klar sind mir die Mängel der damaligen Serie "Mein Freund Winnetou" bewusst, wenn er z.B. wie du angibst seinem zukünftigen Comanche-Freund den Namen Tashunko Wiktko verleiht. Aber es waren eben nicht diese Fehler, die dieser Serie einen eher mäßigen Erfolg brachten, sondern weil eben fast niemand (außer ich vielleicht) eine Serie erwartete, die auf die wirklichen Probleme der Native Americans aufmerksam machte:
ElK:Den Anspruch, auf die wahren Probleme der Indianer aufmerksam machen zu wollen, hatte natürlich niemand erwartet, wenn Winnetou draufstand und Pierre Brice drin war, weshalb die Serie nur mäßig erfolgreich war.
Wenn man nun darüber diskutiert ob diese Serie ihrem Anspruch gerecht wurde, kann man natürlich schon drüber streiten. Aber wenn der genannte Comanche sich bei den Cheyennes übergeben muss, weil er gerade unbewusst einen Hund verspeist hat, dann weißt dies z.B. auf tatsächlich existente Tabus bei den Native Americans hin. War es doch bei den Comanche verpönt sich an Hundefleisch zu sättigen.
Will hier nicht noch ausführlicher werden. Denn meine Meinung steht ja schon fest. Trotz manch aufzuweisender Mängel wurde die Serie ihrem Anspruch größten Teils gerecht:
In die Handlung wurden gewisse historische Elemente mit eingebaut, u.a. das Amt für indianische Angelegenheiten, das Verhältnis der Armee und der Eisenbahngesellschaften zu den Indianern und die sich dadurch ergebenden Konflikte. Aber auch Brauchtum und Kultur kommen nicht zu kurz. Die Serie hat fast semi-dokumentarischen Charakter. Für Interessierte durchaus sehenswert, kam die Serie allerdings bei der Masse der Fernsehzuschauer nicht an, gerade weil die Figur des Winnetou anders dargestellt wurde, als der Winnetou, der aus den Filmen bekannt war, wo mehr die abenteuerliche Handlung und weniger die Historie eine Rolle spielte.
Quelle: http://karl-may-wiki.de/index.php/Mein_Freund_Winnetou
Fazit:Gerade das damalige Bemühen des Filmteams ihrem Anspruch gerecht zu werden, bescherte ihnen also einen nur mäßigen Erfolg. Man erwartete eben wieder einmal den Winnetou der 60er Jahre.
Ich gebe dir ja unbedingt Recht darin, wenn du meinst, dass wir nicht mehr auf einen Nenner kommen. Wünsche trotzdem noch allen ein paar schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Gruß - Toque