Re: Karl May Festtage 2012
von Jana » Di 22. Mai 2012, 09:52
Hallo Elk und alle anderen,
also ich war da, hatte mir aber schon vorher genau "ausgerechnet", wann ich wo sein wollte, und daher nicht viel nach links und rechts geschaut. Irgendwie ist das Programm ja doch jedes Jahr ähnlich. Neu war in diesem Jahr die Apache Stunt Show, deren Name zunächst vermuten ließ, dass sich echte Apachen auf den weiten Weg zu uns gemacht haben, um ihre Reitkünste vorzuführen. Die Leute entpuppten sich dann aber als sehr deutsch, was der Show, bestehend aus Tänzen, Reitkunststücken, Messerwerfen und Pferdedressur allerdings keinen Abbruch tat. Trotzdem möchte ich mich mal etwas genauer über die Truppe informieren, weil mich gewundert hat, was besonders eins der Pferde mit sich machen ließ. Aus Tierschutz-Sicht hätte ich Bedenken gegen einige der vorgeführten Kunststücke, und ich frage mich, wie das Tier trainiert bzw. vorbereitet wurde.
Nach der Stunt Show ging es weiter zum Hohen Stein, wo ich noch einen Teil der Vorführung von Small Legs Presentations und Deanna Marshall erlebte. Die war sehr gut gemacht und hatte einen echten Bildungswert für die Zuschauer. Danach kam dann die Jones Benally Family, dieses Mal nur bestehend aus Jones, Jeneda und Clayson. Ihnen ging es weniger um das Vorführen von Tänzen und Liedern; stattdessen berichteten sie über ihr Leben und ihren Kampf gegen politische und soziale Missstände und Umweltprobleme. Jones war nicht leicht zu verstehen und verlangte Kerstin beim Übersetzen einiges ab. Jeneda und Clayson zeigten einen Basket Dance, begleitet von Jones mit Trommel und Gesang. Die Entstehungsgeschichte der Körbchen und die Bedeutung des Tanzes wurden auch erklärt. Dann sangen sie auch noch ein Reiterlied. Aber insgesamt wurde bei der Vorführung viel geredet und die Zuschauer konnten Fragen stellen. Im Tourprogramm von Sihasin, wie sich Jeneda und Clayson ohne Klee nennen, war das als Diskussionsrunde angekündigt. Es ist natürlich schwierig, in einer so großen Runde eine Diskussion zu entwickeln, also wurden die Themen nur angeschnitten und ein echter Austausch konnte gar nicht zustandekommen.
Nach der Vorführung wurde vor allem Jeneda von den Leuten umlagert. Sie beantwortete geduldig Fragen und signierte CDs. Ich hatte auch Gelegenheit, ein paar Worte mit ihr zu wechseln und ließ mir mein persönliches Exemplar des neuen Albums "Never Surrender" signieren. Sie hatte mich sogar vom damaligen Interview für Radio SAEK noch in Erinnerung.
Damit war ich eigentlich wunschlos glücklich und hatte alles erreicht, was ich mir vorgenommen hatte. Ich wechselte noch ein paar Worte mit Bruno am Verlagsstand und machte mich dann wieder auf den Weg Richtung Santa Fé Express.
Das Wetter war diesmal sehr schön, der Himmel war wolkenlos und es war fast schon zu warm, besonders am Hohen Stein, wo kein einziges schattiges Fleckchen ist. Wie üblich waren viele Leute im Indianer-, Western- oder Orient-Outfit unterwegs. Das Rahmenprogramm war wie immer abwechslungsreich: viele Bands, Vorführungen, Aktivitäten für die Kleinen und die unvermeidliche "Fressmeile". Vermutlich sind die Veranstalter zufrieden, denn das Fest war meiner Meinung nach sehr gut besucht.
War noch jemand da und hat auch etwas zu berichten?
LG Jana