INDIANISCHE HÄUPTLINGE und ANFÜHRER




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INDIANISCHE HÄUPTLINGE und ANFÜHRER

Beitragvon Elk Woman » Mo 29. Dez 2008, 13:45

Hinweis: Alle hier mit einem "A (Archiv) + Verfassernamen" gekennzeichneten Beiträge sind Datenrückführungen aus dem vorherigem Forum !
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( A / Wasincun-win)

Osceola

Osceola, Asi-yahola wurde als Creek-Indianer um 1800 am Tallapoosa River geboren; nach dem Tod seines Vaters im Kampf hatte seine Mutter einen weißen Händler namens William Powell geheiratet.
Mehrfach wurde behauptet, Osceolas Vater sei ein Mischling schottischer Herkunft gewesen, doch Osceola wies dies stets zurück: "Kein fremdes Blut fließt in meinen Adern; ich bin ein Vollblut-Muskogee!"
Viele Weiße und Indianer, die ihn näher kannten, bestätigten die Richtigkeit seiner Worte, die auch durch die Tatsache untermauert wird, daß Osceola niemals die englische Sprache beherrschte.
Er war immer stolz darauf, Indianer zu sein.
"Bin ich ein Neger, ein Sklave? Meine Haut ist dunkel, aber nicht schwarz, ich bin ein Indianer, ein Seminole. Der Weiße wird mich nicht dunkler machen können. Ich werde den Weißen rot machen mit Blut und ihn dann schwärzen in der Sonne und im Regen, wo der Wolf an seinen Knochen nagen und der Bussard sein Fleisch verzehren wird."

Seinen Aufstieg zum berühmtesten Anführer der Seminolen hatte er ausschließlich seinen überragenden Fähigkeiten zu verdanken, da er eine Häuptlingswürde weder vererbt noch jemals verliehen bekommen hatte.
Auch er konnte sich - wie Pontiac und Tecumseh - schon als blutjunger Krieger auszeichnen: 1819 kämpfte er im ersten Seminolenkrieg gegen General Jackson.

Trotz seiner Creek-Abstammung war er gänzlich den Traditionen der Seminolen verhaftet.
Aus einem dieser Bräuche leitet sich auch sein Name ab: "Asi" ist die Bezeichnung für einen bei Zeremonien verwendeten schwarzen Trank aus Stechpalmenblättern, nach dessen Genuß die Krieger langgezogene Schreie ausstießen, die wie "Yaholo" klangen, was auch der Name der Gottheit war, der diese Zeremonie geweiht war.
Da Osceola imstande war, erhebliche Mengen dieses Trankes zu sich zu nehmen, bekam er den Namen "Asiyaholo", der von den Weißen zu "Osceola" verballhornt wurde.

Catlin, der berühmte Indianermaler, besuchte Fort Moultrie im Jahre 1838 und beschrieb in seinen Erinnerungen Osceolas letzte Tage.
Fünf Tage vor Osceolas Tod fertigte Catlin ein Porträt des großen Seminolen-Führers an.
"Dieser junge Mann ist zweifelsohne der außerordentliche Charakter, als der er seit einigen Jahren bekannt ist, und wird von den Seminolen unbestritten als geistiger Führer des Stammes angesehen, obwohl er kein Häuptling ist ... Aufgrund dessen, was ich gesehen und von Osceola selbst sowie von den Häuptlingen um ihn herum gehört habe, bin ich völlig überzeugt davon, daß er ein ganz ungewöhnlicher Mann ist, der Anspruch auf ein besseres Schicksal hätte ... Seine Gestalt ist mittelgroß, seine Bewegungen geschmeidig und elegant; seine Gesichtszüge sehen gut aus, sein Lächeln ist etwas weich.
Doch sein Charakter ist so außergewöhnlich, daß man die ganze Welt durchsuchen könnte, ohne einen ähnlichen zu finden."
Sein Auftreten soll von königlicher Würde gewesen sein, die durch den durchdringenden Blick seiner schwarzen Augen noch unterstrichen wurde.
Am 30. Januar 1838 starb Osceola an einer akuten Halsentzündung.

Sein Leichnam wurde mit militärischen Ehren bestattet.
Dr. Frederick Weedom, sein Arzt, behielt das Haupt für sich; später wurde es in New York in einem medizinischen Institut aufbewahrt, wo es 1866 bei einem Brand vernichtet wurde.
Als die näheren Umstände der Gefangennahme Osceolas durch eine Kommission unter der Leitung von John Ross, dem obersten Häuptling der Cherokee, aufgedeckt und bekannt gemacht wurden, erhob sich auch bei einem Teil der Amerikaner ein Sturm der Entrüstung, der sich besonders gegen den hinterhältigen General Jesup richtete.

1966 wurde Osceolas Grab in Fort Moultrie von seinen Verehrern geöffnet und die sterblichen Überreste heimlich in die Everglades gebracht.
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(A/ Robert)

Hi Wasi,
eine gute Idee die Rubrik mit Häuptlingen.
Danke für die Infos über Osceola.


Hier noch ein Link zu den Seminolen :

http://de.wikipedia.org/wiki/Seminolen

Die eingehende Erklärung über die Seminolen scheint mir etwas zu ungenau. Ein Großteil der Seminolen besteht aus Creek (Muskogee)- Indianern die nach Florida gingen und sich mit den dortigen Mikosukee u. einigen anderen zum Stamm der Seminolen zusammenschlossen. Seminole soll denn auch in etwa
mit den "Vertriebenen" zu übersetzen sein. Der Grund für die Auswanderung mancher Gruppen nach Florida scheinen die Übergriffe von Weißen, neue Siedler und Krankheiten gewesen zu sein. Die Sprachen der Seminolen waren hauptsächlich Muskogee, Mikosukee und auch Yuchi. Alle drei Sprachen haben bis heute überlebt, wobei Yuchi zu den gefährdeten mittlerweile zählt.
Osceola hat sich also nicht sonderlich an andere Sitten und Traditionen anpassen müssen, wie in dem Wikipedia - Artikel angedeutet wird, weil er als Creek geboren war.
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(A/ Wasincun-win)

Häuptling Spotted Tail

Spotted Tail oder Sinte Galeska (Gefleckter Schweif) wurde um 1823 geboren und war ein bedeutender Häuptling der Brulé-Sioux.
Seinen Namen verdankte er einem Trapper, der ihm einen Waschbärenschwanz schenkte, den Spotted Tail von da an immer als Kopfschmuck trug.
Seine größte Zeit als Krieger hatte er in den Jahren 1835 bis 1855.
In dieser Zeit soll er ca. 100 Skalps erbeutet haben.
Als eine Truppe der US-Armee im Jahre 1855 das Dorf von Spotted Tail überfiel, wurde er gefangen genommen.
Ein Jahr lang wurde er in Fort Leavenworth und Fort Kearney eingesperrt.
Während dieser Zeit wurde ihm bewusst, dass ein Krieg gegen die Weißen aussichtslos war.
Von da an nahm er im Indianerkrieg an keiner Kampfhandlung mehr teil, bis auf einer Ausnahme: Im Jahre 1865 beteiligte er sich an dem Überfall auf Julesburg, der als einer von vielen Racheakten nach dem Sand-Creek-Massaker verübt wurde.
1868 war er dann einer von den Häuptlingen, die den Friedensvertrag von Fort Laramie unterzeichneten.
Aus dem Reservat heraus, in dem er und sein Volk nach einigem Zögern einzogen, unternahm er mehrere Delegationsreisen nach Washington.
Im Jahre 1876 wurde er von General Crook zum Oberhäuptling der Red-Cloud- und Spotted Tail Agentur ernannt.
General Crook war es auch, der ihn darum bat, Crazy Horse zu suchen, um ihn zur Kapitulation zu überreden. Spotted Tail sah Crazy Horse nicht als Freiheitskämpfer, sondern als Unruhestifter, der die Sioux nur ins Unglück gestürzt hatte.

Er wurde auch für seine Dienste von der US-Regierung großzügig belohnt, was ihn innerhalb der Sioux-Stämme ins Zwielicht brachte.
Nachdem er von der Regierung sogar ein kleines Haus geschenkt bekam, wurde er am 5. August 1881 von seinem Unterhäuptling Crow Dog (Krähenhund) erschossen.
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CHIEF-JOSEPH

CHIEF-JOSEPH wurde im Jahre 1840 geboren und lebte mit seinem Stamm im Wallowa Valley, im heutigen Montana und an der Ostgrenze Oregons.

Man nannte ihn in seiner Sprache HEINMOT TOO-YA-LA-KEKT. Dieser Name bedeutet: Donner-der-über-die-Berge-rollt und er erhielt ihn im Alter von 11 Jahren bei einem Schutzgeisttanz.
Er war ein NEZ - PERCE sehr tapfer und intelligent.
Sie waren ein stolzes und faires Volk.
Der Name NEZ-PERCE bedeutet durchbohrte Nasen

In der Sprache der Indianer hießen sie NIMIPU.
Sie lebten in Einklang mit der Natur, Tieren und Pflanzen und betrachteten und achteten sie als gleichberechtigte Lebewesen. Dieses bedeutete, daß sie sich z.B. nach Erlegen eines Wildes, bei diesem entschuldigten und ihnen erklärten, daß sie sein Fell, sein Fleisch brauchten, damit sie weiterleben konnten.

1871, nach dem Tode seines Vaters, ging die Oberhäuptlingswürde an ihn über und war 31 Jahre Häuptling über die Nimipu.
Chief Joseph erwies sich in diesen Jahren des Krieges als der wohl genialste indianische Feldherr, der für die Freiheit seines Volkes kämpfte. Er war ein Häuptling, der nie Verträge brach.
Doch die Weißen mit denen er es zu tun hatte, brachen jeden Vertrag. Er kämpfte gegen die Generäle Howard, Miles und deren Truppen und gegen andere erfahrene Offiziere, die teilweise ihre Erfahrungen während des Bürgerkrieges gesammelt hatten.
Alle führenden Offiziere, die gegen ihn kämpften, achteten und respektierten Chief Joseph.
Für sie war er kein blutdürstiger Wilder, sonder ein Staatsmann und Feldherr, der sich für die Freiheit seines Volkes einsetzte.
Sein Ziel war es stets, durch Widerstand einen fairen Friedensvertrag zu erhalten, der den Nimipu die alten Jagdgründe, also ihre Heimat und vor allen Dingen das Wallowa Valley, zusicherte.
Er war einer der größten Indianer in der Geschichte von Amerika.
In ihm vereinigten sich der Mut von Red Cloud, die Redegabe von Tecumseh, die Geschmeidigkeit von Spotted Tail, die Tapferkeit von Crazy Horse und die Staatskunst eines Quanah Parker (Häuptling der Comanchen).

Der Krieg zwischen Chief Joseph und General Miles und General Howard näherte sich nun seinem traurigen und historischem Ende. Am 5. Oktober 1877 traf General Howard ein und Chief-Joseph rief nach einer erneuten Kapitualationsaufforderung seine Häuptlinge noch einmal zu einer letzten Beratung zusammen. White Bird und Looking Glass wollten bis zum Tode weiterkämpfen. Zögernd schob Chief-Joseph seine Entscheidung auf.
Am vierten Tag der Belagerung unter General Miles und General Howard wurde Looking Glass durch einen Scharfschützen erschossen. Am 6. Oktober schließlich kapitulierte Chief-Joseph und sein Stamm der Upper Nez-Perce, die nur 54 Kilometer von Kanada entfernt waren.

Für Joseph und seine Stammesangehörigen gab es keine Freiheit mehr. Sie wurden als Kriegsgefangene wie Vieh nach Fort Leavenworth in Kansas transportiert und nicht wie General Miles es versprochen hatte, zurück in ihre Heimat gebracht. Später wurden sie in Indianerterritorium nach Oklahoma gebracht.

Joseph und die etwa 150 Angehörigen seines Stammes wurden nach Nespelm in das Colville-Reservat im Staat Washington evakuiert, wo sie bis an ihr Lebensende in der Verbannung lebten.
Dort starb Chief Joseph am 21.11.1904. Laut ärztlichem Totenschein starb er an gebrochenem Herzen.
Seine Worte, die er bei Unterzeichnung seiner Kapitulation sprach, sind Geschichte geworden und seine Guerilla Strategie wird auch noch heute an der West Point Military Academy gelehrt.
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Satank

Satank, auch Sitting Bear genannt, wurde um 1810 geboren. Schon früh wurde er zum Häuptling der Kiowa gewählt.
Im Jahre 1840 spielte er bei den Friedensverhandlungen zwischen den Comanchen, den Kiowas, den Kiowa-Apachen, den Cheyenne und den Arapahoes eine bedeutende Rolle.
Hier wurde der "Große Frieden" zwischen den südlichen und nördlichen Stämmen beschlossen, um den Widerstand gegen den weißen Mann, der immer tiefer in das Land vorstieß, zu erhöhen.
Dieser Widerstand vermochte aber nicht die Besetzung des Landes zu verhindern.
Deshalb unterzeichnete Satank zusammen mit anderen großen Häuptlinge am 21. Oktober 1867 den Vertrag von Medicine Lodge Creek, den die Weißen aber schon bald brachen.
Als sein Sohn 1870 getötet wurde, beteiligte sich Satank 1871 zusammen mit Satanta an mehrere Überfälle.
Daraufhin wurden beide verhaftet und unter Mordanklage gestellt.
Während des Transportes ins Gefängnis nach Texas, konnte Satank sich befreien, und stach dabei einen seiner Bewacher nieder. Bei der Flucht wurde er jedoch im Kugelhagel tödlich getroffen.
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(A/ Robert)

Hi Wasi,da hattest du fast den gleichen Gedanken wie ich, lol.Ich hab auch überlegt Kiowa-Häuptlinge vorzustellen.Hier also nun:

Satanta (White Bear)

Er war schon recht früh als Kriege und Anführer anerkannt,unterzeichnete auch Verträge wie Medicine Lodge 1867.Von den Weißen wurden Vereinbarungen bald nicht mehr sehr genau eingehalten, was die Kiowa wiederholt auf den Kriegspfad trieb. Satanta wurde zusammen mit Satank (Sitting Bear)und Adoette (Big Tree) in Militärgewahrsam genommen, auf betreiben des Kiowa-Stammes und unter zwang auf die Reservation zu ziehen, wurden die Häuptlinge wieder freigelassen. Später sah sich Statanta jodoch in der Situation in der er erneut den Kriegspfad wählte. Erneut in Gefangenschaft geraten wurde er in ein Militärgefängnis gebracht, wo er angeblich 1878 den Freitod wählte indem er aus einem höheren Stock aus dem Fenster sprang.Die Kiowa, vor allem Nachkommen des Chiefs, zweifeln diese Version an, da sie glauben ein Kiowa-Häuptling würde so etwas nicht tun. Satanta wurde als imposante Persönlichkeit beschrieben, muskulös, groß und ein hervorragender Redner, der die Kiowa-Sprache eloquent einzusetzen wußte. Er wurde auch der "Redner der Prärie" genannt. Alles in allem könnte man ihn am Ende als eine tragische Figur bezeichnen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Satanta
http://www.hohu.de/Satanta.html
http://www.indianer-web.de/plains/sprairie.html
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(A/ Wasincun-win)

Fein Rob also funktioniert der spirituelle Teil hier zwischen uns auch .
Und weiter mit den Kiowas

Kicking Bird

(* 1835; † 3. Mai 1875) war ein Häuptling der Kiowa.
Als Führer der Friedensfraktion unter den Kiowa bemühte er sich um eine friedliche Einigung mit den US-Amerikanern.
Nach dem überraschenden Tod des Oberhäuptlings Dohasan im Jahr 1866 führte Kicking Bird die Friedenspartei seines Stammes an und wurde dadurch zum Gegenspieler der Häuptlinge Satanta und Lone Wolf, die eine kriegerischere Politik gegenüber den US-Amerikanern befürworteten.

1872 wurde Kicking Bird von Vertretern der USA zum Oberhäuptling ernannt, allerdings ohne den entsprechenden Rückhalt im eigenen Stamm zu haben.
Nachdem er im Frühjahr 1875 im Namen der US-Regierung 50 Kiowas benennen musste, die repräsentativ für den gesamten Stamm in die Gefangenschaft nach Florida gehen sollten, verlor er jedes Ansehen in seinem Stamm.
Kurz danach, im Mai 1875, fand man ihn tot in seinem Tipi auf. Vermutungen besagen, das er von seinem eigenen Stamm vergiftet wurde.

Personendaten
NAME Kicking Bird
KURZBESCHREIBUNG Stammeshäuptling Kiowa
GEBURTSDATUM um 1835
STERBEDATUM 3. Mai 1875
STERBEORT am Cache Creek

Die US- amerikanische Band Woven Hand hat Kicking Bird auf dem Album "Ten Stones" ein gleichnamiges Stück gewidmet.

(Quelle: wikipedia)
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(A/ Robert)

Hi Wasi,
hast recht, der spirituelle Teil scheint auch zu funktionieren

Ich nutze mal die kurze Mittagspause um noch eine kleine Anekdote über die Kiowa-Häuptlinge zu schreiben, das könnte die / den eine/n vielleicht interessieren zu lesen.
Die Geschichte hängt mit den Symbolen der Gourd Society zusammen und stammt aus dem Buch Kiowa Voices I,wo ich es entdeckt habe.
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"Eine Gruppe Kiowa-Krieger hatte in Texas einen Kampf mit Mexikanern und im Verlauf des Gefechtes gelang es einem der Mexikaner den Häuptling Satank mit einem Lasso zu fangen.
Ein anderer bekannter Krieger und Häuptling, Lone Wolf, bemerkte das und kam angeritten und zerschnitt das Seil und hat somit Satank gerettet. Satank hatte das Seil noch um als die Krieger später in ihr Camp zurückkamen. Seit dem ist das Seil ein Symbol für die Society, ein Triumph-Zeichen.
Ein weiteres Symbol wurde das Signalhorn welches die Armee benutzte um im Gefecht zu dirigieren. Die Kiowa wußten sehr wohl zu welchem Zweck die Soldaten diese Signal-Hörner oder Trompeten verwendeten. In einem Kampf gegen Soldaten wurde Satanta auf den Signalbläser aufmerksam und dachte sich dieses Horn zu erbeuten um die Soldaten durcheinander zu bringen wenn er darauf blies. So geschah es, Satanta tötete den Soldaten mit dem Horn, nahm dieses an sich und blies darauf , was die Soldaten verwunderte und den Indianern einen Vorteil brachte als sie die Verwirrung der Soldaten ausnutzen konnten. Der Ursprung der Society geht auf eine Legende zurück nach der ein Kiowa-Krieger der von seiner Gruppe getrennt wurde ein Erlebnis hatte bei dem ihm ein roter Wolf die Lieder und Tänze beibrachte und ihm auftrug diese dem Kiowa-Volk zu übergeben. "
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(John Donne)
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von Anzeige » Mo 29. Dez 2008, 13:45

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Re: INDIANISCHE HÄUPTLINGE und ANFÜHRER

Beitragvon Elk Woman » Mo 29. Dez 2008, 13:49

(A/ Wasincun win)

Hiawatha

Hiawatha („der Sucher des Wampumgürtels“) ist der Name eines Onondaga-Häuptlings, der den Anstoß zur Gründung des Irokesen-Bundes gegeben haben soll.

Hiawatha wurde bei seinem eigenen Stamm zurückgewiesen und flüchtete zu den benachbarten Mohawk (früher Canienga genannt). Mit deren Hilfe und mit Hilfe seiner Redekunst gelang es Hiawatha, seine Idee umzusetzen. Henry Wadsworth Longfellow widmete ihm 1855 ein langes Epos, The Song of Hiawatha, in dem Hiawatha allerdings aus wohl romantisierenden Gründen falsch den Anishinabe zugeordnet wurde.

Personendaten
NAME Hiawatha
KURZBESCHREIBUNG Onondaga-Häuptling

Von: http://de.wikipedia.org/wiki/Hiawatha
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(A/ Robert)

Der Friedensstifte,
Hiawatha und Tadodaho


Nochmal zurück zu den Irokesen, zum Friedensstifter, Hiawatha und die Gründung der Irokesen-Liga und was ich dazu finden konnte:

Im Land südlich des Onatrio-Sees, das heute New York State bildet, lebten verwandte Stämme der Irokesen-Sprachfamilie.
Diese Stämme wurden später bekannt als Mohawk, Oneida, Onondaga, Cayuga und Senecas. Jede Nation lebte in seinem separaten Territorium, in mehreren Siedlungen die von Palisaden umringt waren. Nordlich u. westlich von diesen Stämmen lebten die Wendat (Huronen) und andere Stämme der irokesischen Sprachfamilie, die Petun (Tobacco), die Neutral und die Erie. Südlich wohnten die Susquehanna, ein machtvoller, kämpferischer irokesischer Stamm in Pennsylvania.
Östlich der New York-Irokesen Nationen lebten algonkin sprechende Stämme, in nächster Nähe am Hudson River die Mahican, seit langer Zeit Feinde dieser Irokesen.
Vor langer Zeit, noch bevor Europäer im Nordosten der heutigen USA ankamen, herrschte Krieg und Unglück dadurch unter den Irokesen des New York State Gebietes, wie die Überlieferungen besagen. Obwohl diese Stämme verwandt sind, bekämpften sie einander und auch andere Stämme, wie die Mahican, Abenaki und andere Neu-England-Algonkin.
Angriffe von Kriegern einer Irokesen-Nation auf eine andere führte zu Gegenangriffen, Rache und lange Jahre der Blutfehden. So oft schien die Sonne auf kämpfende Männer das in diesen Tagen gesagt wurde die Sonne würde den Krieg lieben.
Furcht und Hass waren an der Tagesordnung. Sogar in seinem eigenen Dorf konnte man manchmal seinem eigenen Nachbarn nicht trauen. Die Leute sagten wenn die Wolken unsere Großmutter Mond verdecken, war es nicht sicher in der Nacht draussen zu sein.
Der gefürchteste und berühmteste dieser Krieger war Tadodaho, ein Häuptling der Onondaga-Nation. Er war intelligent und böse und machte einen grausamen und hässlichen Anschein.
Sein Haar sah aus als würden Schlangen darin sein. Tadodahos
reputation als mächtiger Krieger und Zauberer zog eine Gruppe von jungen Kriegern an die im folgten und ihm gehorchten.
Jene die sich ihm entgegenstellten starben auf mysteriöse Weise oder wurden vom Dorf verjagt, weshalb die Onondagas bald in Furcht und Angst lebten und nichts gegen ihn unternahmen. Tadodaho und seine Krieger terrorisierten auch die nahen Siedlungen der Cayuga und Seneca etwas westlicher.
Das ganze Irokesenland wurde schnell zu einem Ödland durch all dieses schrecklichen Zustände.
Nun befand sich aber unter den Onondaga ein mutiger Häuptling der keine Furcht vor Tadodaho kannte. Dieser gute Häuptling war Hiawatha (Hayenwatha / He-makes-Rivers) der vielmals versuchte Tadodaho umzustimmen und seinen Verstand gerade zu rücken. Dieser jedoch wies alles Versuche zurück Rat oder Führung durch einen anderen Mann anzunehmen. Er betrachtete Hiawathas Friedensbemühungen mit Argwohn. Hiawatha liebte sein Volk mehr als seine eigene Sicherheit. Er sandte Nachricht an alle Onondaga-Döfer um sie zu einer großen Versammlung zusammen zu rufen. Dort wollte er seine Vorschläge für Frieden, Freundschaft und Cooperation darlegen. Als die Zeit da war versammelte sich das Volk erwartungsvoll und hofften der große
Orator Hiawatha würde ihnen gute Nachrichten bringen, das die Zeit der Schwierigkeiten und Not enden würden und jeder ohne Furcht leben könnte. Bevor Hiawatha jedoch sprechen konnte erschien Tadodaho mit seinen Männern und die Leute zerstreuten sich wieder aus Furcht vor ihnen. Somit kam diese
Versammlung und eine positive Veränderung nicht Zustande.
Nicht lange danach starben die Töchter von Hiawatha, jedesmal wenn versucht wurde eine Versammlung einzuberufen und es wurde gesagt es geschah durch Tadodaho´s Hexenkunst.
Nun war Hiawatha allein in dieser Welt und krank vor Trauer.
Frustriert und verzweifelt verließ er sein Onondaga-Volk dem er den Frieden bringen wollte. Überkommen von Trauer und Wut ging er durch die Wälder und wurde ein einsamer Wanderer.
Während seiner langen, sorgenvollen Reise begann seine Trauer langsam seinen Geist zu verwirren. Ganz allein und vorwährend sich grämend fühlte er das alles Gute in ihm ihn verließ und das er Begann den Charakter von Tadodaho anzunehmen, seinem Gegenspieler. Sein Geist war nicht länger "gerade".
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Auf seinem Pfad der Sorge hatte er nur den Wunsch von Gesellschaft. Kein Mensch kam um ihn von seiner Bürde zu befreien. Eines Morgens machte er auf seinem Weg drei Perlenschnüre, schnitt zwei gegablete Zweige und setzte sie in den Boden. In die Gabeln setzte er einen weiteren Zweig und setzte sich davor. Dann legte er die drei Schnüre über den letzetn Zweig und sagte zu sich selbst:"Das ist es was ich tun würde wenn ich jemanden treffen würde mit Gram, so wie mich. Ich würde sie trösten denn sie sind bedeckt mit Nacht und umhüllt von Dunkelheit. Dieses würde ich wegheben mit Worten des Beileides und diese Schnüre von Perlen würden Worte werden mit welchen ich sie ansprechen würde".
Das, wie die späteren Irokesen sagten, war der Ursprung des
Condolence - Rituals.
Hiawatha ging nach Osten weiter und kam in ein Gebiet mit kleinen Seen. An seinen Ufern sah er zahllose kleine weiße Muschelschalen die er aufnahm und zusammenschnürte. Dann legte er sich diese Schnüre aus weißen Muschelschalen um den Hals als ein Zeichen des Friedens, denn er betrat das Land der Mohawks, des Volkes des Feuersteinlandes.
Am Rande es Waldes in der nähe des Mohawk-Dorfes ließ er sich auf einem Baumstumpf nieder. Eine junge Frau die Wasser holen wollte bemerkte ihn dort und ging in das Dorf um zu melden das ein Mann vor dem Dorf saß. "Ein Mann sitzt dort und hat seine Brust bedeckt mit Schnüren von weißen Muscheln."
Zu dieser Zeit lebte ein Mann aus dem Norden in dem Mohawk-Dorf, Deganawidah (Two-Streams-flowing-together), ein Wendat (Hurone) von Geburt. Er kam zu den Mohawks mit einer Botschaft des Friedens. Er wußte das der Fremde als Freund kam, denn die weißen Muscheln waren Symbole des Friedens.
Der Mann aus dem Norden sandte jemanden aus um Hiawatha Willkommen zu heißen und ihn in das Dorf zu bringen.
Als Hiawatha in das Dorf von rindenbedeckten Langhäusern begleitet wurde fühlte er Freundschaft um ihn herum. Diese Mohawks die so gefürchtet bei ihren Feinden waren, lebten untereinander in einer friedlichen Weise. Hiawatha wurde in das Haus von Deganawidah gebracht. Noch bevor beide ein Wort sprachen verstanden sich die beiden Männer.
"Mein jüngerer Bruder", sprach der Mann aus dem Norden," ich sehe deine tiefe Trauer. Du bist ein Häuptling unter deinem Volk und dennoch wanderst du umher".
Hiawatha erzählte seinem Gastgeber von seinen großen Sorgen,
dem Verlust seiner Familie und seiner Einsamkeit.
Deganawidah lud in ein bei ihm zu wohnen und teilte dem Rat der Häuptlinge bei den Mohawks das Leid Hiawathas mit.
Ihre Herzen wurden berührt und sie sandten Deganawidah um die Last von Hiawatha zu nehmen. Als dieser zu seinem Haus zurückkehrte hörte er Hiawatha vor den drei Perlenschnüren trauern. Er ging daher zu seinem neuen Freund und nahm die Schnüre um ihn zu trösten.
Die erste Schnur nehmend, sagte Deganawidah,"Wenn eine Person unter einem großen Verlust leidet durch einen Todesfall und trauert, blenden die Tränen seine Augen so das er nicht sehen kann. Mit diesen Worten wische ich die Tränen von deinen Augen so das du nun klar sehen kannst."
Die zweite Schnur präsentierend fuhr er fort, " Wenn eine Person unter einem großen Verlust leidet durch einen Todesfall und trauert, sind seine Ohren verschlossen und kann nichts hören. Mit diesen Worten öffne ich deine Ohren so das du wieder hören kannst".
Die letzte Schnur nehmend sagte er," Wenn eine Person unter einem großen Verlust leidet durch einen Todesfall und trauert,
ist seine Kehle verschlossen und kann nicht sprechen. Mit diesen Worten befreie ich deine Kehle so das du wieder frei
sprechen und atmen kannst." (Freie Übersetzung).
Dies sind die drei grundlegenden "Worte" welche die Irokesen bis zum heutigen Tage befolgen.
Mit dieser Zeremonie wurde Hiawathas Geist wieder gesund.
Deganawidah und Hiawatha wurden enge Freunde und arbeiteten zusammen in ihrer Missions des Friedens und um die "gute Botschaft" zu allen Nationen zu bringen.
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Deganawidah war auch ein einsamer Wanderer bevor er zu den Mohawks kam. Von Geburt war er ein Wendat die nördlich des Onatrio-Sees wohnten. Die Wendat sind ein verwandtes Volk zu den NewYork-Irokesen mit einer sehr ähnlichen Kultur. Ihre Sprache, wohl als irokesisch zu erkennen, unterschied sich dennoch etwas von denen der späteren fünf (sechs) Nationen.
In seinem Heimatdorf übten die Jungen für den Krieg um ihre Geschicklichkeit zu schärfen, aber als Deganawidah älter wurde sprach er nur von Friede, Freundschaft und Einheit.
Dieser junge Mann war immer ehrlich, ehrenhaft und sprach stets mit gerader Zunge. Die Wendat jedoch sahen ihn als komisch an und betrachteten seine Äußerungen als verrückt.
Er behauptete seine Botschaft des Friedens käme direkt vom Meister des Lebens, des Schöpfers, aber niemand glaubte ihm.
Deganawidahs Ideen und Wege trennten ihn mit der Zeit von seinem Volk. Die Wendat verstanden und tolerierten ihn nicht und erkannten ihn nicht als Prophet an. Mit der Zeit waren sie dermaßen gegen ihn das sich Deganawidah dachte die Wendat zu verlaßen und seine Botschaft besser zu einem anderen Volk zu bringen welches ihn verstehen möge. Nach dieser Entscheidung baute er sich ein Kanu und verabschiedete sich von seiner Mutter und Großmutter. Er sagte ihnen es ist Zeit aufzubrechen und die Ratsfeuer von fernen Stämmen aufzusuchen um die Friedensbotschaft zu verkünden. Es ist seine Aufgabe das Blutvergiessen unter den Menschen zu stoppen.
Als er in das Land der Irokesen südlich des Ontario-Sees kam, traf er auf einige Jäger. Deganawidah trug ihnen auf heimzukehren und seine Ankunft anzukündigen, "Sagt der Botschafter der guten Nachrichten des Friedens wird in ein paar Tagen kommen". Die Jäger brachten dies Nachricht zu ihrem Häuptling der sich erfreut darüber zeigte, den sein Dorf hatte lange mit Schwierigkeiten zu tun.
Auf seinem Weg zum Dorf der Jäger hielt Deganawidah an der kleinen Hütte einer Frau die am Weg des Pfades der Krieger lebte, der von Osten nach Westen verlief. Es war ihre Sitte die Krieger zu grüßen und ihnen Essen zu geben. So tat sie es auch mit Deganawidah. Nach dem Essen erklärte ihr der Friedensstifter die guten Neuigkeiten des Friedens und der Macht. Ich trage den Willen des Meisters des Lebens und meine Botschaft wird ein Ende der Kriege zwischen Ost und West bringen. Das Wort das ich bringe ist das alle Leute sich lieben sollen und in Frieden zusammenleben sollen."
Die Frau stimmte seinen Erklärungen zu und wurde die erste Person welche den großen Frieden akzeptierte. Deganawidah nannte sie daher Jigonsasee, oder New Face, denn sie reflektierte den neuen Geist. Er ernannte sie zur Mutter der Nationen, der großen Friedensfrau.
Daraufhin ging er weiter nach osten und kam zu einem Mohawk-Dorf. Dort setzte er sich am Waldrand nieder und rauchte seine Pfeife. Dies war die Sitte für jamanden der bei einem fremden Dorf auftauchte um niemanden zu erschrecken, die in ansonsten für einen Feind halten könnten.
Männer erschienen und brachten ihn zu ihrem Häuptling wo er ihnen seine Botschaft überbrachte und freudig aufgenommen wurde.
Da Deganawidah von einem fremden Stamm war, war er also auch neutral in diesem Land, was ihm seine Botschaft erleichterte.
Er war in keine der Blutfehden verwickelt und konnte als Friedensstifter auftreten. So wurden die Mohawks die erste Nation die der Friedensstifter gewinnen konnte.
Nachdem Hiawatha zu den Mohawks kam und auf Deganawidah traf wurde er bald in den Mohawk-Stamm aufgenommen ein Häuptling unter ihnen. Jeder der beiden Männer hatte versucht in seiner Weise Frieden zu den Stämmen zu bringen. Nun taten sie es zusammen und brachten die Botschaft zu den Dörfern.
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Ihr Vorhaben war die Formation einer Konföderation, oder Familie von Nationen. Jeder Stamm der das akzeptierte würde eine Natione innerhalb der Konföderation werden.
Die Regierung würde geformt werden nach vertrautern Strukturen, die Liga würde eine erweiterte Familie darstellen,
basierend auf lokalen Verwandschaftsgruppen bekannt als Klans.
Die Klan-Häuptlinge wären die Häuptlinge der Konföderation, jedoch würden die Clan und Stammes-Regierungen trotzdem unabhängig bleiben. Dies waren die Pläne der beiden die später dann in die Tat umgesetzt wurden.
Nachdem die Mohawks dem großen Frieden, Kayanerehkowa, zustimmten suchten sie die Oneidas auf, welche nach einem Jahr der Beratung zustimmten den Frieden zu akzeptieren.
Als nächstes gingen Deganawidah und Hiawatha zu den Onondagas.
Dort wollte das Volk den Frieden, einzig Tadodaho wies die Delagation zurück und war nach wie vor nicht willig Frieden zu schließen. Trotz dieses Rückschlags für den Frieden gingen die Botschafter weiter zu den Cayuga welche dem Friedensbündnis beitraten. Lange mußten sie unter den Angriffen der Onondaga leiden und fühlten sich unter dem Schutz der Liga sicher.
Nach dem Erfolg bei den Cayugas wanderten die Botschafter weiter zum Genesee-Fluß ins Land der Senecas. Hier hatten sie mit einer Schwierigkeit zu kämpfen. Obwohl die Häuptlinge den Frieden akzeptieren wollten, stellte sich der Kriegshäuptling der Seneca dagegen. Deganawidah schlug vor das die Seneca erst ihre inneren Probleme lösen sollten und danach weiterverhandelt werden würde. Solange waren die freundlich gesinnten Häuptlinge und ihre Anhänger willkommen im Bund.
Die Friendensbringer wandten sich erneut den Onondaga zu und gingen zu ihnen als Vertreter einer neue gegründeten Liga.
Die Onondaga-Häuptlinge begrüßten sie und führten sie zum Haus von Tadodaho. Deganawidah sang ein Friedenslied vor Tadodaho und führte eine Zeremonie durch um seine Geist zu heilen. Als Tadodaho angeboten würde der Feuer-Hüter des Rates Konföderation zu sein, als der oberste Häuptling, stimmte er zu und sein Geist war geheilt von allem Bösen.
Zuletzt wurden die beiden verbliebenen Kriegshäuptlinge der Senecas, welche noch nicht dem Friedensbund betraten, als Kriegshäuptlinge der Konföderation eingesetzt um die Krieger der Konföderation zu führen, falls sie angegriffen werden würden, und so stimmten auch diese dem großen Frieden bei.
Deganawidah erklärte die Macht der Liga als "vollkommen und komplett" und wählte als Symbol der Liga der fünf Nationen den Fichtenbaum. Der Baum hat vier symbolische Wurzeln, die großen weißen Wurzeln des Friedens, sich nach den vier heiligen Windrichtungen ausbreitend. Jede Nation welche der Liga beitretten wollte mußte nur den White Roots of Peace nachfolgen und fand Schutz unter dem Friedensbaum. Auf dem Gipfel des Baumes wacht der Adler und würde einen Warnschrei ausstoßen wenn die Liga in Gefahr wäre. Deganawidah pflanzte den Baum im Land der Onondaga, dem Platz des großen Ratsfeuers. Dort sitzen die Liga-Häuptlinge, die Friedenshäuptlinge als Bewahrer des großen Friedens.
Die Namen dieser fünfzig Häuptlinge werden seit dieser Zeit als Titel an die nachfolgenden Häuptlinge weitergegeben und sterben somit nie. Auf diesem Wege würde die Liga immer am Leben bleiben. Einzig der Name des Friedensstifter wird nicht weitervererbt. Traditionell wird sein Name nur während der Ausführung von Ritualen ausgesprochen, ansonsten sprechen die Irokesen von ihm respektvoll als "Der Mann des Nordens" oder
"The Peacemaker". Alle anderen Häuptlingsnamen, inklusive der von Hiawatha, werden innerhalb der Klans weitervererbt an nachfolgende Häuptlinge.

Niemand weiß heut wie alt die Liga genau ist. Es ist nur bekannt das, als die ersten Europäer mit den Irokesen in Kontakt kamen, die Liga bereits als alt betrachtet wurde.
Andere legen das Gründungsdatum zwischen 1400 und 1500.
Die Irokesen sprechen von sich selbst als - Ongwehonwe- (Menschen, Volk), - Ongweh- (Mensch, Einzahl) oder bezeichnen sich als Haudenosaunee (sie bauen Langhäuser, Volk des Langhauses).

(Quellen: Indians of North America - The Iroquois, Barbara Graymont;
The Iroquois Trail, M.R. Harrington)
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Re: INDIANISCHE HÄUPTLINGE und ANFÜHRER

Beitragvon Elk Woman » Mo 29. Dez 2008, 14:01

(A/ Wasincun-win)

Roman Nose

Roman NoseWoo-ka-nay, besser bekannt als Roman Nose
(* um 1830 in Colorado; † 17. September 1868)
war ein Häuptling der Himoweyuhkis (Crooked Lances oder Elk Horn Scrapers), einer Kriegergesellschaft der Cheyenne-Indianer.

Roman Nose bekämpfte vehement die Kansas-Pacific-Railroad-Gesellschaft.
Am 29. Oktober 1865 kämpfte er bei Platte Bridge (Wyoming) gegen eine US-Eskorte unter Leutnant Caspar Collins.
Die gesamte Eskorte wurde bis auf den letzten Mann getötet. 1866 protestierte er anlässlich einer Ratsversammlung, in Anwesenheit von General Palmer, bei Fort Ellsworth im heutigen Kansas gegen die Einwanderung der Weißen in das Gebiet der Indianer.
Am 17. September 1868 kam es zwischen Major George A. Forsyth und seiner Truppe auf dem später so bezeichneten Beecher Island im Arickaree-River, Yuma County (Colorado), zum Kampf mit den Nördlichen und Südlichen Cheyenne unter Pawnee Killer, Tall Bull, White Horse und Roman Nose.
Roman Nose und Lieutenant Frederik H. Beecher wurden dabei beide getötet.
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Crazy Horse

Crazy Horse wurde im Herbst 1841 als Sohn eines Medizinmannes geboren.
Sein indianischer Name lautete Tashunka Witko (wildes Pferd). Er gehörte zum Stamm der Oglala.
Crazy Horse unterschied sich von seinen Stammesbrüdern durch eine ungewöhnlich helle Haut und durch hellbraunes Haar.
Wie all seine Kameraden sollte er schon in frühester Kindheit tapfer sein und den Kriegern nacheifern.
Schon als Junge nahm er an Kriegszüge gegen feindliche Stämme wie die Crows und den Shoshonen teil.
Er prahlte jedoch nicht mit seinen Taten wie seine Kameraden. Im Gegenteil, als junger Mann war er sehr bescheiden und zurückhaltend.
Am 21. Dezember 1866 vernichtete Crazy Horse mit seinen Stammesbrüdern unter der Führung von Red Cloud den größten Teil der Besatzungstruppen von Fort Phil Kearny unter dem Kommando von Captain Fetterman. Fetterman war ein Indianerhasser und prahlte oft damit, dass er mit 80 Mann durch die gesamte Sioux-Nation reiten könne.
An diesem Tag wurde ein Trupp Soldaten vor das Fort geschickt um Holz zu holen.
Dabei wurden sie von den Indianern, die das Fort belagerten, angegriffen und eingekesselt.

Am 17. Juni 1876 schlug Crazy Horse im Rosebud-Tal die Truppe des Bürgerkriegskämpfers General Crook, die sich aber mit Hilfe des Shoshonen-Häuptlings Washakie zurückziehen konnte.

Am 25. Juni 1876 kam es dann zur berühmten Schlacht am Little Big Horn, bei dem Crazy Horse dank seiner jetzt überlegenen Kriegsführung zusammen mit Sitting Bull General Custers Kompanie vernichtend schlug.
Nach dieser Schlacht musste Crazy Horse fliehen, da er jetzt von der US-Armee gejagt wurde.

Am 8. Januar 1877 fand ein Kommando von General Nelson A. Miles das Lager von Crazy Horse.
Er konnte jedoch fliehen. Aber der kalte Winter brachte ihm und seinen Gefolgsleuten nur Hunger, Durst und Erschöpfung. Daher ergab er sich schließlich zusammen mit 300 Familien.
Er wurde im Red Cloud-Reservat bei Fort Robinson untergebracht.
Als er sich bei dem Versuch ihn einzukerkern widersetzte - er soll angeblich einen Fluchtversuch unternommen haben - wurde er durch ein Bajonett hinterrücks erstochen.
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Quanah Parker

oder indianisch Kwaina, wurde um 1847 als Sohn einer weißen Frau namens Cynthia Ann Parker geboren.
Diese wurde im Jahre 1836 von seinem Vater Pea Nocona, dem Häuptling der Nokoni-Comanchen, im Alter von neuen Jahren verschleppt.
Das junge Mädchen gewöhnte sich schnell an die Lebensweise der Indianer, und im Alter von 19 Jahren heiratete sie Pea Nocona. Quanah war also ein Halbblut.
Als am 17. Dezember das Dorf, in dem Quanah lebte, von dem Texas Ranger Captain L. S. Ross und seinen Männern angegriffen wurde, kam sein Vater dabei ums Leben, und seine Mutter wurde gefangen genommen.
Sie musste fortan mit ihrer kleinen Tochter Prairie Flower bei ihrem Onkel Isaak Parker leben.
Als Prairie Flower im Jahre 1864 erkrankte und starb, nahm sich ihre Mutter das Leben, indem sie sich zu Tode hungerte. Quanah selbst konnte bei dem Überfall fliehen.
Er versuchte noch, mit allen ihm zu Verfügung stehenden Mitteln, den Aufenthaltsort seiner Mutter und seiner Schwester ausfindig zu machen, was ihm aber nicht gelang.
Daraufhin verließ er die Nokoni und schloss sich den Kwahadi an, einen mächtigen Stamm in Llano Estacado, der zahlreiche Beutezüge in Mexiko und Texas unternahm.
Hier wurde er schon bald aufgrund seiner hervorragenden kriegerischen Fähigkeiten zum Häuptling gewählt.
Quanah und seine Krieger ließen sich nicht einschüchtern, obwohl der Kommandeur des 4. Kavallerie-Regiment, Colonel Ranald Slidell Mackenzei sie immer wieder in Gefechte verwickelte.

Im Frühjahr 1874 entdeckte Quanah eine große Anzahl von verwesten Büffel, die von weißen Büffeljägern getötet wurden.
Am 27. Juni 1874 beteiligte er sich daraufhin zusammen mit Lone Wolf und Satanta an der Schlacht von Adobe Walls, einem Zentrallager der Büffeljäger, in der er zusammen mit über 700 Kiowa, Cheyenne, Arapaho und Comanchen 29 Büffeljäger angriff, die sich aber dank moderner Sharps-Feuerwaffen erfolgreich verteidigen konnten.
Jetzt wurde es immer schwieriger den strengen Winter zu überleben.
Als dann noch Quanahs Lager von Colonel Mackenzie im Palo Duro Canon entdeckt und angegriffen wurde, und dabei sämtliche Zelte, Vorräte und Pferde vernichtet wurden - die Indianer selber konnten zum größten Teil entkommen - kapitulierte Quanah Parker am 2. Juni 1875 und zog mit seinem Volk in das Reservat bei Fort Sill nach Oklahoma.

Hier passte er sich sehr schnell an die weißen Lebensgewohnheiten an.
Seinen Anhängern empfahl er, sich ebenfalls anzupassen, dabei aber die alten indianischen Traditionen nicht zu vergessen. Quanah Parker wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann, außerdem Richter im Reservat (1886), Deputy Sheriff von Lawton (1902) und Vorsitzender des lokalen Schuldistrikts (1908).
Später wurde sogar eine Stadt nach ihm benannt.
In seinem Leben hatte er insgesamt 8 Frauen, davon fünf gleichzeitig.
Außerdem war er Vater von 25 Kindern.
Am 22 Februar 1911 starb Quanah Parker an den Folgern einer Lungenentzündung.
Er war der wohlhabendste Indianer Amerikas.

Trotz seiner Weltoffenheit, insbesondere in Bezug auf den christlichen Glauben, - einer seiner Kinder schlug sogar die Laufbahn eines Pfarrers ein - besann er sich auf die Tradition seines Stammes und rief einen Medizinmann an sein Sterbebett.
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Re: INDIANISCHE HÄUPTLINGE und ANFÜHRER

Beitragvon Elk Woman » Mo 29. Dez 2008, 14:30

( A/ ELK)

APACHEN- Häuptlinge

Cochise (A-da-tli-chi; "hardwood")
Häuptling der Chiricahua-Apache * um1812/15; † 8.6.1874
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"Cochise wurde im südöstlichen Arizona geboren. Seine Herkunft, insbesondere väterlicherseits, ist unsicher, doch scheint sein Vater ein Häuptling gewesen zu sein, der 1846 im Kampf gegen Mexikaner fiel. Cochise folgte dann im Häuptlingsrang nach. Das Häuptlingstum wurde bei den Apache nicht zwangsläufig vererbt, doch hatte der in Frage kommende Sohn des Häuptlings gute Chancen bei Eignung nachzufolgen.

Seine erste dokumentarische Erwähnung dürfte im Mai 1832 erfolgt sein, als er sich noch als junger Mann an einem Raubzug gegen Mexikaner im Gebiet des Gila River beteiligte. 1836 signierte er bei Arizpe, Sonora, einen Friedensvertrag und lebte in den folgenden Jahren anscheinend nördlich von Janos, Chihuahua.
Damals heiratete er Dos-teh-seh, die Tochter des Mimbreño-Apache-Häuptlings ’Mangas Coloradas.
Sie war die Mutter seiner beiden Söhne ’Taza (* um 1842) und ’Naiche (* um 1856). Mit einer anderen Frau hatte er in den 1850er Jahren noch zwei Töchter.

Gegenüber den ersten US-Amerikanern zeigte sich Cochise freundlich, und die US-amerikanischen Militärs bescheinigten ihm eine hohe Intelligenz, Freundlichkeit und ein gutes Durchsetzungsvermögen bei seinen Leuten. Er wird als groß (etwa 1,75 m) und kräftig beschrieben, mit einem sauberen und ordentlichen äußeren Erscheinungsbild. 1855 erlaubte er den US-Amerikanern, auf dem Weg nach California das Territorium der Chiricahua zu passieren.
Die Situation änderte sich plötzlich, als Cochise 1861 beim friedlichen Besuch in einem Lager der US-Kavallerie festgenommen und der Entführung eines Kindes (später bekannt als Mickey ’Free) angeklagt wurde. Cochise, dem der Sachverhalt offenbar unbekannt war, stritt die Schuld ab und konnte aus der Gefangenschaft fliehen. Lieut. George N. Bascom hatte jedoch noch mehrere Apache-Krieger, darunter einen Bruder und zwei Neffen Cochises bei dem Gespräch festgenommen und drohte deren Hinrichtung an. Als Cochise mehrere US-amerikanische Zivilisten gefangen nahm und einen Gefangenenaustausch vorschlug, lehnte Bascom ab und es erfolgte ein beidseitiges Hinrichten der Gefangenen. Cochises Frau und sein kleiner Sohn Naiche, die sich ebenfalls unter den Gefangenen Bascoms befanden, wurden von den US-Amerikanern freigelassen.
Seitens Cochises begann nun ein mehrjähriger blutiger Krieg gegen die US-Amerikaner, zunächst noch gemeinsam mit Mangas Coloradas. Nach dem Tod von Mangas Coloradas verstand er es wie kein anderer, die Krieger der Chiricahua und anderer westlicher Apache zu vereinen und für den Kampf gegen die US-Amerikaner zu motivieren.
Schließlich war er wohl des Krieges müde und verhandelte im August und Oktober 1870, zunächst ergebnislos, mit Vertretern der Armee.
1871 bot ihm Gen. George Crook für den Fall der Kapitulation eine Reservation bei Ft. Tularosa, New Mexico, an und lud ihn nach Washington zu Gesprächen ein, doch Cochise hatte wohl kein Vertrauen zu den US-Amerikanern, die schon seinen Schwiegervater hinterhältig ermordet hatten. Auch war ihm die angebotene Reservation zu unfruchtbar, so dass Crook keinen Erfolg hatte.

Im Herbst 1872 schickte Gen. Oliver O. Howard einen gewissen Thomas J. Jeffords zu Cochise, den einzigen weißen Amerikaner, mit dem Cochise seit etwa 1867 freundschaftlich verbunden war. Jeffords, Scout und Posttransport-Unternehmer, sollte Cochise eine Reservation am Apache Pass, zentral im Heimatland der Chiricahua-Apache gelegen, anbieten.
Cochise stimmte nach einigen Tagen Bedenkzeit dem Angebot zu, schloss Frieden und bezog mit 200 Kriegern und ihren Familien die Reservation.
Er lebte friedlich in der Reservation, bis er 1874 an einem inneren Leiden, wahrscheinlich Krebs, erkrankte, schwächer wurde und am 8.6.1874 unter Schmerzen starb. Er wurde an unbekannter Stelle in der zerklüfteten Felsenlandschaft am Apache Pass beigesetzt.
Sein ältester Sohn Taza folgte ihm als Häuptling nach. "

(Quelle: © Rudolf Oeser )
___________________________

(A/ Wasincun-win)

Ulzana

Ulzana Kriegshäuptling der Chiricahua

Ulzana war Kriegshäuptling der Chiricahua-Apachen, der einige Zeit bei der US-Armee als Scout tätig war und auf diese Weise vieles über Kriegsführung und Taktik lernte.
Er war von seiner Fähigkeit die Weißen zu überlisten so überzeugt, dass er sich am 17. Mai 1885 Geronimo, Mangas Coloradas, Nachise und Nana anschloß als diese mit 32 Kriegern und 100 Frauen und Kindern heimlich die Reservation verließen. Mit nur 10 Kriegern unternahm Ulzana von Mexiko her Überfälle auf Siedler in Arizona und verbreitete Angst, Schrecken und den Tod.
Tagsüber versteckten sie sich und des Nachts ritten sie weiter, um so den Kavalleristen zu entkommen, die sie verfolgten.
Die Soldaten wurden mit einem Trick hereingelegt, bei dem er seine Krieger so aufteilte, dass die Verfolger die Spur verloren.
Am Abend vereinigten sie sich wieder und griffen die Coyoteros nahe dem Fort Apache an, da Ulzana die von den Weißen befriedeten Coyotero haßte.
Sie töteten zwölf Krieger der stammesverwandten Apachen und verloren dabei einen ihrer Leute und konnten sich Zurückziehen bevor die Soldaten des Forts zu Hilfe eilen konnten.

Mehrere Kavallerie-Abteilungen aus drei Forts nahmen die Verfolgung Ulzanas und seiner Krieger in Richtung mexikanischer Grenze auf, konnten aber diese nicht stellen, da sich Ulzana nach der Tötung zweier Siedler nach Osten zum Gila Valley zurückzog und sich somit einem Hinterhalt General Crooks entzog.
Mittlerweile wurden die zehn Chiricahua von mehr als 1.000 Soldaten verfolgt, konnten aber immer geschickt der gestellten Hinterhalte ausweichen.
Am 9. und 10. Dezember töteten sie in New Mexiko vier Rancher, die sich am Oberlauf des Gila Rivers niedergelassen hatten. Die Soldaten waren inzwischen den Chiricahua so nahe gekommen, dass sie die Spiegelsignale der Späher Ulzanas sehen konnten. Als sie aber deren Lager erreichten, war von den Apachen nichts zu entdecken. Völlig genervt, kommandierte Crook Captain Crawford aus Mexiko zurück, um die Apachen endlich zu fangen.
Die zehn Chiricahua griffen am 19. Dezember eine Abteilung des 8. Kavallerie-Regiments an und hinterließen auf Seiten der Soldaten fünf Tote.

General Crook und Captain Crawford hatten eine neue Strategie erarbeitet und legten sich zwischen den Regionen Chiricahua und Peloncillo auf die Lauer.
Lieutenant Scott mit seinen Navaho-Scouts sollten die zehn Chiricahua verfolgen und auf die wartenden Kavalleristen zu treiben.
Ulzana und seine Krieger durchquerten New Mexiko und Arizona, töteten vier Weiße und strebten dem Hinterhalt entgegen.
Die Falle schien diesmal zuzuschlagen als die Navaho-Scouts zu meutern begannen, da sie sich vor den Apachen fürchteten. Scott drängte die Navaho zum Gehorsam.
Doch ein plötzlich beginnender dreitägiger Schneesturm verdeckte alle Spuren und Ulzana konnte unentdeckt über die Berge den Hinterhalt umgehen.
Ohne Probleme erreichten die Chiricahua Sonora in Mexiko.

Die zehn Chiricahua legten in nur einen Monat 1.200 Meilen* mit dem Pferd zurück, töteten 38 Weiße, verwundeten weiterhin eine Unzahl von ihnen und erbeuteten 250 Pferde und Maultiere. Sie ernährten sich von Wild und Pflanzen, welche ihnen die Natur bot.
Dieser Kriegszug von Ulzana ist beeindruckend und zeigt die indianische Willenskraft.
___________

(A/ Jana)

Sein "richtiger" Name lautete übrigens Josanie, den Namen Ulzana gaben ihm die Mexikaner.
______________

(A/ Elk)

Also nur mal zur Ergänzung :

Ulzana (Josanie)
Krieger der Chiricahua-Apache
19. Jahrhundert

"Ulzana, der ein Bruder des Chiricahua-Apache-Häuptlings Chihuahua gewesen sein soll, war kaum bekannt, bis er 1885 einen Raubzug durch den Südwesten unternahm, der ihn berühmt machte.
Ulzana scheint ein Armee-Scout gewesen zu sein, der sich in den 1880er Jahren ’Geronimo anschloss. Ende November 1885 überfiel er mit einigen Männern die Agentur bei Ft. Apache, wobei über 20 Menschen, meist dort angesiedelte White-Mountain-Apache, getötet wurden.
Anschließend unternahm er mit etwa zehn Männern einen Streifzug, der fast 2000 km durch Arizona und New Mexico führte. Ständig von Soldaten verfolgt, raubten die Apache Hunderte Stück Vieh und töteten etwa 40 Menschen. Ende Dezember 1885 erreichten Ulzana und seine Männer die Chiricahua Mountains und flohen im Schutz eines Blizzards nach Mexiko, wo sie sich wieder Geronimo anschlossen.
Im März 1886 ergaben sich die rebellischen Apache an Gen. George Crook, doch während Geronimo kurz darauf noch einmal flüchtete, blieb Ulzana zurück und wurde wenig später nach Florida deportiert."

© Rudolf Oeser
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INFO:
Die hier zu lesenden Biografien entstammen dem Buch:
"300 Kurzbiografien prominenter Indianer Nordamerikas bis zum 19. Jahrhundert "
von Rudolf Oeser
(bei Amazon oder direkt beim Autor: http://www.oeserrudi@yahoo.de
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Taza
Häuptling der Chiricahua-Apache * um 1842; † 1876

"Taza war der älteste Sohn des Häuptlings ’Cochise und ein Enkel von ’Mangas Coloradas.
1874 wurde er mit dem Tod seines Vaters Häuptling und versuchte weiterhin Frieden zu halten, obwohl einige Apache die Reservation als sicheren Stützpunkt betrachteten, von dem aus sie Überfälle organisieren konnten.
1876 vereinbarte Taza die Umsiedelung seiner Leute von der Chiricahua-Reservation am Apache Pass, Arizona, in die Reservation San Carlos.
Im Sommer 1876 gehörte er zu einer Gruppe von Apache, die zu Friedensverhandlungen nach Washington, D.C., reisten.
Unterwegs starb er am 15.11.1876 an einer Lungenentzündung und wurde in einem ungekennzeichneten Grab auf dem Kongressfriedhof beigesetzt. Im Gegensatz zu seinem Vater konnte er niemals die verschiedenen Apache-Gruppen unter seiner Führung vereinen.
Ihm folgte als Häuptling sein jüngerer Bruder ’Naiche nach. "
© Rudolf Oeser
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Naiche
("the mischievous one", "the mischief maker")
Häuptling der Chiricahua-Apache * um 1857; † 1921

"Naiche war der jüngere Sohn von ’ Cochise und Dos-teh-seh, der Tochter des ’Mangas Coloradas. 1861 befand er sich unter jenen Familienmitgliedern von Cochise, die von Lieut. George N. Bascom am Apache Pass gefangen, aber anschließend freigelassen, während andere hingerichtet wurden. Er führte als junger Mann mehrere Raubzüge gegen die Euro-Amerikaner. Als sein Bruder ’Taza 1876 an Lungenentzündung starb, wurde er Häuptling der Chiricahua Apache. Naiche galt als starker Trinker und zeigte sich im Rausch gefährlich.
Er lehnte die Umsiedelung seiner Leute von der Reservation am Apache Pass nach San Carlos ab, musste sich aber fügen. Naiche verließ in den folgenden Jahren anscheinend mehrfach, auch gemeinsam mit ’Geronimo, die Reservation San Carlos, um von der mexikanischen Sierra Madre aus mexikanische und US-amerikanische Siedlungen zu überfallen. Die zeitlichen Daten für diese Aktionen werden indes unterschiedlich angegeben. Obwohl Naiche der eigentliche Häuptling war, scheint ihn Geronimo von seinen besseren Führungseigenschaften überzeugt zu haben.
1881 verließ er wiederum die Reservation und schloss sich Geronimo an. Im folgenden Jahr überfiel Naiche gemeinsam mit ’Chato die Reservation San Carlos, um weitere Krieger für seine Aktionen zu gewinnen. Inzwischen war ein allgemeiner Apache-Krieg im Gange und das Militär ging hart vor, um die Situation im Südwesten endgültig zu beruhigen. Am 25.5.1883 ergab sich Naiche mit seinen Leuten an Gen. George Crook.
Naiche und Geronimo blieben eine Weile friedlich in San Carlos, dann brachen sie 1885 mit über 100 Männern erneut aus. Nach der endgültigen Überwindung der Apache im September 1886 wurden Naiche, Geronimo und andere Männer zuerst in Ft. Marion, Florida, dann in Mount Vernon Barracks, Alabama, inhaftiert. Nach dem Angebot der Kiowa und Comanche erfolgte am 4.10.1894 die Umsiedelung von Naiche und 295 weiteren Apache nach Ft. Sill, Oklahoma.
Naiche blieb bis 1913 in Oklahoma, dann durfte er zurück in den Südwesten und ließ sich bei den Mescalero nieder. Er wurde Mitglied der Mescalero Reformed Church und Chef der Reservationspolizei.
1921 starb er in Mescalero an der Grippe."
© Rudolf Oeser
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Alchise (Alchesay)
Häuptling der Chiricahua-Apache * um 1848; † 1928

"Als Vater von Alchise wird mitunter ein Apache-Anführer namens Pedro erwähnt, obwohl ihn einige (fälschlich) für einen Sohn von ’Cochise halten.
Während des Feldzuges von Gen. George Crook gegen die Apache und Yavapai 1872-73 diente Alchise als Scout im Range eines Sergeanten. Col. Cooley, der die Scouts unter Crook anführte, meinte, einen tapfereren Mann als Alchise habe es nie gegeben. Für seinen Dienst in diesem Kriegszug wurde er im April 1875 mit der Ehrenmedaille des Kongresses für Tapferkeit ausgezeichnet.
Im Zusammenhang mit den Feindseligkeiten, die dem Tod des spirituellen Führers ’Nakaidoklini 1881 folgten, floh Alchise aus der Reservation, fand sich aber recht bald und ohne an Kämpfen teilgenommen zu haben, wieder in Ft. Apache ein.
1886 gelang es ihm, gemeinsam mit anderen Apache-Scouts, ’Geronimo im Canyon de los Embudos aufzuspüren. Im gleichen Jahr war er gemeinsam mit ’Loco und ’Chato Teilnehmer einer Delegation, die den Präsidenten Grover Cleveland in Washington besuchte.
Er erkannte die Hoffnungslosigkeit des bewaffneten Widerstandes gegen die US-Armee und arbeitete deshalb mit dem Militär zusammen. Gleichzeitig setzte er sich dafür ein, die Lebensverhältnisse seiner Leute in der Reservation zu verbessern und wurde selbst ein erfolgreicher Rinderzüchter."
© Rudolf Oeser
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Chato (Mahtank; Alfred Chato)
Häuptling der Chiricahua-Apache * um 1860; † 1934

"Chato, der als untersetzt und wohlbeleibt beschrieben wird, trat in den Kriegen der Apache nach 1880 als Verbündeter von ’Geronimo in Erscheinung.
Gemeinsam mit diesem verließ Chato im September 1881 die Reservation San Carlos und hielt sich in der mexikanischen Sierra Madre auf. Um 1882 kehrte er mit Geronimo etliche Male zu Überfällen auf die USA-Seite der Grenze zurück. So überfielen sie 1882 San Carlos und zwangen den Häuptling ’Loco und andere Apache, sich ihnen anzuschließen.
Im März 1883 wurden auf einer solchen Tour von Chato und seinen Anhängern etwa zehn US-Amerikaner getötet, darunter ein prominentes Ehepaar.
Die im Mai 1883 beginnenden Gegenangriffe der US-Armee unter Gen. George Crook verliefen zunächst ergebnislos, doch da die USA von der mexikanischen Regierung die Genehmigung erhalten hatten, bei der Verfolgung von Apache auch auf mexikanisches Gebiet vordringen zu dürfen, wurde die Situation für die Apache auch in Mexiko zunehmend schwierig.
Im Februar 1884 wurde Chato mit etwa 60 Apachen gefangen und nach San Carlos gebracht. Einen Monat später musste Geronimo mit etwa 80 Männern aufgeben. Chato wurde Sergeant der Armee-Scouts und führte die Truppen zu Lagern noch frei lebender Apache.
Als Geronimo 1885 die Reservation wieder verlassen wollte, versuchte Chato vergeblich, ihn zurückzuhalten.
1886 unterstützte er General Crook beim Versuch, Geronimo in Mexiko einzufangen. Im gleichen Jahr war er Mitglied einer Delegation von Apache, die zu Gesprächen nach Washington fuhren.
Trotz seiner Hilfe bei der Gefangennahme von Geronimo wurde Chato gemeinsam mit anderen Apache, die den Amerikanern geholfen hatten, nach Ft. Marion in Florida gebracht. Er verlor dadurch seinen Landbesitz und sein Vieh. Auch in familiärer Hinsicht verlief sein Leben zu dieser Zeit tragisch: Zwei seiner Kinder wurden nach Carlisle zur Ausbildung gegeben, wo sie an Krankheiten starben.
"1913 durfte Chato nach New Mexiko zurückkehren und lebte dann in der Mescalero Apache Reservation.
1934 kam er bei einem Autounfall ums Leben. "
© Rudolf Oeser


Nachtrag:
Zum Apachenhäuptling Chihuahua ist nicht viel Literatur zu finden. Es gibt zwar den gleichnamige bekannten Ort in Mexiko, (der durch die Beutezüge der Apachen bekannt wurde) und einen gleichnamigen Indianerfriedhof in Fort Sill, Oklahoma ( Chief Chihuahua Friedhof) -

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Geronimo
(Gokhlayeh, Goyathlay = "one who yawns")
Häuptling der Bedonkohe-Apache * 1829; † 17.2.1909

"Geronimo, einer der berühmtesten Häuptlinge in Nordamerika, erhielt seine Häuptlingswürde nicht durch Erbrecht, sondern aufgrund seiner kriegerischen Leistungen. Er wurde (nach eigenen Angaben) am Oberlauf des Gila River als viertes von acht Kindern geboren. Sein Vater Taklishim starb, als er noch ein Jugendlicher war, seine Mutter Juana, eine Bedonkohe-Apache, lebte etwas länger.
1846 nahm er mit 17 Jahren an seinem ersten Kriegszug teil und heiratete wenig später eine Frau namens Alope.
Im Sommer 1858 wurden seine Mutter, seine Frau und seine drei Kinder bei Casa Grande, Mexiko, von Mexikanern getötet, die er seitdem mit unerbittlichem Hass verfolgte. Den Namen Geronimo erhielt er wahrscheinlich von Mexikanern, er wurde dann aber allgemein benutzt.
1859 unternahm Geronimo unter der Leitung von ’Mangas Coloradas, ’Cochise und ’Juh einen Rachefeldzug nach Mexiko, in den 1860er Jahren folgten weitere Raubzüge nach Mexiko. Er wurde in diesen Kämpfen insgesamt achtmal verwundet.
Geronimo hatte bereits zu dieser Zeit wieder geheiratet und lebte bis in die 1880er Jahre stets mit zwei Frauen zusammen, später nur noch mit je einer; insgesamt war er in seinem Leben wahrscheinlich mit acht Frauen verheiratet und hatte acht Kinder. Zwei Frauen (Alope eingerechnet) und vier Kinder wurden von Mexikanern getötet.
Die Auseinandersetzungen mit den USA begannen 1861 am Apache Pass, als es zwischen den Chiricahua-Apache unter Cochise und den US-Truppen zu einer gegenseitigen Hinrichtung von Geiseln kam. Geronimo war bei diesen Ereignissen anwesend und beteiligte sich in den Folgejahren an den Kämpfen von Cochise und ’Victorio.
Nach Cochises Tod 1874 nahmen die Angriffe der Apache auf Mexikaner wieder zu, wonach die Apachen sich stets wieder in ihre Reservation am Apache Pass zurückzogen. Schließlich schlossen die Behörden die Reservation am Apache Pass und siedelten die Chiricahua nach San Carlos um. Daraufhin floh Geronimo in die mexikanische Sierra Madre.
Er vereinigte sich dort mit Nedni-Apache, die von Juh geführt wurden, und begann die amerikanische Seite der Grenze zu überfallen.
Im April 1877 erklärte sich Geronimo bereit, nach San Carlos zu gehen. Dort verblieb er den Rest der 1870er Jahre, obwohl er zwischendurch gemeinsam mit Juh einen Raubzug nach Mexiko unternahm, in dessen Anschluss er vor mexikanischen Truppen rasch wieder in die Reservation San Carlos nach Arizona floh.
Diese und ähnliche Zwischenfälle führten im Sommer 1881 schließlich zum Endstadium der Apache-Kriege.
Nachdem im August 1881 der Apache-Prophet ’Nakaidoklini vom Militär erschossen worden war, verließen Geronimo, Juh, ’Naiche und ’Chato mit etlichen Anhängern im September 1881 die Reservation San Carlos und gingen über die mexikanische Grenze.
Im April 1882 überfiel Geronimo mit einigen anderen San Carlos, tötete den Polizeichef und animierte den Mimbreño-Häuptling ’Loco, die Reservation ebenfalls zu verlassen und sich mit den Leuten von ’Nana zu vereinigen, die sich gleichfalls in Mexiko aufhielten.
Schließlich erhielt Gen. George Crook Ende 1882 den Befehl, für Ruhe zu sorgen. Er stellte eine Anzahl Apache-Scouts ein und sandte Truppenkontingente mit mexikanischer Erlaubnis im Mai 1883 in die Sierra Madre. Die Soldaten griffen Chatos Lager an und bewirkten, dass mehrere der Apache-Führer in die Reservation zurückgingen.
Auch Geronimo folgte im März 1884 dem Druck und ging nach San Carlos zurück.
Als die Behörden 1885 den Apache verboten, weiterhin Tiswin, ein traditionelles alkoholisches Getränk, dessen Missbrauch schon mehrfach Unruhen ausgelöst hatte, zu trinken, verärgerte dies die Apache und, wegen ihrer Undiszipliniertheit eine Verhaftung fürchtend, ging Geronimo mit Naiche, Nana und 150 weiteren Leuten im Mai 1885 erneut nach Mexiko.
Sie wurden unverzüglich von Crook verfolgt und am 25.3.1886 am Cañon de los Embudos gestellt. Geronimo gab auf und erklärte sich bereit, Crook freiwillig zu folgen. Wenige Tage später flüchtete er indes erneut mit Naiche und einigen anderen. Sie fürchteten wohl nicht zu unrecht, deportiert zu werden. Außerdem waren sie schwer betrunken, als sie flohen. Daraufhin wurde Crook am 12.4.1886 von seinem Kommando abgelöst und durch den energischen Gen. Nelson A. Miles ersetzt.
Miles bot 5.000 Soldaten und einige hundert Apache-Scouts auf, um Geronimo und seine 24 Männer zu fangen.
Am 15.7.1886 kam es zu einem Treffen mit der Armee, doch konnte Geronimo mit seinen Leuten entkommen. Am 4.9.1886 gab Geronimo dann endgültig auf.
Geronimo sowie Hunderte friedlicher Apache wurden mit der Eisenbahn in die Forts Picken und Marion bei St. Augustine nach Florida deportiert. Am 1.5.1887 erfolgte die Verlegung in die Mount Vernon Barracks in Alabama. Erst zu dieser Zeit kamen die deportierten Apache wieder mit ihren Familien zusammen. Nachdem viele der Apache an Tuberkulose, Sumpffieber und anderen Krankheiten gestorben waren, durfte ein Teil der Apache zurück in den Südwesten, während Geronimo und die anderen Chiricahua-Apache lediglich das Angebot ihrer alten Feinde, der Comanche annehmen konnten, die Reservation bei Ft. Sill im Indian Territory mit ihnen zu teilen. Am 4.10.1894 erfolgte die Verlegung in das westliche Oklahoma.
In Oklahoma beschäftigte sich Geronimo mit Baseball, etwas Landwirtschaft und wurde 1903 Mitglied der Dutch Reformed Church. 1905 heiratete er seine achte Frau.
1905/06 diktierte er seine Lebensgeschichte. Er starb am 17.2.1909 bei Fort Sill an einer Lungenentzündung."
© Rudolf Oeser
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Victorio
(Bidu-ya, Beduiat)
Häuptling der Mimbreño-Apache * um 1825; † 1880

"Victorio wurde wahrscheinlich in Chihuahua, Mexiko, geboren. Als junger Mann wurde er für seine Tapferkeit und sein kriegerisches Geschick bekannt.
Mit dem Tod von ’Mangas Coloradas wurde er 1863 dessen Nachfolger als Häuptling und bekämpfte gleichermaßen US-Amerikaner und Mexikaner.
1877 stellte Victorio mit seiner Abteilung die Raubzüge ein und erhielt die Reservation Warm Springs im Südwesten von New Mexico zugewiesen.
Im Mai 1877 beschloss die Regierung plötzlich, Victorios Leute nach San Carlos, Arizona, umzusiedeln, um sie im Falle von Unruhen besser unter Kontrolle zu haben.
Daraufhin entwich Victorio am 2.9. 1877 mit etwa 300 Anhängern zurück nach Warm Springs.
Innerhalb eines Monats hatten zwar die meisten der Mimbreño wieder aufgegeben und sich bei Ft. Wingate, New Mexiko, gestellt, doch Victorio und weitere 80 Männer blieben in den Mimbres Mountains zurück und setzten ihre Raubzüge fort, bis die Armee das Zugeständnis machte, sie könnten in Warm Springs bleiben.
Wenig später, im April 1878, wurde den Mimbreño mitgeteilt, sie würden in die Mescalero Reservation bei Tularosa, New Mexiko, umgesiedelt. Daraufhin entwich Victorio erneut mit etlichen Leuten.
Anfang 1879 gab er wieder auf und erklärte, in Warm Springs bleiben zu wollen, doch im Juni 1879 stimmte er einer Umsiedelung zu den Mescalero zu.
Im Juli 1879 wurde er in einer älteren Angelegenheit wegen Mordes und Pferderaub beschuldigt und entfloh im August mit seinen Anhängern. Sie überfielen eine Pferdeherde der Kavallerie, töteten einige Männer und raubten zahlreiche Pferde.
Victorio floh nach Mexiko, wo von seinen Leuten mehrere Mexikaner umgebracht wurden, wich nach Texas aus und kehrte nach zahlreichen kleinen Gefechten 1880 wieder nach Mexiko zurück.
Auf beiden Seiten der Grenze wurde nun auf ihn Jagd gemacht. Die Regierungen der beiden Länder hatten sich angesichts der ständigen Bedrohung durch Überfälle sogar auf eine Erlaubnis zum gegenseitigen Betreten der Territorien bei der Verfolgung von Apache-Gruppen geeinigt.
Am 14.10.1880, während er der Verfolgung durch US-Truppen gerade entkommen war, wurde er zwischen Chihuahua und El Paso in einer Gegend, die Tres Castillos heißt, von 350 mexikansichen Soldaten und Tarahumara unter Oberst Joaquin Terrazas eingekreist. In einem zweitägigen Gefecht starben etwa 80 Krieger, viele Frauen und Kinder wurden gefangen, nur wenige Männer entkamen.
Victorio befand sich unter den Toten, wobei unklar ist, ob er von der Hand eines Tarahumara-Scouts gefallen ist oder Selbstmord beging, als die Situation aussichtslos wurde. In Oklahoma sowie in der Mescalero Apache Reservation in New Mexico leben heute noch Nachkommen von Victorio. "
© Rudolf Oeser
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Mangas Coloradas
(Red Sleeves; Dasoda-hae =„He Just Sits There“)
Häuptling der Mimbreño-Apache
* um 1795; † 18.1.1863

"Mangas Coloradas wurde um 1795 in New Mexico geboren und lebte mit seinen Leuten bei Santa Rita in den Mimbres Mountains im Südwesten von New Mexico. Berühmt war er für seine große Gestalt, er soll größer als zwei Meter gewesen sein.
Er war mit einer Frau namens Carmen, einer geraubten Mexikanerin, verheiratet, mit der er drei Söhne und drei Töchter hatte. Er wurde durch das vorteilhafte Verheiraten seiner Töchter der Schwiegervater von ’Cochise und ’Victorio.
Nach dem Massaker von 1837 unter den Mimbreño des Häuptlings Juan José ’Campa in Santa Rita, New Mexico, wurde Mangas Coloradas der einflussreichste Häuptling der Mimbreño und tötete mit seinen Leuten zahlreiche Miner und Siedler, um für das Massaker von Santa Rita Rache zu üben.
1846, als die Truppen der USA im Krieg gegen Mexiko das Gebiet besetzten, trat er freundlich auf und verhandelte mit Gen. Stephen W. Kearny über einen Friedensvertrag.
Gegenüber den Mexikanern verhielt sich Mangas Coloradas nach wie vor feindlich. Im September 1850 führte er eine Kriegergruppe nach Sonora und terrorisierte die Siedler entlang des Rio Santa Cruz. Im Januar 1851 wurden in einem Gefecht etliche mexikanische Soldaten getötet. Dann kehrte Mangas Coloradas wieder auf das Gebiet der USA zurück.
Trotz ständiger Differenzen wurde 1852 ein weiterer US-Friedensvertrag von Mangas Coloradas signiert.
Kurz nach den Friedensverhandlungen peitschten ihn jedoch einige Miner von Pinos Altos aus, um die Apache zu warnen, den Siedlungen nicht zu nahe zu kommen. Er antwortete darauf mit Überfällen auf Siedler und Reisende. Sein Schwiegersohn Cochise war ihm ein besonders enger Verbündeter im Kampf gegen Mexikaner und US-Amerikaner.
Als Anfang der 1860er Jahre die US-Truppen wegen des Amerikanischen Bürgerkrieges (1861-65) aus dem Südwesten abzogen, hatten die Apache freie Hand gegenüber den ungeschützten Siedlern, doch wurden rasch Freiwilligenverbände aufgestellt.
Bei Kämpfen im Juli 1862 am Apache Pass erhielt er von einem Soldaten eine Kugel in die Brust geschossen. Die Krieger trugen ihn 100 Meilen nach Presidio del Janos in Mexiko, wo ein Chirurg lebte, dem sie androhten, die Siedlung zu vernichten, falls Mangas Coloradas stirbt. Die Mexikaner hatten jedoch Glück, dass sich die Wunde als nicht so gefährlich erwies, wie ursprünglich vermutet. Mangas Coloradas erholte sich rasch und kehrte in die Mimbres Mountains zurück.
Im Januar 1863 folgte Mangas Coloradas der Aufforderung von Gen. Joseph West, sich bei Pinos Altos zu Verhandlungen zu treffen. Er wurde jedoch festgenommen und nach Ft. McLane an den Mimbres River gebracht, wo West den Soldaten gegenüber durchblicken ließ, dass er den Häuptling am liebsten getötet sähe.
Nachts platzierten die Soldaten ihre im Feuer erhitzten Bajonette auf Armen und Beinen von Mangas Coloradas, bis dieser vor Schmerz aufsprang und spanisch schimpfte. Sie erschossen ihn daraufhin „auf der Flucht“. Anschließend wurde sein Kopf abgeschlagen, ausgekocht und der Schädel zu Ausstellungszwecken an die Smithsonian Institution nach Washington geschickt.
Nach seinem Tod eskalierte der Krieg. Es waren insbesondere die Schwiegersöhne Cochise und Victorio, die sich in der Region noch jahrelang gegen die Euro-Amerikaner zur Wehr setzten."
© Rudolf Oeser
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Ergänzung ( außerhalb der Biographie)
(A/ Bruno)

Zu Geronimo möchte ich einige Aussagen von Prof. Karl H. Schlesier beisteuern. Dieser hat nachgewiesen, dass beim letzen Ausbruch der Apachen keine einzige weiße Frau oder Kind getötet wurde.
Bei etlich Überfälle, die den Apachen in die Schuhe geschoben wurden, waren die Opfer skapiert. Apachen nahmen aus religiösen Gründen keinen Skalp.
Auch hatten die Apachen eine sehr hochstehende komplexe Kultur und Religion.

Im Buch "A Century of Dishonour" sind Befehle der US-Armee veröffentlicht, die folgenden Inhalte haben: "Alle Apachen, gleichgültig ob friedlich oder feindlich sind zu töten. Frauen und Kinder KÖNNEN verschont werden." Dies war ein klarer Befehl zum Völkermord!
Auch musste die US Armee monatliche Berichte abgeben, wieviele Apachen sie in diesem Monat getötet hatten.

Die Lebensbedingungen in den Apachenreservaten waren schrecklich, die Leute starben wie die Fliegen an Krankheit und Unterernährung. Keine Wunder, dass sie immer wieder ausgebrochen sind.
Der einzige mir bekannte realistische Film über Geronimo ist die Ted Turner Produktion "Geronimo" mit Michael Runninfox. Auf Amazon.com als Video zu erhalten.

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Re: INDIANISCHE HÄUPTLINGE und ANFÜHRER

Beitragvon Elk Woman » Sa 3. Jan 2009, 18:14

(A/Robert)

Hallo,

hier eine interessante Seite die ich entdeckt hatte kürzlich:


Blue Jacket ( Shawnee)

http://www.shawnee-bluejacket.com/

Seit dem 19. Jahrhundert hält sich die Behauptung das der
berühmte Shawnee-Kriegshäuptling ein geborener Weißer war der sich in jungen Jahren den Shawnee-Indianern angeschlossen hat um mit ihnen zu leben, da er von der Lebensweise der Indianer
fasziniert war. Diese These ist wiederholt in Zweifel gezogen worden, speziell seitens mancher Indianer. Neuere Nachforschungen darüber sowie Info´s zum Leben des Häuptlings und der Shawnee sind auf dieser Seite zu finden.
Interessant auch Links zur Shawnee-Sprache.
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(A/ELK)

Danke, Rob,
wiedermal eine interessante historische Persönlichkeit.

Leider ist mir zuviel engl. Text bzw. ganze Web Seiten zu mühsam, daher nur zur Ergänzung hier auch einen zusammengefassten Text aus indianer.wiki ( Schweizer Spezial Wickipedia):

"Blue Jacket, auch bekannt als Weyapiersenwah (* 1754; † 1810), war ein Häuptling der Shawnee.
Blue Jacket wurde in der Vergangenheit mitunter für einen Weissen gehalten, der seit seiner Kindheit unter den Shawnee lebte. Vermutlich handelt es sich hierbei jedoch um einen Irrtum. Unabhängig von seiner Herkunft wurde er durch seine kriegerische Gesinnung Führer der Shawnee.
Er war in den 1790er Jahren ein enger Verbündeter des Miami-Häuptlings Little Turtle, der 1790-94 das Vordringen der US-Amerikaner nach Westen zu stoppen versuchte. Blue Jacket nahm an mehreren erfolgreichen Schlachten teil, entzweite sich aber mit Little Turtle, als dieser nach dem vergeblichen Angriff auf das US-amerikanische Fort Recovery am 20. Juni 1794 für Friedensverhandlungen eintrat. Nach dem freiwilligen Rücktritt von Little Turtle wurde Blue Jacket Oberhäuptling vom Gemeinschaftsrat der verbündeten Algonkin-Stämme der Anishinabe, Lenni Lenape, Miami, Ottawa, Potawatomi, Sauk, Fox, Shawnee und Wyandot. Mit dieser Wahl hatte er den Oberbefehl über eine Streitmacht von 2.000 Kriegern. Diese Krieger leisteten erbitterten Widerstand gegen die Truppen von General Wayne.
Little Turtle riet zum Frieden, doch auf den Befehl des Gemeinschaftsrates kam es am 20. August 1794 zur Schlacht von Fallen Timbers.
Durch Fasten geschwächt und durch Bajonettangriff von Waynes Truppen, dauerte das Gefecht aber nicht lange. 50 Indianer fielen, der Rest ergriff die Flucht. General Wayne rückte nun gegen die verlassenen Dörfer vor und verbrannte die Wintervorräte, alles Hab und Gut, sowie die Behausungen. Die verbündeten Algonkin-Stämme wollten nun Frieden, da der Winter nahte. 1795 unterzeichnete Blue Jacket gemeinsam mit Little Turtle und anderen verbündeten Häuptlingen den Vertrag von Greenville, der mit gewaltigen Landabtretungen in Ohio verbunden war. 1805 signierte Blue Jacket den Vertrag von Fort Industry, der gleichfalls mit Landverzicht verbunden war.
Im September 1807 nahm er u.a. mit Tecumseh an einer Konferenz mit Vertretern der USA teil und erklärte, er habe keine Angriffspläne, wolle aber das verbliebene Gebiet behalten. Keinesfalls würde er für die Briten gegen die USA kämpfen, denn jene hätten ihn seinerzeit auch nicht unterstützt. "

Quelle:
http://www.indianer-wiki.org/Blue_Jacket

___________

(A/Hans)

Hallo Rob und elk,
herzlichen Dank für eure interessanten Beiträge !
Ist auch mal ganz gut zu wissen, was sich eigentlich vor 1800 oder kurz danach alles abgespielt hat !
Damals war ja die sogenannte "Frontier" noch mehr in östlicher Richtung !
Und wie wir sehen, haben die USA kurz nach ihrer Gründung schon "ganze Arbeit geleistet" !!!
______________________

(A/ Robert)

Danke Elk und Hans !
Prima das du eine Ergänzung auf deutsch noch nachgeliefert hast, Elk. Danke. Es sind viele Dinge dort "im Osten" geschehen welche die Entwicklung vor und nach der Gründung der USA maßgebend beeinflußten, meist zum Nachteil der Indianer, wie die Geschichte gezeigt hat. Unmittelbar nach der Schlacht von Fallen Timbers sind die vereinigten Stämme von den Engländern schmählich im Stich gelassen worden, als diese die Indianer nicht in ihr Fort einließen bei ihrem Rückzug. Kein Wunder das Blue Jacket und andere sich von den Engländern abwandten. Weitere Gebietsabtretungen und Westwanderungen der Stämme folgten, bis die meisten im Indianer-Territorium landeten, dem heutige Oklahoma.
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Black Beaver, Delaware Häuptling und Scout

Beitragvon Rob » Di 31. Aug 2010, 17:26

Black Beaver war zu seiner Zeit ein bekannter, geachteter Delawaren Häuptling der mehrere US Expeditionen ziviler und militärischer Art als
Führer und Kundschafter begleitete. Seine Fähigkeiten als Scout und seine Kenntnis des Westens, bis zum Pazifik, waren laut Berichten überragend.

Hier Links zu seinem Leben :

http://www.mesoamerica.de/bildergalerie/NST-Delaware/delaware-blackbeaver.htm

http://digital.library.okstate.edu/encyclopedia/entries/B/BL001.html

Sein Delaware Name erfuhr mit der Zeit von Seiten der Weißen eine Verballhornung und lautet richtig, in moderner Lenape Schreibweise: Sëke tamakwè,
Schwarzer Biber. Heute leben noch Nachkommen von ihm unter den Delawaren in Oklahoma.
Grüße

Rob
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