Kampf der Reservatsgemeinden gegen Kriminalität




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Kampf der Reservatsgemeinden gegen Kriminalität

Beitragvon Elk Woman » Do 26. Apr 2012, 15:06

Transparent von Sexualstraftätern bei der Navajo Nation /
Convicted sex offenders must register with police


By Marley Shebala
Navajo Times
WINDOW ROCK, April 26, 2012


"Alle verurteilten Sexualstraftäter die im Navajo Reservat leben, arbeiten oder zur Schule gehen,
werden gemäß der polizeilichen Navajo Nation Sex Offender Registrierung und Anmeldung / Act of 2012
der vergangenen Woche auf einer öffentlichen Website der Gemeine registriert und so öffentlich gemacht.

Jeder der sieben Polizeibezirke führt eine Website mit Informationen über diese Straftäter,
einschließlich Fotos und andere Daten.

"Dieses Gesetz ist da, um unsere Gemeinden über verurtelte Sexualstraftäter in der Gemeinde zu informieren,
damit unsere Kinder und Jugendlichen geschützt werden", sagte Council Delegierte Alton Shepherd.
Crownpoint District Criminal Investigations Capt. Robert Platero sagte, das Gesetz hat zwei primäre Funktionen:
" Es dokumentiert verurteilte Sexualstraftäter innerhalb der Reservatsgrenzen und unterrichtet die Öffentlichkeit,
damit sich die Menschen schützen können."

Quelle : http://navajotimes.com/news/2012/0412/042612offenders.php


Persönliche Anmerkung :
Da Sexualdelikte für mich alles andere als Kavaliersdelikte sind, find ich persönlich es o.k.
Wie ist eure Meinung ?( d.h. unabhängig, das so eine Sache bei uns schon datenrechtlich nicht möglich wäre...)



P.S:

Zu den Themen Kriminalität hatten wir schon:

viewtopic.php?nxu=45302369nx28228&f=22&t=428&p=3277&hilit=kriminalit%C3%A4t#p3277

viewtopic.php?nxu=45302369nx28228&f=22&t=1078&p=4907&hilit=kriminalit%C3%A4t#p4907
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von Anzeige » Do 26. Apr 2012, 15:06

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Re: Kampf der Reservatsgemeinden gegen Kriminalität

Beitragvon Hans » Do 26. Apr 2012, 19:59

Hallo elk,
da kann ich dir nur beipflichten !
Spricht eigentlich nur der Datenschutz bei uns dagegen, daß es bei uns auch so gemacht werden könnte ?
Also ich hätte da überhaupt nichts dagegen, denn Sexualstraftäter sind wahrscheinlich schwer therapierbar.
(Doch ich möchte nicht verallgemeinern !).
Bei uns, das heißt in Baden-Württemberg, bekommen Sexualstraftäter noch Schmerzensgeld, weil sie nach ihrer Haftstrafe noch jahrelang in Sicherungsverwahrung waren ! :(
Der Europäische Gerichtshof hat die Sicherungsverwahrung kritisiert und so kommen Sexualstraftäter zu einer Entschädigung !!
Was wohl die Opfer dazu sagen werden ?
Ist denn unser Staat nicht in der Lage, dies zu ändern und ein sinnvolles Gesetz dafür zu schaffen ?

Viele Grüße, Hans.
Hans
 

Re: Kampf der Reservatsgemeinden gegen Kriminalität

Beitragvon Elk Woman » Do 26. Apr 2012, 22:36

Hi, Hans,

das ist wohl bei uns auch seit längerem ein Streitpunkt, siehe nachfolgende Artikel
von "2010" -
( Und was hat sich seitdem getan..?):


"Die Politik ist zerstritten, seit der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Dezember 2009 die nachträgliche Sicherungsverwahrung für als gefährlich eingestufte Gewaltverbrecher für rechtswidrig erklärt hatte.
(Wie Du schon sagtest.)
Seitdem wurden bereits 15 Schwerverbrecher auf freien Fuß gesetzt, weitere 80 könnten nach Schätzungen der Länder hinzukommen. Die Justizanstalt Freiburg, in der allein 60 Häftlinge in Sicherungsverwahrung sitzen, warnte gestern vor einer „Entlassungswelle”.

In der Koalition wird derzeit nach Lösungen gesucht, wie die Bevölkerung vor Triebtätern und anderen Schwerkriminellen geschützt werden kann..."
( Wir haben 2012 und immer noch kein Plan ..?)
------------
Auch wenn es in der USA sei 1997 anders gehandhabt wurde:
"Internetseiten, die den Aufenthaltsort als gefährlich geltender entlassener Sexualstraftäter und deren Identität öffentlich machen, gibt es in den USA seit 1997. "

gibt es da auch eine Schwachstelle :
"Dort wurden im Bundesstaat Maine im Jahr 2006 zwei Gewalttäter von wütenden Anwohnern ermordet, was zu heftigen Diskussionen über öffentliche Täterlisten geführt hatte."
--------------
Deshalb ist das Innenministerium dagegen ( was man auch mit im Zuge der letzten Facebookaufrufe zur Selbstjustiz berücksichtigen muß..):

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 12234.html

---------------
Vorstöße gab es schon:

http://www.ad-hoc-news.de/berlin-stadtrat-will-wohnbereiche-potenzieller--/de/News/20897490

http://www.stern.de/news2/aktuell/union ... 91414.html
----------------

Die Debatte ist eigentlich bei uns durch die Polizei wegen o.g. Entlassungswelle aufgekommen:

"Die Deutsche Polizeigewerkschaft hatte die Debatte angestoßen. Gewerkschaftschef Rainer Wendt zu BILD am SONNTAG:
„Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, zu erfahren, wo sich entlassene Schwerkriminelle befinden. Ich will wissen, wenn ein Vergewaltiger in der Nachbarschaft meiner Enkelin wohnt. Deshalb muss der Aufenthaltsort von entlassenen Schwerverbrechern der Öffentlichkeit auf der Homepage der Polizei bekannt gemacht werden.” Wendt weiter: „Es müssen der komplette Name, ein Foto, Wohnort, Straße und Hausnummer des Gewaltverbrechers für jeden einsehbar sein. Schließlich wollen die Bürger genau wissen, mit wem sie es zu tun haben.”
Wenn „die Politik die Bevölkerung schon im Stich” lasse, so Wendt, „darf sie sie nicht auch noch im Unklaren lassen”.
--------------

Und das neuste kontroverse Rezept "Elektronische Fußfesseln"..:

"Sexverbrecher werden in Zukunft mit Fußfesseln überwacht, denn die derzeitige Überwachung von Kinderschändern kostet 10.000.-Euro im Tag 16 Beamte rund um die Uhr!"

Quelle: http://www.bild.de -online 8.08.2010
-----------

Persönliche Anmerkung :
Ist sicher ein kompliziertes Ding in einem Rechtsstaat, auch wenn ich persönlich keinen Hehl daraus mache das man Prioritäten setzen muß !

LG,

elk
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