Hallo Bärbel,
habe keine Ahnung von was für einer Apachen-Gruppierung du gerade redest, aber ich nehme mal an, dass es sich bei dieser um die Lipan-Apache handelt, die gerade um ihre Anerkennung kämpfen. Und ein jeder der ein bißchen sich mit der Materie auskennt weiß darum, dass diese den Holocaust an der inidgenen Bevölkerung sehr wohl überlebt haben, ob nun in der Reservation der Mescalero-Apachen, bei den Tonkawa (waren schon die historischen Tonkawa ein Zusammenschluss mehrerer Ethnien, die für sich alleine nicht mehr existenzfähig gewesen wären, schlossen sich diesen wiederum überlebende Lipan-Apache an) und den Kiowa-Apache in Oklahoma, oder eben in Mexiko ist hierbei gleichgültig.
Und wenn sich diese Apachen als Stamm neu organisieren wollen (nämlich als Lipan-Apache), so steht wohl kaum ein neues Casino dabei im Vordergrund. Haben sie doch bereits gewinnbringende Casinos, als Mitglieder der Stämme der Tonkawa, Kiowa-Apache und Mescalero-Apache.
Auch haben die Chinook, und die Montaukett (Montauk), strikt von sich gewiesen, dass es ihnen eben nur um die Errichtung neuer Profit einbringender Casinos gegen würde. - Dies wird vor allem von Indianz.com noch herauskristallisiert, wenn man den Linkverweisen folgen mag. - Denn genau dies, wurde nicht nur den Móntaukett, sondern auch den Pequot, die inzwischen zum Teil anerkannt sind zum Vorwurf gemacht. Denn nur die Mashantucket Pequot sind ein anerkannter Indianerstamm, andere Pequot-Stämme kämpfen noch um ihre bundesstaatliche Anerkennung. - Nun haben zwar die Mshantucket Pequot und auch die Mohegan gewinnbringende Casinos zustande gebracht, dies liegt aber vor allem daran, dass in diesen Spiele erlaubt sind, die in Las Vegas beispielsweise verboten wären.
Und sind wir mal ehrlich, aufgrund des Genozids an der indigenen Bevölkerung bestehen viele Ethnien (nicht nur die Atakapa-Ishak und die Yamasee) aus den Nachfahren von ehemaligen schwarzen Sklaven und eben Angehörigen der jeweiligen Ethnie. Manche von ihnen, wie etwa die Lumbee haben es geschafft und sind nun staatlich anerkannt. - Warum also, um alles in der Welt, soll man sich nicht für die staatliche Anerkennung der Atakapa-Ishak, Yamasee und weiterer Ethnien stark machen. Oder muss ich erst noch an die erste Petition der Lumbee erinnern, als diese ihren Kampf um bundesstaatliche Anerkennung ausfochten?
Nein, ob es die USA wahrhaben will oder nicht, die Atakapa-Ishak sind nicht ausgestorben. Sie existieren noch, und bei ihnen lebt gar noch eine Gruppe der Karankawa, die ebenfalls nicht ausgestorben sind. Allerdings fechten die Karankawa noch keinen Kampf um ihre staatliche Anerkennung aus.
Was durch das folgende Zitat bewiesen wird:
THE KARANKAWA ARE LIVE AND LIVING IN TEXAS!!
TexasIndians has found two groups of Karankawa in Texas. One of them is living with the Atakapan, but they live in Louisiana - in the swamps on the coast. They show up at meetings several times a year.
The other groups live in the Corpus Christi areas. 12 years ago some one sent a Email from TexasIndians saying that they are ancestors of the Karankawa. OK. I noted this and didn't do much more. Then I got another Email saying the same story. Every three or four years I would get more Email from families saying that they are Karankawa Indians. Now I have 5 Emails about it. All different people in different towns. Even better, they tell about the same story, and that's the real story.
They said they are from slaves captured by the Karankawa before the Civil War. They said that the White men massacred the Karankawa men. The children and the women were captured and made slaves to the White people in the area. The Karankawas women got married too Negro men. So their ancestors were both Black and Indian. Some of them were Mexicans. And their families still remember about the Karankawa Indian blood and they remember about the slaves.
So the Karankawa Indians ARE still alive and living in Texas.
http://www.texasindians.com/karank.htm
Tut mir leid, aber wer nun immer noch behaupet, dass die Ethnie der Karankawa nicht mehr existiert, hat nun wirklich keine Ahnung mehr. - Und wenn sie sich entscheiden um ihre staatliche Anerkennung zu kämpfen, werde ich voll auf ihrer Seite sein. Denn sie sind wohl kaum freiwillig fast ausgerottet u. versklavt worden. Auch wird sich mittlerweile darum gestritten, ob diese Cortina nun wirklich Karankawa massakriert hat, irgendeinen anderen Stamm, oder eben nur eine Gruppe der Karankawa selbst. Sei des drum, die Ethnie selbst ist auf jeden Fall noch existent.
Und warum wird eigentlich von "Indian Country Today" dieses Thema so gänzlich verworfen? - Bei einer neutralen Berichterstattung wäre dieses Thema auf jeden Fall enthalten.
Und noch was: Als die Lumbee um die staatliche Anerkennung fochten, mag es Leute gebeben haben, die ebenso wie du argumentiert haben. Aber nun gehören die Lumbee zu den staatlich anerkannten Stämmen. Und auch die Chinook gehörten unter der Präsidentschaft Clintons noch mit dazu, bis die Bush-Regierung diese Anerkennung widerief.
Wenn man also den Atakapa-Ishak, oder den Yamasee nur zugesteht dazuzugehören, wenn sie ihren Kampf um staatliche Anerkennung erfolgreich beendet haben, aber weiterhin daran festhält das kein neuer Stamm dazu kommen soll, dann sollte man mal drauf kommen, dass bei dieser Argumentationskette etwas nicht stimmen kann.
Also ich weiß nur eines: Wenn die Atakapa-Ishak ihre staatliche Anerkennung wie die Lumbees errungen haben, dann gibt es noch viele nicht anerkannte Stämme mehr, um die es sich einzusetzen lohnt. - Und wenn sich Indian Country Today dieser Thematik nicht annimmt, Indianz.com aber wohl, dann werde ich mit meiner Einstellung wohl eher letztere zitieren.
Bin bisher davon ausgegangen, dass verschiedene Meinungen das Forum hier eher bereichern würde, zumal Elk dies bejaht hat. Wäre eigentlich schade drum, wenn dies nicht der Fall wäre.
Gruß - El Mocho
Zuletzt geändert von El Mocho am Fr 27. Jun 2014, 01:11, insgesamt 1-mal geändert.