Brasilien - Indigene Nachrichten




Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

Re: Die Yanomami : "Kampf ums Überleben !"

Beitragvon Elk Woman » Fr 16. Mai 2014, 16:24

Nachtrag :

KONVENTION Nr. 169

http://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---ed_norm/---normes/documents/publication/wcms_100900.pdf

„Die Konvention Nr. 169 der ILO ist die bis heute einzige internationale Norm,
die den indigenen Völkern rechtsverbindlichen Schutz und Anspruch auf eine Vielzahl von Grundrechten garantiert.


Die Konvention wurde 1989 verabschiedet und trat am 5. September 1991 in Kraft.“

„Ratifiziert wurde sie bislang von 22 Staaten (Argentinien, Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Chile, Dänemark, Domenica, Ecuador, Fiji, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Nepal, Niederlande, Nicaragua, Norwegen, Paraguay, Peru, Venezuela und die Zentralafrikanische Republik), Ferner befinden sich drei europäische Länder darunter: Norwegen, Dänemark, Niederlanden und Spanien.“

http://www.indigene.de/44.html?&L=1


2007 besuchte Davi Deutschland und überreichte im Bundeskanzleramt einen Brief, in dem er sie darum bat,
die Konvention ILO 169 für den Schutz indigener Rechte zu unterzeichnen :


http://www.survivalinternational.de/indigene/ilo

Warum sieht Deutschland gerade keine Notwendigkeit dazu ? :?:

http://www.humanitaeres-voelkerrecht.de/HVR.II.2.pdf
(S.175)

http://www.klimabuendnis.org/ratification0.0.html?&L=1

Zitat :
„Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verabschiedete im November 1996 das Sektorpapier (073/1996) zur Entwicklungszusammenarbeit mit indianischen Bevölkerungsgruppen in Lateinamerika. Das Papier "empfiehlt" :roll: , die Entwicklungszusammenarbeit an der Konvention Nr. 169 zu orientieren und z.B. die Prioritäten für den Entwicklungsprozess von den indigenen Völkern festlegen zu lassen.“

„Der entscheidende Schritt ist jedoch bislang unterblieben. So argumentieren die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland bis heute, die Konvention 169 gelte ausschließlich für Staaten mit indigener Bevölkerung auf dem eigenen Staatsgebiet.
Eine Ratifizierung durch die Bundesrepublik sei daher völkerrechtlich zwar möglich, aber nicht sinnvoll, da in Deutschland keine indigenen Völker leben.
Ein von einer nachteiligen Maßnahme der Bundesrepublik betroffenes indigenes Volk in einem Partnerland hätte trotz Ratifizierung keine juristische Handhabe dagegen.

Außerdem könnte eine Ratifizierung aus "Solidaritätsgründen" als subtile Einmischung in die - indigenen - Angelegenheiten anderer Staaten verstanden werden.

Inoffiziell befürchtet wird allerdings auch, dass die Konvention 169 indirekte Bindewirkungen nach sich ziehen könnte, die den Spielraum der Politik einengten.
Die Argumentation klingt wenig überzeugend.


Quelle:
http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=239
"No man is an Iland, intire of itselfe
(John Donne)
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Indigene in Brasilien gegen Fußball-WM

Beitragvon El Mocho » Fr 30. Mai 2014, 15:12

Brasília. Bei einer Demonstration gegen die Fußballweltmeisterschaft der Männer hat es in dieser Woche in der brasilianischen Hauptstadt Brasília Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Kritikern des Großevents gegeben. Die Ausschreitungen begannen, nachdem sich der Protestzug dem Stadion Mané Garrnicha näherte. Dort sollte eine öffentliche Präsentation des WM-Pokals stattfinden. Diese wurde angesichts der Ausschreitungen abgesagt.

Aufgerufen zu den Protesten hatten indigene Gruppen und die Wohnungslosenbewegung MTST. Sie kritisierten vor allem Gesetzesänderungen bezüglich indigener Territorien und die Begünstigung großer Agrarunternehmen durch die Regierung der Arbeiterpartei (PT). Zudem richtete sich der Protest gegen die enormen Ausgaben für die WM. Insbesondere die Kosten des Stadions in Brasília verärgern viele Brasilianer. Die Arena ist mit umgerechnet 620 Millionen US-Dollar das teuerste Stadion der WM ist und kostet damit fast dreimal so viel wie ursprünglich geplant. "Bevor sie eine WM in Brasilien veranstalten, sollten sie an die Gesundheit, Bildung und Wohnungsfrage denken. Man darf nicht Milliarden für ein Sportevent ausgeben, welches keine Vorteile für die Bevölkerung bringt", sagte Neguinho Truká von dem indigenen Stamm der Truká Pernambuco.

Laut Presseberichten beteiligten sich rund 2.500 Menschen an dem Protest, darunter über 500 Indigene in ihrer traditionellen Kleidung. Die Polizei setzte unweit des Stadions Tränengas und Gummigeschosse gegen die Demonstranten ein. Ein Polizist wurde durch einen Pfeil im Bein getroffen und musste ärztlich versorgt werden.

Unterdessen versicherte die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff auf einem Treffen mit 35 Unternehmern im Präsidentenpalast, "dass während der WM nicht das Gleiche passieren wird, was während des Confederation-Cups geschehen ist". Im vergangenen Jahr störten Massenproteste im ganzen Land den Ablauf des Turniers. Um während der in Kürze beginnenden Fußballweltmeisterschaft einen ruhigen Ablauf zu garantieren, werde notfalls auch das Militär eingesetzt, so Rousseff.

https://amerika21.de/2014/05/101850/indigene-wm

Hier ist noch ein empfehlenswerter Artikel zu dieser Demonstration

Police clash with anti-World Cup protesters
http://www.iol.co.za/news/world/police- ... 4ihs-lZqM8

Dies ist eine Dokumentation über den Stamm der Truka:

Default Truká - In the name of the Enchanteds
http://www.filmmakerforum.org/indie-mov ... nteds.html

Brasiliens dunkle Seite: Survival International zeigt, was die WM 2014 für Brasiliens Indigene bedeutet

Wenn in wenigen Tagen die FIFA Weltmeisterschaft in Brasilien beginnt, ergibt sich die Welt wieder einem Taumel aus Freundschaft und Partylaune. Brasilien gibt sich alle Mühe, ein freundliches Sonne, Sommer, Strand Image nach außen zu verkaufen. Beeinträchtigt wird die Vorfreude seit Wochen schon durch heftige Kritik aus Brasilien. Während Milliarden für den Bau von Stadien und die WM verschwendet werden, leiden Millionen Menschen in Brasilien an Hunger, fehlender Gesundheitsversorgung und schlechtem Zugang zu Bildung und Ausbildung. Fafelas wurden rücksichtslos geräumt, dafür erhielten Prostituierte auf FIFA Kosten Sprachkurse für die ausländischen Zuschauer. Zahlreiche NGOs warnen vor dem Anstieg der in Brasilien besonders verbreiteten Kinderprostitution.

Survival International setzt sich seit vielen Jahren für die Rechte Indigener besonders in Südamerika ein. In ihrer aktuellen Kampagne
“Brasiliens dunkle Seite”
http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10194?utm_source=Survivals+Newsletter&utm_campaign=5da1af35e2-eNews&utm_medium=email&utm_term=0_8a98e476d1-5da1af35e2-87475961
zeigen sie, wie es um die Menschenrechte indigener Völker in Brasilien bestellt ist – und dass die WM für sie nichts ändern wird.

Tatsächlich zählen einige der Völker dank Vertreibung, Gewalt und Krankheiten heute weniger Mitglieder als eine Fußballmanschaft. Um 1500, kurz nach der Ankunft der Europäer, zählten die Indigenen noch 10 Millionen. In einigen der Bundesstaaten, in denen die Spiele stattfinden, toben bis heute Landkonflikte, bei denen Indigene mit brutaler Gewalt vertrieben werden, so zum Beispiel die Tupinambá, die von der brasilianischen Polizei von ihrem Land vertrieben werden, damit dort Viehzuchtfarmen gebaut werden können. In offiziellen Presseerklärungen spricht die FIFA von der Sprachenvielfalt Brasiliens – und nennt dabei keine der über 200 indigenen Sprachen. Allein für die Sicherheitsmaßnahmen rund um die FIFA gibt Brasilien mehr als das zehnfache als das Jahresbudget der brasilianischen Indianerschutzbehörde FUNAI aus.

Besonders zynisch: WM Sponsor Coca-Cola wirbt auf Werbeplakaten mit der fröhlichen Darstellung von brasilianischen Indigenen – scheut aber gleichzeitig nicht davor zurück, Zucker von Zuckerrohrplantagen zu kaufen, die auf gestohlenem Land der Guarani, der größten indigenen Minderheit in Brasilien, errichtet wurden.

http://diefreiheitsliebe.de/allgemein/s ... asilien-wm
El Mocho
 

Chief Raoni Metukire (Kayapo) ist am 9. Juni in London

Beitragvon El Mocho » Fr 6. Jun 2014, 12:07

Am 9. Juni werden der legendäre Kayapo-Chief Raoni Metuktire und sein Neffe Chief Megaron Txucarramãe, in London eintreffen, um Unterstützung für die Kayapó und für alle Stämme in Brasilien in ihrem Kampf zu sammeln, um ihre Lebensweise und Ländereien zu schützen. Sie werden auch eine Pressekonferenz abhalten.

Es ist eine kritische Zeit für die Rechte indigener Völker in Brasilien. Die Kayapó, und alle indigenen Völker des Amazonas sind bedroht; von Mega-Staudämmen, illegalem Bergbau, der Besetzung ihres Landes durch Siedler, Viehzüchter und Konzerne.

Die territoralen Rechte dieser indigenen Völlker, werden nicht nur missachtet, sondern die Existenzgrundlage ihrer Kulturen ist gefährdet.

Es ist zwingend notwendig, dass die indigenen Rechte, an Orten wie dem Tapajós-Becken eingehalten werden, im Herzen des Amazonas, wo die brasilianische Regierung plant, ca. 29 weitere große Staudämme zu bauen, nach dem gleichen zerstörerischen Muster wie bei Belo Monte.

weitere Informationen unter:
http://amazonwatch.org/news/2014/0604-t ... injustices

Über die jüngere Geschichte der Kayapo habe ich einen empfehlenswerten Artikel gefunden, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

Kayapo – Die Hüter des Amazonas

1900, elf Jahre nach der Gründung der Republik Brasilien, gab es etwa 4000 Kayapó. Mit dem Vordringen von Bergleuten, Holzfällern, Gummizapfern und Viehzüchtern in die brasilianische Wildnis mühten sich Missionare und staatliche Behörden, die Ureinwohner zu „befrieden“ und sie mit Handelswaren wie Metalltöpfen, Macheten und Äxten für sich zu gewinnen. Die Fremden brachten aber auch Verderben: Weil die Indios keine natürliche Immunität gegen Masern und andere Infektionskrankheiten haben, wurden viele von Seuchen dahingerafft. Bis gegen Ende der siebziger Jahre und in der Folge des Baus der Transamaz-Ônica-Fernstraße schrumpfte die Zahl der Kayapó auf etwa 1300.
Trotzdem gaben sie nicht klein bei.

In den achtziger und neunziger Jahren erstarkten die Kayapó dank einer legendären Generation von Häuptlingen, die sich auf ihre kriegerische Tradition beriefen, um ihre politischen Ziele durch- zusetzen. Dorfchefs wie Raoni und Mekaron-Ti organisierten Proteste mit militärischer Präzision und übten immer mehr Druck auf die Regierung aus.

Die Kayapo töteten sogar Eindringlinge auf ihrem Land. Meistens vertrieben die Kayapó- Krieger illegale Farmer und Goldsucher. Einige davon stellten sie vor die Wahl, innerhalb von zwei Stunden die Gegend zu verlassen oder ohne weiteren Aufschub getötet zu werden. Kayapó patrouillierten an strategischen Flussquerungen und Gebietsgrenzen; sie nahmen Geiseln oder schickten ertappte Eindringlinge ohne Kleidung in die nächste Stadt zurück.

In ihrem Kampf um Autonomie und die Herrschaft über ihr Land suchten sich die Anführer Verbündete. Sie lernten Portugiesisch und waren bald in der Lage, sich die Unterstützung von Naturschutzverbänden und Berühmtheiten wie dem Popsänger Sting zu sichern, der mit Raoni auf Reisen ging.

1988 trugen die Kayapó dazu bei, die Rechte von Ureinwohnern in der neuen brasilianischen Verfassung zu verankern und erstritten schließlich die gesetzliche Anerkennung ihres Territoriums. 1989 protestierten sie erfolgreich gegen den Bau des Kararaô-Staudamms am Fluss Xingu, durch den ein Teil ihres Landes überflutet worden wäre. Ursprünglich waren sechs Dämme am Flusslauf vorgesehen, doch dieser Plan wurde fallen gelassen, als die Kayapó den Widerstand organisierten. Sie luden Umweltschutzorganisationen zum sogenannten Altamira-Treffen ein – einer fünftägigen, aufsehenerregenden Protestversammlung. «Bei der Kundgebung von 1989 in Altamira gelang es den Anführern der Kayapó auf brillante Weise, ihre Kriegertradition für ein Medienspektakel des 20. Jahrhunderts zu nutzen», erklärt mir der Anthropologe Stephan Schwartzman vom Environmental Defense Fund. «Sie gaben der Diskussion damit eine neue Richtung.»

Heute wächst die Bevölkerung der Kayapó rasch. Sie haben sich als sehr geschickt darin erwiesen, Technologien und Praktiken der modernen Welt – von Gewehren über motorgetriebene Aluminiumboote bis zu Facebook- Accounts – zu übernehmen, ohne den Kern ihrer Kultur zu gefährden. Mithilfe des bekannten Anthropologen und Kayapó-Experten Terence Turner von der Cornell-Universität haben sie sich den Umgang mit Videokameras angeeignet, um ihre Zeremonien und Tänze aufzuzeichnen sowie Treffen mit Regierungsvertretern zu dokumentieren. Einige Dörfer gingen in den achtziger Jahren auch Geschäftspartnerschaften mit Goldschürfunternehmen ein und verkauften in den neunziger Jahren Konzessionen zum Ein- schlag von Mahagonibäumen. Inzwischen haben die Kayapó-Anführer diese Geschäfte als Fehler erkannt und sie weitgehend beendet.

Vor allem haben die Kayapó gelernt, sich zu organisieren und ihre untereinander oft angespannten Beziehungen zu verbessern. Deshalb sind sie heute die vermutlich reichste und mächtigste unter den verbliebenen 240 indigenen Gruppen Brasiliens. Ihre Zeremonien, ihre Verwandtschaftsbeziehungen, ihre Zugehörigkeit zur Gê-Sprachfamilie, ihr Wissen über den Wald und ihre Auffassung, dass Mensch und Natur Teile eines Ganzen bilden, sind intakt geblieben. Entscheidend ist aber wohl, dass sie ihr Land behalten haben. «Die Kayapó erleben den Beginn des 21. Jahrhunderts nicht als ein unterlegenes Volk.

Im vergangenen Juni bekräftigten 400 Kayapó-Häuptlinge bei einem Treffen in dem Dorf Kokraimoro ihren Widerstand gegen eine ganze Flut von Dekreten, Vorschriften, Gesetzesentwürfen und Verfassungszusätzen, die ihnen die Herrschaft über ihr Land entziehen und verhindern würden, dass sie oder irgendeine andere indigene Gruppe ihr Territorium erweitern könnten. Diese Maßnahmen werden als Teil einer Kampagne gesehen, um Bergbau, Holzeinschlag und Landwirtschaft auf Kayapó- Land zu ermöglichen und die in der brasilianischen Verfassung garantierten Rechte der Indigenen auszuhebeln. Von den vielen Facetten dieses politischen Kampfes ist dies derzeit die bedrohlichste: das Kararaô-Projekt. Eigentlich glaubten die Kayapó, es vor zwei Jahrzehnten gestoppt zu haben, doch nun ist es unter einem neuen Namen als Staudammprojekt Belo Monte wiederauferstanden.

Der Kayapó-Anführer Mekaron-Ti und der berühmte Raoni, der zur Rettung des Waldes die Welt bereist hat und vergangenes Jahr im Europaparlament aufgetreten ist, wollen nach Kendjam kommen, um den Kampf gegen den Staudamm wieder aufzunehmen.
Die Pläne für ein solches Projekt sind schon vier Jahrzehnte alt und gehen auf die damalige Militärdiktatur zurück. Es gab Studien, Proteste, Planungsänderungen, Gerichtsurteile, Revisionen der Urteile, Blockaden, einen Film des „Avatar“-Regisseurs James Cameron, internationale Appelle – trotzdem begann vor zwei Jahren der Bau des auf umgerechnet 10,4 Milliarden Euro veranschlagten Belo-Monte-Wasserkraftwerks. Die Anlage mit Kanälen, Speicherbecken, Deichen und zwei Staudämmen liegt etwa 500 Kilometer nördlich von Kendjam am Rio Xingu, wo der Fluss eine gewaltige Schleife, die volta grande, durchläuft. Das Werk soll eine Spitzenleistung von 11.233 Megawatt produzieren und 2015 ans Netz gehen. Belo Monte hat das Land gespalten. Seine Unterstützer verteidigen das Projekt als Lieferant dringend benötigter elektrischer Energie, Naturschützer kritisieren es als ein Desaster nicht nur für die Umwelt, sondern auch in sozialer und finanzieller Hinsicht.

2005 votierte der brasilianische Nationalkongress dafür, das Wasserkraftprojekt wiederaufleben zu lassen: dessen Energieproduktion sei wichtig für die Sicherheit des rasch wachsenden Landes. Die Kayapó und andere von den Plänen betroffene Ethnien kamen 2008 erneut in Altamira zusammen. Ein Ingenieur der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft Eletrobras wurde bedrängt und erlitt dabei einer Pressemeldung zufolge «eine tiefe blutende Wunde an seiner Schulter». Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Pará vertrat den Standpunkt, dass die Gutachten über die ökologischen Folgen des Projekts ungenügend seien und dass man die indigenen Völker der Region nicht ausreichend gehört habe. Sie reichte mehrere Klagen auf einen Baustopp ein – womit eine staatliche Instanz sich gegen eine andere stellte. Die Verfahren erreichten das Oberste Gericht Brasiliens, aber bisher gibt es keine rechtskräftigen Urteile, und der Bau des Belo-Monte-Staudamms konnte immer wieder fortgesetzt werden.

Selbst ein Wasserkraftwerk, das nur aus zwei Staudämmen besteht, wird wegen des Straßenbaus und des Zustroms von etwa 100.000 Arbeitern und Zuwanderern enorme Auswirkungen auf das Gebiet am Flusslauf des Xingu haben. Die Stauseen werden eine Fläche etwa der Größe des Bodensees überfluten. Offiziellen Schätzungen zufolge werden 20.000 Menschen vertrieben, unabhängige Quellen rechnen mit einer doppelt so großen Zahl.

Durch die Verwesung der überschwemmten Vegetation werden die Staudämme einen Methanausstoß verursachen, der ebenso klimaschädlich ist wie die Treibhausgasemission von Kohlekraftwerken. Die Umleitung von etwa 80 Prozent des Wassers an einem 100 Kilometer langen Abschnitt des Xingu wird Gebiete aus- trocknen lassen, die von saisonalen Überflutungen abhängig sind und in denen gefährdete Arten leben. Und niemand weiß, was als Nächstes kommt. «Die Regierung sagt, dass nur das Belo-Monte-Projekt gebaut wird, aber der ursprüngliche Vorschlag sah fünf weitere Stau- dämme vor», erklärt Schwartzman. «Fraglich ist auch, ob Belo Monte allein profitabel sein wird oder ob die Regierung später sagt, auch die übrigen Staudämme müssten gebaut werden.»

Einer der Gründe für Raonis Besuch in Kendjam ist herauszufinden, warum die Dorfchefs im östlichen Teil des Territoriums Geld von Eletrobras angenommen haben. Kisten mit nagelneuen 25-PS-Außenbordmotoren lagern auf der Veranda des Hauptquartiers des Verbandes zum Schutz des Waldes. Raonis Dorf und andere Siedlungen im Süden haben standhaft Geld von Eletrobras zurückgewiesen. Nach Ansicht von Aktivisten soll mit den Zuwendungen der Widerstand der Indigenen gegen Belo Monte gebrochen werden. Das Konsortium, das den Damm baut, finanzierte Brunnen, Krankenstationen und Straßen in der Region und zahlte an ein Dutzend Dörfer in der Nähe monatlich je 30.000 Reais (umgerechnet 10.000 Euro) für Lebensmittel und andere Bedarfsgüter. Schwartzman nennt es „Schweigegeld“.

Bei der ersten Begegnung der Kayapó mit den abgegriffenen brasilianischen Banknoten prägten sie einen anschaulichen Begriff für Geld- scheine: pe-o caprin – „trauriges Laub“. Es hielt immer mehr Einzug in ihren Alltag, vor allem in Dörfern, die mehr Kontakt zu brasilianischen Städten im Urwald hatten. In dem Kayapó-Dorf Turedjam bei Tucumã hatte die Umweltschädigung durch Rodungen und Viehzucht die Fischgründe zerstört. Es kam häufiger vor, dass man Kayapó in den Supermärkten sah, wo sie Seife oder tiefgefrorenes Huhn kauften.

Sechs Monate später trafen sich 26 Kayapó-Anführer in Tucumã und unterzeichneten einen Brief, in dem sie weitere Zahlungen des Wasserkraft-Konsortiums strikt ablehnten:

«Wir, das Volk der Mebengôkre Kayapó, haben entschieden, dass wir keinen einzigen Centavo eures schmutzigen Geldes nehmen», schreiben sie. «Wir akzeptieren weder Belo Monte noch einen anderen Staudamm am Rio Xingu. Unser Fluss steht nicht zum Verkauf. Unser Fisch, der unsere Nahrung ist, steht nicht zum Verkauf. Das Glück unserer Enkelkinder steht nicht zum Verkauf. Wir werden unseren Kampf nicht aufgeben. (...) Der Xingu ist unsere Heimat, und ihr seid hier nicht willkommen.»

http://www.nationalgeographic.de/report ... s-amazonas
El Mocho
 

Übergriff auf brasilianischen Indianer-Anführer

Beitragvon El Mocho » Fr 6. Jun 2014, 13:08

Ein junger brasilianischer Indianer-Anführer wurde am Montag von vier bewaffneten Männern angegriffen, obwohl er, seit er Zeuge des Mordes an seinem Schwiegervater wurde, unter der Obhut eines Schutzprogrammes der Regierung steht.

Valmir Guarani Kaiowá vom Volk der Guarani wurde entführt, mit verbundenen Augen im Wald an einen Baum gefesselt und gefoltert. Er konnte entkommen und sagte: “Sie haben mich gefesselt und zu mir gesagt, dass ich sterben würde und dass niemand mich je finden würde. Sie haben eine bittere Flüssigkeit in meinen Mund getan und mir befohlen sie zu schlucken. Dann haben sie mehrere Schüsse neben meinen Ohren abgefeuert und ich konnte nichts mehr hören. (…) Dann sind sie in ihrem Auto weggefahren.”

Valmirs verstorbener Schwiegervater, Nísio Gomes, wurde 2011 von maskierten bewaffneten Männern getötet, nachdem er seine Gemeinschaft zu einem Teil ihres angestammten Landes zurückgeführt hatte, das den Indigenen gestohlen und von einer Rinderfarm besetzt wurde.

2012 wurden 18 Männer in Verbindung mit dem Mord verhaftet; einschließlich des Besitzers eines ‘privaten Sicherheitsunternehmens’, das seitdem geschlossen wurde. Es wird angenommen, dass einige der Männer freigelassen wurden.

Valmir ist ein Hauptzeuge und setzt sich fortwährend für die vollständige Aufklärung des Mordes und die Rückgabe des Landes an seine Gemeinschaft ein.

Einem Mitarbeiter von Survival sagte er letztes Jahr: “Nísio hat mir gesagt stark zu sein und für unser Land zu kämpfen. Alles was wir brauchen ist, dass es für uns beschützt wird.”

http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10269

Im Vorlauf zur FIFA WM macht Survival auf “Brasiliens dunkle Seite” aufmerksam. Erfahren Sie hier mehr über die Situation von Brasiliens Indianern und den Angriff der Regierung auf ihre Landrechte.

http://www.survivalinternational.de/fussball-wm
El Mocho
 

Weltweit höchste Selbstmordrate bei den Guarani

Beitragvon El Mocho » Fr 6. Jun 2014, 13:19

Weltweit höchste Selbstmordrate bei den Guarani

Eine bestürzende neue Studie zeigt, dass ein brasilianisches Volk nun unter der höchsten Selbstmordrate der Welt leidet. Mindestens 72 Mitglieder des Guarani-Volkes haben 2013 Selbstmord begangen; eine Rate, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten fast verdreifacht hat. Der Großteil der Opfer ist zwischen 15 und 30 Jahren alt.

Die Nachricht wurde nach gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und indigenen Demonstranten bekannt gegeben, am Vorabend der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien.

Die Guarani, die im landwirtschaftlich geprägten Inland im Süden Brasiliens leben, haben den Großteil ihres Landes an Viehzüchter und Zuckerrohr-Plantagen verloren, und ihre Anführer werden regelmäßig angegriffen und ermordet. Von ihrem Land vertrieben, leben die Guarani in armseligen Verhältnissen am Straßenrand oder in überfüllten Reservaten, wo Alkoholismus, Krankheiten, Gewalt und Selbstmord weit verbreitet sind.

Ein Guarani-Mann sagte: “Es gibt keine Zukunft, es gibt keinen Respekt, es gibt keine Arbeit und es gibt kein Land, auf dem wir pflanzen und leben können. Sie wählen den Tod, weil sie eigentlich im Inneren bereits tot sind.”

Coca-Cola, einer der Hauptsponsoren der WM, ist in den Landraub-Skandal verwickelt, der den Guarani Elend und Tod gebracht hat. Coca-Cola bezieht Zucker vom US-amerikanischen Lebensmittelgiganten Bunge, welcher wiederum Zuckerrohr von Land kauft, das den Guarani geraubt wurde.

Ironischerweise bewerben Coca-Cola und die FIFA die Weltmeisterschaft mit dem Bild eines glücklichen Indianers und den Worten “Willkommen zur WM für jeden”.

Amazonas-Indianer Nixiwaka sagte heute: "Coca-Cola trägt zur Zerstörung und zum Elend der Guarani bei, weil es Zucker von einem Unternehmen kauft, welches Zuckerrohr von Land bezieht, das den Guarani gestohlen wurde. Coca-Colas Bild eines glücklichen Indianers wird der realen Situation hinter der Kamera nicht gerecht. Lasst meine Verwandten, die Guarani, leben!“

Survivals Direktor Stephen Corry sagte: “Sich das Bild eines brasilianischen Indianers anzueignen ist ein dreister Schritt von Coca-Cola angesichts der Verwicklung des Konzerns in den Guarani-Landraubskandal. Dies ist nicht das erste Mal, dass Bilder von Indigenen benutzt wurden, um den Tourismus in einem Land zu unterstützen, dessen indigene Bürger systematisch verfolgt werden. WM-Besucher müssen sich bewusst sein, dass Brasiliens erste Einwohner den Preis für diesen wirtschaftlichen Aufschwung zahlen.”

http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10265

Zur Geschichte der Guarani sollte man vielleicht noch folgendes wissen:

Die Guaraní sind eine indianische Ethnie, die bereits in präkolumbischer Zeit als Ackerbauern im mittleren Südamerika siedelte und somit zu den indigenen Völkern Südamerikas zählt. Ihre Siedlungsgebiete gehören heute zu Paraguay, Bolivien, Argentinien, Brasilien und Uruguay. Die Guaraní waren eines der ersten Völker Südamerikas, die mit Europäern in Kontakt kamen.

Die Jesuiten engagierten sich für den Schutz der Guaraní vor Sklavenjägern und der Ausbeutung durch die weiße Oberschicht. Mit den „Jesuitenreduktionen der Guaraní“ schufen sie ab 1610 die ersten „Indianerreservationen“ Amerikas. Diese geschützten Siedlungen durften nur von Guaraní sowie von Jesuiten und geladenen Gästen betreten werden; sie unterstanden nicht der Rechtsprechung der Kolonialregierung, sondern formal der spanischen Krone.

Die Konflikte mit den Kolonialbehörden und Großgrundbesitzern führten jedoch 1767 dazu, dass die Jesuiten auf Befehl des spanischen Königs Karl III. aus den spanischen Gebieten Lateinamerikas vertrieben und die Jesuitenreduktionen aufgehoben wurden. Ein Zeugnis ist die Ruinenstadt San Ignacio Miní, ein UNESCO-Weltkulturerbe in der argentinischen Provinz Misiones. Die Vernichtung der Jesuitenreduktionen durch die Spanier und Portugiesen ist Thema des Films Mission (1986).

In Paraguay stellen die Guaraní heute ca. 1 Prozent der Bevölkerung. Ihre Sprache wird jedoch von über 80 Prozent der Paraguayer gesprochen und ist als zweite offizielle Sprache des Landes anerkannt. Auch die Währung Paraguays heißt Guaraní. In Brasilien bilden die Guaraní das größte indigene Volk des Landes, aufgeteilt in drei Untergruppen (Kaiowá, Ñandeva und M’byá).

http://de.wikipedia.org/wiki/Guaran%C3%AD_(Volk)
El Mocho
 

Yanomami: Freudenfest nach Abzug des letzten Viehzüchters

Beitragvon El Mocho » Do 12. Jun 2014, 10:35

In einer Yanomami-Gemeinde im Norden Brasiliens wurde am 31. Mai eine freudige Zeremonie abgehalten, um den Rückzug des letzten Viehzüchters, der das Land der Indigenen entlang des berüchtigten “Northern Perimeter Highway” besetzt gehalten hatte, zu feiern.

Den Feierlichkeiten in der Ajarani-Gemeinde wohnten Yanomami, Staatsanwälte, NGOs und Vertreter der Regierungsabteilung für indigene Angelegenheiten, FUNAI, bei.

Die Staatsanwaltschaft hatte 2013 mit den letzten zwölf Farmern, welche die südöstliche Spitze des Yanomami-Landes seit Jahrzehnten besetzt hielten – obwohl das Gebiet 1992 offiziell als Besitz der Yanomami anerkannt wurde -, eine Übereinkunft getroffen.

Die Yanomami von Ajarani litten unter katastrophalen Verlusten, als Hunderte von ihnen an Masern und anderen Infektionskrankheiten starben, die von Arbeitern beim Bau des Highways in den frühen 1970er Jahren eingeschleppt wurden.

Carlo Zacquini, ein katholischer Missionar, der seit den 1960er Jahren mit den Yanomami arbeitet, und damals so viele von ihnen wie möglich versorgte, erinnert sich: “Wir wussten, dass es allein entlang des Ajarani-Flusses vor dem Bau der Straße 15 Dörfer gab. Als die Straße fertiggestellt wurde, war keines der 15 Dörfer übriggeblieben. Die Überlebenden bildeten dann ein neues Dorf entlang der Straße. Es war sehr schockierend und FUNAI war komplett abwesend.”

Später gab die Regierung Siedlern Grundstücke auf Yanomami-Land entlang des Highways, was auch Goldgräbern einen einfachen Zugang zum Gebiet der Indigenen bot.

2007 hat die Yanomami-Organisation Hutukara dem Präsidenten von Brasilien mit der Bitte Maßnahmen zu ergreifen geschrieben und erklärt: “Wir, die Yanomami, sind sehr wütend und besorgt wegen der Grenzen unseres Landes. Die Ajarani-Region ist Zugangspunkt für Eindringlinge, Probleme und Krankheiten. Sie fällen weiterhin unseren Wald, um ihr Land zu vergrößern, damit sie ihr Vieh füttern können, und sie bringen illegale Fischer mit.”

Laut João Catalano, Koordinator der “Yanomami-Schutzfront” von FUNAI, “ist die Herausforderung jetzt die Nachhaltigkeit der Gemeinschaft zu fördern”, in einer Region, in der ein großer Teil des Waldes vom Weiden des Viehs zerstört und degradiert worden ist.

Letzten Monat hat sich der Yanomami-Schamane und -Sprecher Davi Kopenawa auf einen einzigartigen Besuch in die USA begeben und dem amerikanischen Volk gesagt, dass “wir zusammen kämpfen müssen, um die Erde zu retten”.

http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10279
El Mocho
 

Garífuni protestiert gegen WM

Beitragvon El Mocho » Di 17. Jun 2014, 15:41

Ein 13-jähriger Guarani, demonstrierte für die Landausweisung von Bergbaukonzernen, Großgrundbesitzer, Agroindustrielle etc. vom Territorium der Guarani. - Stehen doch die Guarani (ebenso wie alle anderen Ethnien), gerade jetzt - sehr unter dem Druck letztgenannter Lobbyverbände. Werden doch fast täglich indigene Aktivisten ermordet.

Natürlich wurde diese Demonstration im Fernsehen nicht gezeigt, denn die Fifa-Zensur funktionierte vollständig.

Mehr dazu unter:
http://lamula.de/indigenen-protest/
http://www.indianz.com/News/2014/014080.asp
El Mocho
 

Re: BRASILIEN - Indigener Kampf ums Überleben

Beitragvon El Mocho » Mi 25. Jun 2014, 10:35

Bundesgericht hat Channel 7 - des Rassismus - für schuldig befunden

Stellte dieser Sender, doch die Suruwaha, als "Kindesmörder", "Relikte aus der Steinzeit" und als ob sie dieser "Kritik" noch eine Krönung aufsetzen wollten, als die "schlimmsten Menschenrechtsverletzer der Welt" dar.

Natürlich wurden von dem australischen Sender Channel 7, mit diesem Bericht nicht nur gewisse Absichten verfolgt, sondern eine ganz bestimmte Politik.

Steht Channel 7, doch in Verbindung mit einer evangikalen Sekte, die sich die Trennung der indigenen Kinder von ihren Eltern zum Ziel gesetzt hat, und unlängst gar die Verabschiedung eines dementsprechenden Gesetzes im brasilianischen Kongress einforderte.

Weitere Informationen unter:

http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10317

In diesem Kontext ist es sicherlich auch noch von Interesse, was die Suruwaha (Zuruaha) selbst, von den verbreiteten Lügen über ihr Volk halten:

Video: Suruwaha Indians criticize Hakani film


Stellungnahme der Suruwaha zu der rassistischen Reportage des australischen Senders Channel 7 über ihr Volk
http://assets.survivalinternational.org ... ements.pdf

Es muss eigentlich noch hinzugefügt werden, dass andere Expeditionen, die mit den Suruwaha in Kontakt traten, vermehrt auf Waisenkinder trafen, die ihre Eltern durch Suizide verloren hatten. Und dies wurde ihnen wohlweislich von den Suruwaha gar bestätigt. Da dieses Volk lange Zeit seine selbstgewählte Isolation (nach einer hohen Sterberate durch die Influenza von 1922-1924, vermieden die Surawaha den Kontakt mit der Außenwelt) nahezu genossen hat, und die Selbstmordrate eigentlich ab dem Zeitpunkt wieder in die Höhe schnellte, als sich die "Zivilisation" erneut in ihr Leben einmischte, bleibt eigentlich nur eine Lösung offen: Die Suruwaha in ihrer selbst gewählten Isolation zu belassen.

Weitere Informationen unter: 45302369nx28228/die-staemme-mittel-und-suedamerikas-central--und-amp-south-american-tribes-f11/suedamerikanische--voelker-t47.html
Zuletzt geändert von El Mocho am Do 26. Jun 2014, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
El Mocho
 

Re: BRASILIEN - Indigener Kampf ums Überleben

Beitragvon El Mocho » Do 26. Jun 2014, 11:51

Brasilianische Beamte warnen vor ‘unmittelbar bevorstehendem’ Tod unkontaktierter Indianer

Die Ashaninka im Bundesstaat Acre, haben eine große Gruppe unkontaktierter Indigener gesichtet. Diese sind vermutlich in diese Region vor illigalen Holzfällern aus dem Amazonas-Gebiet Perus (ihrer Heimat) geflohen.

Diese unkontaktierten Indigenen gelangen aber nun vom Regen in die Traufe. Denn auch der Bundesstaat Acre, wird von illegalen Holzfällern und Drogenschmugglern heimgesucht, zumal die Regierung seit 2011 die Kontrolle über diese Region verloren hat.

Zudem sind sie wie alle unkontaktierten Ethnien, gegen weitverbreitete Krankheiten wie Grippe oder Masern, nicht immun. Diese fehlende Immunität, hat schon zur Auslöschung vieler Völker geführt.

Weitere Informationen unter: http://www.survivalinternational.de/nachrichten/10312
El Mocho
 

Re: BRASILIEN - Indigener Kampf ums Überleben

Beitragvon El Mocho » Fr 27. Jun 2014, 21:14

Bundesgericht hat der Belo Sun Mining Corp. die Lizenz für Goldmine entzogen


Ein brasilanisches Bundesgericht, hat dem Unternehmen Belo Sun Mining Corp mit Sitz in Toronto, die Lizenz zur Nutzung einer Goldmine am Xingu-Fluss entzogen. Weil das Unternehmen es versäumt hätte, die Auswirkungen auf die lokalen indigenen Gemeinden zu beurteilen.
Dies ist ein großer Sieg für die indigene Bevölkerung Brasiliens. Wird dieses Urteil doch künftig bewirken, dass auch in Brasilien letztendlich die Zustimmung der Indigenen selbst vorliegen muss, um von ihren Resourcen zu profitieren.

Mehr Informationen unter:
http://amazonwatch.org/news/2014/0626-b ... -in-amazon
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El Mocho
 

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