Das Leben der Indianerkinder in früheren Zeiten




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Das Leben der Indianerkinder in früheren Zeiten

Beitragvon Elk Woman » Mo 9. Feb 2009, 22:07

Einleitung

Kinder waren ein großer Segen, nicht nur für die direkte Familie, sondern für den ganzen Stamm. So wie die Alterserwartungen früher bei den Indianern in der Regel nicht all zu hoch war ( Feindliche Kampfhandlungen und Jagdunfälle bei den Männer, schwere körperliche Arbeit bei den Frauen, Zeiten des Hungers und später durch die Europäer eingeschleppte Krankheiten), so starben viele Kinder schon nach der Geburt oder in jungen Jahren. Die, welche stark genug waren und überlebten, sicherten den Fortbestand des Stammes. Sie konnten sich frei entwickeln, je nach ihrer eigenen Veranlagung.

Aber sie hatten auch ihre Aufgaben innerhalb der Familie wahrzunehmen.
Mädchen lernten beizeiten den Frauen zur Hand zugehen und sorgten so mit für den Haushalt, das Essen, Kleidungsstücke ( sie lernten z.B. sticken, nähen, Felle schaben und gerben) und holten Wasser, sammelten Vorrat an Feuerholz, Beeren, Wildfrüchte, Wurzeln, Heilpflanzen etc. Dabei wurden sie damit auch auf ihre Rolle als spätere Ehefrau vorbereitet.

Bild

Die Jungen blieben die ersten 3-5 Jahre in Obhut der Mutter, wurden dann aber meist in erzieherische Obhut ihrer Onkeln (oftmals Brüder der Mutter) gegeben, wo sie Ausdauer, Geschick, Jagdwesen, Fertigkeiten zur Anfertigung von Ausrüstungsgegenständen etc. erlernten. Sie waren die späteren Beschützer des Stammes und Hauptnahrungsbeschaffer ihrer späteren Familien.

In dieser Phase war das geschwisterliche Spiel in der Freizeit meist vorbei, da man sich gleichgeschlechtliche Freunde suchte mit denen man nach Herzenslust sich austoben und erproben konnte. Dabei wurden diese heranwachsenden Stammesmitglieder vom ganzen Stamm unterstützt und auch so mancher Schabernack der Kinder wurde mit einem Lächeln oder Nachsicht toleriert. Sie sollten nicht in ihrem eigenen Wesen verbogen werden.
Aber sie konnten dabei beizeiten selber ihre Wichtigkeit für den Stamm erkennen lernen. All zu heftige Übertretungen merkten sie schon selber an der Reaktion der Erwachsenen, ( die sie dann entsprechend übersahen oder ungeliebte Extraaufgaben bereithielten), dazu bedurfte es keiner körperlichen Züchtigung oder gar Schreiattacken ( welche den Indianern sowieso befremdendlich waren, in einer Gesellschaft die darauf angewiesen war zur Stabilität des Stammes in innerer Harmonie zu leben).

So von jungen Jahren in das Stammesgefüge eingebunden und der eigenen Aufgaben bewusst,
konnte sich der ganze Stamm bei Gefahren- oder in Extremsituationen auf die jungen Stammesmitglieder verlassen.

(elk)

Hinweis:
Leicht verständliche Kinderseite dazu, mit diversen Aufgaben:

http://abtwil.educanet2.ch/indianer/.ws_gen/?39

Aber Vorsicht: der Text der Seite "Indianertänze " ist absolut falsch !"
Indianertänze führten nicht um "den Marterpfahl.." herum, weil es diesen gar nicht gab !
Es konnte schon sein, dass ein Feind zwischenzeitlich an einem Baumpfahl festgebunden wurde, aber das fast in jedem Dorf so ein Pfahl zum "martern" stand, ist eine blutrünstige phantasievolle Erfindung weißer Abenteuerschriftsteller.
Dabei wurde der sogenannte Marterpfahl auch noch mit dem geschnitzten, farbigen "Totempfahl" der Westküstenindianer verwechselt ( an den aber nie Jemand festgebunden wurde, sondern dem Wort getreu dieser eine Art Ahnenzeichen darstellte / siehe unter genauerer Bezeichnung in Begriffe A-Z)
"No man is an Iland, intire of itselfe
(John Donne)
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