Nach mehr als einhundert Jahren kehren seit diesem Winter die konföderierten Stämme der Umatilla und der Shoshone – Bannock zu ihren traditionellen Bisonjagdgründen nahe des Yellowstone – Nationalparks zurück. Mit den Umatilla und Shoshone – Bannock aus Fort Hall, in Idaho, haben nunmehr vier indianische Nationen das anerkannte Recht des Staates Montana, Bison zu jagen, welche aus dem Yellowstone – Nationalpark in den Staat Montana einwandern. Bereits seit einigen Jahren haben dieses Recht die konföderierten Stämme der Salish und Kootenai von Pablo sowie die Nez Perce von Lapwai ( Idaho ) Diesen Nationen wurden, wie den acht Stämmen des Staates Montana, Lizenzen für die Jagd auf Bison erteilt.
Im Yellowstone – Nationalpark lebt eine freie Bisonherde. Erreicht diese Herde eine Stückzahl von etwa 3000 Tieren, beginnt ein Teil dieser Herde, in den Staat Montana abzuwandern. Aufgrund der geographischen Bedingungen, geschieht dieses insbesondere im Gebiet von Horse Butte, sowie nördlich der Stadt Gardiner, nahe des Eagle Creek. Während einige dieser „Emigranten“ durch die Mitarbeiter des >Fish, Wildlife and Park Management< in den Nationalpark zurückgetrieben wurden, wurden im Winter 2007 / 2008 etwa 1400 Bison durch die Behörden abgeschossen. Der Grund für den Abschuss der Tiere war insbesondere die Furcht von Montana`s Ranchern und Behörden, dass die Bison nebst der Tatsache, dem eigenen Vieh das Futter zu stehlen, die gefürchtete Brucellose – Krankheit einschleppen. Mit den nunmehr vergebenen Jagdlizenzen an vorbenannte Stämme sowie auch nichtindianische Jäger soll eine gewisse Regulierung dieser Bison – Emigration erreicht werden. Die Sommerzählung in 2010 ergab einen Bisonbestand im Yellowstone – Park von etwa 3900 Tieren. Die FWP ( Wildbehörde ) bemüht sich, die einzelnen Lizenzen aller Jäger zu koordinieren, um z. B. eine Überschneidung der Jagdtermine zu verhindern. So findet die Jagd der Salish in den Monaten September bis Januar, die Jagd der Umatilla im März statt.
Die Bisonjagd hat für die Stämme westlich der Kontinentalscheide große traditionelle Bedeutung. Bereits vor Ankunft der Europäer unternahmen Jägergruppen dieser Stämme Jagdzüge zu den Plains, um Bison zu jagen. Dabei waren sie oftmals Monate, mitunter mehr als ein Jahr unterwegs, hunderte Meilen entfernt von ihrem Stammesgebiet. Stammessprecher der Umatilla ließen verlauten, dass mit der nunmehr „zurückgekehrten“ Bisonjagd alte Traditionen, wie z. B. alte Lieder und andere Kulturelemente, wiederaufleben. Die Jagd auf den Bison wird von den Stämmen nicht als Sport angesehen, sondern verbindet die heutigen Jäger mit uralten Familientraditionen. Die Umatilla unternehmen eine mehrere hundert Meilen lange Reise, um zu den Jagdgründen zu gelangen. Die Unternehmungen ihrer Vorfahren gehören wohl zu den jemals am weitesten unternommenen „Reisen“ um an eine Nahrungsquelle zu gelangen.
Das Thema klingt zunächst vielleicht mehr zum Unterforum Indian Country News, hat aber noch einen historischen Hintergrund, auf welchen ich in nächster Zeit noch eingehen werde
Grüße
Hetane