Hoffnung - Mexiko




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Hoffnung - Mexiko

Beitragvon Elk Woman » Fr 9. Nov 2018, 00:26

Etwas Schönes gefunden ( was wir in jetzigen Zeiten ja mehr als nötig haben...),
daher hier mit euch geteilt :
:smile:


Viva Mexico

Von Winona LaDuke

Veröffentlicht: 21. Oktober 2018
(NFIC)

"Sie wollten uns begraben. Sie wusste nicht, dass wir Samen waren..."
- Ein mexikanisches Sprichwort -


„Ich habe dieses Zitat immer geliebt. verwurzelt, antik und belastbar.
Das ist mein Mexico, nicht die Geschichten Mexiko´s von Donald Trump.


40.000 Jahre Geschichte; der Ursprung des Mais, der Kartoffeln, Tomaten, Avocados und ich sage es; der Schokolade.
Die Mayas haben eine Göttin der Schokolade, Ixcacao.
Jetzt kann ich sie verstehen. Menschen, die an ein Land sich erinnern und als Samen wiedergeboren werden.
Und einem wiedergeboren Fluss:

Anfang September wurde ich eingeladen, zur Mexiko-City-Konferenz in der wachstumsgrößten Stadt der Welt: mit 21 Millionen Menschen.
Dort sollten Akademiker, Führer der sozialen Bewegungen sprechen, dazu wie wir in Gesellschaften für weitere l00 Jahre,
vielleicht mit l000 leben könnten, wenn die Ökosysteme kollabieren und es keine Nahrung gibt, Luft oder Wasser knapp ist
(ein paar Leute zu einem anderen Planeten unterwegs; nun das ist nicht wirklich eine langfristige Planung).
Während der Konferenz am Universitäts Museum of Medicine, horchte ich auf, als nicht nur auf Akademiker,
sondern auch auf die Stimmen einer starken sozialen Bewegung in Mexiko man hörte.
Eine Bewegung für Veränderung und Widerstandsfähigkeit.

Wo beginnt diese Geschichte?

Mit Land und Wasser, weit vor den Menschen.
Der Colorado River ist ein Anfang. Der Fluss war einst lebendig, das Delta überspannt diese unsichtbare Linie,
bezeichnet eine Grenze die drei tausend Quadratmeilen umfasste. Die Größe von Rhode Island; das Colorado-Delta
ist eines der größten Wüsten- Flussmündungen in der Welt.
Die Nährstoffe darin nähren Flussdelphine, seltene Vaquita Schweinswale und enorme 300 Pfund schwere weißen Wolfsbarsche
laichen im Brackwasser und reichen bis zum Sea of Cortez.
(Anmerkung : ein 160.000 km² großes Nebenmeer des Pazifik zwischen Mexiko und der Halbinsel Niederkalifornien)

Als die Spanier ankamen, sprachen sie von Vogelschwärme so reichlich das sie den Himmel verdunkelten,
von zahlreichen Hirschen, Luchsen, Bibern und Kojoten.
Die Menschen dort, die Cocopah, erinnern sich in einer Ursprungsgeschichte dass sie Kinder Gottes sind.
Als die Spanier ankamen, waren sie Tausenden, groß und stark, die Frauen geschmückt mit Federn,
mit einem Füllhorn an Gärten und reichen Böden und einem Flussdelta wo es reichlich zu ernten gab.

Das war vor dem Bau der Dämme.

Die Vereinigten Staaten haben das Lebenselixier aus dem Colorado River buchstäblich herausgequetscht.
Der Hoover-Staudamm, erbaute l935, reduziert den Lauf des Flusses durch den Bau des Lake Mead,
der die Wasserversorgung nach Los Angeles garantieren sollte.
(Anm.: Der Lake Mead ist ein 1936 fertiggestellter Stausee des Colorado River flussabwärts des Grand Canyon im Black Canyon.
Der See wird vom Hoover Dam aufgestaut.)


Dann kam der Glen Canyon Damm (Anm.: Der Glen Canyon Dam ist die gewaltige Staumauer, die in der Glen Canyon Recreation Area
den Colorado bei Page zum Lake Powell aufstaut)
und der Morelos Dam;
bis das Delta ohne Wasser „erstickte“.

Die Folge war ; viele Flüchtlinge der Landbevölkerung im eigenem Land..
Wie Joni Mitchell sagen würde: " ihr wisst nicht was ihr habt, bis es weg ist..."
Das ist eine Geschichte eines Flusses, einer der so viele Geschichten.

Die offizielle Zeit der mexikanische Inquisition war von 1571 bis 1820.
Das ist eine ziemlich lange Zeit die wie eine Inquisition verlief. Als ich die Konferenz besuchte,
war ich auch im ehemaligen Heiligen Offiziums der Inquisition, dem "Palast",
der heute als Museum für Medizin genutzt wird.
Dicke Steinmauern die immer noch nach Blut der Gequälten riechen,
ich schwöre. Das ist ein weiterer Teil der mexikanischen Geschichte.
Das erinnert mich an die Inquisition in Diego Riverass Wandgemälde "Dream of a Sunday Afternoon in the Alameda".

Mexikanische Geschichte wird in der Kunst erklärt. Die Stadt besitzt mehr Museen und Kunst im öffentlichen Raum
als alle anderen Städte in der Welt. Das ist gleichfalls mit eine kostenlose Bildung von der Grundschule an.
Es ist ein schönes Stück Mexiko.

Indigene Kandidaten

Maria de Jesus Patricio Martinez, eine indigene Frau nominiert durch Mexikos zapatistische nationale Befreiungs Armee (EZLN),
lief für den Präsidenten von Mexiko.
Als unabhängiger Kandidat konnte sie nicht gewinnen, aber es wurden Unterschriften gesammelt und das erzählt die Geschichte
der indigenen Völker und der Zapatisten.

Die Maria de Jesus Patrico Martinez, (auch bekannt als Marichuy) Kampagne, verändert den Dialog in der mexikanischen nationalen Politik
und konzentrierte sich auf die Rechte der Frauen, der indigenen Völker und die Rechte der Natur.

Dies war das erste Mal, das unabhängige Kandidaten für ein Amt im Land, unter vorherrschenden Bedingung,
mehr als 850.000 Unterschriften sammeln konnten.
Obwohl Marichuys Registrierung nicht erfolgreich war,war sie in der Lage, Unterstützung der breiten Gemeinschaft zu erreichen,
und markiert einen Wechsel in der heimischen Politik.

Parteipolitik gemieden haben in der Regel die Zapatisten und die nationalen indigenen Congress((CNI) unabhängigen autonome Gemeinschaften,
als "Caracoles" landesweit bekannt.
Diese beruhen auf dem Prinzip der Selbstbestimmung und gelten als robuste Modelle der Selbstverwaltung für Menschen auf der ganzen Welt.
Diese Kampagne ist ein Schritt in die nationalen politischen Arenen.

Änderungen, aber sind gekommen.
Andrés Manuel López Obrador ist neuer Präsident von Mexiko, eine progressive Führer,
ehemaliger Bürgermeister von Mexiko-Stadt, Nationalist und Linker.
In einem Land mit einer der höchsten Sterbeziffern für Eingeborene , reisen Umwelt-Führer mutig durch das Land
und wo wie bei Marichuy Stimme gesammelt wurden, also für eine Sprecherin des nationalen Indigenen Kongresses,
dem politischen Arm der zapatistische nationalen Befreiung Armee (EZLN) der sie eine starke Bewegung in der Wahlpolitik brachte,
ist man auch genauso inspiriert, wie bei den Rekordzahlen von indigenen Frauen die für die Midterms in den USA laufen.

Der Fluss

Und dann gibt es den Fluss, belastbar und hoffnungsvoll.
Als am 23. März 2014 der Morelos Damm geöffnet wurde, strömte eine entfesselte Welle oder "pulse Flow" des Wassers
in den durstigen Colorado River.
Als diese grau-grünen Wassermassen im Süden ankamen, begann der Fluss zu leben
und traf auf Kinder, die zuvor nur in einem trockenen Flussbett gespielt hatten, das sie als den Colorado River gekannt hatten.

(Anm.: Im Frühjahr 2014 wurde erstmals für ein Renaturierungsprojekt Wasser in den seit Jahrzehnten trocken gefallenen Unterlauf
des Flusses abgegeben. Vom 23. März bis 21. Mai wurde der Morelos Dam geöffnet.
Das Experiment wurde möglich, weil 2010 ein Erdbeben mexikanische Bewässerungskanäle zerstört hatte.
Die USA schlossen daraufhin mit Mexiko eine Vereinbarung, nach der das für Mexiko vorgesehene Wasser im Lake Mead
und Lake Powell zurückgehalten werden sollte, bis Mexiko es wieder nutzen konnte.
Diese vertrauensbildende Maßnahme erlaubte weitergehende Verhandlungen zwischen den ansonsten zerstrittenen Parteien
der Verträge. In der Folge unterstützte die USA Mexiko bei der Reparatur und Verbesserung des Kanalsystems,
was künftig Wasser spart. Dafür werden Teile des gesparten Wassers für die Renaturierung des Flusses verwendet. /Wikipedia)


Das Environmental Defense Fund Colorado River Projekt
(siehe :
http://www.edf.org/sites/default/files/pulseflow/index.html)
ermöglichte die Freigabe von 106.000 Acre-feet Wasser (52.000 olympisches Schwimmbecken/ 1 Acre foot = 1233,48 Kubikmeter )
für das Ziel: Wiederherstellung des Colorado River Delta anzustoßen.

Ab September 2017 hat die US Verwaltung 210.000 Acre feet Wasser jährlich für die Delta Restaurierung in den nächsten neun Jahren zugeordnet.
Das ist ein Anfang.

Leben kehrt zurück. Reiher, Kormorane, Gänse, Kraniche, die vom Norden bis zum Colorado-Delta im fliegen.

Und für die Cocopah ist das Leben.

Das ist mein Mexico.“
big_regenbogen

https://www.indiancountrynews.com/index.php/columnists/winona-laduke/14635-viva-mexico
"No man is an Iland, intire of itselfe
(John Donne)
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