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( A / Elk)
GESCHICHTE DER DEUTSCHEN EINWANDERER
TEXAS und die deutschen Siedler
11,5 % der Einwohner sind deutscher Abstammung und stellen damit die größte Gruppe nach den Spaniern. Es folgen die Gruppen der Irisch- (8,3 %), Englisch- (7,7 %), Amerikanisch- (6,4 %) und Französischstämmigen (2,5 %).
(Große Teile des Osten, des Nordens und des Zentrums Texas' werden von Weißen bewohnt, die protestantischen Kirchen angehören. Es handelt sich vor allem um Nachfahren von Einwanderern aus Großbritannien und Irland. Große Teile von Zentral- und Südost-Zentral-Texas werden von Weißen bewohnt, die deutsche Vorfahren haben. Afroamerikaner, die in der Vergangenheit ein Drittel der Bevölkerung ausmachten, leben vor allem in den Teilen von Texas, wo vor dem Bürgerkrieg die Baumwollplantagen besonders verbreitet waren sowie in Dallas und Houston.)
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Texas
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Texaner - deutsche Wurzel, deutsche Namen
"Fredericksburg, New Braunfels, Boerne, Luckenbach, Blumenthal – wer im “Hill Country” unterwegs ist, findet auf den Ortsschildern unübersehbare Hinweise auf das deutsche Erbe von Texas. Bis in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts reichen die Spuren deutscher Einwanderer zurück. Tausende kehrten vor dem Hintergrund wachsender Armut und Arbeitslosigkeit ihrer deutschen Heimat den Rücken, um sich in den USA eine neue Existenz aufzubauen.
Maßgeblichen Anteil an der organisierten Auswanderung hatte der am 20. April 1842 gegründete “Verein deutscher Fürsten und Edelleute zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas”, auch als “Mainzer Adelsverein” oder “Texasverein” bekannt. Ziel des als Aktiengesellschaft fungierenden Vereins war die Gründung eines “Neu-Deutschlands” in Amerika: im weitgehend unbesiedelten Texas sollte billiges Land erworben werben, um die deutschen Auswanderer aufzunehmen. Gleichzeitig erhoffte man sich einen florierenden Überseehandel.
Pleiten, Pech und Pannen
Die adeligen Herren stellten jeder ausreisewilligen Familie rund 130 Hektar Land in Aussicht, dazu die Versorgung mit Lebensmitteln bis zur ersten eigenen Ernte sowie Kirchen, Schulen und ärztliche Fürsorge. Die hehren Versprechungen erwiesen sich aufgrund akuter Geldknappheit schnell als unhaltbar: bereits die ersten Siedler mussten 600 Gulden für Überfahrt und Verpflegung aus eigener Tasche zahlen.
1845 sandte der Texasverein Prinz Karl zu Solms-Braunfels als Generalkommissar nach Texas, wo dieser nahe des Guadalupe River ein Stück Land für die Siedler erwarb. Er taufte die neue Siedlung “Neu-Braunfels” nach dem Sitz seiner Familie. Allerdings bewies der junge Prinz kein glückliches Händchen in Finanzdingen: Er gab das gesamte Geld des Vereins aus, machte zusätzlich Schulden und musste überdies freigekauft werden, nachdem einer der Gläubiger für den Prinzen eine Schutzhaft erwirkt hatte. Als Texas im gleichen Jahr in die Union aufgenommen wurde, war der Traum von “Neu-Deutschland” endgültig ausgeträumt.
Das Amt des Prinzen übernahm der preußische Baron Hans Ottfried von Meusebach, denn noch immer strömten die Ausreisewilligen in das scheinbar gelobte Land. 1845/46 kamen allein 4.000 weitere deutsche Auswanderer nach Texas, die monatelang unter erbärmlichsten Bedingungen leben mussten. Etliche fielen Seuchen zum Opfer, andere verhungerten. Als diese Missstände in Deutschland bekannt wurden, war der ohnehin angekratzte Ruf des Texasvereins nicht mehr zu retten.
Historisches Meisterstück
Meusebach schaffte es schließlich, die Verhältnisse zu stabilisieren. 1847 gründete er den Ort “Friedrichsburg”, benannt nach dem Prinzen von Preußen. Meusebachs größte historische Leistung bestand jedoch darin, mit den Indianern einen Friedensvertrag auszuhandeln: die Deutschen kauften Felle und Lebensmittel von den Komantschen, während diese im Gegenzug von Plünderungen der deutschen Siedlungen absahen. Einzigartig an diesem Vertrag ist die Tatsache, dass er von beiden Seiten nie gebrochen wurde. Es ist das einzige Abkommen zwischen Weißen und Indianern, von dem sich dies zweifelsfrei behaupten lässt.
Der denkwürdige Kontrakt wirkt bis heute nach – jeweils am zweiten Samstag im Mai wird in Fredericksburg, der Hochburg der deutschen Auswanderer, der “Founder’s Day” gefeiert. Bei diesem großen Fest treffen sich die Nachfahren des Barons von Meusebach sowie die der Komantschenhäuptlinge, die damals den Vertrag unterzeichneten. Geschenke werden ausgetauscht und gemeinsam raucht man eine Friedenspfeife, um den historischen Vertrag zu bekräftigen.
O’zapft is!
Erst mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ließ der Zuzug deutscher Auswanderer nach. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert lebten rund 100.000 deutschsprachige Menschen in Texas. Heute sind schätzungsweise eine Million Texaner deutscher Herkunft. 1978 wurde die “German-Texan Heritage Society” gegründet, ein Verein zur Wahrung und Pflege der geschichtlichen und kulturellen Traditionen der Auswanderer.
Die deutschstämmigen Texaner sind größtenteils im so genannten “German Belt” im Hill Country zu Hause, wo das deutsche Erbe – inklusive bodenständiger Kochkunst – allgegenwärtig ist. In Anlehnung an das Münchener Oktoberfest wird jedes Jahr Ende Oktober/Anfang November in New Braunfels das “Wurstfest” gefeiert – eine zehntägige Gaudi nach bester deutscher Tradition, die jährlich über 150.000 Besucher in ihren Bann zieht. "
Quelle: http://www.usa.de/ReiseZiele/Staaten/Texas/Magazin
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Deutschen Siedlern in Texas auf der Spur
( von Manfred Grund / Angeordneter in Thüringen)
Auszug:
"Sollte mich in Zukunft jemand fragen, so kann ich nur empfehlen, ein deutsches Fest in den USA zu besuchen. Es ist nicht nur lehrreich, sondern auch unheimlich lustig, den Mix aus deutscher und amerikanischer Kultur zu betrachten. Mit den Gedanken wieder etwas mehr von Texas kennengelernt zu haben, begaben wir uns, unterstützt von einer deutschen Blasmusik-CD auf den Heimweg. Ich freue mich bereits, für den Weihnachtsmarkt im Dezember zurückzukommen."
Quelle:http://www.manfredgrund.de/666.0.html
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Persönlichkeiten
FRIEDRICH ERNST
(der sogen. Vater der deutschen Einwanderer)
Auszug:
"Im Februar 1832 schrieb Ernst einen langen Brief an einen Freund in der deutschen Heimat, in dem er die Lebensbedingungen in Texas glorifizierte und Texas gewissermaßen als Paradies auf Erden ausmalte, obwohl er selbst mit Ehefrau und 5 Kindern nur in einer Hütte mit Strohdach, ohne Fenster oder Türen lebte. Nach seiner erzwungenen Flucht wäre das Gegenteil wohl auch eine Scham gewesen. Mit diesem Brief aber löste Ernst unbewusst und unbeabsichtigt eine Auswanderungswelle im nördlichen Deutschland aus: Der Brief wurde dort breit gestreut, sogar in einigen Zeitungen und 1834 als Broschüre veröffentlicht und ermutigte so andere Auswanderungswillige überwiegend aus dem Herzogtum Oldenburg, aus Holstein und Westfalen - ob aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen (siehe „Dreißiger“) - zur Auswanderung nach Texas.
In der Folgezeit wurde Ernst zum wahren Wohltäter für seine Landsleute: Er stellte den Neuankömmlingen sein Haus zur Verfügung, bewirtete sie und unterstützte sie, soweit er konnte, sogar finanziell. So entstand sein Spitzname „Vater der Einwanderer“. Auch Robert Justus Kleberg und Albrecht von Roeder mit ihren Familien gehörten zu seinen ersten Gästen.
In späteren Jahren amtierte Ernst als Friedensrichter des Austin Countys.
1838 verkaufte er Anteile seines Landbesitzes an neue Einwanderer. Aus dieser wachsenden Siedlung entstand allmählich der Ort Industry (Texas), die erste deutsche Stadt in Texas. Der Austin County wurde so zum Ursprung des relativ geschlossenen deutschen Siedlungsgebiets ("German Belt") in Texas. Frühere Nachbarn in Deutschland waren oft auch in Texas wieder Nachbarn, so dass deutsche Sprache, Gebräuche und Traditionen auch weiterhin gepflegt wurden.
Ernst betätigte sich im Laufe der Jahre auf unterschiedlichsten Gebieten: Er pflanzte Obstbäume, baute Tabak an und stellte Zigarren her, die er in San Felipe (Texas), Houston und Galveston (Texas) verkaufte. Die sich entwickelnde Zigarren-Industrie gab seinem Heimatort später den Namen „Industry“. Ernst zeichnete die Wetterdaten (Niederschläge und Temperaturen) auf seiner Farm auf. Er gründete 1841 mit den Einwohnern von Industry und Catspring (Texas) den deutschen „Teutonia-Orden“. Er setzte sich beim texanischen Kongress für die Förderung der deutschen Einwanderung ein."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ernst_
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(A / Wasicun-win)
Das hatte ich auch vor zu posten ,
da ich einen Fernsehbericht darüber sah (gestern oder vorgestern)
da ging es um den Vater der Auswanderer und wie viele
Touristen diese Einfahrt in den Hafen heute nachempfinden wollen,
danke für das ausführliche erklären nochmals..
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( A / Elk )
He, Wasi,
wieso hab ich den Bericht verpasst ?????
Wo gab`s das, ich meine natürlich in welchem Kanal lief das..?
(gggg: "wo gab´s das " - wie eine Frage aus der ehemaligen ...- Antwort: Leider schon ausverkauft. )
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(A /Wasicun-win )
Weiss ich nicht mehr sorry.. war in Nachrichten und danach ein Bericht .. ob auf n24 glaube ich..
es kam mir gleich bei deinem Bericht alles bekannt vor..
da sie einen jüdischen Rabbi mit Schülern befragten..
Viele Erwachsenen wollten anlässlich eines besonderen Tag ..
(wo die ersten Flüchtlinge ankamen )
das Gefühl ihrer Ahnen haben..und kamen auch in dieser Bucht
an..
Ich hatte leider den Anfang verpasst , so das ich nicht wusste
nach was ich im Netz suchen sollte
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Adlige und die Aussicht auf Macht
Der Zustrom deutscher Einwanderer, die von Ernst's euphorischen und stets nur positiven Briefen bezüglich Texas' mitgerissen wurden, hielt das Jahrzehnt über an.
Lange genug, um bei einer kleiner Gruppe -bis dato unbedeutender- Adliger in Deuschland die Idee aufkeimen zu lassen, sich in einem neuen Land mit Einfluss, Macht, Ansehen und natürlich Wohlstand zu versehen.
Ihre Idee war, in der nun unabhängigen Republik Texas, unter Umständen auch politischen Einfluss gewinnen zu können.
Gesagt - getan, das 'Texas Projekt' wurde ins Leben gerufen und ein Verein wurde gegründet: der Adelsverein - Verein zum Schutze Deutscher Einwanderer in Texas.
Tausende von Bauen wurden überzeugt, nach Texas zu kommen und den wirtschaftlichen Erfolg zu spüren. Ganze Dörfer in Deutschland wurden dadurch stark in ihrer Bevölkerung reduziert - manche komplett 'ausgewandert'.
Zwischen 1844 und 1847 kamen so ca. 7.000 Bauern und auch Handelstreibende nach Texas.
Viele der Einwanderer blieben einfach in Galveston, Houston und San Antonio hängen; einige erlebten die Neue Welt nur kurz, da die ersten Epidemien bereits eingeschleppt waren.
Wenngleich das Projekt den Verein finanziell ruinierte statt zu sanieren, bemühte man sich vom Verein aus, immer mehr eigenständige Gemeinden zu etablieren.
John O. Meusebach war einer der Adligen, der stark an der Auswanderungs-Motivation von Deutschen arbeitete und zugleich einer der Köpfe des Adligenvereins. Man spricht davon, dass er an die 35 Gemeinden zur Auswanderung bewegen konnte.
Die bekanntesten Orte, die von ihm und dem Verein gegründet wurden, waren New Braunfels und Fredericksburg, die heute noch eine deutliche deutschstämmige Bevölkerung aufweisen und in denen deutsche Traditionen hochgehalten werden.
Ein anderer massgeblicher Kopf war Henri Castro, der aus seinem Heimatgebiet, dem Elsass, mehr als 2.000 deutschsprachige Siedler zum Umzug animierte und den Ort Castroville gründete, dem Zentrum der Elsass-Deutschen.
Bis 1850 hatte der German Belt bereits seine Gestalt angenommen; man versuchte zwar weiterhin durch Briefe neue Auswanderungswillige zu finden, allerdings wurde es schwieriger, denn der Bürgerkrieg, der zwar erst etliche Jahre später beginnen sollte, zeichnete sich bereits ab und sorgte dann erst einmal für einen Stop der Einwanderungswelle.
http://www.magazinusa.com/us/states/show.aspx?state=tx&doc=54,002&dsc=Deutsche_Einwanderer_Texas_2
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(A / Elk)
Hi, Wasi, danke das Du hier mit so emsig an der Vervollkommnung des Themas mitarbeitest. Auf Grund Deines Links hab ich ( 1. Seite des Artikels) auch erfahren können, dass "Friedrich Diercks" der ursprüngliche Name von Friedrich Ernst aus Oldenburg - Holstein war, was ich auch bisher nicht so wußte. Man lernt also immer was dazu, juhu !
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(A / Wasicun-win)
Auch hierzu etwas gefunden was doch etwas nachdenklich macht..
Auszug ...Wobei ich bewusst den Oberbegriff der Überschrift nicht hier posten möchte
(ABER LEST SELBST ):
Alteingesessene und jüdische Emigranten nach 1933
von Fritz Pohle
Im Mexiko der 30er und 40er Jahre trafen drei europäische Minderheiten aufeinander, denen die deutschsprachige Herkunft und eine geringe Bereitschaft zur Assimilation gemeinsam waren, die aber darüberhinaus aufgrund ihrer unterschiedlichen kulturellen Prägungen und politischen Orientierungen in Gegensätzen zueinander verharrten, die nur selten überbrückbar waren.
Anders als Argentinien oder Brasilien war Mexiko traditionell kein Land deutscher Masseneinwanderung, abgesehen von einer landwirtschaftlichen Siedlung deutschsprachiger Mennoniten aus den USA, die sich in Nordmexiko niedergelassen hatten, gab es keine geschlossenen deutschen Siedlungsgebiete. Die rund 6.000 Auslandsdeutschen, die in den 30er Jahren - als naturalisierte Mexikaner oder deutsche Staatsangehörige - in Mexiko lebten, waren seit dem letzten Jahrhundert in kleinen Gruppen zugezogene Auswanderer und deutsche Firmenvertreter. Sie bildeten eine größtenteils in der Hauptstadt ansässige, gegenüber der mexikanischen Bevölkerung weitgehend abgeschlossene Minderheit. Kleinere Gruppen gab es auch in anderen Handels- und Wirtschaftszentren. Aufgrund ihrer geringen Zahl und nicht zuletzt aufgrund der gesellschaftspolitischen Entwicklungen im Mexiko des frühen 20. Jahrhunderts spielten die Mexiko-Deutschen in der Wirtschaft des Landes nur eine untergeordnete Rolle.
Quelle: http://www.matices.de/17/17ppohle.htm
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(A / Elk)
Hi, Wasi, da hast Du ja einen interessante 2-teiligen Artikel gefunden, der in seiner ("fast einen bissel verwirrend; also d.h. fast bissel anstrengenden") inhaltlichen Aufarbeitung auch ein Teil deutscher Geschichte ist und auch deutlich macht, was für ein "Schmelztiegel und von politisch geschichtlichen Wirren" durchzogener Staat Mexiko immer war.
Natürlich muß man ganz einfach das alles unter den darin beschriebenen Zeitgeschehen dieser Jahre (in Deutschland Anfang der 30`ziger Jahre bis 1945, den der damaligen Verbündeten und denen der Revolutionsjahre in Mexiko) "im Zusammenhang sehen" und kann das keinesfalls aus heutiger Sicht werten oder Aussagen der damaligen Zeit auf heute beziehen oder auf das Wesen "der Deutschen", etc....
Davor warne ich immer, denn das würde letztlich Niemand gerecht werden.
Aber man sieht, wie tief das noch verankert ist,denn Du hasst Dir ja auch nicht gewagt die Überschrift aufzunehmen, obgleich sie nur eine Zusammenfassung geschichtl. Geschehnisse ist, d.h. man fühlt einfach heute noch dafür "Unbehagen", was ich auch nachempfinden kann.
Gut aber alles nochmal aufzugreifen, denn es ist ja mit dem Oberthema nicht beabsichtigt das zu verfolgen was man doch oftmals mit den NA`s tat (tut..), d.h. nur "schwarz- oder weiß" zuzulassen..!"
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War für mich beim überfliegen wiedermal total spannend, denn diese Betrachtung "Exildeutsche in Mexiko" war mir bisher noch nicht untergekommen. DANKE vielmals für Deine Mühe !
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