Eine Familie zieht in die Wildnis




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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Wildnisfamilie » Do 4. Dez 2014, 21:00

Hallo Bärbel,

wir haben in die Kultur reingeschnuppert - wir sind eingetaucht - wenigstens für einige Monate - wie gesagt - ich glaube die wenigsten Indianerinteressierten haben das bereits getan. Von dem her finde ich uns da schon ganz schön weit - vor allem mit unseren Kindern.
Es gab so etwas ähnliches mal mit einem Steinzeitprojekt - auch mit Familien - hier in Deutschland. Vor diesen Familien habe ich den Hut gezogen, denn sie haben das Leben unserer Vorfahren gelebt - wenigstens für einige Monate ;-) Ich konnte da nur trocken von der Steinzeit REDEN - habe viel GELESEN darüber - SIE ABER haben sich mit den selben Dingen herumgeschlagen wie die Steinzeitmenschen - und vielleicht sogar mehr, weil sie erst in das ganze hineinwachsen mussten - bzw. aus dem zivilisiert verwöhnten herauswachsen! Sie kannten ja das heutige Leben -

Genauso empfinde ich und auch sehr viele andere diesen Menschen gegenüber.

Das Du das abgehakt hast - damit kann ich leben ;-) Ich wünsch Dir was

Migwech
Wildnisfamilie
 

von Anzeige » Do 4. Dez 2014, 21:00

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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Bärbel » Do 4. Dez 2014, 21:40

wünsch ich Dir auch

Chi Migwech
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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Elk Woman » Fr 5. Dez 2014, 00:09

Na, dann will ich mich auch mal verabschieden (hatte mich ja auch hier am Gespräch beteiligt)
und Bärbel hat es ja auch genau so auf den Punkt gebracht,
wie ich es auch ausdrücken würde :

D.h. "Um es mit dem bekannten Spruch zum "einen Menschen verstehen, wenn mal eine Zeit in seinen Mokassins gelaufen`
(oh jeh, auch über diese Sprüche bin ich eigentlich schon hinaus...Lol !) zu sagen :

Man kann nun wirklich nicht vergleichen " dieselben eine Zeit mal tragen",
mit z.B. damit àuf dem Trail of Tears`gewesen zu sein... etc."

(Im Gegenteil, ich bin auch viele Jahre in Mokassins gelaufen und ´die waren so bequem` ;) ,
dass ich später fast Plattfüße hatte ob der ständigen Sohlenlauferei.. :P )


O.k. , das wars !
Aber ich verabschiede mich hier von dem Thema nicht mit einer sprachlichen Adaption in Ojibwe....(und auch nicht in Cherokee :D )
( das würde ich dann gerne und ganz gewiss gegenüber `den Ojibwe`tun, denn nur so unter uns mal benutzt ,
käme es mir Floskelhaft fremd vor, ähnlich wie das überall sooo gern gebrauchte "- Mitakuye Oyasin-" ;) :roll: )


Und noch eine kleine, aber mir wichtig erscheinende Bemerkung zu der Aussage :

Wir wissen, dass es Indianer heute noch gibt und auch wie sie meist leben - ich hatte ja auch geschrieben,
dass die Älsteste, die uns besucht hat sehr froh darüber war was wir tun und sehr traurig über ihr eigenes Volk.


Das entspricht genau dem, was wir hier nicht vermitteln wollen ,
d.h. `die Indianer`leben auch heute ganz unterschiedlich und wir wollen auch nicht " die besseren Indianer ..." sein :oops:

Und die `Älteste`die froh über die Fremden war, die mal so in ihre traditionelle Kultur ´ reinschnuppern ´
und im Gegenzug traurig über das eigenes Volk, die hat (bei aller Wertschätzung !) in meinen Augen
den Bezug zum heutigen täglichen Einbringen von ´zig Leuten ihres Volkes `für die nächsten Generationen` selber verloren. Sorry :!: -
Genau dort wäre ihre Mitarbeit notwendig, bei den Kindern und Jugendlichen die in der Kultur aufwachsen !
( Da sie maximal... gegen 1930 geboren sein kann, kann man ihr auch nicht zugute halten "das sie einfach geistig noch´ in der guten alten Zeit` lebt...)

Also dann , alles Gute
und TSCHÜSS,

von
elk
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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Bärbel » Fr 5. Dez 2014, 06:10

Hallo Elk,

die Aussage,
Wildnisfamilie hat geschrieben:die Älsteste, die uns besucht hat sehr froh darüber war was wir tun und sehr traurig über ihr eigenes Volk.
nehme ich auch nur sehr gemischt auf. Das hört man immer wieder gerne von "Touristen", die mal in eine Kultur "hineinschnuppern" wollen (und dann zu Hause erzählen, sie hätten Kultur gelebt) als Rechtfertigung für ihr Handeln. Kaum kritisiert ein Nicht-Indianer wie ich die "Touristen-Veranstaltung", heisst es "Du hast ja keine Ahnung, da war ein echter Indianer und der fand das toll, was wir machen, schließlich bewahren wir - ganz im Gegensatz zu den Blutsverwandten des Indianers - diese Kultur."

Selbstverständlich ist es richtig, dass auf diesem Gebiet noch eine Menge zu tun ist. Aber gerade am Beispiel der Ojibwe ... Ich weiss jetzt nicht, wo diese "Wildnisfamilie" sich rumgetrieben hat. Aber werfen wir doch mal einen Blick nach Manitoulin Island, auch "Ojibwe"-Gebiet. Nur mal ganz beispielhaft herausgepickt: Great Lakes Cultural Camp und Great Spirit Circle Trail. Beides Organisationen, die von Indianern geführt werden und die sich SEHR für die Erhaltung der Kultur, der Traditionen einsetzen. Sie veranstalten sogar Events, Seminare und ähnliches, wo auch "Touristen" (selbst Leute, die dort wohnen, nenne ich hier Touristen, denn wenn sie aus anderem Kulturkreis stammen, sind sie bei solchen Kultur-Veranstaltungen auch nur "Touristen") durchaus gerne gesehen sind und auch ein bisschen in die Kultur "hineinschnuppern". Aber wie sagte damals Falcon Migwans, der Hauptinitiator beim Great Spirit Circle Trail, zu mir? "KULTUR ist wie ein Eisberg. Was ihr so offen seht, ist nur die kleine Spitze. Der wahre Kern der Sache ist viel größer, aber eben unter der Oberfläche verborgen."

Falcon Migwans ist übrigens tatsächlich anerkannter "Medizinmann" unter den Anishnaabe dort und war auch schon, als ich ihn vor einigen Jahren kennenlernte, zwar gerade knapp über dreissig, aber wurde trotzdem als "elder" respektiert und sehr hoch geschätzt.

Und gerade die beiden von mir genannten Organisationen haben sich eben auf die Fahne geschrieben, "Kultur-Events" nicht nur für Touristen anzubieten, sie tun extrem viel für die Jugend, damit eben nicht nur Touristen-Gruppierungen die Spitze des Eisbergs bewahren sondern die wahren Kulturträger auch den Rest des Eisbergs bewahren können. Dort auf Manitoulin Island hat sich dadurch ein Netzwerk gebildet, was auf die unterschiedlichsten Arten die Gemeinschaft der dort lebenden Anishnaabe zusammenhält, damit "Anishnaabe-Kultur" für die Menschen dort eben nicht nur ein Wort ist, was sie mal gehört haben und mit längst vergangener Zeit verbinden, sondern wirklich - auch in die heutige moderne Zeit eingebunden - gelebt wird. ...

Und ich waage mal die Behauptung, Manitoulin Island ist da gar nicht solch eine Ausnahme. Wenn ich so bei facebook mitlese, sehe ich z.B. das "Native Wellness Institute" und bin immer wieder überrascht, wie viele solcher Aktionen bei ganz vielen unterschiedlichen Nationen schon längst praktiziert werden und wie sehr das dann Kreise zieht und immer mehr Aktionen ins Leben gerufen und am Leben gehalten werden. Wie gesagt, es ist da unbestritten noch eine Menge auf diesem Gebiet zu tun, aber so "traurig", wie oben erwähnte "Älteste" zitiert wurde, ist es eben auch nicht.

Gruss
Bärbel
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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Elk Woman » Fr 5. Dez 2014, 15:58

Hallo Bärbel,

ich persönlich war eben noch nicht bei den Anishnaabe und bin speziell mit ihrer Kultur `theoretisch`nicht all zu vertraut
( was sich bestimmt bei meiner Wissensneugier noch ändern wird :D) .
Deshalb freue ich mich über solche frischen Schilderungen von Eigenerlebnissen wie von Dir . DANKE ! big_give5

Gedacht hätte ich mir ähnliches schon, allein wenn man (ein paar Postings zuvor, die zusammengetragenen Links zu dto. Artikeln )
die unterschiedlichsten Ojibwe- Projekte verfolgt hat.

Da ist z.B auch ein Link zu dem Artikel dabei :
http://indiancountrytodaymedianetwork.com/2013/07/05/learning-ojibwemowin-camp-teaches-language-games-activities-150253

Das find ich o.k. und wirklich zukunftsorientiert, aber wenn ich `zwischen den Zeilen`(x) der hier aufgelaufenen Familie lese, dann ist ihr Jahr `in der Wildnis`...
wohl eher ein reines Nostalgie-Camp gewesen ( wahrscheinlich eher von einer kleineren Ojibwe Gruppe für europ. `Aussteiger , Konsummüde und New Ager` angeboten; kann ich nur vermuten,(x) denn man hat ja keine konkreten Fakten bekommen, außer die Eigenwerbung für das Buch und Blog... ),
D.h. mit (mal wohlwollend betrachtet... ;)) pseudopädagogischen Ansatz...
( daher ´pseudo´, weil die Zeit nicht anno Pifke stehen geblieben ist
und auch heutige Menschen äußerst selten im Wald und auf der Heide ´ ihr Geschäft verrichten´- und den Klappspaten dabei haben...
Und früher gab es kaum Kloopapier und bei großen Indianerlagern hieß es bald den Platz wechseln, weil Beobachter damaliger Zeit von verheerenden `Gestank`berichteten...
Also, auch ´den indian. Klapp-Spaten´ gabs noch nicht - "und Natur konnte zu Natur, außer in Gewässern ", etc.)


Naja, so könnte man noch weiter seine Gedankenfäden dazu spinnen, aber was soll`s !
(Ich befürchte, wir ändern kaum die überdenkenswerten Ansätze der Lebensphilosophien.. mancher Mitmenschen,
auch wenn wir mit viel Gedult es versuchen...,
denn es geht ja wirklich nur um falsche Ansätze und nicht das man jemand grundsätzlich in seinen Weg reinschwätzen möchte.. :roll:
- Aber wer Öffentlichkeit damit sucht, der muß sich halt auch anderen Meinungen stellen , gell ..?!)


Wünsch Dir und allen im Forum
ein schönes Weekend
+ einen "wunderschönen 2. Advent !"



LG,
elk
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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Wildnisfamilie » Fr 5. Dez 2014, 17:45

Hallo Ihr beiden

Eure Vermutungen gehen vorbei....und Eure Unterstellungen und Behauptungen leider ebenso.

Die Älteste - da wird einfach geurteilt darüber, sie würde sich nicht um ihre eigenen Leute kümmern?
Ich finde das super traurig, dass da einfach nur beurteilt und verurteilt wird ohne wirklich vorher nachzufragen und sich zu erkundigen.

Dazu sage ich nur mmmmhhhh. Alles andere schlucke ich herunter und überlasse Euch das Feld weiter das zu tun was ihr tut. ;-)
Irgendwie scheint nur ihr hier wirklich aktiv zu sein?

LG Line
Wildnisfamilie
 

Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Elk Woman » Fr 5. Dez 2014, 23:54

Hi Line,

o.k., dann sollst Du gern auch noch eine Antwort haben, auch wenn sich das Thema für mich nicht mehr so wichtig erschloss,
denn ich hatte nicht vor zwischen all den Sachen die ihr an Andere weitervermitteln möchtet, noch weiter nach Krümmeln darin zu suchen
die uns hier zum Thema ´Indianische Kulturen´ wirklich weiterbringt.

Also dann auf, zum letzten Akt :
Irgendwie scheint nur ihr hier wirklich aktiv zu sein?

Haha, das ist nur äußerlich ,wir Beide sind zwar sehr aktiv; aber müssen es auch sein, da wir zwar nicht Eigentümer dieser Website, aber uns haben ´breitschlagen lassen`
ehrenamtlich ... unsere Kraft und auch bemessene Freizeit in dieses Forum zu stecken, es in der Form zu führen (d.h. als Moderatoren und gleichzeitig mit Administrationsaufgaben) das man sich immer darin wohlfühlen kann (daher auch die dafür unerlässlichen Forenregeln) und auch breitgefächert interessante Thementreads anzubieten, bis zu aktuellen Sachen aus Indiancountry,
wozu eben auch nicht Jeder gleich kommt oder die Geduld hat, dafür im www überall Presseschau zu betreiben.-
Wir liefern das per Haus und opfern dafür sogar manche Nachtstunde.


Das bedeutet nicht nur, dass wir nicht allein hier nur für uns werkeln (oder warten bis mal Jemand wie ihr vorbei kommt, um uns so mal richtig positionieren zu können :lol: ), sondern je nach Lust, Interesse an Themen , melden sich auch andere Mitschreiber, sofern sie die Zeit dafür aufbringen. Es ist ja keine Pflicht.

- Und bei solchen ´Neuankömmlingen`wie euch, die hier mit ihren ganz persönlichen Dingen ´ins Wigwam`treten, läßt man uns als Forenleitung schon erst einmal gern den Vortritt, um die Sachlage dann selber genauer sehen zu können. ( bzw. oder es kann ja sein (?) , es besteht wenig Interesse an dem Inhalt des Postings...)- Aber, da kann ich auch wirklich nichts genaues dazu sagen, nur das wir durchaus Mitglieder hier haben die ihre eigene Standpunkte auch öffentlich vertreten, aber immer in dem hier herrschenden ´guten `Ton.
( Für Streitgespräche bieten sich andere Foren an, daher gibt es, durchaus verständlich sicher, bei manchem hier Hereinschauenden auch Enttäuschungen, dass man nicht querfeldein und ganz nach Eigeninteresse nur mal so bissel quasseln kann, bzw. so einfach nix los ist, so in Punkto `Tacheles reden´.. :x )

Zu unserer ´Foren-Kultur´ gehören für mich z.B. keine solche Versuche "den Schwarzen Peter den Anderen zuspielen zu wollen`, nur weil der seine Meinung sagt :
"Unterstellungen und Behauptungen" sind hier nie von unserer Seite gefallen; nur "Vermutungen, Einordnungendes der von dir geposteten Zeilen
und Gegendarstellungen".

Alles Andere war ganz Allgemein auf parallele Umgangsformen von Menschen mit euch naheliegenden Interessen bezogen !


Auch hab ich geschrieben ;

Und die `Älteste`die froh über die Fremden war, die mal so in ihre traditionelle Kultur ´ reinschnuppern ´
und im Gegenzug traurig über das eigenes Volk, die hat (bei aller Wertschätzung !) in meinen Augen
den Bezug zum heutigen täglichen Einbringen von ´zig Leuten ihres Volkes `für die nächsten Generationen` selber verloren. Sorry :!: -
Genau dort wäre ihre Mitarbeit notwendig, bei den Kindern und Jugendlichen die in der Kultur aufwachsen !


Damit hab ich auch deine Worte als Grundlage genommen ( und brauchte mich nicht noch vergewissern, ob du deine Worte auch so meintest...)
- und im übertragenen Sinn gesagt;
"wenn das denn so ist, dann ist das der falsche Blick auf das eigene Volk..und das - ihre Lebensweisheiten und Anerkennungen - bei ihrem Volk,
für ein bessere zukunftsorientiertes Leben dringender benötigt werden, als z.B. bei euch, damit ihr besser euch fühlt..." ( bei aller Wertschätzung !)"


Daraus machst du :
Die Älteste - da wird einfach geurteilt darüber, sie würde sich nicht um ihre eigenen Leute kümmern?
Ich finde das super traurig, dass da einfach nur beurteilt und verurteilt wird ohne wirklich vorher nachzufragen und sich zu erkundigen.


(Ja das wäre supertraurig, wenn es dann ´so´ gewesen wäre..!)

Ich bin nun wirklich am Ende unseres `Austausches´.. angekommen
und danke dir natürlich auch noch herzlich für diese Geste von Großmut :mrgreen: :
und überlasse Euch das Feld weiter das zu tun was ihr tut.


Keine Bange ; "WIR wissen was wir tun !" ;)

Machts gut !
elk
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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Wildnisfamilie » Sa 6. Dez 2014, 08:37

Hallo,


Deine Aussage ist für mich eine klare Unterstellung - ich finde kein Wort im Sinne von das Du das vermutest oder ähnliches. Du hast etwas aus einer Aussage von mir genommen und das dann als Fakt hingestellt ohne nachzufragen ob dem WIRKRLICH so ist. Wenn Du das abstreiten willst finde ich gehört da schon viel Fantasie dazu?

Das hattest du geschrieben...da erkenne ich kein WENN DEM SO IST DAS.....:
Und die `Älteste`die froh über die Fremden war, die mal so in ihre traditionelle Kultur ´ reinschnuppern ´
und im Gegenzug traurig über das eigenes Volk, die hat (bei aller Wertschätzung !) in meinen Augen
den Bezug zum heutigen täglichen Einbringen von ´zig Leuten ihres Volkes `für die nächsten Generationen` selber verloren. Sorry :!: -
Genau dort wäre ihre Mitarbeit notwendig, bei den Kindern und Jugendlichen die in der Kultur aufwachsen !

Wenn Du das so geschrieben hättest wäre das kein Problem für mich gewesen.

Weißt Du - wenn zu mir jemand kommt und sagt er hätte dies oder das erlebt (ein Thema was mich sehr interessiert) - dann hätte ich ihm erstmal zugehört und Fragen gestellt, mir ein Bild gemacht.
Dieses Gefühl habe ich bei Euch leider nicht bekommen - eher als wenn ihr von vorneherein die Herangehensweise hattet wie: "Na das kann ja nicht sein, dass jemand etwas getan hat was nicht mal ich als großer Fan gemacht hat". Dann seid ihr kurz auf meinen Blog gehopst ohne zu verstehen (wollen) um was es uns geht und hatten eure Schublade schon wieder zu - ich drin.

Wir sind ein neuer Blog im Aufbau. Und dankbar für konstruktive Kritik. Eure Kritikpunkte habe ich (auch wenn ich sie ehrlich gesagt sehr harsch empfinde) zur Kenntnis genommen.

Meine Kinder, die die Indianer Kultur lieben und all die anderen Kinder die dort gelebt haben - sie haben einen riesen Schritt in Richtung Indianer Kultur gemacht, indem sie so gelebt haben wie die Indianer (oder im allgemeinen Urvölker). Wir finden die Entwicklung der Indianer sehr traurig und ich glaube, dass wir durch dieses Erleben ein Bewusstsein geschaffen haben in diesen Kindern. Eine Liebe zu einer Lebensweise, zu einer Kultur und einem Volk - was im Grunde unsere Herkunft ist - also eine Rückbesinnung war.
Diese Kinder und die Leistung einfach wegzuwischen finde ich nicht fair. Leistung deswegen, weil sich doch heute kaum jemand überhaupt noch für die Natur interessiert und auch nicht bereit ist ein primitives Leben zu führen. Sie haben es alle freiwillig gemacht. Sie waren in diesen Monaten wie Indianer. Wir haben das nicht gespielt, sondern gelebt. Sie haben gespürt wie es ist abhängig zu sein vom wärmenden Feuer. Sie haben die selben Voraussetzungen gehabt wie die Indianer Kinder früher auch hatten. Sie haben Spiele gespielt wie diese Kinder damals -

Da ein Film darüber gedreht wurde hoffe ich darauf, dass Menschen berührt werden. Dass sie sehen, dass diese Kultur (und nicht nur die Natives in den USA) sehr hochentwickelt waren und ein unwahrscheinliches WISSEN hatten! Wissen was uns verloren gegangen ist und doch so wichtig ist. Wir haben uns auf eine Zeitreise begeben um an dieses Wissen und an das tiefe Empfinden von ihnen heranzukommen. Und glaube mir. Nach so langer Zeit in den Wildnis - ohne Kontakt zur zivilisierten Außenwelt, beginnst du wieder ursprünglich zu fühlen und tauchst automatisch immer mehr in das ein was dir vorher gar nicht so klar war, dann aber klar wird.

Für uns war das eine tiefe und verändernde Erfahrung. Um so mehr blutet mir das Herz, wie die Natives heute leben (müssen). Um so weniger kann ich verstehen, dass sie nicht einen Ausweg suchen und zurück zu ihrer Kultur finden anstatt sich in Alkohol zu ertränken. Um so mehr möchte ich ein Bewusstsein schaffen in den Menschen, die Ureinwohner zu lassen wie sie sind und aufzuhören sie zu missionieren oder zu besuchen. (Die wenigen die es überhaupt noch gibt!)
Und wie sehr wünschte ich mir, dass die Indianer den FORTSCHRITT machen zu ihren Wurzeln zurückzukehren.

Vielleicht ist eine Gruppe WEIßER, die so verrückt sind und in die Wildnis gehen um da dann Indianer zu spielen wie Du meinst ja auch eine Inspiration für sie? Weil es so lächerlich ist was wir tun schieben sie uns zur Seite und machen es selbst - ich fände das toll.

Ich möchte mich nicht streiten - Eure Arbeit - davor habe ich tiefen Respekt und es freut mich, dass ihr keine IndianerSPIELER seid.

Von Herzen wünsche ich Euch daher alles liebe - tut mir also leid wenn ich hier nicht hereinpasse. Mein Anliegen war positiver Art.

In diesem Sinne - machts gut und weiterhin viel Erfolg bei dem was Ihr tut.
Wildnisfamilie
 

Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Bärbel » Sa 6. Dez 2014, 11:26

Hallo Line,

Wildnisfamilie hat geschrieben:]wie die Indianer (oder im allgemeinen Urvölker)


Endlich! Danke!

Wildnisfamilie hat geschrieben:Meine Kinder, die die Indianer Kultur lieben und all die anderen Kinder die dort gelebt haben - sie haben einen riesen Schritt in Richtung Indianer Kultur gemacht,


Im Vergleich zu den meisten "Indianer-Begeisterten" hierzulande bestimmt richtig, ich behaupte trotzdem, dass es immer noch nur an der Oberfläche war, ihr also maximal einen TEILASPEKT der Kultur gelebt habe.

Wildnisfamilie hat geschrieben:Sie haben gespürt wie es ist abhängig zu sein vom wärmenden Feuer. Sie haben die selben Voraussetzungen gehabt wie die Indianer Kinder früher auch hatten. Sie haben Spiele gespielt wie diese Kinder damals -


Auch völlig richtig. Wie gesagt, Du hast meine volle Zustimmung dazu, dass es eine sehr bewusstseinserweiternde Erfahrung ist/war. Ich wehre mich nur gegen dieses "wir waren wie die Indianer". DAS fördert nämlich nur weiter, dass die Indianer heutzutage so sehr auf die Zeit von anno pief reduziert werden und sich kaum jemand ernsthaft dafür interessiert, dass auch Indianer in der Moderne angekommen sind. Die Erfahrungen, die ihr gemacht habt, bezüglich all der Widrigkeiten, die man in der heutigen Gesellschaft gar nicht mehr kennt, die sind ja voll in Ordnung. aber eben auch EURE UREIGENE, weil eben auch europäische Kultur. Wenn ihr drüber schreiben würden "Rückbesinnung zu unseren alten Wurzeln" ... super, bin ich voll bei euch. Aber das Erlebte jetzt wieder unter die Überschrift "Indianer" zu setzen, haut leider wieder in diese Klischee-Kerbe, in der die Menschen hierzulande, also eure angestrebte Leserschaft eben immer wieder im Kopf hat, "wenn jemand im Einklang mit der Natur lebt, muss er Indianer sein".

Wildnisfamilie hat geschrieben:Um so mehr blutet mir das Herz, wie die Natives heute leben (müssen). Um so weniger kann ich verstehen, dass sie nicht einen Ausweg suchen und zurück zu ihrer Kultur finden anstatt sich in Alkohol zu ertränken. [...] Und wie sehr wünschte ich mir, dass die Indianer den FORTSCHRITT machen zu ihren Wurzeln zurückzukehren.


Und genau an der Stelle ist es wieder, was mich immer so auf die Palme bringt. Unbestritten, die Lebensumstände heutiger Indianer sind noch weit weg von rosig. Aber sie sind durchaus SELBST dabei, eben nicht nur alles im Alkohol zu ertränken und sich auf ihre eigene Kultur zu besinnen. Deshalb auch meine Beispiele. Und es waren nur ein paar ganz wenige Beispiele, es gibt sooooooooo viele davon. DA gibt es jemanden in einer Grosstadt (habe jetzt leider vergessen welche), der nutzt die Rabatten an den Bürgersteigen und baut mit den Leuten in der Nachbarschaft dort Lebensmittel an. So haben die Leute (und er versucht vor allem Jugendliche anzusprechen, ältere dürfen aber auch) nicht nur eine Aufgabe, die sie von "der Strasse" fernhält, gleichzeitig haben sie auch wieder Nahrungsmittel, die sie so vielleicht gar nicht anderweitig kaufen konnten. Es gibt HAUFENWEISE bestrebungen, die indigenen Sprachen zu bewahren/wieder aufleben zu lassen. Und so weiter und so weiter. Die Kultur der Indianer ist nicht verloren, bloss weil ein paar "Weisse" weniger versuchen da irgendwie mitzumischen. Ganz im Gegenteil, die Indianer können ihre Kultur SELBER bewahren - wobei DU ja auch nie behauptet hast, eure Gruppe hätte da irgendwas bewahrt, ihr habt ja nur "auch gelebt". Es gibt aber trotzdem eine Menge hiesige "Indianer-Begeisterte", die genau das von sich behaupten, nämlich dass SIE die Kultur am Leben halten, die die Indianer bereits vergessen haben. Und an der stelle springe ich dann komplett aus der Hose. Vielleicht kannst Du DAS ein bisschen nachvollziehen.

Wie gesagt, nichts gegen eure Erfahrungen als solche, ja nicht einmal was dagegen, darüber einen Film zu machen oder ein Buch oder einen Blog zu schreiben. Das einzige, was ich daran so kritisiere, ist, dass es das Klischee fördert, naturnahe Lebensweise wäre automatisch "indianische" Lebensweise, ganz einfach dadurch, dass ihr sagt, "wir haben wie die Indianer gelebt" ... ja, faktisch ja vielleicht sogar richtig, weil ja auch Indianer unbestritten mir den Lebensumständen in der Wildnis klarkommen mussten. Aber eben nicht nur die Indianer. Und das Vergessen dieser Tatsache, wird eben durch ein erneutes Buch/Film, was wieder naturnahes Leben unter die Überschrift "Indianer" stellt, gefördert. DAS ist, was ich kritisiere, nicht eure Lebensweise als solche.

Gruss
Bärbel
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Re: Eine Familie zieht in die Wildnis

Beitragvon Elk Woman » Sa 6. Dez 2014, 14:56

Na, dann doch noch einmal ergänzend zu Bärbels Ausführungen und zum letzten Posting von
@Line:


Zuerst einmal vorab "Danke, ebenso zurück und Zustimmung "für diese Worte :
Von Herzen wünsche ich Euch daher alles liebe - tut mir also leid wenn ich hier nicht hereinpasse. Mein Anliegen war positiver Art.
In diesem Sinne - machts gut und weiterhin viel Erfolg bei dem was Ihr tut.



Zu nachfolgendem : (hat Bärbel schon mir mit aus der Seele geantwortet)

Für uns war das eine tiefe und verändernde Erfahrung. Um so mehr blutet mir das Herz, wie die Natives heute leben (müssen). Um so weniger kann ich verstehen, dass sie nicht einen Ausweg suchen und zurück zu ihrer Kultur finden anstatt sich in Alkohol zu ertränken. Um so mehr möchte ich ein Bewusstsein schaffen in den Menschen, die Ureinwohner zu lassen wie sie sind und aufzuhören sie zu missionieren oder zu besuchen. (Die wenigen die es überhaupt noch gibt!)
Und wie sehr wünschte ich mir, dass die Indianer den FORTSCHRITT machen zu ihren Wurzeln zurückzukehren.


Nur noch ergänzend : Das ist auch das was mich am meisten betroffen macht, wenn solche Botschaften weiterverbreitet werden !
Und ;
(Die wenigen die es überhaupt noch gibt!)
= siehe ihre eigene Botschaft : "We shall remain !!!!"
( Ich will jetzt nicht raussuchen was die letzten Volkszählungen für Zahlen ausspuckten, aber siehe schon den Stand hier , d.h. die Seite ist zwar auch schon wieder in Textpassagen überholungsbedürftig und halt eben aus hiesiger Sicht geschrieben..; es geht mir also nur um Zahlen) : http://de.wikipedia.org/wiki/Indianer_Nordamerikas
Das ist dann wirklich diese (x)verleugnend, wenn man von "die wenigen" spricht... :idea: :
http://www.firstnationsseeker.ca/

(x) die wesentlich größere :!: Anzahl "von in den Städten lebenden Indianern" nicht mal hierbei berücksichtigt ..

Und
"aufhören sie zu besuchen"
: Das... wollen wirklich die NA und First Peoples Nationen, die ihre Tourismusbranche ´auch als Erwerbszweig´gerade zügig aufbauen ??`(und wart ihr nicht selber Besucher, die eben nur etwas länger blieben...?)
( Sollte hier eine Verwechslung mit den kleineren bisher unkanontaktierten Indigenen im Regenwald Südamerikas vorliegen :?: nixweiss )


Wir haben uns auf eine Zeitreise begeben um an dieses Wissen und an das tiefe Empfinden von ihnen heranzukommen. Und glaube mir.
Nach so langer Zeit in den Wildnis - ohne Kontakt zur zivilisierten Außenwelt, beginnst du wieder ursprünglich zu fühlen und tauchst automatisch immer mehr
in das ein was dir vorher gar nicht so klar war, dann aber klar wird.

Ja, das habt ihr, euch "auf eine Zeitreise" begeben; um " die WURZELN einer Fremde Kultur" ( die vielen alten Kulturen ähnelten) persönlich wahrzunehmen,
die zwar so wie ihr sie nacherlebtet (unter den heutigen, doch vergleichsweise weniger stressigen Aspekten, d.h. ohne Hungerzeiten, Kriegerische Zeiten, Krankheitsepidemien und Vertreibungen, etc.) -

So wie du das hier jetzt schreibst, ist es nachvollziehbar und für manch Einen sicher gut , d.h. euch uneingeschränkt gegönnt und nicht reinquasselnd ! ;)

Wir finden die Entwicklung der Indianer sehr traurig


Ich finde sie ( deren Entwicklung) im Moment gerade sehr spannend, so mit ihrem neuen aufkommenden Selbstwertgefühl, ihren gut ausgebildeten Leuten die an der weiteren, selbstbestimmten Entwicklung mitarbeiten und einer Jugend die ihre Zukunft einverlangt, d.h. das man nicht nach hinten schauend in Kummer steckenbleiben soll..!

Glaube mir, sie entwickeln sich prächtig, auch ohne unser Mitleid, aber mit unserem Verständnis für den langen Atem den sie dazu brauchen
und Anerkennung ihre kleinen und großen Fortschritte, genau so wie das Verständnis für ihre menschlichen (durch die Geschichte) noch verstärkten Schwächen.
;)


e.

________________________________________________________________________

Nachtrag in eigener Sache :!:

Da ich noch einen Hinweis bekam, dass man meine Worte in Bezug auf die Älteste mißverstehen könnte,
hier nachfolgend noch einmal zur Klärung :



Ausgangspunkt :

Wildnisfamilie hat geschrieben:
„die Älsteste, die uns besucht hat sehr froh darüber war was wir tun und sehr traurig über ihr eigenes Volk.“


Meine darauffolgende Antwort :
Und die `Älteste`die froh über die Fremden war, die mal so in ihre traditionelle Kultur ´ reinschnuppern ´
und im Gegenzug traurig über das eigenes Volk,
die hat (bei aller Wertschätzung !) in meinen Augen den Bezug zum heutigen täglichen Einbringen von ´zig Leuten ihres Volkes
`für die nächsten Generationen` selber verloren. Sorry :!: -
Genau dort wäre ihre Mitarbeit notwendig, bei den Kindern und Jugendlichen die in der Kultur aufwachsen !“


Dann kam diese Auslegung : „
Die Älteste - da wird einfach geurteilt darüber, sie würde sich nicht um ihre eigenen Leute kümmern?
Ich finde das super traurig, dass da einfach nur beurteilt und verurteilt wird ohne wirklich vorher nachzufragen und sich zu erkundigen.“


Dagegen hab ich mich natürlich gewehrt und es damit begründet, dass ich nur die wiedergegebenen Aussage
„ Freude über die europ. Leute die da in der wilden Natur leben und Traurigkeit über das eigene Volk“ für Letztere nicht Zukunftshelfend finde !
Dabei kann ich selbst bei meinem anschließenden Satz „ Genau dort wäre ihre Mitarbeit notwendig“ wirklich beim besten Willen da nichts davon entdecken,
es so zu sehen : "das ich unterstellt hätte, sie würde nichts für ihr Volk tun.. ":

Antwort Wildnisfamilie:
„Deine Aussage ist für mich eine klare Unterstellung - ich finde kein Wort im Sinne von das Du das vermutest oder ähnliches.
Du hast etwas aus einer Aussage von mir genommen und das dann als Fakt hingestellt ohne nachzufragen ob dem WIRKRLICH so ist.
Wenn Du das abstreiten willst finde ich gehört da schon viel Fantasie dazu?


Ja, ganz klares JA; "ich hab eine Aussage genommen und diese dann als Fakt hingestellt ; ohne nachzufragen ob das WIRKLICH so ist !"

Aber,wo kämen wir hin, wenn wir allem Geschriebenen erst einmal misstrauen würden und jedes mal rückfragen ´ob das so´ gemeint war … :?: :idea:

Sorry, aber ich habe neben meinem täglichen Mühen hier (um das ich keine großen Worte machen möchte, aber wohl sogar machen dürfte..)
wirklich keine zusätzlichen Ressourcen für solche Art von Kommunikationen …


Nun aber `Abgang meinerseits in Frieden, dem Tag angemessen`,
bzw. ALLEN einen schönen 2. Advent !

big_bye
elk

___________________________________________________________

Unbedingt reinschauen :

Und da wir hier ja auch mit über `OJIBWE ´sprachen,
anbei ein wirklich "frischer Vortrag" :D über sie :

(hab mich total amüsiert, weil das wirklich ein echtes heutiges Mädchen in dem Alter ist -,
und sie ist Ojibwe... ;) )


https://www.youtube.com/watch?v=_DBnstg6zx4
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