Hilfe "zur Selbsthilfe" und Indianische Visionäre




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Hilfe "zur Selbsthilfe" und Indianische Visionäre

Beitragvon Elk Woman » Di 5. Jul 2011, 11:45

Hi,

nachdem wir in mehreren Themenkomplexen immer wieder auf gute Beispiele der Selbsthilfe für die Gemeinschaft in den Reservaten gestoßen sind, dacht ich , ob seiner doch enormen Wichtigkeit
( "ohne Selbsthilfe keine Anerkennung und Aufbau eines Selbstwertgefühles .."), ein Extrathema dafür aufzumachen.

Hier gleich mal ein interessanter Artikel :

http://indiancountrytodaymedianetwork.com/2011/07/hope-for-housing-on-pine-ridge/

Finde es geradezu spannend, nicht nur in Hinsicht auf das aufleben alter -und relativ einfacher Baukunst (Adobe), auch besonders in Hinsicht der Mittelbeschaffung, d.h. in der Form der damit erfolgten bautechnischen "Ausbildungen".

Also mehrere Dinge mit einem Projekt verbunden und am Ende allen zugute kommend !!!.

Bin voller Bewunderung dafür ! respekt_2


Man bedenke :

60 Tage Bauzeit /
für ein Mehrpersonen bzw. Mehrgenerationenhaus mit biologischer kostenfreien Dämmung ( und garantiert kein Schimmelbefall; im Sommer kühl und im Winter wärmer...)
für ca. 17.000 US -Dollar…/
und dem Lernprozess für viele Gemeindemitglieder nebenbei...
( D.h., man hilft sich selber; ie in alten Stammesgemeinschaften und genau so wie es die frühen Siedler taten...und sie hatten Beide nicht einmal Spendengelder...)

------------

e.
Zuletzt geändert von Elk Woman am Do 29. Sep 2011, 20:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hilfe "zur Selbsthilfe" und Indianische Visionäre

Beitragvon Elk Woman » Do 29. Sep 2011, 20:48

Reservation Construction

By Tom Crash / Times Correspondent

"Pine Ridge Reservation - An einer Reihe von Bauprojekten auf der Pine Ridge Reservation wird z.Zt. hart gearbeitet, um die Vorteile des guten Herbstwetters auszunutzen, d.h. bevor das Wetter sich dreht und in Regen, Kälte und Eis und Schnee übergeht."

http://www.lakotacountrytimes.com/


Dazu auch mal endlich von mir nachgereicht :
"Das Millie Horn Cloud Projekt"

http://www.andreac.de/start.html
(unter Aktuelle Aktionen)

e.
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Re: Hilfe "zur Selbsthilfe" und Indianische Visionäre

Beitragvon Elk Woman » Do 27. Okt 2011, 22:06

Neues von "Hilfe zu Selbsthilfe" :

http://buffalopost.net/?p=16225
(vom 26.10.11)

Alles zur "Organization Thunder Valley Community Development Corporation" in Pine Ridge.
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Re: Hilfe "zur Selbsthilfe"

Beitragvon Hans » Fr 28. Okt 2011, 19:41

Hallo elk,

danke dir, dass du dies hier zur Sprache bringst !
Leider bin ich des Englischen nicht so mächtig, dass ich alles in den Artikeln verstehe.
Doch nach deinen Zeilen kann ich mir so einiges zusammenreimen .... !!!! ;)
Sicher gibt es viele verschiedene Hilfsprojekte in Pine Rigde oder bestimmt auch anderswo !

Wir sehen die Hilfe zur "Selbsthilfe" aus unseren Augen !
Mich würde einmal interessieren, wie die Natives selbst darüber denken,
bzw., wie sie sich solche Hilfe vorstellen könnten !

Vielleicht weiß ich auch von der jetzigen Situation der Native Americans in der Reservaten zu wenig !!
Ich stelle mir jedoch vor, dass Hilfe zur "Selbsthilfe" in einem Gebiet, das kaum eine vernünftige Infastruktur besitzt, nicht ganz einfach ist.
Doch ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass dies eines Tages auch mal besser wird.

Viele Grüße, Hans.
Hans
 

Re: Hilfe "zur Selbsthilfe"

Beitragvon Elk Woman » Fr 28. Okt 2011, 22:14

Hi, Hans,

bin zwar auch nicht des englischen mächtig,
trotzdem hier extra für Dich (Späßchen !)inhaltlich noch bissel aufgedröselt :mrgreen:
Aber genau das beschreibt der Artikel:
Mich würde einmal interessieren, wie die Natives selbst darüber denken,
bzw., wie sie sich solche Hilfe vorstellen könnten !


Der Artikel ist überschrieben mit dem schönen Wort " Nachhaltigkeit".
was die Zielstellung der Basisorganisation "Thunder Valley Community Development Corporation" ist.
Thunder Valley s "Vision" ist, eine echte- und hoffnungsvolle Entwicklung der Gemeinschaft, ein gemeinschaftlich erstellter, autarker und wirtschaftlich aufstrebender Stadtteil auf der Pine Ridge Reservation."
( Wow! Das wäre toll; sehe ihn schon vor mir.)

"Dieses Projekt entsteht aus dem Volk," sagte Brett Lee Shelton, in einem Interview mit der Online-Zeitung" Huffington Post". (Shelton ist ein Mitglied der Oglala Sioux Tribe und der Anwalt des Gemeinde-Entwicklungsprojektes.)

Laut einer Pressemitteilung möchte Thunder Valley eine durchgreifende "Renaissance der Lakota Jugend, in ihrer Kultur und in ihrem Geist" wieder erreichen, durch einen traditionellen- kollektivistischen Ansatz der Gemeinde."
(Zurück zu alten Werten; genau das isss doch; kollektives Gemeindewesen..)

"Die Lakota Kultur ist dabei inclusive", sagte Shelton. "Je mehr das Projekt greift, desto mehr gibt es Platz für alle, einschließlich für Nicht-Indianer die im Reservat leben. Je mehr, desto besser. "
(Sogar Nicht-Indianer als mit ihnen lebende Nachbarn eingeschlossen..., war das nicht auch mal Tradition. Wow!)

In Partnerschaft mit und über ihre Tochtergesellschaft Organisation, "Oyate Omniciye-Oglala Lakota" hat Thunder Valley die Gemeinden im Reservat in den vergangenen Monaten während einer Reihe von öffentlichen Veranstaltungen schon über ihren Plan informiert, einen umweltfreundlichen und Menschen-freundlichen - Bezirk. zu errichten.
Der Bezirk ist schon positioniert, d.h. nördlich von Sharps Corner, auf mehr als 80 Hektar Land was bereits der Community Development Corporation gehört."

"Wir wollen Entscheidungsträger für eine positive Veränderung hier sein", sagte Scott Moore, Projektkoordinator und Architekt. "Die Gemeinde ist im wesentlichen.. bereit für Veränderungen", sagte er.

"Unser Community-basiertes Projekt ist in vollem Gange", sagte Moore. "Wir haben bereits einen vorläufige Lageplan erarbeitet."

Ein Lebensmittelgeschäft, ein Café, Spielplatz, Powwow Kreis und einen zwei-bis dreistöckigen Apartment-Komplex - sind nur einige der vom Community vorgeschlagenen Strukturen, in dem Lageplan für das ambitionierte Unternehmen.

Auch wird der kommunale Vorschlag viel Grün enthalten: Obstgärten, Landwirtschaftliche Zonen, Wind-, Solar-und Geothermie-Anlagen.
In dem allumfassenden Plan ist auch eine Lakota Immersionsschule enthalten .

Ansatz dieses Projektes für die "Community Mitglieder" ist, "zum Ausdruck zu bringen, was es bedeutet, Lakota im 21. Jahrhundert zu sein", sagte Moore.

Das Startkapital für das Unternehmen kam in Form eines Millionen-Dollar-Zuschusses aus dem Office of Sustainable Housing und Gemeinden des US Department of Housing and Urban Development. (HUD-Sprecher Brian Sullivan nannte das Projekt "spannend" und einen "abgerundeten Regionalplan")

Laut Sullivan, wurde das Office of Sustainable Housing gebildet, um bürokratische Hürden abzubauen und die lokalen Leute in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Die spezifische Mission der Agentur ist es, " starke, nachhaltige Gemeinschaften zu schaffen, durch die Verbindung Häuser und Arbeitsplätze, die Förderung lokaler Innovationen und die Unterstützung zu einer sauberen Energiewirtschaft ".

Die weitere Finanzierung für das Projekt wird inzwischen von der breiten Öffentlichkeit eingeholt, durch die kürzlich gezeigte ABC Folge "A Hidden America: Children of the Plains" !
"ABC News hatte angerufen, und wir haben eine Menge Facebook Beiträge auf unserer Seite erhalten und E-Mails von Menschen, die helfen wollen", sagte Moore.
(Die Konzentration auf die Pine Ridge Reservation mit "Children of the Plains", aus 20/20, war das spezielle Endergebnis von 1 1/2 Jahren Berichterstattung von Diane Sawyer, deren Schwerpunkt bei den verarmten Kindern Amerikas lag.)

Thunder Valley gibt es seit 2007. Das Unternehmen entstand aus dem Wunsch heraus, die sozialen-, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen mit den Bürgern, insbesondere Jugendlichen anzugehen.

"Wir haben ein gutes Fundament für unsere neue Community und viel Unterstützung", sagte Moore.

"Wir sind nicht auf der Suche nach mehr Liebe, wir suchen Veränderungen ", bekräftigte er.
"Langfristige, nachhaltige Veränderung."


e.
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Re: Hilfe "zur Selbsthilfe"

Beitragvon Hans » Sa 29. Okt 2011, 16:28

Hallo elk,
herzlichen Dank für deine Überstunden !!!! :)
Hätte aber nicht sein müssen ..., also nicht unbedingt !!
Aber so klingt es für mich natürlich viel plausibler !!!

Hilfe für die Natives ist auch der Kampf gegen Diabetes, Alkohol, Depression und Suizid.
Hier ist ein großes Gebiet für die "Selbsthilfe" !
Fastfood und Alkohol haben leider schon großen Schaden angerichtet und werden es wohl weiterhin noch tun !
Leider .....;

Danke nochmals und viele Grüße, Hans.
Hans
 

Re: Hilfe "zur Selbsthilfe"

Beitragvon Elk Woman » Sa 29. Okt 2011, 21:54

Hi, mein lieber "Sangesbruder",

hab ich natürlich gern getan ( und nicht nur für Dich; obgleich für Dich mit am liebsten :D ). Wollte mir erst die Arbeit ersparen und dachte, wen es interessiert der kann ja immer noch sich das wenigstens automatisch übersetzen lassen.
Aber da wir hier wohl wieder mal uns im trauten- kleinem Kreis-Gespräch befinden :mrgreen: , ist`s vielleicht auch für manchen Anderen jetzt verständlicher und hilft bissel mit, zur eigenen Meinungsbildung.

Hilfe für die Natives ist auch der Kampf gegen Diabetes, Alkohol, Depression und Suizid.
Hier ist ein großes Gebiet für die "Selbsthilfe" !
Fastfood und Alkohol haben leider schon großen Schaden angerichtet und werden es wohl weiterhin noch tun !


Stimmt, aber es gibt keine "Heilung und Änderung" von außen, es muß von "innen", d.h. als gemeinschaftliches Anliegen der Natives selber kommen, nur dann ist es "nachhaltig".

LG,

elk
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Re: Hilfe "zur Selbsthilfe" und Indianische Visionäre

Beitragvon Elk Woman » Mi 9. Nov 2011, 22:44

Heute in der http://buffalopost.net/ gefunden :

Hier wird die Erfolgsgeschichte eines Familienunternehmens von 3 Brüdern auf der Crow Indian Reservation in Montana erzählt.

In den 1940er Jahren kaufte William Watt, ein registrierten Mitglied der Crow Tribe den kleinen Laden auf der Makawasha Avenue. Das war der Vater der Brüder, der selber Postmeister war und einen bescheidenen kleinen Laden mit Postamt einrichtete. Bei weitem gab es da kein breites Angebot, so dass die Leute um etwas wirklich zur Versorgung einzukaufen auch 15 km in die nächste Stadt reisen mussten.

1989 verkaufte er das Geschäft an seine drei Söhne, die es erweiterten auf 1.600-Quadratmeter , aber den Bedarf der Bevölkerung damit auch nicht abdecken konnten, so dass die Brüder beschlossen eine neue 8.000-Quadratmeter große Lagerfläche mit einer breiten Palette von Produkten zu bauen.

Hier das Ergebnis in Bildern, was sich sehen lassen kann und auch neue Arbeitsplätze mit sich brachte.

Für manch ärmeres Reservat sicher ein erstrebenswertes Vorhaben und man kann nur wünschen das ihnen auch einmal solche Versorgungsmöglichkeiten mit natürlich auch bezahlbarem Frischebedarf zur Verfügung stehen. ( Vielleicht aus der Region und durch geschäftstüchtige Familien im Stammesverband ?)

Slide Show:
http://billingsgazette.com/news/state-and-regional/montana/collection_929c59bb-1821-5110-b21a-13087b67c98f.html#0

Crow Tribe:
http://www.crowtribe.com/photoindex.htm


e.
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Re: Hilfe "zur Selbsthilfe"

Beitragvon Hans » Do 10. Nov 2011, 13:51

Hallo elk,

das zeigt, dass man auch was erreichen kann, wenn man nur will !

Natürlich darf so ein Laden nicht zu "weit vom Schuss" sein, denn sonst fehlen die potenziellen Kunden.
Ich glaube, bei Maria (Lakotagirl) las ich einmal, dass sie zum nächsten Walmart 3 Stunden brauchen !

Da könnte so ein Laden schon ein bißchen Abhilfe schaffen und einige Arbeitsplätze wären auch da.

Vielleicht ein Denkanstoß für die Reservate in South Dakota .... ????

Viele Grüße, Hans :)
Hans
 

Re: Hilfe "zur Selbsthilfe"

Beitragvon Elk Woman » Do 10. Nov 2011, 15:51

Hi, Hans,

mir ging auch ähnliches durch den Kopf. Aber vielleicht sehen wir "aus unserem Augenwinkeln hier" das immer zu einfach oder eben "machbar" .. ? Leider hat man keine Gesprächspartner die einen die Lage vor Ort erklären.

Bei den Crow Brüdern gab es eine Substanz, d.h. einen Laden in Privateigentum. Wobei die dann auch sicher erstmal Geldquellen auftuen mußten, um zu investieren. Aber das ist überall so, man muß sich also einer Discounter Kette anschließen, dann müßte man aber deren Produkte verkaufen.. Auch für die einheimische Produktion und das dadurch zu erzielenden Auskommen nicht so erstrebenswert.

Also, müßte man Sponsoren finden und "verläßliche".. Produzenten ( auch so eine Sache...) , damit das Geschäft läuft.

Laufen kanns aber nur , wenn der Konsument dann Geld in der Tasche hat um zu kaufen.
Also ist man erstmal in Vorkasse, um neue Arbeitskräfte und Lieferanten zu bezahlen ( neben den Investitionen zum Ausbau des Geschäftes). Dazu braucht es eben ehrliche und machbare Finanzierungskonzepte und Rechtsberatung, neben der Risikobereitschaft.
Hier liegt wohl der Knackpunkt ansich.
Aber ich denke, es ist zwar ein längerer Prozess, aber ein Hoffungsträger an sich.

Irgendwie sind in den ärmeren Reservaten auch die Tribalvorstände gefordert da zu helfen ( mit den Mitteln die sie dafür staatlicherseits bekommen ..) solche Infrastrukturen zu schaffen.
Scheinbar bewegt sich da in Sachen "Allgemeinwohl" zu wenig, anders kann ich mir das nicht erklären.

LG,

elk
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