Kampf um Amazonien




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Moderatoren: Elk Woman, Bärbel

Kampf um Amazonien

Beitragvon Jana » So 2. Mai 2010, 10:30

Ab morgen zeigt ARTE die neue dreiteilie Reihe. Sie porträtiert Menschen, die auf verschiedene Weise für den Erhalt Amazoniens kämpfen und die Bevölkerung, die "Vergessenen", in ihrem täglichen Überlebenskampf unterstützen.

Morgen, 16.55 Uhr bis 17.40 Uhr:

Das Justizschiff

Seit 13 Jahren reist die Richterin Sueli Pini mit einem Justizschiff alle zwei Monate aus der brasilianischen Provinzhauptstadt Macapá zu den entlegenen Dörfern am Amazonas-Delta. So kommt die Verwaltung beziehungsweise der Staat zu den Menschen in den Dschungel, um Grundstücksangelegenheiten, familiäre Rechtsstreitigkeiten und kleinere Gewaltdelikte zu schlichten. Dabei beeindruckt der humane Ansatz der charismatischen Juristin.

Der brasilianische Staat weiß bis heute nicht genau, wie viele Menschen überhaupt am Amazonas leben. Viele haben weder Pass noch Geburtsurkunde und sind bei keiner staatlichen Stelle registriert. Sie leben in unzugänglichen Dörfern und haben keinen Zugang zu Sozialleistungen, weder zum Gesundheitssystem noch zur Justiz. Es ist, als würden sie gar nicht existieren.

Sechsmal im Jahr bringt Richterin Sueli Pini mit ihrem Justizschiff staatliche Dienstleistungen zu den Menschen am nördlichen Amazonas. Der Dampfer beherbergt ein Gericht mit Staatsanwalt, Gerichtsvollziehern und Pflichtverteidigern, ein Ärzteteam mit Zahnarzt, Ärztin und Krankenschwestern und ein Passamt mit Beamten und Ausweisformularen. Das Schiff füllt sich schnell mit Menschen aus der Region.

Bei den Gerichtsverhandlungen geht es vor allem um Nachbarschaftsstreitigkeiten, um streitende Schülerinnen und um den Unterhalt für außereheliche Kinder oder um nie vermessene Grundstücksgrenzen. Manchmal auch um einen Eimer, mit dem ein erzürnter Fischer einen anderen geschlagen haben soll. Richterin Sueli Pin versucht immer wieder, Kompromisse oder Vergleiche zwischen Tätern und Opfern, Klägern und Beklagten zu vermitteln. Derweil verschreibt das medizinische Team Wurmkuren und zieht längst verfaulte Zähne. Und das Passamt verhilft den Menschen durch die Ausgabe von Ausweisen oder Geburtsurkunden erst zur Existenz im Sinne des brasilianischen Staates. Es berät die Menschen bei Behördengängen und hilft bei der Formulierung von Anträgen auf Familiengeld, Rente und Gesundheitsleistungen.

Doch die Fahrten des Justizschiffes stehen auf dem Spiel. Bislang konnte Richterin Sueli Pini den Erhalt des Projektes durchsetzen. Ihr Justizschiff wird weiter die "Vergessenen" am Amazonas aufsuchen, um aus ihnen Bürger des brasilianischen Staates zu machen, die die ihnen zustehenden staatlichen Dienstleistungen auch nutzen können.

Infos:
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2010.html
Jana
 

von Anzeige » So 2. Mai 2010, 10:30

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Re: Kampf um Amazonien

Beitragvon Jana » So 2. Mai 2010, 10:34

Dienstag, 04. Mai, 16.55 Uhr bis 17.40 Uhr:

Razzia im Regenwald

Ana Rafaela D'Amico ist mit 27 Jahren Brasiliens jüngste Nationalparkchefin. Um den Regenwald zu retten, kämpft sie gegen Drogenbanden, die Holzfällermafia und illegale Fischerei. Die Dokumentation zeigt sie auf einem ihrer nicht ungefährlichen Einsätze im Nationalpark Campos Amazônicos. Begleitet wird sie von Geologen, Biologen und Umweltschutzpolizisten.

Mit einer Fläche von 800.000 Hektar gehört der Campos Amazônicos zu den kleinen Nationalparks Brasiliens. Dennoch vereint er alle Probleme Amazoniens, wie illegalen Holzschlag, Rinderzucht, wilde Goldminen und eine Drogenstraße, die mitten durch den Park führt. Die erst 27-jährige Ana Rafaela D'Amica hat vor ein paar Jahren die Leitung des Parks übernommen und kämpft vehement für die Erhaltung der Natur. Doch die Widerstände gegen die blonde junge Frau aus der Großstadt sind groß.

Von der Regierung angelockt, zogen vor zwei Jahrzehnten Menschen ohne Land in ein Land ohne Menschen. Sie bauten Häuser, Straßen, Städte. Heute sollen sie akzeptieren, dass das meiste, was sie tun, gegen den Naturschutz verstößt. Erfolgreichen Umweltschutz kann es jedoch nur geben, wenn man die Bedürfnisse der Bevölkerung einbezieht.

Ana Rafaela nimmt bei ihren Einsätzen immer ein großes Team mit, darunter Geologen, Biologen und Umweltschutzpolizisten. Diesmal ist auch die Bundespolizei dabei. Denn Ana Rafaela besucht das Dorf Guata am Rande des Parks, den Ort mit der höchsten Dichte an Auftragskillern in Brasilien. Und die Dorfbewohner haben keinerlei Verständnis für die Umweltschützer. Wie der Bauer João, der illegal gerodet hat und dem Ana Rafaela eine Geldstrafe von umgerechnet 180.000 Euro auferlegen muss. Diese wird er nie bezahlen können, ebenso wenig wie Ana Rafaela nie erfahren wird, wer João als Strohmann eingesetzt hat, um Weideflächen für Rinder zu schaffen.

Ana Rafaela kämpft häufig gegen unsichtbare Gegner. Es ist ein Kampf voller Gefahren und mühsamer Erfolge. Sie erwischt die Kleinen, denen sie den Lebensunterhalt nehmen muss. Gegen die Großen hat sie oft keine Handhabe. Und doch zeigen ihre Einsätze Wirkung. Seit sie den Park leitet, ist die illegale Fischerei zurückgegangen und es wurden keine neuen Minen eröffnet. Sie glaubt an ihren Erfolg und dass es möglich ist, Amazonien zu retten. Aufgeben wird sie nicht.

Infos:
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2010.html
Jana
 

Re: Kampf um Amazonien

Beitragvon Jana » So 2. Mai 2010, 10:37

Mittwoch, 5. Mai, 16.55 Uhr bis 17.40 Uhr:

Die Internet-Indianer

Mit Pfeil und Bogen kämpfen die Asháninka im brasilianischen Amazonasgebiet schon lange nicht mehr. Bei ihrem Kampf gegen illegale Holzfäller setzen sie auf moderne Technik. Per Internet rufen sie Polizei und Militär zu Hilfe und konnten so bereits manchen Schaden vom bedrohten Regenwald abwehren. Die Dokumentarfilmerin Ilka Franzmann hat die Asháninka in ihrem Stammesgebiet besucht und stellt ihre Traditionen sowie ihre Umweltschutzarbeit vor.

Die Asháninka leben im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Peru. Die Region ist reich an wertvollem Tropenholz und lockt regelmäßig illegale Holzfällertrupps an, die mit Maschinen und Waffen anrücken, rücksichtslos jahrhundertealte Urwaldriesen fällen, brandroden und Schneisen in den Regenwald schlagen. Wenn sich die Indianer der Holzmafia in den Weg stellen, werden ihre Dörfer überfallen und die Menschen verjagt oder gar getötet.

Als die brasilianische Regierung vor einigen Jahren begann, isoliert lebende indigene Völker mit Internetstationen auszustatten, hatten die Regenwaldbewohner plötzlich die Möglichkeit, die Behörden gezielt um Hilfe zu bitten. Illegale Holzfäller konnten gefasst werden, weil innerhalb kürzester Zeit Militär und Polizei per Helikopter im Indianergebiet eintrafen und Rohstoffpiraten auf frischer Tat ertappten.

Vor allem die Asháninka machten Schlagzeilen. Ihnen gelang, Indianertraditionen mit modernem Bewusstsein und der Verantwortung für die Umwelt zu vereinen. Sie gründeten eine Umweltschutzschule, in der sie Methoden nachhaltiger Landwirtschaft lehren, machten ihre Dörfer autark, begannen Flächen wieder aufzuforsten und fanden Verbündete in den Organisationen, die sich seit dem Umweltgipfel von Rio de Janeiro verstärkt in Brasiliens Großstädten gründeten.
Dem Netz zur Rettung des brasilianischen Regenwaldes gehören inzwischen selbst große Industrieunternehmen an, die Aufforstungsprojekte unterstützen und bei der Idee "Umweltschaden gegen Umweltnutzen" mitmachen. Dabei wird CO2-Verbrauch gegen Tropenbäume verrechnet. Den Indianern werden Bäume gespendet, damit sie jeweils so viele neu pflanzen können, wie nötig sind, um den entstandenen Klimaschaden auszugleichen.

Infos:
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2010.html
Jana
 

Re: Kampf um Amazonien

Beitragvon Jana » Fr 10. Sep 2010, 16:38

Wiederholung von Teil 2 "Razzia im Regenwald" heute um 20.15 Uhr auf Eins Plus (Infos s. oben).
Jana
 

Re: Kampf um Amazonien

Beitragvon Jana » Fr 17. Sep 2010, 16:40

Wiederholung von "Das Justizschiff" heute um 20.15 Uhr bei Eins Plus (Infos s. oben).
Jana
 

Re: Kampf um Amazonien

Beitragvon Jana » Fr 24. Sep 2010, 15:10

Wiederholung von "Die Internet-Indianer" heute um 20.15 Uhr auf Eins Plus (Infos s. oben).
Jana
 



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