So 2. Mai 2010, 10:34
Dienstag, 04. Mai, 16.55 Uhr bis 17.40 Uhr:
Razzia im RegenwaldAna Rafaela D'Amico ist mit 27 Jahren Brasiliens jüngste Nationalparkchefin. Um den Regenwald zu retten, kämpft sie gegen Drogenbanden, die Holzfällermafia und illegale Fischerei. Die Dokumentation zeigt sie auf einem ihrer nicht ungefährlichen Einsätze im Nationalpark Campos Amazônicos. Begleitet wird sie von Geologen, Biologen und Umweltschutzpolizisten.
Mit einer Fläche von 800.000 Hektar gehört der Campos Amazônicos zu den kleinen Nationalparks Brasiliens. Dennoch vereint er alle Probleme Amazoniens, wie illegalen Holzschlag, Rinderzucht, wilde Goldminen und eine Drogenstraße, die mitten durch den Park führt. Die erst 27-jährige Ana Rafaela D'Amica hat vor ein paar Jahren die Leitung des Parks übernommen und kämpft vehement für die Erhaltung der Natur. Doch die Widerstände gegen die blonde junge Frau aus der Großstadt sind groß.
Von der Regierung angelockt, zogen vor zwei Jahrzehnten Menschen ohne Land in ein Land ohne Menschen. Sie bauten Häuser, Straßen, Städte. Heute sollen sie akzeptieren, dass das meiste, was sie tun, gegen den Naturschutz verstößt. Erfolgreichen Umweltschutz kann es jedoch nur geben, wenn man die Bedürfnisse der Bevölkerung einbezieht.
Ana Rafaela nimmt bei ihren Einsätzen immer ein großes Team mit, darunter Geologen, Biologen und Umweltschutzpolizisten. Diesmal ist auch die Bundespolizei dabei. Denn Ana Rafaela besucht das Dorf Guata am Rande des Parks, den Ort mit der höchsten Dichte an Auftragskillern in Brasilien. Und die Dorfbewohner haben keinerlei Verständnis für die Umweltschützer. Wie der Bauer João, der illegal gerodet hat und dem Ana Rafaela eine Geldstrafe von umgerechnet 180.000 Euro auferlegen muss. Diese wird er nie bezahlen können, ebenso wenig wie Ana Rafaela nie erfahren wird, wer João als Strohmann eingesetzt hat, um Weideflächen für Rinder zu schaffen.
Ana Rafaela kämpft häufig gegen unsichtbare Gegner. Es ist ein Kampf voller Gefahren und mühsamer Erfolge. Sie erwischt die Kleinen, denen sie den Lebensunterhalt nehmen muss. Gegen die Großen hat sie oft keine Handhabe. Und doch zeigen ihre Einsätze Wirkung. Seit sie den Park leitet, ist die illegale Fischerei zurückgegangen und es wurden keine neuen Minen eröffnet. Sie glaubt an ihren Erfolg und dass es möglich ist, Amazonien zu retten. Aufgeben wird sie nicht.
Infos:
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2010.html