ist der bedeutendste Kohlendioxid- und Wasserspeicher der Erde, seine Vernichtung würde das Klima und den Wasserhaushalt unwiderruflich verändern, und von den Auswirkungen wären auch die reichen Industrieländer betroffen. Außerdem sind es genau diese reichen Länder, die mit ihrer Gier nach immer mehr Rohstoffen (Holz, Erdöl, Palmöl, Soja) die Zerstörung des artenreichsten Ökosystems der Welt weiter voran treiben, warum soll man sie dann nicht für dessen Schutz zur Kasse bitten (auch wenn eine solche Bezahlung sicher aus Steuermitteln finanziert und damit dem kleinen Bürger, also uns, eine weitere Last aufgebürdet würde). Die Amazonas-Staaten selbst können die notwendigen Maßnahmen zum Urwald- und Klimaschutz nicht allein schultern. Sie sind zu arm (was leider auch durch die schwache, von Guerillas und Drogenbaronen ausgehöhlte und korrumpierte Demokratie bedingt wird). Die Weltgemeinschaft sollte also im eigenen Interesse eingreifen. Vielleicht lassen sich an solche Zahlungen Bedingungen knüpfen, die wiederum helfen, die Staaten zu stabilisieren und deren Entwicklung zu fördern.

Übrigens hat die Rettung des Regenwaldes und seines Artenreichtums noch einen weiteren Vorteil. Die Pflanzen und Tiere dort verfügen nämlich über zahlreiche Gifte und chemische Substanzen, die in der Medizin sehr wertvoll sind. Pharmakologen forschen seit Jahren an neuen Heilmitteln, die aus solchen Substanzen gewonnen werden können. Damit eröffnen sich auch für das Gesundheitswesen der reichen Länder neue Perspektiven, also profitieren diese vom Schutz des Amazonas-Ökosystems.

Die Amazonasstaaten haben kapiert, dass sie über ökologische Ressourcen verfügen, die für die gesamte Staatengemeinschaft interessant und wertvoll sind. Ecuador verhandelt z.B. schon seit einiger Zeit über Ausgleichszahlungen für entgangene Erträge aus der geplanten Ölförderung im Yasumi-Nationalpark. Geld für solche Schutzmaßnahmen bereitzustellen, ist meiner Meinung nach keine Fehlinvestition. Vielleicht kann dadurch mittel- oder langfristig der Raubbau an der Natur (und damit das Treiben der globalen Multis) gestoppt werden. Das wäre dann wirklich ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.

LG Jana
Jana
 

Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon many » Fr 27. Nov 2009, 16:15

Hallo Jana,

mich überzeugt das alles nicht so wirklich. Das Amazonasgebiet ist bis jetzt nicht kontrollierbar. Deshalb gibt es dort Machenschaften, die die Staaten nicht 100 % kennen oder wollen und auch nicht bekämpfen können. Man denke nur an die zahlreichen Drogenplantagen dort und an die Vertreibung der dort ansässigen Indianer durch die illegalen Goldgräber.
Dies sind nur 2 Beispiele.
Wer wird denn das Amazonasgebiet überwachen können, falls die reichen Industrieländer finanzielle Unterstützung leisten? Die Amazonasstaaten sind bis jetzt nicht in der Lage zu kontrollieren, wer und wer wo dort lebt und arbeitet oder Gold schürft, Bäume fällt usw. So lange dort Unrecht besteht und Menschenrechte verletzt werden, sollte man nicht Geld für die Erhaltung des Regenwaldes geben. Meine Meinung ist, dass die Staaten, die das Amazonasgebiet finanziell unterstützen würden, Bedingungen an den entsprechenden Amazonasstaaten auferlegen sollten.
Man sollte auch berücksichtigen, dass viele Widerstandskämpfer in dem Amazonasgebiet sind und sich bestimmt nichts sagen lassen.
Es gab vor Jahren ein Bericht über junge Indios, die von Widderstandskämpfern gezwungen werden, für sie zu arbeiten. Entweder sollten sie Drogenhändler oder Kämpfer werden. Der Staat ( in diesem Fall Kolumbien) weiß darüber und macht wenig, um dieses Verbrechen zu bekämpfen.
Wenn ein Amazonasstaat sich nicht um die Bewohner dort (Amazonasindianer) kümmert und sie und ihre Forderungen ignoriert, warum sollte denn dieser Staat das zusätzliche Geld für diese Region bereithalten? Um Menschenrechte zu wahren oder garantieren, braucht man kein Geld aus dem Ausland. Denn die Menschenrechte für die Indianer sind eng verbunden mit der Erhaltung des Amazonasgebietes.

Tut mir leid, aber ich sehe die Forderung der Amazonasstaaten als weiteren Versuch noch mehr Geld einzutreiben.

Ich finde, dass dies ein sehr umfangreiches Thema mit viel Zündstoff ist.
many
 

Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon Jana » Fr 27. Nov 2009, 17:35

Hallo many,

das ist wirklich ein Thema mit viel Zündstoff. Vielleicht lädt es auch die anderen Mitglieder mal zum Mitdiskutieren ein.

Ich sehe das auch so, dass man an die Zahlung solcher Finanzhilfen Bedingungen knüpfen sollte, und hatte das auch in meinem vorherigen Beitrag anklingen lassen. Man könnte zum Beispiel verstärkte Kontrollen und Überwachung der Regionen (wofür natürlich Personal geschult und Logistik zur Verfügung gestellt werden müsste) oder härtere Strafen bei Verstößen gegen Umweltauflagen fordern. Erst in dieser Woche habe ich bei "Dirk Steffens entdeckt..." (s. Fernsehtipp bei "Dokumentationen") gesehen, dass es zumindest in Brasilien solche Patrouillen bereits gibt, sie sind nur unterbesetzt und mit zu wenig Booten ausgerüstet. Brasilien hat übrigens 40 % seines Amazonasgebiets unter Schutz gestellt, der sprichwörtliche "gute Wille" ist also vorhanden, auch wenn die Umsetzung der Schutzpläne schleppend läuft und durch die oben genannten Faktoren erschwert wird. Ich finde, man sollte diese Bemühungen honorieren. Das hat vielleicht einen positiven Effekt auf alle Amazonasstaaten. Immerhin haben sie das Potenzial bereits selbst erkannt, sonst würden sie die Finanzhilfen gar nicht fordern. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace halten diese Hilfen auch für sinnvoll.

Wenn bei einer verstärkten Überwachung des Gebiets mehr Leute zum Einsatz kämen, hätte das auch positive Auswirkungen auf die Lebenssituation der Menschen. Es würden mehr Leute einer geregelten Beschäftigung nachgehen, und das Armutsrisiko würde evtl. sinken (ich drücke mich da bewusst etwas vorsichtig aus, damit ich nicht zu blauäugig klinge). Wilderer könnten ihr Geschäft aufgeben und ihr immenses Wissen in den Dienst des Umwelt- und Artenschutzes stellen. Guerillakämpfer, die in den Wäldern leben, hätten eine Alternative und könnten als Ranger arbeiten. Zum Vergleich: In Afrika besteht ein Großteil des Personals in den Nationalparks aus ehemaligen Wilderern oder Guerillakämpfern. Diese Leute wildern oder kämpfen meist nicht aus purer Bosheit, sondern weil es ums nackte Überleben geht. Wenn ihnen eine Alternative geboten wird, haben die Guerillas vielleicht weniger Zulauf - und obendrein werden illegale Machenschaften aller Art durch eine verstärkte Präsenz des Schutz- und Kontrollpersonals erschwert.

Es gibt also einen Zusammenhang zwischen der Lebenssituation der Menschen und den geschilderten Problemen, und vielleicht wären Finanzhilfen der Industriestaaten ein Lösungsansatz. Natürlich müssten diese Transfers und ihre Verwendung abgerechnet und ebenfalls überwacht werden, um Korruption einzudämmen und die Regierungen unter Druck zu setzen, damit das Geld nicht zweckentfremdet werden kann. MIr ist auch klar, dass das nicht leicht ist. Diverse Skandale bei Hilfsorganisationen, z.B. bei UNICEF, sind ein gutes Beispiel dafür. Aber wie gesagt: man sollte sich davon nicht abschrecken lassen, denn wenn gar keine Hilfe kommt, bleiben die ambitionierten Ziele ganz auf der Strecke. Mit finanzieller Unterstützung können sie trotz aller Schwierigkeiten wenigstens teilweise umgesetzt werden, und das ist besser als gar nichts.

Puh, das ist wirklich ein heißes Thema. Die Zusammenhänge sind so komplex, dass man hier ganze Romane schreiben könnte!

LG Jana
Jana
 

Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon many » Fr 27. Nov 2009, 18:32

Hallo Jana,

ich weiß auch nicht genau, wie man ein derartiges gebiet, was ja kein Park ist, kontrollieren kann. Ich denke, nur mit einem Hubschraubereinsatz, um von oben alles zu kontrollieren, ist es nicht getan.
Man weiß auch, dass viele Widerstandskämpfer ihre waffen durch Drogenverkauf, -anbau usw. finanziert haben. Dabei bin ich wieder bei einem politischen Thema angelangt, was hier vielleicht ausufern kann.
Natürlich treibt die Armut Menschen dazu, etwas Illegales zu tun. Aber leider geht es nicht immer nur ums Geld, sondern auch um Kontrolle, Einfluss etc. Leider, das muss man auch hier erwähnen, sind einige Regierungen auch in Südamerika korrupt. Man denke doch nur an die ehemaligen Präsidenten von Peru und Argentinien.

Ich finde, dass wir mehr Aufklärung haben müssten, welche Produkte aus dem Regenwald kommen und welche nicht. Diese Produkte sollte man durch andere Produkte ersetzen. Brasilien z. B. hat Bürger, wenn auch nicht so viele, die Ländereien und viel Knete besitzen, aber gleichzeitig kaum Abgaben an den Staat zahlen. Daher sollte man diese begüterten Leute auch mehr zur Kasse bitten. Nur die Industrieländer aufzufordern, Abgaben für das Amazonasgebiet zu leisten, hale ich nicht für richtig. Leider sind es auch die Bewohner dort, die dem Gebiet Schaden zufügen. Deshalb halte ich es für notwendig, auch dortige begüterte Bewohner zu Kasse zu bitten.

Du weist mit Recht auf die Unicef hin, die Gelder veruntreut hat. Ich denke, dass auch nur ein geringer Betrag von Spenden ans Ziel gelangen. Daher bin ich pessimistisch, was Abgaben für das Amazonasgebiet betrifft.
DesWeiteren wird das gebiet auch durch die Umwelt geschädigt. Deutschland oder europa ist ein zu kleines Gebiet, das die Umwelt alleine retten kann. Große Umweltsünder sind die USA, China und Indien. Ich denke mal nicht, dass China und Indien sich an derartigen Abgaben beteiligen werden. Außerdem steckt das Umweltbewusstein der US-Amerikaner noch in den Kinderschuhen.

Ich denke, dass mit den Abgaben wird man auch missverstehen. Ich glaube nicht, dass mit dem zusätzlichen Geld der Amazonas und das gebiet sauber gehalten wird. Vielmehr ziehlt es darauf hinaus, den Industrienationen zu zeigen, dass die entsprechenden Länder auf andere Geldquellen angewiesen sind, wenn sie das Amazonasgebiet nicht "melken" können.

Für mich tönt die Foderung nach finanzieller Unterstützung wie Sozialhilfe. Ich kann mir irgendwie nicht helfen, aber als ich den Artikel las, musste ich an HartzIV für Lateinamerika denken.
LG
many
many
 

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