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Begriffserklärungen rund um Indianer

Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

BEGRIFFE von N - T ( Auswahl)

Beitragvon Elk Woman » Mi 18. Mär 2009, 14:08

N

Namen:
Ein Indianerbaby bekam in der Regel nach der Geburt einen Namen von einem väterlichen Verwandten oder
Medizinmann. Während Mädchen oft diesen Namen behielten ( wenn sich nicht gerade in ihrem Leben was Bedeutendes ereignete), behielten Jungs meist den Namen nur bis zur Pubertät. danach konnten seine Namen noch mehrmals anhand von Ereignissen in seinem Leben wechseln. Namen die sich auf körperl. Gebrechen bezogen oder auf Tiernamen wurden oftmals beibehalten. Oftmals übernahmen auch "würdige " Söhne den Namen des Vaters

Navajo ( gesprochen : Na-va-ho/ Eigenbezeichnung: Diné )
Die Diné (auch Navaho oder Navajo genannt), sind das zahlenmäßig größte aller indianischen Völker in den Vereinigten Staaten (ca. 340.000 Stammesangehörige ). Sie leben verstreut im nordwestlichen New Mexico, im nordöstlichen Arizona, im südöstlichen Utah und in anderen Teilen der USA. (Heute sind das insgesamt mehr als 69.000 km²)
Im Nordosten Arizonas liegt das bis nach New Mexico und Utah hineinreichende größte Navajo-Reservat der USA, in dem etwas mehr als die Hälfte aller Diné leben.
Diné ist ihr Eigenname und bedeutet „Menschenvolk“. Die Bezeichnung Navaho stammt aus der Tewa-Sprache.
"Navahuu " bezeichnet dort ein bestelltes Feld, weil die Diné im Gegensatz zu den mit ihnen verwandten, aber nomadisierenden Apachen ausgezeichnete Ackerbauern waren. Auch die Spanier nannten sie deshalb Apaches de Navahu („Apachen des bepflanzten Landes“).
Aufgrund der oftmals extremen Trockenheiten, die generell nicht genug Ackerbau und Viehzucht zulassen um für alle Diné den Lebensunterhalt zu sichern, verdienen sich Tausende deshalb ihr Einkommen als Arbeiter fern vom Navajoland, und eine beträchtliche Zahl hat sich auf bewässertem Land am Colorado und in Städten wie Los Angeles oder Kansas City niedergelassen.
Da es sich vorwiegend um Jüngere bzw. die englisch sprechen und eine entsprechende Ausbildung haben handelt, sind viele ältere Leute heute die noch traditionell von der Schafszucht und den überall bekannten Teppich-Webarbeiten leben , in entfernt liegenden ländlichen Gebieten ( oft in traditionellen Hogans wohnen) ganz auf sich gestellt. Das bedeutet oftmals lange Wegstrecken bis zur Wasserquelle und mühsame, körperlich schwere Beschaffung von Feuerholz und Sachen des täglichen Lebens.



O

Obsidan:
Schwarzes, bräunliches oder graues vulkanisch-glasartiges Gestein, was von den nordamerikanischen Indianern zur Herstellung von Speer- und Pfeilspitzen verwendet wurde ( aber auch für Figürliche Darstellungen und Skulpturen)

Oraibi:
(Felsenplatz)
Größtes Dorf der HOPI- Indianer auf der sogenannten "MESA" ( Hochplateau) im nördlichen Arizona.
Es gilt als die älteste, heute noch bewohnte Indianersiedlung Nordamerikas.



P

Parfleche:
Falttaschen der Indianer aus Rohleder (ungegerbtes Leder), oftmals farbig bemalt . Sie dienten zur Aufbewahrung von allem möglichen Kleinteilen ( Schmuck, Hausrat, Pemmican, etc.)
Parfleche gab es oft im Doppelpack ( was beim aufhängen an der Tipi-Innenbespannung sehr dekorativ aussah). Später fertigte man auch Kleidungsbehältertaschen, Sattel- und Transporttaschen aus gegerbten weichem Leder als Parfleche an und verzierte diese mit Stickerei, Blechkegeln u.a.

Pemmican:
Sonnengetrocknete, gemahlenes Büffelfleisch, was mit Talk und säuerlichen Beeren vermischt wurde und so als "Konserve" in Rohhautbeuteln verpackt den Indianern ( und auch Trappern) als Winter- bzw. Reisenahrung diente.

Peyote:
Eine Kaktuspflanze, deren Blütenknospen im unreifen Zustand gekaut dann Halluzinationen hervorrief; also ein starkes Rauschmittel. Es wurde vorwiegend von den Indianern des Südwestens zu speziellen Zeremonien verwendet. Peyote ist heute nur im Rahmen der Native American Church erlaubt".(gemäß ZUSATZANTRÄGE VON 1994 AMERIKANISCHE Indianische RELIGIÖSE FREIHEIT; d.h. nur für Indianer zum Zwecke ihrer religiösen Zeremonien )

Piktographien:
Bildliche Darstellungen, Bilderschriftzeichen u.ä. die von Indianern (und auch den Frühmenschen in anderen Kulturen) als Höhlenzeichnungen und auf andere Gegenstände wie Häuten, Schilde, Tippis, etc. gezeichnet wurden.
Auch bei den bildhaften Erzählungen auf dem indianische "Kalender", d.h. auf Tierhaut gemalte Jahreszeitlich zuzuordnende Ereignisse eines Stammes, wurden piktographische Zeichen verwendet.

Plains:
Die Great Plains (dt. „Große Ebenen“) sind ein trockenes Gebiet östlich der Rocky Mountains in Nordamerika. Sie reichen von den kanadischen Provinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba im Norden bis nach Südtexas.
Die Lebensweise der Plainsvölker orientierte sich stark an den Bisons. Sie wohnten in Tipis, die sich schnell auf- und abbauen ließen, und zogen so den Büffeln nach.
Knapp eine Million Menschen bewohnen heute die Great Plains; damit gehören sie zu den am dünnsten besiedelten Landwirtschaftsregionen der Welt, und die Tendenz ist weiter sinkend. Heute beträgt die bäuerliche Bevölkerung etwa ein Achtel derjenigen von 1930. Zunehmende Dürre erschwerte die Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten erheblich und die Technisierung ließ Arbeitskräfte überflüssig werden. Zunehmend wandelt sich kultiviertes Land wieder zurück in Graslandschaft, auf der zunehmend Bisonzucht betrieben wird. Immer mehr Orte verwandeln sich in Geisterstädte.

Prärie :(frz. prairie „Wiese“, „Weide“)
Darunter versteht man die nordamerikanische Ausprägung der Steppe, einer Vegetationszone im Mittleren Westen der USA und Kanada. Sie bildet die östliche Randzone der Great Plains
Früher lebten Millionen von Bisons auf den endlosen Wiesen der Prärie. Nach der beinahe kompletten Ausrottung der Tiere gibt es heute durch entsprechende Schutzmaßnahmen wieder einige hunderttausend Bisons.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Weißen den Bison gezielt praktisch ausgerottet; dadurch waren die Indianer in ihrer herkömmlichen Kulturform als Prärie-Indianer ebenfalls zum Aussterben verurteilt.
Heute bilden die Prärien eine riesige landwirtschaftlich genutzte und teilweise künstlich bewässerte Anbaufläche für Weizen, Mais und andere Produkte.

Pueblo:
Sammelname der in Arizona und New Mexiko als Maisbauern- und in Pueblo Siedlungen lebende frühzeitigen Indianer. Sie lebten in Stufenbaumäßig und in den Felsen gebauten Häusern ( oft über mehr als 9 Stockwerke) und waren so nur durch Leitern von Stockwerk zu Stockwerk erreichbar und damit waren Pueblosiedlungen eine uneinnehmbare Festung gegen Feinde.
Sie waren und sind vor allem großartige Künstler in der Töpferei. Nachkommen der Pueblo gibt es immer noch.



Q

Quill:
Borsten des Stachelschweines (Federkiele), wurden mit Naturfarben gefärbt, abgeflacht und dann zur Herstellung farbiger Stickereien von den Indianern verwendet. Nach Einführung der Glasperlen kamen die Quills allmählich aus der Mode, wobei die Techniken dazu noch überliefert sind und vereinzelt noch angewandt werden.




R


Rasseln:
Geräuschemachende Instrumente in unterschiedlichster Formen und für unterschiedlichste Zwecke bei den Indianern verwendet ( Musik, Zeremonien, u.a.) Verwendete Material waren: Korbgeflechte Rohhautbehälter, Ausgehöhlte kunstvoll geschnitzte Holzbehälter( mit Muscheln, kleinen Kern- oder Steineinlagen), auch einfach zusammengebundene Hornstücke, Knochen, Stöckchen, Lederbänder mit Blechkonenbesatz, etc. Diese wurden wie auch die glockenartigen Schellen oftmals auch an Fuß -u. Handgelenken, Oberarmen oder Beinen getragen-.

Reservate:
Die Zwangsumsiedlung der Indianer durch die weißen Landinbesitznahmen erfolgte in meist unfruchtbare Landstriche, die Reservate genannt wurden. Dort unterstanden sie dem Büro für Indianische Angelegenheiten der Regierung, die ihre ureigenen Lebensgewohnheiten stark einschränkten. Dadurch waren die Indianer in den Reservaten auf staatliche Hilfen angewiesen, die nie ausreichend war . Erst Mitte des vorigen Jahrhunderts konnten sie wieder beginnen eigenverantwortliche Stammesstrukturen und eigenen Verwaltungen, sowie ein Teilrechtssystem aufzubauen. Die ca. 300 heutigen Reservate in Amerika sind über den ganzen Kontinent verstreut und sehr unterschiedlich je nach den Möglichkeiten die sie hatten und nach Größe des Reservates. Es gibt Reservate mit einer schon guten Infrastruktur, Reservate mit guten eigenem Einkommen durch Spielcasinos und Tourismus. Aber es gibt wesentlich mehr noch an ganz armen Reservaten, wo heute noch z.T. bei Familien Armut, Not und Elend herrscht. Obwohl es jedem Indianer freisteht im Reservat oder in den Städten zu leben, so ziehen trotzdem die meisten das Reservat vor und das nicht nur weil sie da bestimmte Regierungszuteilungen bekommen oder steuerfrei leben, sondern weil es die einzige Möglichkeit ist am traditionellen Stammesgefüge teilzuhaben.



S

Sachem:
Bezeichnung für einen vom Volk gewählten Anführer der Indianer des Nord- und Südostens. Ein Sachen hatte keine Macht- oder Befehlsgewalt, sondern war so eine Art hoch angesehener Parlamentspräsident, der das nur nach dem Willen der demokratischen Mehrheit handeln konnte.
(Unteranführer, die weniger Kompetenz hatten, nannte man Sagamores)
Als Sachem bezeichnete man aber auch den Friedenshäuptling jeder größeren indianischen Siedlung; ihm unterstanden die anderen Führer und die Kriegshäuptlinge. Bei den Irokesen wurde ein Sachem immer von Frauen, den Klanmüttern, gewählt. Alle Sachems zusammen bildeten den Stammesrat, die höchste Behörde

Sandbilder:
eigentlich eine vorgeschichtliche Kunst, die aber heute noch für religiöse zeremonien von den Navajos beherrscht und gefertigt werden (und hinterher wieder zerstört werden).
Das Muster des Sandbildes aus farbigen Sanden wird von der Mitte her begonnen ( und hat in Zeremonien etwas mit der religiösen, sehr umfangreichen Schöpfungsgeschichte der Navajos zu tun). Einfachere Sandbildermotive kann man heute in den Shops des Südwestens erstehen, dort werden Holzbrettchen mit Leim bestrichen um den Sand festzuhalten.

Schamane:
Der Begriff Schamane ist nicht gleichzusetzen mit Medizinmann. Schamanen gab/gibt es nicht nur bei den Indianern, sondern auch in anderen Kulturvölkern. Sie haben bestimmte Fähigkeiten und Gaben, die sie selber in einen anderen Bewustseinszustand bringen können, wodurch sie Verbindungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bekommen.
Sie können auch bis zum Unterbewußtsein von Menschen vordringen, wodurch sie als Heiler oder Seher bekannt wurden. Nicht jede Art Heiler ist ein Schamane. Schamanisches Wirken ist nicht allein auf das Heilen einzuengen.

Squaw:
Wort für "Frau" aus der Narragansett-Sprache ( "Esk-waw" ), bei den Prärievölkern verpönt und abwertend.


T

Tipi:
Büffelhautzelt der nomadischen Reiterstämme der Plains , mit einem eiförmigen Bodenquerschnitt. Das Gerüst besteht aus 10-16 geschälten Jungbaumlangen Stangen , wobei in der Regel drei stärkere Stangen ( bei Blackfoot = 4 Stangen) zu einem Bock zusammengebunden werden . In diesen Bock / Dreibein- oder Vierbeingerüst werden Kammerartig die anderen Stangen lose eingefügt und ausgerichtet, bevor die Hauptstange mit der eigentliche Tipihaut zugefügt wird. Ein Tipi hatt auch einen Rauchabzug (verstellbare Außenstangen , die mit verschließbaren oberen Taschen an der Haut/ Plane versehen waren, so das eine Feuerstelle im Inneren betrieben werden konnte. In einem Tipi konnten bis zu 6 Personen leben. Das Tipi und seine Einrichtung gehörte bei den Prärieindianern der Frau. Sie baute auch allein mit Hilfe anderer Frauen dieses auf und ab. Zum Transport benötigte man ca. 3 Packpferde. Es auch kleinere Tipis ( wie Jagdtipi; also wie ein heutiges Einmannzelt ), die von einer Person aufgebaut werden konnte und auf einem Pferd transportierbar war. Im zusammenhang mit dem Tipi gab es bei den Prärievölkern eine "Tipiordnung", wo Jeder wusste wann er ein Tipi betreten durfte und wann er es verlassen musste, wie er sich zu benehmen hatte als Gast in einem anderen Tipi und wo er sich hinzusetzen hatte, etc.

Tomahawk:
Das Wort stammt aus der Algonkinsprache und lautet "tamahak"/"tamahakan", was "Werkzeug zum schneiden" bedeutet. Später wurden die Streitäxte der Indianer von den Engländern als Tomahawk bezeichnet.
Das Tomahawk ist also zwar eine der Axt ähnliche Waffe (Streitaxt) verschiedener indianischer Stämme, wurde aber von den Weißen fast ebenso regelmäßig als Werkzeug und Waffe mitgeführt wie von Indianern.
Traditionell hat der Tomahawk einen kurzen (25 bis 50 cm langen), geraden, hölzernen (meist Hickory) Schaft, ähnlich einem Beil. Der Kopf bestand ursprünglich aus Stein oder vulkanischem Glas (Obsidian), später wurde er auch aus Eisen und gelegentlich Messing gefertigt, und zwar zunächst vor allem zu Handelszwecken von Engländern und Franzosen. Ursprünglich war das Tomahawk eine Wurfkeule, später entwickelte er sich zu einem Allzweck-Werkzeug. Trotzdem wird er oft noch irrtümlich als reine Handwaffe zum Werfen angesehen. Dabei war er neben dem Kleinholz machen auch sonst vielseitig verwendbar: Mit Pfeifenkopf zum Rauchen, mit Hammerrückseite als wichtiges Werkzeug, mit Dorn als beidseitig tödlich wirkende Waffe. Häufig diente er als Geschenk und auch seine symbolische Wirkung war von Bedeutung, je nachdem, ob man dem Gegenüber den (Friedens)pfeifenkopf oder die Axtklinge zeigte.

Travois :
(Der in Deutschland verwendete archäologische Begriff heißt „Schleife“)
Ein Travois ist ein Transportmittel aus der weglosen menschlichen Vor- und Frühgeschichte.
Der Travois (vom französischen travail, einem Bügel zum Zurückhalten von Pferden) ist eine unter diesem Namen nur von den Prärieindianern Amerikas genutzte Vorrichtung, die eingesetzt wurde, um Lasten bequemer über Land zu transportieren. Der Bau dieser auch als "Schleppbahren" bezeichneten Vorrichtung war bei den Prärieindianern in der Regel den Frauen zum Transport des Hausrates und des Zeltes überlassen.
Travois wurden in der frühen Zeit von Hunden oder Menschen gezogen. Mitunter wurden sie dazu mit einem Schultergurt ausgestattet, um effizienteres Ziehen zu gewährleisten. Als die von den Spaniern aus Europa mitgebrachten Pferde sich auch in Nordamerika verbreiteten, wurden sie als Zugtiere eingesetzt. Die Grundkonstruktion besteht aus zwei langen Stangen und einem Querholz, die zu einem gleichschenkligen Dreieck verbunden sind. Das spitze Ende der Vorrichtung wird getragen und zeigt nach vorne. Das breite Ende mit der zwischen die Langholme gebunden Stange wurde über den Boden geschleift.
Ein Travois konnte entweder beladen werden, indem die Transportgegenstände auf dem Rahmen gestapelt und festgebunden wurden, oder indem Stoff oder Leder über der Stangenkonstruktion ausgebreitet wurde, um kleinteilige Ladung aufzunehmen.
Obwohl der Travois primitiver als ein auf Rädern basierendes Transportmittel angesehen wird, hätten Radfahrzeuge im weglosen Gebiet, in dem der Travois benutzt wurde (weiche Erde, usw.), Probleme gehabt.
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(John Donne)
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