Cherokee Wigwam

[Elk Woman]

Hi, Ellen,

wenn Jana schon über meine Recherchen staunte, so staune ich über die Deinigen !!!!
Vielen Dank, ich hätte das wohl nicht gefunden ohne Deine Hilfe !

Habe übrigens noch einmal mich zum Link der "First Nation HP" begeben , wo so ausgiebig über den wohl doch "selbsternannten Chief " lobend geschriebn wurde -,
und schaut selber, wer da als "Kontaktadressen angegeben sind " ; es ist also keine First Nation HP !

http://www.firstnations.de/contact.htm

elk

[Jana]

Hallo ihr beiden,

danke für die neuen Infos. Die Pressemitteilungen und auch der Link zur Kontaktadresse der "First Nations"-Seite haben mich ins Grübeln gebracht. Wenn Kevin Annett ernsthafte Ziele verfolgt, sollte er sich eigentlich nicht auf solche unautorisierten Leute wie Gerald Johnston stützen. Ich frage mich also: Weiß er nicht, dass sich die Squamish Nation von Johnston distanziert, oder ist sein Aktionismus selbst so unseriös, dass er auf ihn und andere seines Schlags angewiesen ist? Also bin ich wieder da angekommen, wo wir darüber diskutiert hatten, dass sich seriöse Ziele nicht durch unseriöse Handlungen durchsetzen lassen, sondern sogar Schaden nehmen und an Glaubwürdigkeit verlieren. Den Ursprung der Website finde ich auch sehr verwunderlich. Wie kann eine Forscherin der Universität Göttingen eine HP betreiben, die sich als Seite der First Nations tarnt? Das Internet ist zwar eine tolle Sache, aber es eröffnet solchen halbseidenen Projekten viele Möglichkeiten, und wenn man etwas Geschick im Webdesign hat, kann man dem Auftritt einen offiziellen Anstrich geben.

Wenn ich noch als (Hobby-)Journalistin tätig wäre und einen Abnehmer für einen Enthüllungsbericht hätte (was in der deutschen Medienlandschaft eher unwahrscheinlich ist), würde ich zunächst diese Wissenschaftlerin fragen, was sie mit dieser Seite bezweckt und ob sie ihre Quellen ordentlich recherchiert hat. Ergebnisabhängig würde ich dann die Uni Göttingen fragen, ob sie von der Seite weiß und das Projekt toleriert. Wenn ich im Herbst Gelegenheit habe, Kevin Annett zu treffen, werde ich ihn auch mit euren Recherchen konfrontieren. Bin mal gespannt, wie er darauf reagiert, denn an einer solchen Reaktion kann man die Seriosität eines Menschen sehr gut erkennen.

Mir scheint, dass die Aktionsgruppen, die Kevin Annett im April eingeladen hatten, sich nicht allzu viele Gedanken über seine Person und die Hintergründe seiner Aktionen gemacht haben. Beim Arbeitskreis Indianer Heute, dessen Vertreter ich bei Wades Konzert auf gewisse Merkwürdigkeiten angesprochen hatte, die wir in unserer Diskussion hier im Forum herausgestellt hatten, habe ich auch den Eindruck, dass aus reiner Sympathie für die Probleme der Indigenen vieles geglaubt wird, ohne zu hinterfragen. Mein Diskussionsversuch wurde von ihm nicht aufgegriffen. Ich hoffe wirklich, dass ich im persönlichen Gespräch mit Kevin Annett auf diese Dinge eingehen kann - aber vielleicht ist das von Seiten der Organisatoren gar nich gewollt und ich werde rausgeschmissen.

Aufgrund meiner rebellischen Natur hege ich sehr viel Sympathie für Aktivismus (für Politik, Umwelt, Menschen- und Tierrechte). Aber Hand und Fuß muss die Sache schon haben, sonst laufen die Aktivisten ins eigene Messer und finden keine seriöse Unterstützung. Mal sehn, wie sich die Sache entwickelt.

LG Jana

[Elk Woman]

Hi, Jana,

Deinem letzten Satz kann ich mich ganz und voll anschließen, denn wenn es nicht bissel Rebellion gegen Ungerechtigkeit und Mißstände gebe, kämen wir nicht voran.
Ich selber habe mir auch schon genug Beulen eingefangen, weil ich auch nicht alles schlucke und so eben auf meine Art auch rebellisch bin, ohne je Aktivist ( in Form von Aktionismus) werden zu wollen.
( Ich wurde nur mal "Aktivist der Arbeit" , ohne das ich das auch selber werden wollte )

Na, da haste Dir ja was vorgenommen für den Herbst; aber, das ehrt Dich als gute (Hobby ) Journalistin , denn das Rüstzeug haste Dir ja während Deiner langjährigen Tätigkeit dafür, wie man sieht, geholt.
(Ich hoffe also, das Du da nicht rausgeschmissen wirst, denn das würde mich ja dann auch sehr nachdenklich stimmen..Naja, wie Du schon sagst, warten wir es ab ! )

LG,
elk

[Jana]

Indigene protestieren beim ersten Form der “Truth and Reconciliation Commission” der kanadischen Regierung in Winnipeg und fordern eine echte Untersuchung bezüglich der Indianerinternate
Winnipeg, 16. Juni 2010

Breaking News: Aboriginal people protest at Canadian government's first "Truth and Reconciliation Commission" forum in Winnipeg, demand real inquiry into Indian residential schools
Winnipeg: June 16, 2010


Übernahme des Originaltexts und Übersetzung von Jana Färber

Chief Peter Yellow Quill von der Anishnabe Nation wurde von seinem Land vertrieben und wegen seiner Klage gegen den kolonialen Indian Act von Kanada angegriffen, und gestern leistete er mit anderen Überlebenden der Residential Schools Widerstand gegen die so genannte “Truth and Reconciliation Commission” (TRC), die in Winnipeg, Kanada, ihre Arbeit aufnahm.
“Das war organisierter Mord und Kindesvergewaltigung! Und wir können nicht einmal die Namen derer nennen, die für diese Farce verantwortlich sind!”, erklärte Peter vor der Menschenmenge aus Protestierenden und Reportern. “Wir waren zu nett zu diesen Leuten! Als sie sich bei uns “entschuldigten”, gaben sie sich nur selbst eine De-Facto-Immunität für ihre Verbrechen!”
Mehr als 30 Polizisten stellten sich Peter und anderen Natives entgegen, als diese sich vor dem TRC-Forum im Zentrum von Winnipeg versammelten und Plakate mit Aufschriften wie “Alle Kinder brauchen ein angemessenes Begräbnis” und “Stoppt das Whitewashing der TRC” schwenkten.
Die Versammlung wurde von den “Friends and Relatives of the Disappeared” (FRD) gesponsert, die seit 2007 bedeutende Demonstrationen und Kirchenbesetzungen in ganz Kanada durchführen und eine Anklage der Kirchen fordern, die Indianerinternate betrieben haben.
Chantelle Devillier, ein weiters Opfer der Residential Schools, erzählte Reportern, dass sie seit ihrem neunten Lebensjahr in einer katholischen Indianerschule wiederholt vergewaltigt und gefoltert wurde und dafür Gerechtigkeit will. “Warum also erzähle ich meine Geschichte?”, sagte sie. “Weil die Männer, die mir das angetan haben, ins Gefängnis gehören!”
Die Versammlung wurde als Reaktion auf die Beschränkungen und die Zensur einberufen, die gegenüber Überlebenden angewandt werden, die ihre Geschichte beim TRC-Forum zu Gehör bringen möchten, und aufgrund der Notwendigkeit einer echten Untersuchung mit der Vollmacht, die schuldigen Kirchen rechtlich zur Verantwortung zu ziehen.
Chief Yellow Quill sagte den Reportern: “Wir haben gerade erfahren, dass man zu einer “Trainingssitzung” beim TRC-Forum gehen muss, bevor man seine Geschichte überhaupt erzählen darf, also überprüfen und zensieren die Beamten, was man sagt. Diese ganze Sache ist eine riesige Behinderung der Justiz, und die Welt muss das wissen!”
Die Protestierenden planen, die TRC jeden Tag zu belagern und alle Überlebenden zum Boykott ihrer Verfahren aufzurufen. Sie und die FRD planen in den kommenden Wochen Folgeproteste an verschiedenen Orten in Winnipeg, die in einem öffentlichen Meeting zur Initialisierung einer unabhängigen Untersuchung zu den Residential Schools am Montag, 28. Juni, um 19.00 Uhr an der University of Winnipeg, 515 Portage Avenue, im Theatre A im vierten Stock der Mantioba Hall kulminieren sollen..

Herausgegeben vom FRD National Committee und seinem Dachorgan, The International Tribunal into Crimes of Church and State.
http://www.hiddenfromhistory.org


Chief Peter Yellow Quill of the Anishinabe nation has been burned off his land and assaulted for challenging Canada's colonial Indian Act: and yesterday, he stood with other residential school survivors in resistance to the so-called "Truth and Reconciliation Commission" (TRC) that opened in Winnipeg, Canada.
"This was organized murder and child rape! And we won't be able to even name the names of those responsible at this farce!" declared Peter to the crowd of protestors and reporters. "We have been too nice to these people! When they gave us their 'apology' they were just giving themselves a defacto immunity for their crimes!"
More than thirty police confronted Peter and other natives as they rallied outside the TRC forum in downtown Winnipeg, and waved placards reading "All the children need a proper burial!" and "Stop the TRC whitewash!".
The rally was sponsored by The Friends and Relatives of the Disappeared (FRD), which has led high profile demonstrations and church occupations across Canada since 2007, calling for the prosecution of the churches that ran residential schools.
Chantelle Devillier, another residential school victim, told reporters that she was raped and tortured repeatedly from the age of nine in a Catholic Indian school, and wants criminal charges laid. "So what's the point of me just telling my story? We need prison terms for the men who did it to me!".
The rally was called in response to the restrictions and censorship imposed on survivors who try sharing their story at the TRC forum, and the need for a real inquiry with the power to lay criminal charges against the guilty churches.
Chief Yellowquill told reporters, "We just learned that you have to go to a 'training session' at the TRC forum before you can even tell your story, so the feds get to vet and censor what you say. This whole thing is one huge obstruction of justice, and the world needs to know this!"
The protestors plan to picket the TRC every day and call upon all survivors to boycott its proceedings. They and the FRD are also planning followup protests at Winnipeg locations over the coming weeks, culminating in a public meeting to initiate an independent residential school inquiry, on Monday June 28 at 7:00 pm at the University of Winnipeg, 515 Portage avenue, in Theatre A, fourth floor of Manitoba Hall.

For more information contact the FRD through this email.

Issued by the FRD National Committee and its parent body, The International Tribunal into Crimes of Church and State.
http://www.hiddenfromhistory.org

[Ellen]

Die Demonstranten werden in den folgenden Artikeln erwähnt:

Winnipeg Free Press: A delicate balancing act begins

CBC News Manitoba: Truth commission protester calls process 'fraudulent'

The Globe and Mail: Some former residential school students struggle with church presence at reconciliation event

Winnipeg Free Press: Usefulness of commission questioned by protesters

Montreal Gazette: Residential school survivors to share sorrow as reconciliation events begin

Ellen

[many]

Hallo,
Ich weiß, dass dieser Beitrag von Kevin Annett nicht gerade hier hereinpasst, aber zum Thanksgiving passt es vielleicht.
Außerdem möchte ich nicht noch eine neuen Thead über Kevin Annett eröffnen, aber vielleicht wäre ein Thread native Americans and Germans oder Indianer und Deutsche, was sie verbindet und was nicht effektiver.
LG
many


"Dear friends,

I am alive today because of an unknown German soldier, "the enemy", who saved my Grandfather's life on the battlefield of Vimy Ridge, France, near Christmas of 1917.

In honor of that man, and our hope for peace, here is John McCutcheon's song Christmas in the Trenches, of the mass fraternization of Allied and German soldiers during World War One (in which Grandpa also participated). Please post and broadcast it:

http://www.youtube.com/watch?v=s9coPzDx ... re=related

Learn its lesson well. Stop all the wars now.

Kevin Annett,
grandson of Pvt. R. Ross Annett, 44th Canadian Battalion"

"

[Elk Woman]

Danke, many,

ein guter Beitrag von K. Annet und er passt durchaus hier rein , sogar ausgezeichnet hier.
Wir haben ja in unseren bisherigen Beiträgen das ANLIEGEN und Engagement von ihm immer hochgeschätzt, nur seinen etwas geschürten "Aktionismus" ( nach dem Motto "der Zweck heiligt die Mittel" ) in Frage gestellt...
Da klingt das doch wie Musik in meinen Ohren :
"Learn its lesson well. Stop all the wars now."

LG,
elk

[Jana]

Hallo Elk und many,

ich finde den Beitrag auch sehr schön. Schade, eigentlich wollte Kevin Annett in diesem Jahr noch mal nach Deutschland, sogar in meine Region kommen und die im April wegen der Vulkanasche ausgefallenen Termine nachholen. Ich hätte gerne mit ihm persönlich gesprochen und wollte ihm ja auch etwas auf den Zahn fühlen wegen seines Aktionismus und der manchmal fragwürdigen Leute, mit denen er zusammenarbeitet. Diese Tour scheint sich aber zerschlagen zu haben, denn ich habe schon lange keine Infos mehr über den Verteiler bekommen. Weiß jemand etwas Genaueres?

LG Jana

[Elk Woman]

Kevin Anett hat eine wöchentliche Sendung auf Blog Radio .
Die letzte war am 20.11.10, mit folgenden Beteiligten und Gästen :

Russ Letica als Co-Moderator der Show , Bandmitglied der Madawaska Maliseet First Nation.

Sharon O'Flaherty Mottram – Please support her group on facebook :Victims Of The Irish Holocaust Unite. Sharon O'Flaherty Mottram - Bitte unterstützen Sie ihre Gruppe auf Facebook: Victims Of The Irish Holocaust Unite.

Claire Kaiser - Author of, “A Piece of My History”.. . . This book is not for children, it's about what can happen to children if they are mistreated, abused and neglected. It is a survival story and I hope that it lets other people who are going through hard times, or have gone through hard times, know that they are not alone in their struggle. That there is light at the end of the tunnel, even if you have to walk through the darkness to get to it.
80% of the proceeds of the sell of the book are going to help woman's organizations.


http://www.blogtalkradio.com/hiddenfrom ... on-the-air


e.