BLACK MESA: Keine Ruhe im Land der friedlichen Navajos




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BLACK MESA: Keine Ruhe im Land der friedlichen Navajos

Beitragvon Jana » Di 16. Dez 2008, 17:33

Hinweis: Bei den mit einem A (Archiv) + Verfassernamen gekennzeichneten Beiträgen handelt es sich um Datenrückführungen aus dem vorherigen Forum!

(A/Elk Woman)

Hi,

hier die von Astrid übersetzten Indianernews zu den Problemen der weiteren Bergbaupläne in der Black Mesa.
DANKE ASTRID, das wir dank Deiner Arbeit wenigstens an Infos kommen.
Noch eine Frage:
Hat Frank seine News aufgegeben; schon lange nix Neues mehr entdecken können; wäre schade!

Mittwoch, 1. Oktober 2008
CENSORED NEWS:
Navajo, Hopi and Lakota delegation warned Lehman Brothers of consequences of mining sacred Black Mesa
http://www.bsnorrell.blogspot.com/
Navajo, Hopi und Lakota hatten die "Lehman Brothers" vor den Folgen des Bergbaus in der Black Mesa gewarnt


"Vertreter der Navajo, Hopi und Lakota warnten die Aktionäre der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2001 vor den schrecklichen Folgen ihrer Aktivitäten. Lehman Brothers erwarb damals Anteile an Peabody Coal, dem Bergbauunternehmen, das in der heiligen Black Mesa Kohleabbau betreibt und dessen Aktivitäten den so genannten Navajo-Hopi-Landkonflikt auslösten.

Zu dem damaligen Aktionärstreffen der Lehman Brothers hatte Arlene Hamilton Aktien des Finanzunternehmens erworben, um an dem Treffen teilnehmen zu können. Hamilton starb kurze Zeit später bei einem Verkehrsunfall.

Die Indianer warnten damals vor den Folgen eines Kohleabbaus in der Black Mesa und vor einer Zwangsumsiedlung der Navajo aus dieser heiligen Region - vor Naturkatastrophen von weltweitem Ausmaß. Der Delegation gehörte damals auch ein Ältester der Hopi an, der gemeinsam mit anderen Vertretern und Ältesten des Stammes nie die Autorität des Stammesrates der Hopi, aus ihrer Sicht einer "Marionettenregierung der USA", anerkannt hatten. Er sagte: "Auch wenn wir hier nur wenige sind, wir sprechen für den Schöpfer, welcher die Mehrheit verkörpert" und: "Die Prophezeiungen der Hopi besagen, dass wir unser Land und unser Leben schützen müssen. Wenn wir unsere wunderschöne Erde nicht beschützen, unseren Himmel, unsere Mutter, werden wir mit ihr leiden." Er erklärte den Aktionären weiterhin, dass die Hopi nie einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten geschlossen hatten, und dass der gegenwärtige Stammesrat der Hopi keineswegs legitimiert sei, da er von weniger als 30% des Volkes gewählt wurde.

Roberta Blackgoat, langjährige Widerstandskämpferin und Schafzüchterin aus dem Cactus Valley, sagte den Aktionären, dass die San Francisco Peaks für die Navajo heilig seien. Ein Bergbau in diesem heiligen Gebiet sei dasselbe wie die Entweihung eines Altars und einer Kirche. Dies würde zu großem Leid führen. Nach dem von Peabody Coal inszenierten sogenannten Navajo-Hopi-Land-Konflikt wurden mehr als 12.000 Navajo umgesiedelt, um Platz für den Kohlebergbau und für Peabody zu machen. Unter den Verantwortlichen für die Zwangsumsiedlung der Navajo war auch Senator John McCain.

Arlene Hamilton schilderte das Schicksal vieler älterer Navajo, die ihr Land nicht verlassen wollten, und in den heißen Sommermonaten oft bis hin zur Dehydrierung unter dem Mangel an sauberem Trinkwasser litten, während Peabody Coal 10.000 Gallonen Wasser pro Minute für den Kohleabbau verbrauchte. Seit Jahren wird versucht, die Aufmerksamkeit der Geschäftsführung von Peabody Coal auf das Leiden der Menschen aufmerksam zu machen, ohne dass die versprochenen Verbesserungen der Lebensbedingungen erkennbar wären.

Bill Ahearn, Sprecher von Lehman Brothers, sagte, dass die Firma leider nicht helfen könne. Lösungen müssten von den Stämmen und dem BIA gesucht werden. "Wir verstehen die Probleme und es tut uns sehr leid, aber wir können nichts tun, da wir für die Probleme nicht verantwortlich sind."

http://www.bsnorrell.blogspot.com/
Link zum Original: CENSORED NEWS: Navajo, Hopi and Lakota delegation warned Lehman Brothers of consequences of mining sacred Black Mesa

Gepostet von ak (Astrid K.) um 12:48

Nachtrag:

Wie ihr auf dem Link: http://www.bsnorrell.blogspot.com/ auch ersehen könnt, brodelt es ganz gewalltig auch im restlichen... Indianerland.
Wir können nur hoffen, das die kommende neue amerikan. Regierung dann " die richtigere " ist... und das nun endlich mal nicht nur als ihr "Randproblem".. ansieht, sondern ihren Ureinwohnern mehr Respekt zollt.

Auszug aus "Coyote" Zeitschrift 4/2004:
"Das Kohlekraftwerk und die Black Mesa Mine waren für viele Dineh und ihre Unterstützer Teile der Interessenkoalition,
die für die größte Umsiedlungsaktion von Indianern im 20. Jahrhundert verantwortlich waren. Die 35 Jahre alte Mohave Generating Station ist eine der größten Energie-Dreckschleudern im gesamten Südwesten der USA. Die für ihren Betrieb benötigte
Kohle stammt von der Black Mesa. Der Abbau des Brennstoffs war nur sinnvoll, solange eine in der Halbwüste geradezu absurde Transporteinrichtung genutzt werden konnte, die sogenannte
„Slurry Pipeline“. Die abgebaute Kohle wurde mit Wasser vermischt und auf einem 270 Meilen langen Weg zwischen
Black Mesa und dem Kraftwerk durch eine Rohrleitung gepumpt.

Was als innovative, energiesparende Technik gefeiert
wurde, strapazierte die Wasservorkommen der Region derartig, dass im weiten Umkreis der Grundwasserspiegel dramatisch
absank. Besonders empörend war dabei, dass vor allem Dineh in Teilen des gemeinsam mit ihren Hopi-Nachbarn genutzten
Gebiets keinen Anschluss an ein Wasserversorgungsnetz hatten, während täglich tausende Kubikmeter Wasser ihr Land verließen, um den Energiehunger der Großstädte Phoenix, Los Angeles und
Las Vegas zu befriedigen. Dem haben die Stammesverwaltungen der Navajo und Hopi einen Riegel vorgeschoben. Ab Ende
2005 müssen die derzeit acht Wasserförderstellen stillgelegt werden, um weitere Schäden zu vermeiden. Vor allem die
Hopi befürchten, dass die Wasserentnahme heilige Quellen zum versiegen bringen könnte.

Die Navajo wollen vor allem den Kohleabbau an der Black Mesa stoppen, weil Orte von lokaler heiliger Bedeutung
gefährdet sind. Hinzu kommt noch, dass sich die Navajo Nation von Peabody übervorteilt sieht und die Bergbaufirma
auf 600 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt hat, eine Summe, die sich nach Ansicht von Experten im Zuge des Gerichtsverfahrens auch noch verdreifachen könnte.

Der Konzern SCE verzichtete auf eine wichtige Untersuchung zur Erschließung weiterer Grundwasserschichten in der
Region. Die anderen Teilhaber des Kraftwerks, darunter auch der Stamm der Navajo (Navajo Nation), die USA vertreten
Dem Mohave Kohlekraftwerk in Nevada und der Black Mesa Mine in Arizona, die das veraltete Kraftwerk mit Brennstoff versorgt, droht Ende 2006 das vorläufige Aus. Neben den Zusagen des Stromversorgungsunternehmens Southern California Edison (SCE), die Anlage zur Modernisierung vom Netz zu nehmen, wird
den Betreibern künftig möglicherweise das Wasser für den Betrieb der Zulieferungspipeline fehlen. Mögliches Ende des Mohave-Kohlekraftwerks und der Black Mesa Mine

Wassernutzungsrechte in Arizona im Umbruch durch das Innenministerium und der Hopi Tribe versuchen in Verhandlungen, die Wiederaufnahme der Wassererschließung zu erreichen. Gelänge ihnen dies, könnten Kohlebergbau und –kraftwerk noch eine Zukunft haben. Ein hohes Interesse am Erfolg dieser Verhandlungen hat vor allem der Minenbetreiber Peabody Coal
Co., dessen Förderung ohne den Wassertransport eingestellt werden müsste.

Für den Fall des weiteren Betriebs würde Peabody den Kohleabbau steigern und die Leitungskapazität mit einer neuen Pipeline
sogar erhöhen. Derzeit wird für den flüssigen Kohletransport jährlich eine Menge von 5,5 Millionen Kubikmetern
Wasser benötigt.
Sollte es zur Ausweitung der Peabody-Operationen kommen, würde
die Menge auf 7,4 Millionen Kubikmeter erhöht. Der Ausbau und die Modernisierung der Anlagen würde etwa eine Mrd. Dollar kosten. Wenn es nicht dazu kommt, würden in der Region etwa 600
gut bezahlte Arbeitsplätze vor allem in Kingman und Bullhead City außerhalb der eigentlichen indianischen Gebiete und
Reservate verloren gehen.

Für die Stammesregierungen der Hopi und Navajo-Indianer ist die Situation höchst problematisch. Zum einen sind nicht wenige
Indianer beispielsweise in der Black Mesa Mine beschäftigt und zweitens ist auch der Verkauf des Wassers an Peabody
ein lukratives Geschäft. Die Firma zahlt weniger als einen Dollar pro Kubikmeter Wasser an die Indianer. Die Hopi-
Stammesregierung finanziert sich zu einem Drittel aus den Einnahmen des Peabody- Geschäfts. Andererseits sehen
nunmehr endlich auch die Stammesregierungen ein, dass die Geschäftemacherei der 70er Jahre, als sich die offiziellen
Stammespolitiker den Energiefirmen in die Arme warfen, keinesfalls so ausgezahlt hat, wie es erwartet worden war. Wie
so oft bei diesen Geschäften floss zwar Geld, aber zu wenig und heute machen sich die ökologischen und kulturellen
Schäden bemerkbar, die der Raubbau verursacht hat."

(Fortsetzung folgt)

(Fortsetzung / Hintergründe - BLack Mesa Kohlebau)
"Peabody betreibt mit der größeren Kayenta Mine noch einen weiteren Kohleabbau, der vor allem die Navajo Power Plant
am Lake Powell beliefert. Hier erfolgt der Transport allerdings auf dem Schienenweg.
Jährlich gibt Peabody angeblich etwa 100 Mio Dollar in der Region aus.
Für den Ausbau ist geplant den „N“-Aquifer, eine weitere grundwasserführende Schicht anzuzapfen. Insgesamt sollen
daraus für Bergbau und die Versorgung der Bevölkerung etwa 14,5 Mio. m³ entnommen werden. Die Regenerationsrate liegt je nach Niederschlagsmenge deutlich darunter, in feuchten Jahren auch
darüber. Bei den global abnehmenden Niederschlägen in Trockengebieten könnte eine längere Dürreperiode rasch zur Austrockung auch der neu zu erschließenden Wasservorkommen führen.

Während die Zukunft der Wassernutzung auf dem Colorado-Plateau im Land der Hopi und Navajo weiter ungewiss ist, sorgt ein neues US-Bundesgesetz für eine Klärung der Wasserrechtsansprüche im Süden des Bundesstaats Arizona. Praktisch die Hälfte des Wassers des Colorado
River wurde den Tohono O’odham und den Gila River Indians zugesprochen, die ihrerseits diese Wasserkapazitäten an ewig
durstige Städte wie Phoenix und Tucson verpachten können.
Genau dies aber rief bereits Kritiker auf den Plan. Es dürfe
nicht sein, dass die Indianer das Bevölkerungswachstum
der Städte über den Wasserhahn kontrollierten. Die Reaktion ist
typisch für die weiße Bevölkerung im Süden Arizonas: statt über den eigenen exzessiven Wasserverbrauch zur Beregnung von Grünanlagen, zur Bewässerung von Baumwollfeldern und für den Betrieb von Swimming Pools nachzudenken, wird behauptet,
den Indianern wären exzessive Sonderrechte eingeräumt worden.

Weiterhin ungeklärt bleiben jedoch die Ansprüche, welche im Norden die Navajo- und Hopi-Stammesregierungen auf einen
Teil des Colorado-Wassers erheben. Durch mehrmalige Nutzung vor allem in der Landwirtschaft ist das Wasser des Colorado
im Unterlauf so belastet, dass dieUSA eine eigene Entsalzungsanlage bauen mussten, um die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Mexiko einzuhalten.
Der südliche Nachbar könnte sonst das versalzene Wasser nicht mehr nutzen."

(Dionys Zink)
Quelle: "Coyote" (2004)

(A/wasicun-win)

Ich kenn das auch (noch aus DDR-Zeiten) wenn ein Ort mit seinen
Bewohnern einfach alles zurücklassen muss wegen Kohleabbau.

Und eine ganze Zeit bevor die Bagger kommen eine Geisterstadt
vorhanden ist...
man viele Dinge sieht was sie von ihrem Leben zurückgelassen haben...

l.g.

wasi

(A/Elk Woman)

Ergänzung:

http://www.blackmesaproject.de/fakten.html

bzw.

http://www.blackmesais.org/
oder "www. blackmesais.org" Eingabe über Google,
dann 1. Link = "Black Mesa Latest Information"
+ automat. Übersetzung wählen [Diese Seite übersetzen]

LG,
elk

Danke auch Dir Wasi!!!

Hinweis: Der Datentransfer dieses Threads ist hiermit abgeschlossen. Postings sind ab sofort möglich.
Jana
Jana
 

von Anzeige » Di 16. Dez 2008, 17:33

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