Mexiko: Imageprobleme und fragwürdiger Abenteuertourismus




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Mexiko: Imageprobleme und fragwürdiger Abenteuertourismus

Beitragvon Jana » Di 29. Mär 2011, 18:32

Folgenden Artikel habe ich in meiner Tageszeitung gefunden (Übernahme des Originaltexts, da kein Verlinken möglich). Wir haben hier, vor allem in den News, auch über den Drogenkrieg in Mexiko berichtet. Dieser Drogenkrieg macht Mexiko Probleme, treibt aber auch seltsame Blüten.

Imagesorgen durch "Drogenkriege"

Weil ausgerechnet im "Jahr des Tourismus" Schlagzeilen über "Drogenkriege" Mexikos Ruf als Urlaubsziel schaden, steuert das Land nun mit verstärkten Werbeanstrengungen gegen. Die Regierung stockt das staatliche Tourismusbudget für 2011 um 17 Prozent auf 700 Millionen US-Dollar auf, umgerechnet 494 Millionen Euro.

Manche Touristen zieht die Welle der Gewalt aber regelrecht an: Ein "neuer Typ von Abenteuertouristen" besucht die Schauplätze von Terroranschlägen und Massakern, bei denen seit Ende 2006 - damals startete das Land seinen Kampf gegen die organisierte Kriminalität - über 34 000 Menschen starben. Eine jetzt dazu veröffentlichte Studie berichtet von "mehr als 10 000 Touristen", die bereits gezielt die Orte des Schreckens besucht haben.

Die blutigen Schauplätze seien aber meist "weit entfernt von den touristischen Zielgebieten", betont Tourismusministerin Gloria Guevara Manzo. Doch dies stimmt nicht in jedem Fall: Im beliebten Badeort Acapulco etwa brachte im vergangenen Oktober eine schwer bewaffnete Bande 20 einheimische Touristen in ihre Gewalt. Ihre Leichen wurden später in einem Massengrab entdeckt.

Dem Image Mexikos als Reiseziel auch nicht förderlich ist der Entschluss von drei Reedereien, die beliebte Touristenhochburg Mazatlán neuerdings nicht mehr anzulaufen. Carnival Cruises Lines, Disney Cruise Line und Holland America Line machen sich Sorgen um die Sicherheit der an Land gehenden Passagiere.

Auch das Auswärtige Amt ist bei seinen "landesspezifischen Sicherheitshinweisen" klar und deutlich: "Die Kriminalität stellt in Mexiko ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar." Besonders ausgeprägt sei die Gewalt in den nördlichen Bundesstaaten an der Grenze zu den USA, "aber keineswegs auf diese beschränkt".

Noch ohne Einfluss bleibt die landesweite Blutspur auf die offizielle Tourismusbilanz für 2010: 22,5 Millionen Touristen kamen aus dem Ausland, 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Aus der Bundesrepublik zog der Besucherstrom sogar um 16 Prozent an: 163 000 Deutsche reisten im vergangenen Jahr nach Mexiko.

Quelle: Vogtland-Anzeiger vom 26. März 2011 S. 14
Jana
 

von Anzeige » Di 29. Mär 2011, 18:32

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