ALLGEMEINE Nachrichten aus Mittel- u. Südamerika




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Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon Elk Woman » Mi 9. Dez 2009, 22:36

Zusatzinfo:

Amazonas Eingeborenen teile die Besorgnis über den Klimawandel
Von David Dudenhoefer, Heute-Korrespondent

Story Veröffentlicht am: 9. Dezember 2009


http://www.indiancountrytoday.com/home/content/78877372.html
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von Anzeige » Mi 9. Dez 2009, 22:36

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Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon many » Do 10. Dez 2009, 17:26

Hallo,

diesen Bericht habe ich von Adveniat. Adeniat hilft Menschen in Lateinamerika und fördert auch Projekte für die indigene Bevölkerung.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich Brasilien von keinem Land der Erde Vorschriften machen lassen würde, auch nicht gegen Bezahlung.
LG
many


Lula erklärt dem Präsidenten der CNBB die Flussumleitung nicht zu stoppen

Am 12. Dezember 2007 traf der Präsident der CNBB (Brasilianische Bischofskonferenz), Dom Geraldo Lyrio Rocha, den brasilianischen Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Dabei drückte Dom Geraldo Lyrio gegenüber dem Präsidenten „die Besorgnis der CNBB um das Leben und die Person von Dom Luiz Cappio aus“, der vor 16 Tagen sein Fasten gegen die Flussumleitung in Sobradinho wieder aufgenommen hat.

In dem Dokument an Lula betont die CNBB, dass sie sich “für die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen der Regierung und Dom Luiz Cappio einsetzt“. Das Flussumleitungsprojekt betreffend, schlägt die brasilianische Bischofskonferenz vor, eine „Kommission aus Regierungsmitgliedern, Spezialisten und den sozialen Bewegungen einzuberufen.“

Die CNBB verkündete, dass sie als Mittler bereitsteht. Die Regierung habe sich in einigen Punkten nicht unnachgiebig gezeigt, halte aber daran fest, dass sie trotz Dialogbereitschaft und vorhandenen Alternativen für das semiaride Gebiet, die Flussumleitung durchführen werde, egal welche Kosten dies mit sich bringen wird.
many
 

Lateinamerika rüstet auf

Beitragvon many » So 13. Dez 2009, 22:42

Lateinamerika
Lateinamerika rüstet auf
Brasilien an der Spitze bei Waffenkäufen.

Puebla. Brasilien kauft französische Atom-U-Boote und israelische Drohnen, Chile britische Fregatten, Venezuela russische Kampfjets, und sogar das Armenhaus Bolivien erwirbt russische Militärausrüstung. Die internationale Waffenlobby reibt sich die Hände. Steht Lateinamerika vor einem Rüstungswettlauf und einer neuen Ära der Konflikte? Davor warnte kürzlich der peruanische Außenminister Antonio Garcia Belaunde und schlug einen regionalen Nicht-Angriffs-Pakt vor. Die ständig wachsenden Militärausgaben seien absurd.

In der Tat haben sich innerhalb eines Jahrzehnts die Militärausgaben in Lateinamerika nach Angaben des Instituts für Friedensforschung in Stockholm (SIPRI) mehr als verdoppelt und beliefen sich 2008 auf 34 Milliarden Dollar. Dabei ist der Subkontinent in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich und politisch zusammengewachsen, von den bilateralen Animositäten, die zum Teil noch auf die Befreiungskriege zurückgehen, geht keine Kriegsgefahr aus. Und noch immer lebt rund ein Drittel der Bevölkerung Lateinamerikas in Armut. „Fast alle Länder der Region haben wenig Grund für wachsende Militärausgaben“, sagt der britische Rüstungsexperte Robert Munks von Jane´s Intelligence Weekly. Was also steckt dahinter?

Zum einen investieren viele Länder in die Modernisierung eines veralteten Arsenals. In Brasilien und Argentinien sind teilweise noch Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Seit dem Ende der Militärdiktaturen in den 80er Jahren haben die Länder Lateinamerikas die Verteidigungsausgaben konstant zurückgeschraubt. Entsprechend antik sind die Waffensysteme. Der Konjunkturaufschwung der vergangenen acht Jahre hat die Kassen gefüllt –plötzlich war wieder Geld da für Waffenkaufe. Und alte Rivalitäten und Doktrinen kamen wieder zum Vorschein. So sieht sich Perus Armee gegenüber dem Nachbarland Chile – seit Jahren zusammen mit Kolumbien Spitzenreiter in den Militärausgaben und das Land mit der modernsten Rüstungstechnologie – im Hintertreffen. Auch das Argument der Bekämpfung des „Leuchtenden Pfades“, einer ehemaligen Guerillaorganisation, die in Allianz mit dem Drogenhandel in jüngster Zeit wieder von sich reden macht, wurde angeführt.

Zum anderen hat sich der Subkontinent ideolgisch polarisiert wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Dadurch könne die Aufrüstung einzelner Streitkräfte krisenverschärfend wirken, warnen Daniel Flemes und Detlef Nolte vom Giga-Institut in Hamburg. So hat die jüngste Entscheidung der USA, ihre Militärpräsenz in Kolumbien auszubauen und die IV Flotte zu reaktivieren, die Alarmglocken in der Region läuten lassen. Venezuelas Staatschef Hugo Chavez sah „Winde des Krieges“ wehen und fühlte sich persönlich bedroht. Offizielle venezolanische Militärdoktrin ist daher die Sicherung der Grenzen vor einer US-kolumbianischen Invasion. Auch der Putsch in Honduras, dessen Auslöser ein Machtkampf zwischen dem linken Präsidenten und der rechten Oligarchie des Landes war, weckte bei vielen ungute Erinnerungen an die ideologisch begründeten und von den USA unterstützten Militärputsche der 70 und 80er Jahre.

Zum dritten ist durch Brasiliens Aufstieg als Regionalmacht ein neues Element in das strategische Gleichgewicht gekommen. Brasilien ist inzwischen der größte Waffenkäufer der Region und gab 2008 23 Milliarden Dollar dafür aus. Unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva stieg der Militärhaushalt um 50 Prozent. Das Land sieht sich zunehmend als internationale Führungsmacht und übernimmt als solche auch immer mehr globale Verantwortung außenpolitischer Art – so etwa als Anführer der UN-Truppe in Haiti. Zur offiziellen Doktrin gehört auch, die Erdölvorkommen im Atlantik und die Ressourcen im Amazonas vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Außerdem ist Brasilien die treibende Kraft hinter dem Südamerikanischen Verteidigungsrat, der in Zukunft einmal eine Art südamerikanische Nato werden könnte.


LG
many
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Re: Lateinamerika rüstet auf

Beitragvon Elk Woman » Mo 14. Dez 2009, 14:45

Hi, Many,

das klingt ja wirklich besorgniserregend !
Danke für den Beitrag, obgleich es ja wirklich kein gutes Anzeichen ist, was da wiedermal für verwinkelte Strategien sich entwickeln... :cry:
Wie Du auch schriebst , zahlt sich das ja vor allem für die Waffen Lobby aus - und der Weltfrieden ist vor neue Zerreisproben gestellt. Für die Ärmsten der Armen dort auch keine rosige Aussicht.

Was mich aber auch erschrocken hat : "Das Land sieht sich zunehmend als internationale Führungsmacht und übernimmt als solche auch immer mehr globale Verantwortung außenpolitischer Art – so etwa als Anführer der UN-Truppe in Haiti."

Wo findet man die Quelle für diese Hiobsbotschaft ?

LG,
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Re: Lateinamerika rüstet auf

Beitragvon many » Mo 14. Dez 2009, 17:33

Hi Elk,

diesen Artikel habe ich unter

http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/

gefunden. Anstoß gab mir ein Bericht in dem Heft Blickpunkt Lateinamerika, das ich über Adveniat beziehe. Dieses Heft erscheint jedes Quartal (kostenlos). Ich beziehe dieses Heft seit einigen Jahren, da ich eine kleine Schwäche :oops: für Lateinamerikaner habe, da meine früheren Spanischlehrer aus Lateinamerika stammten.
Diese Studie hat das Institut für Lateinamerika herausgegeben.
Ich wundere mich auch, dass es die ärmsten Länder, nicht nur die Industrieländer, es schaffen, trotz Finanzkrise aufzurüsten. Ich findes es besorgniserregend, dass Venezuela sich durch US-Truppen in Kolumbien provoziert sehen und Waffen von Russland kaufen. Tönt sehr nach Wettrüsten.
LG
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Re: Lateinamerika rüstet auf

Beitragvon Elk Woman » Mo 14. Dez 2009, 17:55

Hi, Many,

Danke für den Link,
wir werden das auf jeden Fall mit im Auge hier behalten, obgleich ich ja keine Lateinamerikaexpertin bin und das mir alles immer viel zu sehr "undurchsichtig" erscheint....
Aber, da haben wir ja die Expertin gefunden :P : Also wäre schön uns mit auf den Laufenden weiter zu halten.

Das die Russen wieder mitmischen...., sagt mir wiedermal alles ! (Die halten Andere auch für blöder als sie sind .. Sorry, aber ich trau den Brüdern nicht ... :roll: - Bekommen die dort ihre maroden Waffen noch abgesetzt ? )

LG,
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Re: Lateinamerika rüstet auf

Beitragvon many » Mo 14. Dez 2009, 18:06

Hi Elk,

die Expertin für Lateinamerika bin ich nicht. Nur ein ganz kleines Licht. Ich gebe Dir recht, dass Lateinamerika zu undurchsichtig ist, was die Politik betrifft. Ich weiß auch gar nicht, ob die Nachrichten aus bestimmten Ländern, die wir erhalten, nicht gefiltert sind. Man denke nur an China.
Wenn USA irgendwo mitmischt, dann sind die Russen irgendwann auch mal in der Nähe präsent.
LG
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Re: Lateinamerika rüstet auf

Beitragvon Elk Woman » Mo 14. Dez 2009, 22:19

Frag ich mich auch manchmal, ob wir nicht nur den Kaffesatz lesen sollen der uns zugestanden wird; aber Gott sei Dank gibt`s noch Menschen die nicht nur konsumieren und auch mitdenken und da kommen einen, wenn man versucht logisch sich der Sache zu nähern ( ob man es alles so aus der Ferne und als Nichteingeweihter versteht oder nicht ..), doch oftmals Zweifel bei bestimmten Sachen und dem ewigen Macht- und Kräftezerren in der Welt, den Korruptionen die es im Kleinen oder Großen gibt .. etc. -

Ich geh mal zu dem Artikel "Umwelt Finanzhilfe für die Amazonasstaaten durch die Industrieländer " zurück, da auch zu dem Thema mir heute in den Nachrichten so paar Paralell-Sachen aufgefallen sind ..

LG,
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Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon Elk Woman » Mo 14. Dez 2009, 23:03

Hi,

sicher ist nachfolgendes in dem Oberthema nicht ganz richtig, aber im Zusammenhang doch interessant, denk ich :

Als ich heute in den Nachrichten hörte, das die Afrikan. Staaten nicht einverstanden mit der Ihnen auf dem Klimagipfel zugestandenen Summe der Finanzhilfen für Klimaschutzmaßnahmen sind und weitaus höhere Summen dafür verlangen...,
scheint sich nach dieser Info nun doch für mich trotz
"Klimadiskussion und sinnvolle Hilfe" ein immer größer werdender "Finanzpoker" abzuspielen und ich frage mich dann auch ( mit meiner nicht vorhandenen Einsicht in die Töpfe die man bei den Industriestaaten trotz eigenen Finanzengpässen noch aufmachen kann..), wo das dann endet...
Wer kommt als nächstes und fordert nach Jahrzehntelanger Misswirtschaft, Abholzung und Selbstbedienung von korrupten Politikern und Landspekulanten, seine "Wiedergutmachungszahlung" von den "reichen.." Industrieländern ?

Nicht das hier der Eindruck entsteht, das ein baldiges Tun nicht dringend notwendig ist, aber hinterfragen muss man diese Forderungen schon mal können. Was sagen unsere "Experten" Many + Jana
( Sorry; :mrgreen: ) dazu ?

Hier noch paar Links dazu :

http://www.bmu.de/presse/artikel_und_interviews/doc/45303.php

http://www.deaf-deaf.de/presse/newsticker/27331-afrikas_waelder_durch_abholzung_bedroht_-_waldschutz_ist_klimasc.html


http://www.zeit.de/2009/23/Afrika
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Re: finanzielle Unterstützung für den Schutz des Regenwaldes

Beitragvon Jana » Di 15. Dez 2009, 17:57

Hallo Elk,

ich habe mich auch über das Verhalten der afrikanischen Staaten geärgert und bin mir nicht sicher, ob die Länder der Dritten Welt nicht zu überzogene Forderungen stellen, da sie andererseits aufgrund politischer Unsicherheiten nicht garantieren können, dass das Geld auch da ankommt, wo es hin soll. Wahrscheinlich wollen sie sich durch dieses Vorgehen auf eine Ebene mit den reichen Industriestaaten stellen und signalisieren, dass sie beim Finanzpoker durchaus ebenbürtig sind. Ein zu bescheidenes Auftreten würde ihre Position unter den ganzen "großen" Staaten der modernen westlichen Welt schwächen. Und sie wissen ganz genau, dass sie in Sachen Klimaschutz eine Schlüsselposition haben. Immerhin erwarten wir von ihnen, dass sie sich weiter entwickeln, ohne die emissionsintensiven Stadien eines typischen Industrielandes zu durchlaufen. Sie sollen von Anfang an auf erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit setzen. Das birgt riesige Chancen, ist aber sicher sehr teuer. Ich kann leider nicht einschätzen, welche Summen in so einem Fall angemessen wären. Das hängt sicher sehr von den lokalen Gegebenheiten ab. Unter Umständen ist so etwas für solche Länder, die noch viele andere Probleme haben (Kindersterblichkeit, AIDS, Analphabetismus und natürlich Armut und Hunger) schwer zu realisieren.

Zu Misswirtschaft, Abholzung und Korruption muss man, glaube ich, auch sagen, dass die reichen Länder der westlichen Welt daran eine erhebliche Mitschuld tragen. Die Abholzung begann schon in der Kolonialzeit. Damals wurden die ursprünglichen Wälder durch Monokulturen ersetzt, die die Böden ausgelaugt haben. Heute wird sie entweder von europäischen oder amerikanischen Firmen betrieben bzw. durch deren Lobbyisten forciert, oder sie passiert einfach aus Not. Die armen Menschen brauchen das Holz entweder zum Heizen bzw. Kochen, oder sie verkaufen es. Afrika ist übersät mit Flüchtlingslagern, in denen Tausende Menschen leben, die Opfer von Klimakatastrophen oder Ausrottungskriegen verfeindeter Stämme wurden. Im Umkreis solcher Lager gibt es meist keinen einzigen Baum oder Strauch und auch keine (essbaren) Tiere mehr.

Misswirtschaft und Korruption konnten sich entwickeln, weil die Kolonialisierung funktionierende Mikrokosmen und lokale, oft autarke Zivilisationen und Kulturen erstickt und die Menschen zu unmündigen, abhängigen Sklaven gemacht hat. Ähnlich wie die Indianer wurden viele afrikanische Stämme ihrer sozialen Strukturen, ihres kulturellen Erbes und schließlich ihrer Identität beraubt. Nachdem die Kolonialmächte diese Länder in die Unabhängigkeit entlassen hatten, setzten sie entweder eine Marionettenregierung ein und beuteten die Reichtümer der Regionen durch die Hintertür weiter aus, oder sie ließen desorientierte, entwurzelte Menschen zurück, die auf der Suche nach Führung leicht einem machthungrigen Diktator oder selbsternannten König auf den Leim gingen.

Die Forderung der Entwicklungsländer nach "Wiedergutmachung" ist also nicht unberechtigt, aber in welcher Höhe diese gewährt werden soll, ist wohl eine Frage, die Experten vor Ort zu klären haben. Übrigens ist die Problematik überall auf der Welt gleich, ob nun in Afrika, Asien - oder eben Südamerika. Deshalb passt der Exkurs nach Afrika hier gut hin. So kann man die Zusammenhänge schön beleuchten.

LG Jana
Jana
 

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