Staatliche Tribes Anerkennungen




Themen die sowohl bei den Tribes der Native american - und First Nation , wie bei dem Einzelnen von gravierender Bedeutung sind, von uns aber mangels ausreichendem Hintergrundwissen nicht sachlich beurteilt werden können (und werden ).

Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

Re: Chetco und Tututni kämpfen um ihre Anerkennung

Beitragvon Elk Woman » Mo 9. Jun 2014, 22:07

Hi,

irgendwie stehe ich gerade dazu auch auf dem Schlauch; d.h. ich denke eben das sich hier die Katze in den sinnbildlichen Schwanz beißt,
wie diese Versplitterung der Nachkommen eben in seperate gemeinschaftliche Stämme
( wie Du schon schreibst ;
Confederated Tribes of Siletz
und
Confederated Tribes of the Grand Ronde Community of Oregon)

Wenn man also diese "Beschreibung" von meinem Zitat nimmt ( übrigens von der Seite der CTLR selber)
d.h. "Was ist ein Stamm" ,
so bedeutet das "eine gemeinsame Kultur unter einer gemeinsamen Führung, an einem gemeinsamen Ort leben"....
bzw. mit ihren Worten :

"Indian Tribe: Ein" Indianerstamm "im Sinne des indianischen.. Gesetzes,
ist eine Einrichtung der Indianer von der gleichen oder ähnlichen Rasse,
vereint in einer Gemeinschaft, unter einer Führung oder Regierung,
und in einem bestimmten Gebiet wohnend, in manchmal schlecht definierbarem Territorium ".

(Letzteres find ich gut... ;) )

Ich denke auch, dass irgendwo die Finanzielle Decke an Bundesmitteln einfach nicht reicht, um alle Rez bzw. einzelnen Stämme dort zu befrieden,
auch wenn es viele Betroffenen eben als ungerecht ansehen.

e.
"No man is an Iland, intire of itselfe
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von Anzeige » Mo 9. Jun 2014, 22:07

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Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon El Mocho » Do 26. Jun 2014, 02:09

Die Chinook kämpfen erneut um die Anerkennung ihres Stammes

Natürlich wurden die Chinook während des Genozids an der indianischen Bevölkerung fast komplett ausgelöscht, und die Überlebenden auf verschiedene Stammesreservationen verstreut. Nun gelten sie zwar als Mitglieder der jeweiligen Stämme, z.B. der Quinault, aber gerade mit diesem Stamm waren die Chinook ursprünglich verfeindet.

Dies ist wohl nicht die einzige Reservation in der man einst verfeindete Ethnien dazu zwang zusammenzuleben. - Aber wenn nun mal der Stamm der Chinook selbst, mit dieser Situation wohl nicht mehr klar kommt, sollte man ihnen ein eigenständiges Leben nicht verweigern und ihnen die staatliche Anerkennung gewähren, dies sie übrigens 2001 unter der Präsidentschaft Bill Clintons schon einmal inne hatten.

Mehr Infos unter:

http://www.indianz.com/News/2014/014174.asp
El Mocho
 

Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon Elk Woman » Do 26. Jun 2014, 15:39

Hi,

nun misch ich schon wieder mich ein... ;)

Erst einmal noch bissel in die Geschichte eintauchen :

"Die Chinook-Indianer waren ein Stamm in den westlichen Rocky Mountains, traditionell vor allem im Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Washington beheimatet.
Zusammen mit anderen Stämmen erhielten die Chinook den Beinamen Flathead durch ihre zur Zierde verformten Schädel (Makrokephalie).

Nach Auseinandersetzungen mit weissen Goldgräbern wurden die Chinook bei einer Schlacht im September 1858 gegen Colonel George Wright fast komplett ausgelöscht.
Der US-Zensus 2000 zählte wieder 1689 Chinook. 1996 sprachen noch 12 Chinook ihre traditionelle Sprache.
2001 wurde ihnen erstmals der - Status eines Indianerstamms- zugestanden, jedoch wurde diese Entscheidung schon 2002 widerrufen.
2007 zählten weit mehr als 2.000 Menschen zu ihnen, mehrere hundert warten auf die Registrierung.“

http://www.indianer-wiki.org/Chinook
http://de.wikipedia.org/wiki/Chinook_%28Volk%29

Das waren die Chinook Stämme :
Ober-und Nieder Chinook-Stämme =
Cathlamet, Cathlahmahs, Chilluckittequaw, Clatsops, Chahcowahs, Clackamas, Clowwewalla, Cushooks, Killaniucks, Klickitat, Multnomah,
Wac-ki-a-cums, Wasco, Watlala, Wappato, Wascopan und die Wishram."

"Die letztendliche Dezimierung der Bevölkerung Chinook fand als Folge der Einwirkung von Krankheiten durch ihre europäischen Entdecker statt;
In weniger als einem halben Jahrhundert waren die Chinook fast alle ausgestorben.
Heute leben die letzten Nachkommen der Chinookean (Chinook und Ilwaco) in Washington und Oregon,
mit einem großen Teil in und um die Region Columbia, d.h. Bay Center.“

http://www.chinookindian.com/greene/chinook_nations.htm


So das sind die Fakten und jetzt meine Frage :

Kläre mich mal bitte auf, wer nun die staatliche Anerkennung "von den oben Genannten"
beantragt hat
und wer sie ...nach Meinung der "indianz.com"... verdient..“ ?

Ich sehe auch hier eine weitverzweigte Aufspaltung von Chinook Nachkommen in verschiedene Tribes und Gruppen,
d.h. oftmals sogar ganz ohne Stammesanerkennung..., obgleich ich hierbei kein Experte bin.

Und für mich stellt sich dabei (bei aller Sympathie für die einzelnen Anliegen), immer auch " die wirtschaftliche Frage":

„wie der Kuchen der staatlichen Fördergelder aufgeteilt werden soll ,
damit alle davon satt werden..“ ?



Fazit und persönliche Bitte :

Bärbel hat Recht; die "www.indianz.com" macht entschieden zuviel Stimmung in ihren Artikeln
- und ganz ehrlich, ich möchte das Forum hier nicht zum Protest- und Stimmungsforum ausufern lassen,
dann würde nicht nur mir die Lust hier am schreiben vergehen..,
sondern
der Fokus auf wirklich positiv Vorwärtsbringendes
ist mir persönlich einfach zu wichtig für IndianCountry und The next Generations...!


( Sorry, aber ich hab den reißerische Überschrift auch geändert von „Tribes kämpfen um Anerkennung“
in „Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung“ ;
denn um nix anderes geht es, es geht um damit verbundene Vorteile und Geld... ,

auch wenn hier der Fokus der online "Aktivisten" auf "heutiges …Unrecht gutzumachen" gelegt wird…
Wer kann dieses wirklich mit Fakten nachweisen ?

Aber d.h. nicht, dass ich nicht mehr "lernfähig" wäre...;
so man mir mehr als nur Schlagzeilen anbietet... ;)

LG,
elk
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Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon El Mocho » Do 26. Jun 2014, 17:10

Bei den Chinook die um ihre staatliche Anerkennung kämpfen, handelt es sich vor allem um die Stämme der die Lower Chinook, Cathlamet, Willapa und Wahkaikum, da die eigentlich dazugehörigen Clatsop zusammen mit den Nehalem gerade ein eigenes Verfahren anstrengen. Was auch aus folgendem Zitat hervorgeht:

"The overarching Chinook Nation traditionally includes five tribes: the Lower Chinook, Cathlamet, Clatsop, Willapa and Wahkaikum tribes. However, the Clatsops on the south side of the Columbia now have a separate tribal organization in partnership with the Nehalem Tribe of northern Tillamook County. The Clatsop-Nehalem are pursuing federal recognition on a track independent of that of the Chinook Tribe in Pacific County.

Since explorers and sailors first encountered the Pacific Northwest, they have written about the Chinook people and the Chinook show up in nearly every history book about the region. Federal recognition, however, has been more elusive. They made a treaty with the U.S. at Tansy Point, Ore., in 1851 but Congress didn’t ratify the treaty.

Today, the Chinook have no reservation lands and no federal benefits though many were allowed to enroll in the tribe of their historical enemies, the federally recognized Quinault Indian Nation.

But they want to be known as the Chinook people and have pushed for this recognition for the last 40 years.

The Chinook were briefly recognized as a tribe in the closing days of the Clinton administration in January 2001, but in 2002 this was rescinded by the Bush administration, which cited irregularities in the process."

http://www.chinookobserver.com/free/see ... 963f4.html


Auch wollen diese Chinook anscheinend nicht mehr mti den Quinault zusammenleben. Und ich habe zwar angeführt, dass die Chinook nicht der einzige Stamm sind, die man zu einem Zusammenleben mit feindlichen Stämmen zwang, aber dies brachte auch immer unseliges Leid für die Stämme selbst mit sich.

Als zum Beispiel die Texaner auf die "glorreiche" Idee kamen, selbst die Tonkawa (hatten sie doch den Texanern, fast gegen jeden anderen Indianerstamm beigestanden), nach Oklahoma zwangsumzusiedeln, sollte das Tonkawa-Massaker nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Allerdings sollten die Tonkawa sich später (1873-76) weigern auf der Seite der US-Armee gegen die Lipan-Apache in Mexiko zu kämpfen, mit denen man bereits verwandt und verschwägert war. Deshalb musste Mackanzie auch mit schwarzen Seminolen als Scouts vorlieb nehmen.

Auch ist bekannt, dass der Shoshonen-Häuptling Washakie mehrmals versuchte, die Arapahos wieder loszuwerden, nachdem man diesen Stamm auf der Reservation der Ost-Shoshoni ansiedelte. Auch in Zukunft sollte sich das Zusammenleben der beiden Stämme schwierig gestalten. Waren sie doch historische Gegner.

Aber warum sollte man überhaupt noch einst verfeindete Stämme dazu zwingen, zusammenzuleben, wenn sie selbst es nicht wollen?

Und generell denke ich über den Kampf so mancher Stämme um staatliche Anerkennung etwas anders.

Ist man doch beispielsweise auf die Atakapa-Ishak Nation, erst dann wieder aufmerksam geworden, als sie unmittelbares Opfer der Ölkatastropfe am Golf von Mexiko wurden. Zerstörte diese Katastrophe doch ihre Lebensgrundlage. Nun kann sich dieses angeblich "ausgestorbene Volk" nicht mehr von Fisch ernähren. Auch sind die Atakapa-Ishak bis zum heutigen Tag weder staatlich anerkannt, noch für die Folgen der Ölkatastrophe entschädigt werden. Aber was rede ich da, wer käme schon auf die Idee eine "ausgestorbenen Ethnie" zu entschädigen.

Ums kurz zu machen, wer an ganzen indigenen Völkerschaften einen Genozid verübt, soll sich nicht wundern, wenn die Überlebenden plötzlich um staatliche Anerkennung kämpfen, auch wenn die Atakapa-Ishak wohl mehr durch eingeschleppte Krankheiten reduziert wurden.

Dafür gibt es viele andere Ethnien, z.B. die Überlebenden der Yamasee, die sich nun wohl wieder organisiert haben. Nachdem man sie fast gänzlich vernichtet und versklavt hatte. Ihre jetzigen Nachkommen bestehen folglich aus Yamasee und Nachfahren ehemaliger Sklaven.

Klar gibt es die von dir genannten Vorteile (Steuerfreiheit etc.). Aber darum alleine geht es ihnen wohl kaum.

Nun noch ein Wort zu meiner angeblich "reisserischen Quelle" indianz.com: Ich finde es gut, wenn sich angeblich "ausgestorbene Völkerschaften" mal wieder
zu Wort melden. Und gerade wegen dem stattgefundenen Genozid, ist eine staatliche Anerkennung, wohl nur das geringste Entgegenkommen. Von Entschädigung wollen wir erst gar nicht anfangen zu reden, denn dieser Völkermord ist durch alles Geld in der Welt nicht zu beheben.

Und Bärbel wand am Ende wirklich nichts dagegen ein, beide Quellen (sowohl Indian Country today, als auch indianz.com) zu verwenden. Denn nun beginne ich mich zu wiederholen, eine objektive Berichterstattung gibt es nicht. Beispiele dafür gibt es genügend: Hatte indianz.com über jede Protestaktion gegen die Keystone XL Pipline berichtet (während und unmittelbar nach dem Besuch Obamas auf der Standing Rock Reservation), tat dies Indian Country today keineswegs. Beides geschah um den jeweiligen politischen Standpunkt zu untermauern.

Aber gerade hier, erschließt es sich, warum man beide Quellen nutzen sollte. Es bestärkt unsere Objektivität.

;)

Gruß El Mocho
Zuletzt geändert von El Mocho am Fr 27. Jun 2014, 00:25, insgesamt 2-mal geändert.
El Mocho
 

Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon Bärbel » Do 26. Jun 2014, 19:18

Da ich hier schon erwähnt werde, dann äussere ich mich doch glatt auch selber ...

stimmt, ich habe nichts dagegen, auch bei solchen Themen wie diesem hier verscheidene Meinungen aufzuzeigen. Allerdings ist gerade dieses Thema hier ein sehr wichtiger Grund, warum ich mich mit Indianz.com so schwer tue. Gerade bei indianz.com sind nämlich ein paar Extremeisten unterwegs, die da eine Art an den Tag legen, die ich in keinster Weise mehr gutheissen kann. Es hat in meinen Augen bei weitem nicht der Recht, der am lautesten schreien kann. Leute wie "Naiche" & Co. scheinen dies jedoch deutlich anders zu sehen als ich. HIER haben wir uns zum Ziel gesetzt möglichst neutral zu berichten. Dabei sind wir zwar bemüht, so viele Fakten wie möglich zusammenzustellen, uns ist jedoch bewusst, dass wir dies nur sehr selten wirklich vollständig tun können. Wir sind Aussenstehende und somit gilt: "je komplexer das Thema, desto wahrscheinlicher, dass uns hier zumindest teilweise zur Entscheidungsfindung wichtige Informationen fehlen". Wir können also BEOBACHTEN, Meinungen machen, wollen wir HIER jedoch NICHT. ... Ein Grundsatz, den ICH so definitiv nicht bei indianz.com beobachten kann. Gerade, was das Thema der Anerkennung angeht.

Ich persönlich finde, dass diese ganze staatliche Anerkennung von unterschiedlichen Stämmen zum größten Teil um Geld geht. Für anerkannte Stämme stehen Fördergelder zur Verfügung, aber je mehr davon einen Teil abbekommen, desto geringer ist der Teil für jeden einzelnen. Somit ist natürlich den bereits anerkannten Stämmen daran gelegen, dass nicht noch mehr Leute Anrecht auf Gelder haben, die nicht-anerkannten Stämme möchten natürlich ein Stück vom Kuchen abhaben. Und somit wird gestritten, gezankt, gemobbt, bestochen, korrumpiert und was weiss ich nicht noch alles ... auf beiden Seiten. WIR HIER haben da nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung, was da wirklich abgeht.

Vor einiger Zeit habe ich wirklich ernsthaft mal versucht, mich bezüglich einer Apachen-Gruppierung etwas genauer zu informieren. Ich habe private Kontakte dorthin und langsam sind diese Kontakte auch so vertrauensvoll ausgebaut, dass ich behaupte, ich bekomme auch wirklich ehrliche Informationen. Meine Kontaktpersonen haben auch wirklich versucht, mich möglichst gut aufzuklären, sie haben nämlich im Laufe der Jahre durchaus zu schätzen gelernt, dass ich Dinge gerne auf den Punkt bringe und somit gut strukturieren kann. ... Nach 1 1/2 Tagen haben wir angefangen Bilder zu malen von wegen wer gehört zu wem, wer sagt was, was will der eine, was will der andere, wenn - dann, wenn aber dies - dann das etc. ... und dann habe ich diese Bilder entnervt ins Feuer geschmissen, weil es war schon ein fürchterliches Chaos, wo kaum noch einer durchblickte, und dabei hatten wir immer noch bloss einen kleinen Teil des Problems "bearbeitet".

VOR dieser Aufklärungsaktion bin ich - wohl ähnlich wie die meissten Europäer hier, die zwar guten Willen, aber leider meistens keine Ahnung von den tatsächlichen Zuständen haben - sehr naiv an die Sache rangegangen (und habe mir deshalb auch durchaus so manch eine verbale Klatsche abgeholt ;) ) Seit diesen 1 1/2 Tagen bin ich ganz leise geworden (und wer mich kennt, weiss, dass das nun wirklich nicht oft vorkommt ;) ). ... und dann fand ich bei indianz.com einen Thread über genau dieses Thema, genau diese Apachen-Gruppierung. Und ich war ENTSETZT wie da Fakten bewusst verdreht und anders denkende Leute persönlich massivst beleidigt wurden, sobald sie auch nur ansatzweise versuchten, auch ihre Sicht der Dinge darzulegen.

Und sind wir mal ehrlich, aufgrund der wirtschaftlichen Vorteile, gibt es bald mehr Gruppierungen, die die staatliche Anerkennung anstreben als Sandkörnchen in der Sahara. Wenn wir hier alle mal kurz erwähnen wollen, sprengt das sicherlich den Rahmen diese Forums hier. Aber welche sind denn dann erwähnenswert und welche nicht? In meinen Augen ganz einfach: Diejenigen, die die staatliche Anerkennung dann auch durchgesetzt bekommen haben. DANN gibt es nämlich offensichtlich wirklich gute Argumente für die Anerkennung uns somit auch gute Argumente für die Berichterstattung. Ist doch schön, wenn man sich dann mit diesen Leuten über ihren Erfolg freuen kann. All die Hinz- und Kunzes zu erwähnen, die es mal versuchen und dann - aus welchen Gründen auch immer - vielleicht doch auf der Strecke bleiben, Petition hier, Protestaktion dort ... sorry, aber darin kann ICH nicht wirklich einen Sinn sehen.

Gruss
Bärbel
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Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon Elk Woman » Do 26. Jun 2014, 22:07

Danke Bärbel,

genau so sehe ich das auch ( und das ebenfalls nicht nur aus meinen geschilderten Gründen :

Hier ungern das Forum als Podium für Protestsachen zu machen, die so verzwickt sind,
dass sie einfach keiner der Leser hier wirklich kennen und durchschauen kann!!


Daher hatte ich zwar nix generell ...dagegen, solche Meldungen , d.h. " wenn es gravierende Sachen sind" mit aufzunehmen,
aber dann bitte ganz objektiv sachlich- und nicht den Grundtenor des Artikelschreibers der zitierten oder verlinkten Quelle übernehmend,
der vielleicht eigene und für mich nicht überschaubare Interessen verfolgt...
(Beispiele dieser Art sind mir auch im Laufe meiner langjährigen thematischen Beschäftigung, Recherchen und durch Erfahrungen Anderer, genügend bekannt.)
Daran werde ich mich nicht beteiligen und hoffe, dass nach 16 Jahren Arbeit für das Forum mir diese Enttäuschung erspart bleibt,
das Forum von seinem bisherigen und gut fahrenden Weg abtrifften zu sehen...


(Sorry, war mein letztes aufbäumen dagegen und passt eigentlich nicht ganz hierher, d.h. ich lösch meinen Posting auch gern wieder,
zumal ich genug versuchte mit meinen Argumenten Gehör zu finden und Du ja die Sache mit deinen Beispielen auch auf den Punkt gebracht hast .)

LG,
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Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon Elk Woman » Do 26. Jun 2014, 22:49

Um mal von den rein persönlichen Postings hier abzukommen,
hier noch zur Vervollständigung ob der Komplexität der Sache mal nachgereicht :


http://www.americanet.de/html/indianer__indianer_heute.html

und wer hier in dem Thread :
45302369nx28228/news-aus-nordamerika-usa-und-kanada-north-american-news-f22/neues-aus-dem-weissen-haus-t1105.html
intensiv mal mitgelesen hat, könnte auch über diese Veröffentlichung gestolpert sein :

FEDERALE STAMMESANERKENNUNG- Gesetzesüberarbeitung

http://www.bia.gov/cs/groups/public/documents/text/idc1-022717.pdf

http://www.bia.gov/WhoWeAre/AS-IA/ORM/83revise/index.htm


Um es noch einmal auf den „komplizierten“ Punkt zu bringen,
damit hier nix miteinander verwechselt wird :


Es gibt „Bundes-und Landes anerkannte Stämme
(Federal-and-state-recognized-tribes)


„Nur Indianerstämme die eidgenössisch anerkannt sind, sind förderfähig und bekommen Dienstleistungen aus dem Staatshaushalt über das Bureau of Indian Affairs (BIA). "
(und darum geht es halt allen ; d.h. ich frage mich gerade was den über 76 % der Gesamt-Natives , d.h. die in den Städten leben , eigentlich zusteht...?)

"Bei Indianerstämme oder Gruppen, die von den einzelnen jeweiligen Bundes-Staaten anerkannt sind, da erkennt das jeweilige Bundesstaat zwar ihren Status
innerhalb dieses jeweiligen Staates,
aber sie haben kein Recht auf Finanzierungsmittel durch den Staat oder die Bundesregierung. "

"Staatlich anerkannte Indianerstämme sind nicht eidgenössisch anerkannt;
jedoch kann ein eidgenössisch anerkannter Stamm auch staatlich anerkannt werden.“

http://www.ncsl.org/research/state-tribal-institute/list-of-federal-and-state-recognized-tribes.aspx
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Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon El Mocho » Do 26. Jun 2014, 23:09

Hallo Bärbel,

habe keine Ahnung von was für einer Apachen-Gruppierung du gerade redest, aber ich nehme mal an, dass es sich bei dieser um die Lipan-Apache handelt, die gerade um ihre Anerkennung kämpfen. Und ein jeder der ein bißchen sich mit der Materie auskennt weiß darum, dass diese den Holocaust an der inidgenen Bevölkerung sehr wohl überlebt haben, ob nun in der Reservation der Mescalero-Apachen, bei den Tonkawa (waren schon die historischen Tonkawa ein Zusammenschluss mehrerer Ethnien, die für sich alleine nicht mehr existenzfähig gewesen wären, schlossen sich diesen wiederum überlebende Lipan-Apache an) und den Kiowa-Apache in Oklahoma, oder eben in Mexiko ist hierbei gleichgültig.

Und wenn sich diese Apachen als Stamm neu organisieren wollen (nämlich als Lipan-Apache), so steht wohl kaum ein neues Casino dabei im Vordergrund. Haben sie doch bereits gewinnbringende Casinos, als Mitglieder der Stämme der Tonkawa, Kiowa-Apache und Mescalero-Apache.

Auch haben die Chinook, und die Montaukett (Montauk), strikt von sich gewiesen, dass es ihnen eben nur um die Errichtung neuer Profit einbringender Casinos gegen würde. - Dies wird vor allem von Indianz.com noch herauskristallisiert, wenn man den Linkverweisen folgen mag. - Denn genau dies, wurde nicht nur den Móntaukett, sondern auch den Pequot, die inzwischen zum Teil anerkannt sind zum Vorwurf gemacht. Denn nur die Mashantucket Pequot sind ein anerkannter Indianerstamm, andere Pequot-Stämme kämpfen noch um ihre bundesstaatliche Anerkennung. - Nun haben zwar die Mshantucket Pequot und auch die Mohegan gewinnbringende Casinos zustande gebracht, dies liegt aber vor allem daran, dass in diesen Spiele erlaubt sind, die in Las Vegas beispielsweise verboten wären.

Und sind wir mal ehrlich, aufgrund des Genozids an der indigenen Bevölkerung bestehen viele Ethnien (nicht nur die Atakapa-Ishak und die Yamasee) aus den Nachfahren von ehemaligen schwarzen Sklaven und eben Angehörigen der jeweiligen Ethnie. Manche von ihnen, wie etwa die Lumbee haben es geschafft und sind nun staatlich anerkannt. - Warum also, um alles in der Welt, soll man sich nicht für die staatliche Anerkennung der Atakapa-Ishak, Yamasee und weiterer Ethnien stark machen. Oder muss ich erst noch an die erste Petition der Lumbee erinnern, als diese ihren Kampf um bundesstaatliche Anerkennung ausfochten?

Nein, ob es die USA wahrhaben will oder nicht, die Atakapa-Ishak sind nicht ausgestorben. Sie existieren noch, und bei ihnen lebt gar noch eine Gruppe der Karankawa, die ebenfalls nicht ausgestorben sind. Allerdings fechten die Karankawa noch keinen Kampf um ihre staatliche Anerkennung aus.

Was durch das folgende Zitat bewiesen wird:

THE KARANKAWA ARE LIVE AND LIVING IN TEXAS!!

TexasIndians has found two groups of Karankawa in Texas. One of them is living with the Atakapan, but they live in Louisiana - in the swamps on the coast. They show up at meetings several times a year.

The other groups live in the Corpus Christi areas. 12 years ago some one sent a Email from TexasIndians saying that they are ancestors of the Karankawa. OK. I noted this and didn't do much more. Then I got another Email saying the same story. Every three or four years I would get more Email from families saying that they are Karankawa Indians. Now I have 5 Emails about it. All different people in different towns. Even better, they tell about the same story, and that's the real story.

They said they are from slaves captured by the Karankawa before the Civil War. They said that the White men massacred the Karankawa men. The children and the women were captured and made slaves to the White people in the area. The Karankawas women got married too Negro men. So their ancestors were both Black and Indian. Some of them were Mexicans. And their families still remember about the Karankawa Indian blood and they remember about the slaves.

So the Karankawa Indians ARE still alive and living in Texas.

http://www.texasindians.com/karank.htm


Tut mir leid, aber wer nun immer noch behaupet, dass die Ethnie der Karankawa nicht mehr existiert, hat nun wirklich keine Ahnung mehr. - Und wenn sie sich entscheiden um ihre staatliche Anerkennung zu kämpfen, werde ich voll auf ihrer Seite sein. Denn sie sind wohl kaum freiwillig fast ausgerottet u. versklavt worden. Auch wird sich mittlerweile darum gestritten, ob diese Cortina nun wirklich Karankawa massakriert hat, irgendeinen anderen Stamm, oder eben nur eine Gruppe der Karankawa selbst. Sei des drum, die Ethnie selbst ist auf jeden Fall noch existent.

Und warum wird eigentlich von "Indian Country Today" dieses Thema so gänzlich verworfen? - Bei einer neutralen Berichterstattung wäre dieses Thema auf jeden Fall enthalten.

Und noch was: Als die Lumbee um die staatliche Anerkennung fochten, mag es Leute gebeben haben, die ebenso wie du argumentiert haben. Aber nun gehören die Lumbee zu den staatlich anerkannten Stämmen. Und auch die Chinook gehörten unter der Präsidentschaft Clintons noch mit dazu, bis die Bush-Regierung diese Anerkennung widerief.

Wenn man also den Atakapa-Ishak, oder den Yamasee nur zugesteht dazuzugehören, wenn sie ihren Kampf um staatliche Anerkennung erfolgreich beendet haben, aber weiterhin daran festhält das kein neuer Stamm dazu kommen soll, dann sollte man mal drauf kommen, dass bei dieser Argumentationskette etwas nicht stimmen kann.

Also ich weiß nur eines: Wenn die Atakapa-Ishak ihre staatliche Anerkennung wie die Lumbees errungen haben, dann gibt es noch viele nicht anerkannte Stämme mehr, um die es sich einzusetzen lohnt. - Und wenn sich Indian Country Today dieser Thematik nicht annimmt, Indianz.com aber wohl, dann werde ich mit meiner Einstellung wohl eher letztere zitieren.

Bin bisher davon ausgegangen, dass verschiedene Meinungen das Forum hier eher bereichern würde, zumal Elk dies bejaht hat. Wäre eigentlich schade drum, wenn dies nicht der Fall wäre.

big_cry

Gruß - El Mocho
Zuletzt geändert von El Mocho am Fr 27. Jun 2014, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
El Mocho
 

Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon El Mocho » Do 26. Jun 2014, 23:57

Hallo Elk,

dies alles war mir schon geläufig, auch wenn die Internetseiten des BIA keine Websiten sind die ich für besonders glaubwürdig halte, oder gern zitieren würde. - Und obwohl von einzelnen Bundesstaaten anerkannte Stämme keine Fördermittel erhalten, ist es für die betroffenen Stämme selbst, doch immer ein Teilerfolg gewesen. Dies sollte Beweis genug dafür sein, dass es diesen Ethnien um mehr geht, als Fördergelder, Casinos etc.. Nein, vielmehr wurde dieses Argument, dass ich sowohl von dir Elk, als auch von Bärbel vermehrt zu hören bekommen habe, auch Stämmen um die Ohren gehauen, die schon längst anerkannt sind. - Auch Connecticut, und andere Neuenglandstaaten, bringen dieses Argument gerne immer wieder auf die Tribüne zurück. - Aber wer bitte sehr, hat denn die Ausrottung dieser Ethnien letztendlich zu verantworten? - Waren dies nicht die Neuenglandstaaten selbst ? - War es nach der Ausrottung der Powhatan in Virginia, für diese nicht eine reine Notwendigkeit, sich mit ehemaligen schwarzen Sklaven zu vermischen? - Auch wenn die Powhatan-Stämme (Pamunkey, Mattoponi etc.) nun anerkannt worden sind, was spricht dagegen, dass andere Ethnien, denen bisher noch keine staatliche Anerkennung wiederfuhr, weil man sie beispielsweise irrigerweise für ausgestorben hielt (wie z.B. die Atakapa-Ishak u. Yamasee), dasselbe versuchen? - Meiner Meinung nach nichts. Und ich wünsche ihnen und den Chinook den gleichen Erfolg wie den Powhatan-Stämmen und allen übrigen Ethnien in den Neuenglandstaaten.

Und wenn sich Indian Country Today des Kampfes eines solchen Stammes annimmt, werde ich diese Quelle natürlich ebenso zitieren wie Indianz.com.

Denn mir geht es um die Sache an sich, und um sonst nichts !

:?

Gruß - El Mocho
El Mocho
 

Re: Kampf um staatliche Tribes-Anerkennung

Beitragvon Bärbel » Fr 27. Jun 2014, 05:02

Hallo El Mocho,

jetzt werde ich hier langsam aber "ein wenig ungehalten". Du unterstellst uns hier mal locker flockig, wir würden bloss Indian Country Today zitieren, ja sogar, wir würden anderslautende Meldungen hier zu unterdrücken versuchen. Allein der Punkt des "nur ICT zitierens" ist schon mal faktisch falsch. Wenn Du mal endlich auch wirklich lesen würdest, was hier steht, dann würdest auch Du feststellen, dass wir zwar zugegebener Massen zum Grossteil ICT zitieren, aber eben auch durchaus oft andere Quellen heranziehen.

Des weiteren hat hier nie jemand gesagt, dass Du nicht auch indianz.com zitieren darfst, ich habe lediglich meine ganz persönlichen Bedenken bezüglich dieser Quelle angemeldet und diese Bedenken liegen vor allem in der Art und Weise, WIE dort über etwas berichtet wird. Wenn es Dir also wirklich um die Sache geht und nicht bloss darum Stimmung gegen die Berichterstattung von ICT oder schlicht und ergreifend überhaupt Stimmung bloss der Proteststimmung wegen zu machen, dann halte Dich auch an diese Fakten.

... und nein, mein Gespräch ging nicht über die Lipan-Apachen. Wie gesagt, Gruppierungen, die um staatliche Anerkennung käpfen, gibt es wie Sandkörnchen in der Sahara und es ist wenig zielführend bloss Worte wie Genozid, Ausrottung, korruptes BIA (sogar extra in besonders gross und leuchtend rot) u.ä. rauszuhauen und zu meinen, damit hätte man die Sache als solche unterstützt. Wenn Du mal LIEST, was ich über meine persönliche Erfahrung schrieb, fällt Dir dann vielleicht auch auf, dass ich da gar nichts schrieb von US Regierung vs Gruppierung sondern von anerkannter Gruppierung vs (noch)-nicht-anerkannter Gruppierung. Sorry, aber ich habe hier garade den Eindruck, dass Du derartig auf der Welle "ich weill aber PROTESTIEREN" reitest, dass Du gewisse Zwischentöne schon gar nicht mehr siehst. Die Welt - auch die in "Turtle Island" - ist nicht bloss schwarz-weiss.

Wie gesagt, es steht Dir frei, auch Quellen wie indanz.com zu zitieren. MIR steht es aber genauso frei, diese Quelle auch durchaus skeptisch zu betrachten.

Gruss
Bärbel
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