PERU - Indigene Nachrichten




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PERU - Indigene Nachrichten

Beitragvon Jana » Di 16. Dez 2008, 18:08

Hinweis: Die mit einem A (Archiv) + Verfassernamen gekennzeichneten Beiträge sind Datenrückführungen aus dem vorherigen Forum!

(A/Sandra)

Morde an peruanischen Indios

Illegale Holzfäller ermorden in Peru nach Informationen der südamerikanischen Menschenrechtsorganisation CIPIACI derzeit Mitglieder von Indiovölkern und brennen deren Hütten nieder. Die Holzfäller seien in ein Reservat nahe der Grenze mit (??) Brasilien eingedrungen. Sie hätten versucht, die dort ohne Kontakt zur Modernen Welt lebenden Indios zu vertreiben, sagte David Hill von der regierungsunabhängigen Organisation Survivval International mit Sitz in London der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Quelle: Sat 1 Videotext Seite 116

Sandra

(A/Jana)

Hallo Sandra,

das ist mal wieder so eine Nachricht, die mich wütend macht. Diese illegalen Holzfäller haben keine Skrupel, Menschen zu ermorden oder zu vertreiben, um an den geschützten Wäldern Raubbau betreiben zu können. Erst vor kurzem habe ich im Greenpeace Magazin gelesen, dass die Zerstörung der Regenwälder ungebremst voranschreitet. Vor einiger Zeit hieß es noch, es gäbe eine "Atempause". Außerdem gab es einen Artikel darüber, wie der illegale Holzhandel strukturiert ist. Die Organisation ist aufgebaut wie die Mafia und setzt auf korrupte Funktionäre, Erpressung und - wie dieses Beispiel deutlich macht - auch auf Gewalt. Ich werde mal stöbern und hier die entsprechende Seite von Greenpeace demnächst verlinken.

Die Holzfäller sind übrigens der Beginn in der langen Kette der Ausbeutung tropischer Wälder. Sie schlagen Schneisen in die Wälder, und zum Abtransport der Stämme werden Straßen gebaut. Auf diesen Wegen gelangen Wilderer, Biopiraten und andere Leute mit unlauteren Absichten erst in die Gebiete, die sonst kaum für nicht indigene Menschen zugänglich wären.

Wer etwas gegen den Raubbau an Wäldern - egal ob in Amerika, Asien, Afrika, Nord- oder Osteuropa - tun und damit auch die indigenen Völker und ihre Lebensräume schützen will, sollte beim Kauf von Möbeln oder anderen Holzprodukten auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) achten. Holz mit diesem Siegel stammt aus nachhaltiger Waldwirtschaft.

Fortsetzung folgt ... (irgendwann)

Hinweis: Der Datentransfer dieses Threads ist hiermit abgeschlossen. Postings sind ab sofort möglich.
Jana
Jana
 

von Anzeige » Di 16. Dez 2008, 18:08

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Peru: zusätzliche Reservate für unkontaktierte Indigene

Beitragvon wasicun-win » Mo 30. Mär 2009, 17:31

Regierung erwägt zusätzliche Reservate für unkontaktierte indigene Völker

30 März 2009


Das nationale Institut für indigene Völker in Peru (INDEPA) hat bekannt gegeben, dass es über die Errichtung von fünf zusätzlichen Reservaten für unkontaktierte indigene Völker in den abgeschiedenen Teilen des Regenwalds tagen wird.

Eines der vorgeschlagenen Reservate befindet sich in einer Region, in der zurzeit das englisch-französische Mineralölunternehmen Perenco tätig ist. Es wird angenommen, dass Perenco dort den größten Ölfund Perus seit dreißig Jahren gemacht hat. Laut Perenco befinden sich keine unkontaktierten Indigenen in dieser Gegend.
(http://www.survival-international.de/stammesvolker/unkontaktierteperu)


Ein anderes vorgeschlagenes Reservat befindet sich in einem Gebiet, in dem das kanadische Mineralölunternehmen Petrolifera seismische Untersuchungen nach Ölvorkommen durchgeführt hat. Trotz der damit verbundenen Gefahren für die ansässigen indigenen Völker hat der Vorstandsvorsitzende von Petrolifera, Richard Gusella, sein Unternehmen als vorbildlich im Umgang mit lokaler Bevölkerung bezeichnet.

Das Treffen findet morgen, am 31. März, in Iquitos im nördlichen Peru statt.

Erst vor kurzem wurde in mehr als hundert indigenen Gemeinschaften im nördlichen Peru der „Ausnahmezustand“ ausgerufen, nachdem das brasilianische staatliche Mineralölunternehmen Petrobras angekündigt hatte, in diesem Gebiet tätig zu werden. Teile dieser Region gehören zu einem der geplanten Reservate, über das INDEPA bei dem Treffen diskutieren möchte.

Survival hat einen offenen Brief an den Direktor von INDEPA geschrieben und ihn dazu aufgefordert, die Landrechte der unkontaktierten indigenen Völker anzuerkennen und eine weitere Zerstörung ihres Landes durch den Abbau von natürlichen Ressourcen, beispielsweise durch Abholzung oder Öl- und Gasgewinnung, zu verhindern.

Hier können Sie Survivals offenen Brief an INDEPA lesen (auf Spanisch).
http://www.survival-international.org/files/mediabox/news/carta_indepa.jpg

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Raphael Göpel telefonisch unter +49 30 722 93 108 oder per E-Mail unter info@survival-international.de

Sehen Sie Survivals Kurzfilm Uncontacted Tribes (auf Englisch):
http://www.survival-international.org/campaigns/uncontactedtribes


Gefunden hier http://www.survival-international.de/nachrichten/4398

wasi
wasicun-win
 

Re: Peru: zusätzliche Reservate für unkontaktierte Indigene

Beitragvon Elk Woman » Mo 30. Mär 2009, 21:47

Hi, Wasi,

danke, ein interessanter Bericht ; obgleich ich bei "Reservat" immer einen unguten Beigeschmack bekomme.
Hier wohl schützend gemeint; aber trotzdem wäre es schöner die Menschen brauchten nicht in ihrem Gebiet dann in einem Reservat zu leben...

Übrigens, ich hab mir erlaubt Deine Link- Hinweise "linkfähig" zu machen ( bei kopierten Textlinks immer mit rechter Maustaste die Linkadresse kopieren, sonst geht es so mit Text nicht linkfähig zu übernehmen. Kleiner Hinweis am Rande. :P )

LG,
elk
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Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Elk Woman » Sa 9. Mai 2009, 12:24

Native Amazonian protest


Protestaktionen der Ureinwohner in Peru, im Amazonas Gebiet

(Von Renzo Pipoli)

Story Veröffentlicht am: 9. Mai 2009


.. rund 350.000 Menschen, der Nationen von Native Amazonas in Peru, die über Jahrhunderte von der Fischerei und Jagd im Regenwald Gebieten leben, protestierten am 7. Mai gegen die Zerstörung ihrer Flussbarrikaden durch die Marine von Peru.-

"Nach Angaben der Ombudsstelle Peru in Lima, hatte am 4. Mai ein peruanisches Marine-Schiff " die Barrikaden ( Kanus mit Seilen verbunden) zerstöhrt, die von den Kichuas und Arabelas in den letzten Wochen als Teil von Native Protesten errichtet wurden." Die Ureinwohner wollte damit den zunehmenden Flussverkehr behindern, der nach ihrer Meinung auf Grund neuer peruanischer Gesetze die Nutzung von Öl, Holz und Gold im Amazonasgebiet erleichtern würde.

AIDESEP, die Native-Organisation zur Koordinierung der Proteste berichtet, das in Folge daraufhin drei weitere Schiffe von Öl-Unternehmen den Amazonas befuhren
Deshalb würden die Ureinwohner in Vergeltung der Aktion weitere vier neue Barrikaden in der gleichen Wasserstraße aufbauen.

Die peruanische Marine sagte, sie wollen keine Eskalation der Gewalt, die Wasserstraße würde aber für den Transit benötigt werden. Deshalb wird die peruanische Marine Patrouillefahrten durchführen, um zu verhindern, dass noch mehr Barrikaden in der Nähe erbaut würden.

Mamerto Maicua, ein führender Native im nördlichen peruanischen Amazonas, sagte:
"Die Einheimischen wären bereitet weitere Maßnahmen einschließlich der möglichen Besetzung des Flughafens in der Stadt Tarapoto und Blockaden auf dem peruanischen Amazonas-Highway aufzunehmen".

"Diese Maßnahmen sind eine Antwort darauf, dass sie uns behandelt, als ob wir nicht existieren."

Warum die Proteste?


Über das Freihandelsabkommen von Peru mit den USA, über Öl-, Gas-und mineralischen Ressourcen, über die argentinische Ölgesellschaft Pluspetrol im Amazonas-Gebiet, die peruanische staatliche Ölgesellschaft Petroperu, die Besetzung von Gasplattformen im Jahr 2008 durch die Ureinwohner und die Vereinbarungen der Regierung von Peru mit Investoren aus verschiedenen Ländern unter Nichtbeachtung der Proteste, bzw. eigentlichen Totschweigens über Proteste der Ureinwohner.. ,

bitte selber weiterlesen unter :
[url]
http://www.indiancountrytoday.com/global/44589302.html[/url]


Peru Amazon Natives fight for their land
By Renzo Pipoli, Today correspondent

Story Published: May 9, 2009

Story Updated: May 8, 2009

The remaining Amazon Native nations in Peru – some 350,000 people who depend on fishing and hunting in mostly clean rainforest areas they held for centuries – appeared set May 7 for more uneven confrontations after the Peru Navy rammed and destroyed the river barricades they had set up April 9 to protest laws that Natives say threaten their survival.

According to the Peru ombudsman’s office in Lima, on May 4 a Peruvian Navy ship “broke the barrier that kichuas and arabelas had set up in past weeks as part of a Native protest.” Natives wanted to prevent river traffic as part of efforts to halt activities in the Amazon to protest new Peruvian laws that allegedly ease the exploitation of oil, lumber and gold available.
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Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Jana » So 7. Jun 2009, 16:06

Gesterm habe ich in den Nachrichten gesehen, dass es bei den Protesten zunehmend zu Auseinandersetzungen zwischen den Natives und der Polizei kommt. Hier ein Aufruf vom Verein Rettet den Regenwald e.V., der auch in "Projekte, Petitionen, Hilfsaktionen" stehen könnte. Da wir das Thema aber hier schon haben, setze ich es fort. Der Aufruf wurde per Mail von Saphira an mich weitergeleitet. Hier der Original-Wortlaut:

Liebe Regenwaldfreunde,

seit April protestieren im Amazonasregenwald von Peru die Ureinwohner gegen die Politik der Regierung, den Urwald und die angestammten Gebiete der Menschen vollends dem Zugriff der Öl-, Bergbau- und Holzunternehmen zu öffnen. Danach sollen die Firmen ohne Zustimmung und sogar ohne vorherige Konsultation in die Gebiete eindringen können. Die Gesetze wurden im Zusammenhang mit dem Freihandels-abkommen verabschiedet, das mit den Vereinigten Staaten unterzeichnetet wurde. Rund 30.000 Indianer blockierten nun Straßen, Flüsse und Bahngleise, um die Aufhebung der neuen Gesetze zu fordern.

Protestmails zur Unterstützung der Indianer finden Sie hier:
http://www.regenwald.org

Mit freundlichen Grüßen und bestem Dank

Reinhard Behrend
Rettet den Regenwald e. V.
Friedhofsweg 28
22337 Hamburg
040 4103804
info@regenwald.org
www.regenwald.org
Jana
 

Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Jana » Di 9. Jun 2009, 15:31

Polizei gegen Indios: In Peru mehr als 50 Tote

Lima - Bei den schwersten Auseinandersetzungen seit Jahren zwischen der peruanischen Polizei und demonstrierenden Indios sind nach unterschiedlichen Angaben bis zu 53 Menschen getötet worden. Der Protest von Amazonas-Indios und Kleinbauern vor allem gegen die Erdölförderung war am Freitag schlagartig eskaliert.

Quelle: Vogtland-Anzeiger vom 8. Juni 2009 S. 13
Jana
 

Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Jana » Di 9. Jun 2009, 16:01

Und hier noch ein Ereignisbericht dazu von Ben Powless, einem Jugendvertreter des Indigenous Environmental Network (IEN), den Robert bekommen und an mich weitergeleitet hat. Ich bringe hier erst mal nur die englische Fassung, die Übersetzung folgt später.
LG Jana

Indigenous Environmental Network (IEN) Youth Representation, Ben Powless (Six Nations - Mohawk) is in Peru, about to come back from the IV Continental Indigenous Summit of Abya Yala. He has sent out this report, below. His email is: powless@gmail.com
Tom Goldtooth, IEN

hey all, just wanted to send you this quick update to let you know i am here in peru, reporting live for the next litttle while on the developing crisis here. i may need your help in getting this information out, both to media, the masses, and allies, people here are also keen to get some influential people here to the Amazon to see what is going on. since i wrote this a fewhours ago the press conference was held (i have audio but need to convert to mp3) and a number of representatives from all across the Amazon have arrived. im not sure what will happen to me but ive been asked to travel and to stay here and help. first i need to look into changing my ticket, which was booked for last night but got cancelled and moved to tonight. also the major ministers of peru just finished a 30min press conference decrying the indians as assassins and confused and terrorists. its all a bit much to process but ill try and pull something more official together, this is just a quick collection of my thoughts more blog style. photos too will be forthcoming, they have also passed me some from the frontlines, incluiding some very visual ones.
yours,
ben

I’ve just arrived at the head offices of AIDESEP, the Interethnic Association of Peruvian Rainforest Development, the representative body of Amazonian peoples of Peru, now at the centre of a developing emergency here in Peru. It is really a fight over who controls the Amazon and the lives of those who live there.

I had no idea what to expect coming here. What the place would look like – I half imagined a fortress, half just a normal office. In reality, it was a bit of both, an unmarked house hidden behind a big gate and an electrified fence. The reception area was abuzz with news from the Amazon region, where yesterday at least 30 people were killed in a battle between Peruvian Amazonian peoples and state police forces. I asked for the one contact I had, but he was not to be found. Instead I walked into another meeting where another gentleman had come with similar intentions as myself. After he left, I introduced myself. That’s when the acting director told me he could really use someone to go and photograph and document what was happening, from their side. Someone else asked me to stay around a few weeks and help get the information out and bring people here, figuring this would last months if not longer.

It feels all a bit unbelievable to be at the centre of all this, except that it feels like the centre of a hurricane. The only thing on the national news is the deaths of the police, their funeral, and the order to arrest Alberto Pizango, the president of AIDESEP and widely recognized leader of the Amazonian peoples here. And here we are in the office, an hour before the press conference, trying to get information out, monitor the television and radio stations, writing press releases and answering phones. Now, watching counterprotests on television. It’s impossible to know what to believe on television, least of all the government spokespeople.

The source of the current conflict is long-standing, but comes from recent provocations. Free trade agreements, to be precise, built on a long history of forceful colonization, and confrontational incursions into the Amazonian territories. Recent free trade agreements signed with the American and Canadian governments fuelled the government to go ahead with changes to domestic laws that would seek to advance mineral, logging, oil and agricultural ‘development’ into previously untouched areas of the Amazon. This touched off a over-50-day protest that has shut down parts of the Amazon, as Amazonian groups decried laws that were later ruled unconstitutional (though like Canada, this doesn’t mean they have to be revoked) and that threatened their very livelihoods and futures. The government responded by saying that the resources belonged to all Peruvians, not just the locals, as if human rights were a matter of majority vote.

Then, this. Yesterday at about 5am it seems a number of helicopters and ground forces showed up to remove the protestors at force. Police say that they were fired upon by armed groups. People on the ground say they were sleeping when the police started shooting live rounds, and responded by taking away the polices’ weapons, with 9 police killed in the process. Many reports put the number of Amazonian 'dead at over 22 as part of this process, but good numbers are hard to come by here. Around the offices, calls have come in claiming much higher casualty numbers, some contacts saying over 100. Many people are using the words massacre, ethnocide, civil war. The army has been reported going house to house, with a vengeance, looking for suspects. Its hard to imagine the situation getting much better immediately, especially with the government officials calling the Indians terrorists, confused, mislead, all on national television.

Now the president is saying there are other interests behind stopping mineral extraction. Like China and Chile as competitors. A blatant attempt to try and portray the Amazonian peoples as pawns, but also an effective way to skirt around the real issues – resource extraction, and the destruction of the places where people live, in violation of their human rights. The military chief is on the air now, saying that no Indigenous peoples have been even hurt, as if the poor police were attacked by superhumans while enjoying a nice helicopter flight over the Amazon. This, after the news program has shown 'dead bodies of Indigenous peoples, and images have started flowing into our offices from hospitals on the groun. Now the news turns to a special report on how the Israeli security forces defend themselves against their own Amazonians.

to be continued...
Jana
 

Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Elk Woman » Fr 12. Jun 2009, 15:07

Der Peruanischen Präsidenten Alan Garcia bestreitet das Massaker an den Indigenen von Peru
Von Renzo Pipoli, Heute-Korrespondent

Story Veröffentlicht: Jun 12, 2009


Der Peruanischen Präsidenten Alan Garcia versicherte den Reportern am 10. Juni in Lima in seiner ersten Stellungnahme, dass es eine Lüge sei, dass viele Inländer durch die Polizei getötet wurden und spricht von einem versuchten "Martyrium".

Nur einen Tag früher, hatten Ministerpräsident Yehude Simon und Innenminister Mercedes Cabanillas bei der Beerdigungen von toten Polizisten , im Kongress und im Gespräch mit Medien bestätigt, das die Anwendung von gewaltsamen Protesten durch die Indigenen nach fast 60 Tagen zu Ende sei, indem sie diese als "manipulierte Wilde und feige Mörder" darstellten.

Zwischen Juni 7 und 9, veröffentlichte die peruanische Regierung eine Werbekampagne mit Bildern von toten Polizisten mit mehreren Speer Wunden. (Ein Minister das Kabinett von Garcia, Carmen Vildoso, war aus Protest zurückgetreten.)

Die Organisation der Native Amazon Einwohner, AIDESEP, die 350.000 Mitglieder heinhaltet, warnte die Regierung wegen dieser Kampagne, die nur den Hass von den 28 Millionen Menschen Perus auf die Indigenen schüren sollte.

Den ganzen Text über Verschleierungen und Falschmeldungen der Peruanischen Regierung unter:

http://www.indiancountrytoday.com/home/ ... 21432.html
----------

Garcia denies massacre and keeps laws; forces Native chief out
By Renzo Pipoli, Today correspondent

Story Published: Jun 12, 2009

"Peruvian President Alan Garcia assured reporters in Lima June 10 – in his first comments following a 'deadly confrontation June 5, described by Natives as their worst single-day killing in decades – that it is a lie many Natives died because police restored order through “martyrdom.”

"The official claim of 34 deaths including nine Natives is in sharp contrast to as many as 40 deaths among Natives reported by AIDESEP."

"Shapiom Noningo, a new Native leader who immediately replaced Pizango as AIDESEP president, pleaded to the government to stop criminalizing Native spokespeople, insisting they are not leaders, but transmit popular Native sentiment."
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Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Jana » Fr 12. Jun 2009, 20:22

So, hier die Übersetzung des Berichts von Ben Powless. Ich habe mal den E-Mail-Text vor dem eigentlichen Bericht zum besseren Verständnis mit übersetzt. Ich wünsche dem jungen Mann dort alles Gute und dass er heil wieder nach Hause kommt.
Übrigens habe ich aus stilistischen Gründen und zur leichteren Lesbarkeit den Text nicht zu 100 % wörtlich übersetzt.


Und aus rechtlichen Gründen:
Falls das jemand kopieren, weiterleiten und veröffentlichen möchte, habe ich nix dagegen, aber dann bitte mich als Übersetzerin angeben, also: Übersetzt von Jana Färber


Hallo alle, ich wollte euch nur schnell dieses Update schicken und euch sagen, dass ich hier in Peru bin, um in der nächsten Zeit über die sich entwickelnde Krise zu berichten. Ich brauche vielleicht eure Hilfe, um die Informationen den Medien, Massen und Verbündeten zukommen zu lassen. Die Menschen hier sind auch scharf darauf, einige einflussreiche Leute hierher an den Amazonas zu holen, damit sie sehen, was passiert. Nachdem ich dies vor ein paar Stunden geschrieben hatte, fand die Pressekonferenz statt (ich habe Audio, muss es aber noch in mp3 umwandeln), und Vertreter aus dem gesamten Amazonasgebiet sind angekommen. Ich bin nicht sicher, was mit mir geschehen wird, aber ich wurde gebeten zu bleiben, mich umzusehen und zu helfen. Zuerst muss ich versuchen, mein Ticket zu ändern, das für gestern Abend gebucht war, dann aber storniert und auf heute Nacht umgebucht wurde. Außerdem haben die wichtigen peruanischen Minister gerade eine 30minütige Pressekonferenz beendet, in der die Indianer als fehlgeleitete Terroristen und Mörder verunglimpft wurden. Ich habe ziemlich viel zu bearbeiten, aber ich werde versuchen, etwas Offizielleres zusammenzutragen. Dies ist nur eine schnelle Zusammenstellung meiner Gedanken im Blogstil, Bilder folgen noch, ich habe welche von den Frontlinien erhalten, darunter auch einige sehr gelungene.
Euer Ben

---------------

Ich bin gerade in der Hauptverwaltung der AIDESEP, der Inter-ethnischen Gesellschaft zur Regenwaldentwicklung in Peru, der repräsentierenden Behörde für die Amazonasbevölkerung, die sich nun im Zentrum einer entstehenden Krise befindet, angekommen. Es ist wirklich ein Kampf darum, wer den Amazonas und die dort Lebenden kontrolliert.

Als ich hierher kam, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde. Wie der Ort aussehen würde - ich hatte mir eine Mischung aus einer Festung und einem normalen Büro vorgestellt. Tatsächlich war es etwas von beidem, ein nicht gekennzeichnetes Haus, versteckt hinter einem großen Tor und einem Elektrozaun. Der Empfangsbereich war voller Neuigkeiten aus der Amazonasregion, wo gestern in einem Kampf zwischen peruanischen Amazonasbewohnern und staatlichen Polizeikräften mindestens 30 Menschen getötet wurden. Ich fragte nach meiner Kontaktperson, aber er war nicht auffindbar. Statt dessen ging ich zu einem anderen Gespräch mit einem Herrn, der mit ähnlichen Absichten wie ich gekommen war. Nachdem er gegangen war, stellte ich mich vor. Daraufhin sagte mir der verantwortliche Direktor, er könne wirklich jemanden brauchen, der die Geschehnisse aus ihrer Sicht fotografiert und dokumentiert. Jemand anders bat mich, ein paar Wochen zu bleiben und zu helfen, Informationen nach draußen und Leute hierher zu bringen, was sicherlich Monate, wenn nicht noch länger dauern würde.

Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier im Mittelpunkt des Ganzen zu sein, das sich wie das Zentrum eines Hurrikans anfühlt. Die nationalen Nachrichten beschäftigen sich nur mit dem Tod der Polizisten, ihrer Beerdigung und dem Befehl, Alberto Pizango, den Präsidenten der AIDESEP und weithin anerkannten Führer der Amazonasbevölkerung vor Ort, zu verhaften. Und hier sind wir im Büro, eine Stunde vor der Pressekonferenz, und versuchen, Informationen nach draußen zu bekommen, überwachen die Fernseh- und Radiosender, schreiben Pressemitteilungen und nehmen Anrufe entgegen. Jetzt verfolgen wir die Gegendemonstrationen im Fernsehen. Es ist unmöglich zu wissen, was man im Fernsehen glauben kann, zumindest was die Regierungssprecher betrifft.

Die Quelle des aktuellen Konflikts existiert schon lange, aber jüngste Provokationen haben ihn angefacht. Freihandelsabkommen, um genau zu sein, errichtet auf einer langen Geschichte energischer Kolonisierung, und rücksichtsloses Eindringen in die Amazonasterritorien. Die mit der amerikanischen und der kanadischen Regierung unterzeichneten neuen Freihandelsverträge veranlassten den Staat, Veränderungen inländischer Gesetze voranzutreiben, welche die “Entwicklung” der Mineral-, Holz- und Ölindustrie und der Landwirtschaft in bisher unberührten Gebieten des Amazonas verbessern sollen. Dies löste einen mehr als 50 Tage dauernden Protest aus, der Teile des Amazonas lahmgelegt hat, denn die Amazonasgruppen verwarfen die Gesetze, die später verfassungswidrig erlassen wurden (obwohl dies, wie in Kanada, nicht bedeutet, dass sie widerrufen werden müssen) und ihren gesamten Lebensunterhalt und ihre Zukunft bedrohen. Die Regierung reagierte darauf, indem sie erklärte, die Ressourcen gehörten allen Peruanern, nicht nur denen vor Ort, als ob Menschenrechte eine Mehrheitsentscheidung wären.

Dann dies. Gestern um ca. 5.00 Uhr morgens sind anscheinend einige Helikopter und Bodentruppen aufgetaucht, um die Protestierenden mit Gewalt zu entfernen. Die Polizei sagt, sie seien von bewaffneten Gruppen beschossen worden. Leute vor Ort sagen, sie hätten geschlafen, als die Polizisten begannen, um sich zu schießen, und dass sie ihnen als Reaktion darauf die Waffen abgenommen hätten, wobei neun Polizisten getötet wurden. Viele Berichte geben die Zahl der während dieser Auseinandersetzung getöteten Amazonier mit mehr als 22 an, aber verlässliche Zahlen sind hier schwer zu bekommen. Hier in den Büros sind Anrufe eingegangen, in denen von viel höheren Opferzahlen die Rede war, manche Kontakte sprechen von über 100. Viele Leute verwenden die Worte Massaker, Völkermord, Bürgerkrieg. Über die Armee wurde berichtet, sie sei auf Vergeltung aus und gehe auf der Suche nach Verdächtigen von Haus zu Haus. Es ist kaum vorstellbar, dass die Situation sofort besser wird, besonders, da die Regierungsoffiziellen die Indianer als Terroristen, verwirrt und fehlgeleitet bezeichnen, und das im öffentlichen Fernsehen.

Nun sagt der Präsident, hinter dem Stopp der Mineralextraktion stünden andere Interessen. Zum Beispiel China und Chile als Konkurrenten. Ein offensichtlicher Versuch, die Amazonasbewohner als Bauern darzustellen, aber auch eine effektive Art, die wahren Probleme zu umgehen - Ressourcenausbeutung und die menschenrechtswidrige Zerstörung der Orte, an denen die Leute leben. Der Militärchef ist jetzt auf Sendung und sagt, Indigene seien nicht einmal verletzt worden, so als ob die arme Polizei während eines netten Helikopterflugs über den Amazonas von Supermenschen angegriffen worden wäre. Und das, nachdem die Nachrichten die Körper toter Indigener gezeigt und Bilder von Krankenhäusern vor Ort unsere Büros erreicht haben. Jetzt kommen die Nachrichten zu einem Sonderbericht darüber, wie sich die israelischen Sicherheitskräfte gegen ihre eigenen Amazonier verteidigen.

Fortsetzung folgt...
Jana
 

Re: Native Amazonian Protest - Protestaktionen in Peru

Beitragvon Jana » Fr 12. Jun 2009, 20:29

Erfolg für Perus Indios: Gesetz außer Kraft

Lima - Nach mehr als zweimonatigen Demonstrationen und der jüngsten gewalttätigen Eskalation mit mindestens 33 Toten haben Perus Indios einen Teill-Erfolg erzielt. Das Parlament in der Hauptstadt Lima setzte Dekrete und Gesetze, die die Proteste ausgelöst hatten, für 90 Tage aus. Die Indios fürchten, dass ihre Lebensgrundlagen zugunsten ausländischer Konzerne zerstört und ihre von alters her bestehenden Rechte und Traditionen verletzt werden.

Quelle: Vogtland-Anzeiger vom 12. Juni 2009 S. 13
Jana
 

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