Entschädigung für Ölförderung




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Entschädigung für Ölförderung

Beitragvon Sandra » Mi 9. Dez 2009, 22:13

In einem jahrelangen Rechtsstreit zwischen der US-Regierung und mehreren Indianerstämmen wurde am Dienstag eine historische Einigung erzielt.

Das Innenministerium stimmte einer Zahlung von 3,4 Milliarden Dollar (2,2 Mrd. Euro) zu. Jetzt muss die Entscheidung noch vom Kongress und einem Bundesrichter gebilligt werden.


Seit 13 Jahren forderten Vertreter von mehr als 300.000 Indianern Entschädigung für entgangene Einnahmen aus der Förderung von Öl und Erdgas auf eigenem Land, das seit 1887 vom Innenministerium verwaltet wurde.


60 Mio. Dollar für Schulausbildung

Die Einigung sieht vor, dass mehr als 300.000 Angehörige von Stämmen vor allem in North Dakota, South Dakota, Oklahoma und Montana 1,4 Milliarden Dollar als Ersatz für vergangene und künftige Ansprüche erhalten.


Weitere zwei Milliarden Dollar will die Regierung zahlen, um Land zu kaufen, das in vergangenen Generationen in immer kleinere Einheiten unterteilt wurde. Außerdem soll für bis zu 60 Millionen Dollar eine Stiftung für die Berufs- oder College-Ausbildung von Indianern eingerichtet werden. Wenn der Vergleich angenommen wird, ist die Zahlung die höchste, die je in einem solchen Fall an Indianer geleistet wurde.


Obama: "Stolz" über diesen Schritt
Präsident Barack Obama zeigte sich über die Beilegung des Rechtsstreits erfreut. Es sei ein wesentlicher Schritt zur Versöhnung, so Obama. "Ich bin stolz, dass meine Regierung heute diesen Schritt unternommen hat."


Land an Privatunternehmen verpachtet
Nach indianischer Tradition gehörte das Land in den Stammesgebieten allen gemeinsam. Das 1887 verabschiedete Dawes-Gesetz erlaubte es jedoch der Regierung, Land zu beschlagnahmen, aufzuteilen und an einzelne Stammesmitglieder zu vergeben. Land mit reichen Rohstoffvorkommen gelangte dabei aber oft in den Besitz von Privatunternehmen.


Ein Dollar Gewinn
Die Aufteilung des Landes führte unter anderem dazu, dass 20 Hektar große Parzellen bis zu 440 Besitzer hatten. Viele von ihnen bekamen weniger als einen Dollar Gewinn für ihren Anteil. Zwar ist das Land rund 20.000 Dollar wert, doch es kostete die Regierung 40.000 Dollar, es zu verwalten.


Derzeit sind dem Innenministerium rund 56 Millionen Hektar Land unterstellt. Durch die Verpachtung von Farmland, Minen und Öl- und Gasförderstellen wurden im Jahr 2009 rund 298 Mio. Dollar (200 Mio. Euro) für 384.000 Indianer verdient.


Urenkelin eines Häuptlings als Klägerin
Die Stämme warfen der Regierung jahrelang vor, das Land nicht transparent zu verwalten. Sie glauben, dass ihnen weit mehr gehöre, als ihnen die Regierung auszahlen würde.


Hauptklägerin im Verfahren gegen Innenminister Ken Salazar war die Schwarzfußindianerin Elouise Cobell, die Urenkelin eines legendären Häuptlings aus Montana. Der Urteilsspruch sieht allerdings kein Schuldeingeständnis der Regierung vor.


"Eine Entschuldigung wäre nett gewesen", sagte Cobell. Wichtiger aber sei, dass jetzt gehandelt werde. "Heute ist ein bedeutsamer Tag für das ganze Volk im indianischen Land, das so lange auf Gerechtigkeit gewartet hat."


"Historische Entwicklung"
Insgesamt dauerte der Prozess 192 Tage, 22 Gutachten wurden erstellt, und 2006 wurde auch der Richter ausgewechselt. Salazar bezeichnete das Ergebnis gegenüber der "New York Times" ("NYT") als "historische und positive Entwicklung für das Land der Indianer".






Quelle: http://orf.at/091209-45603/?href=http%3 ... story.html
Sandra
 

von Anzeige » Mi 9. Dez 2009, 22:13

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Compensation for Oil Production - Entschädigungszahlungen

Beitragvon Elk Woman » Mi 9. Dez 2009, 22:29

Hi, Sandra,

da bist du schneller gewesen, denn wollte den Text gerade einsetzen :mrgreen:



Also nun nur zur Ergänzung noch paar Links dazu:

http://www.stern.de/politik/ausland/entschaedigung-geld-fuer-indianer-1528020.html

http://www.ftd.de/politik/international ... 48111.html



Obama administration moves to settle Cobell
By Rob Capriccioso

Story Published: Dec 8, 2009

WASHINGTON – "The Obama administration has taken a definitive step to settle a long-running trust mismanagement class action lawsuit involving hundreds of thousands of Native Americans.

The Department of the Interior announced Dec. 8 that it had negotiated a settlement to the Cobell v. Salazar litigation, which could amount to a $1.4 billion payback to Indian plaintiffs involved in the case.

“We are here today to right a past wrong,” Interior Secretary Ken Salazar said during a briefing on the plan held at Interior headquarters.

For the settlement to become final, Congress must pass legislation to approve it, and the court overseeing the case must also agree, said Attorney General Eric Holder.

Salazar said he is hopeful that legislative action will occur before the end of the year, based on discussions he’s already had with some lawmakers.

The litigation has centered on the argument that the government mismanaged billions of dollars in oil, gas, grazing, timber and other royalties overseen by the Interior for Indian trustees since 1887.

The case has gone through numerous appeals since it was first filed in 1996.

If the settlement is approved, a $1,000 check will be sent to each member of the class, said Associate Attorney General Tom Perrelli."


http://www.indiancountrytoday.com/home/ ... 78397.html
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Re: Entschädigung für Ölförderung

Beitragvon Sandra » Do 10. Dez 2009, 15:55

Hihi, hab auch schnelle finger... :mrgreen: :mrgreen:
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